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Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
09-29-2024, 04:38 PM,
Beitrag #1
Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
[Bild: Cubiculum-design-for-a-room-in-the-etrus...38f812.jpg]

Claudianus Linos - der die Stellung zuvor innegehabt hatte -  früheres Zimmer war in zwei Bereiche gegliedert. Vorne war der Arbeitsbereich, ausgestattet mit einem großen Schreibtisch und dem dazugehörigen Schreibmaterial. Ein Regal für Unterlagen und Akten. einer abschließbare Truhe, deren Schlüssel der Maiordomus immer bei sich tragen sollte. Einem bequemen Stuhl und zwei Besucherstühle rundeten die Einrichtung ab.
Ein Perlenvorhang trennte den Arbeits- vom hinten liegenden Wohnbereich. Der war mit einem Bett, einem runden Tisch und einem bequemen Sessel ausgerüstet. Eine Truhe und ein Schrank für die Kleidung war  ebenso vorhanden. An der längsten Wand befand sich ein leeres Regal. Bücher und Dekoration waren aber entfernt worden.


Bildnachweis: Metropolitan Museum of Art, CC0, via Wikimedia Commons

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09-30-2024, 11:04 PM,
Beitrag #2
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
>>> Der Weg von der claudischen Villa zur iulischen Villa war tatsächlich nicht weit und so benötigte Nefertem auch nicht absonderlich lange, um seine wenigen, persönlichen Habseligkeiten in sein neues zu Hause zu bringen. Die Verabschiedung bei den verbliebenen, iulischen Sklaven fiel Nefertem dann doch sichtlich schwer und so drückte er einen jeden Sklaven und eine jede Sklavin. Bevor er sich noch einmal umblickte, als man ihn in das Atrium führte. Dem Ianitor drückte Nefertem die Hand und verließ die iulische Villa. Seine persönlichen Habseligkeiten hatte Nefertem in einen Leiterwagen gelegt. Diesen zog er hinter sich her, über die staubige Straße, bis er die claudische Villa erreichte. Der dortige Ianitor öffnete ihm die Hintertüre, so dass Nefertem eintreten konnte. Den hölzernen Leiterwagen zog er hinter sich her, über die Fliesen und auf direktem Weg in Richtung seines privaten Bereiches. So hatte es Claudia Sabina beschrieben, sein privater Wohn- und Arbeitsbereich.

Kaum hatte Nefertem den Raum betreten und die Türe hinter sich geschlossen, lehnte er seinen Kopf gegen das Holz der Türe und atmete im selben Moment tief ein und wieder aus. So vieles war auf ihn eingeprasselt, was er wohl selbst erst einmal sortieren musste. Und dann waren da noch seine Augen, die den dunkelhaarigen Sklaven in seinen Träumen verfolgten. Denn der Furier hatte einen wahrlich ausdrucksstarken Blick. Verdammt noch eins! Wieso dachte er überhaupt über diesen Blickwechsel nach? Nein. Darüber durfte und sollte er unter keinen Umständen länger als nötig nachgrübeln.

Um sich also auf andere Gedanken zu bringen, begann Nefertem seine wenigen, persönlichen Habseligkeiten in das Regal im hinteren Bereich, somit hinter dem Vorhang, einzuräumen. Seine Tuniken, besonders die hübsche Tunika, die mit den Goldfänden am Kragen und an den Armen, hütete Nefertem wie seinen Augapfel. Diese Tunika zog er auch nur zu besonderen Anlässen an. Der letzte festliche Anlass war die Eröffnung des Brunnens, wie Nefertem für sich bemerkte. Und so drückte er jene Tunika kurz an sich, bevor er diese in die Truhe legte, wie seine restlichen Kleidungsstücke, die ihm dennoch allesamt nicht gehörten.
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01-05-2025, 06:37 PM,
Beitrag #3
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
Das Restrisiko ist eine Unbekannte in einer Rechnung, in der mit Leben jongliert wird.

Seitdem seine Domina in Londinium verweilte war es merklich ruhiger in der claudischen Villa geworden. Ein Umstand der Nefertem erst jetzt so richtig bewusst wurde. Denn zuvor war er damit beschäftigt gewesen, der Villa Claudia einen neuen Anstrich zu verpassen. Die Säulen im Atrium hatte der Dunkelhaarige neu streichen lassen. Dabei hatte Nefertem sogar selbst Hand angelegt und den übrigen Haussklaven geholfen. Wieso auch nicht? Nur weil er von Claudia Sabina pro forma das Amt des 'Maiordomus' verliehen bekommen hatte, stand er doch nicht über der übrigen Sklavenschaft. So zumindest dachte der aegyptische Sklave darüber und schritt langsam durch das Atrium, die hübsch bemalten Säulen musternd. Kritisch der Ausdruck auf dem Gesicht des Dunkelhaarigen, der nun besonders nahe an jede Säule heran trat und die Pinselstriche genau vor Augen sah. Wie die Pinsel über die Säulen strichen, um die Farbe großzügig und rundherum darauf zu verteilen. Nachdem sich Nefertem davon überzeugt hatte, dass die Säulen wieder hübsch eingefärbt waren, lenkte er seine Schritte in Richtung seines Wohn- und Arbeitsbereichs. Nachdem Nefertem seine privaten Räumlichkeiten betreten hatte und die Türe hinter sich schloss, glitt sein Blick sogleich in Richtung seines Schreibtischs. Auf diesem stapelten sich unzählige Briefe, die auf Beantwortung und Durchsicht warteten. Kurz atmete der Dunkelhaarige tief durch, bevor er sich hinter seinen Schreibtisch setzte und den ersten Brief zur Hand nahm. Dieser war eine Einladung einer Freundin seiner Domina zur Cena in den nächsten Tagen. Da sich Claudia Sabina jedoch außerhäusig befand, beantwortete Nefertem jenes Schreiben mit einer höflichen Absage. Und legte den Brief beiseite. Als nächstes war es ein Brief aus Londinium. Etwa von seiner Domina? Bei diesem Gedanken spürte Nefertem wie sein Herz vor Aufregung schneller in seiner Brust pochte. Als er dann jedoch eine Rechnung hervor zog und die Summe sah, spürte er wie sein Herz gar in seiner Brust zu Eis erstarrte. Bebend nun seine Finger als sein Blick über die Summe glitt, die von Claudia Sabina zu entrichten war. Nun ja, von ihrem Maiordomus und Nefertem schluckte vernehmlich. Nach dieser Rechnung folgten noch weitere Rechnungen. Schmuck- und Kleiderrechnungen en masse. Und bei jeder Rechnung spürte Nefertem wie sich der fiese Schmerz in seinem Hinterkopf vervielfältigte und sich bohrend in den Vordergrund drängte.

“Meine arme junge Domina.“

Murmelte Nefertem und begann bereits im Kopf die Summen zu überschlagen, die seine Domina bereits auf ihr Schuldenkonto geladen hatte. Bei der Endsumme wurde es Nefertem ganz anders, so dass er für einen kurzen Moment aufstehen musste und seinen Kopf aus dem Fenster streckte, welches er zuvor geöffnet hatte. Ein paar tiefe Atemzüge später war zumindest der hämmernde Kopfschmerz verschwunden und der Dunkelhaarige wieder zu normalen Gedanken fähig. Der Stapel der Rechnungen wuchs rasant in die Höhe und Nefertem knirschte leise mit den Zähnen. Was trieb seine junge Domina in Londinium? War es etwa diese Kiki, die sie zu diesen übertriebenen Einkäufen animierte? Noch war Nefertem in der Lage die Schulden seiner Domina zu begleichen. Doch auch er wusste, dass er dies nicht mehr lange durchhalten würde, sollte sich seine Domina weiterhin dieser Genusssucht hingeben.
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01-29-2025, 06:38 PM,
Beitrag #4
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
>>> Begleitet von den beiden furischen Sklaven Seasnán und Leon ging Nefertem durch die Dunkelheit, kehrte somit dem ‚Haus des Roten Mondes‘ den Rücken und begab sich auf schnellstem Weg zurück zur Villa Claudia. Am Hintereingang angekommen, blickte Nefertem seinen beiden persönlichen Wachen dankend entgegen und schenkte den beiden Männern ein Lächeln. “Vielen Dank für die Begleitung.“ Ein neigen des Kopfes und Nefertem holte den Schlüsselbund unter seiner Tunika hervor. Einen der Schlüssel friemelte er in das Schlüsselloch und sperrte den Sklaveneingang für sich selbst auf. Durch den Spalt zwängte er seine schmale Gestalt und schloss die Türe hinter sich. Stille und Dunkelheit erwartete ihn, so dass Nefertem seinen Kopf kurzzeitig gegen das Holz der Türe presste und tief durchatmete. Auf was hatte er sich da nur eingelassen? Der Furier wollte die Summe relativ zeitnah zurückbezahlt haben und der claudische Sklave hatte noch keinerlei Idee wie er dies bewerkstelligen sollte. Zuallererst jedoch würde er die ausstehenden Rechnungen seiner Domina begleichen und ihre Gläubiger bezahlen. Bei diesem Gedanken spürte Nefertem wie sich ein gar befreiendes Gefühl in ihm ausbreitete. Dies bedeutete, er müsste von nun an keinerlei Angst mehr haben, an der nächsten Straßenecke sein Leben auszuhauchen, weil seine unbedarfte junge Domina ihre Schulden nicht beglich. Und wenn sich seine Domina die nächste Zeit, solange sie noch in Londinium verweilte, im Zaume hielt, so würden sich auch keine neuen Rechnungen auf seinem Schreibtisch stapeln. Mit diesem Gedanken und beschwingten Schrittes ging Nefertem in seine privaten Räumlichkeiten. Die gleichzeitig als sein Arbeitszimmer herhalten mussten. Hinter einem Wandvorhang befand sich sein Nachtlager, sowie ein dreibeiniger Hocker auf dem sich eine Waschschüssel befand. Rasch schlüpfte Nefertem aus seiner Tunika und begann sich mit dem Wasser aus der Schüssel zu waschen. Das Wasser war kalt und Nefertem zuckte zusammen, als er spürte wie sich sämtliche feinen Härchen auf seinem Körper aufrichteten und nicht nur die. Kurz musste Nefertem grinsen, als er bemerkte wie sein gesamter Körper auf das kalte Nass reagierte. Doch dieser Moment war genauso schnell verschwunden wie er gekommen war und der claudische Sklave begann sich mit einem Tuch die Wassertropfen vom Körper zu trocknen. Eine frische Tunika angezogen und dann würde er noch etwas an seinem Schreibtisch die Nacht ausklingen lassen. Bis ihm wohl die Augen zufallen würden….
 

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02-12-2025, 01:25 PM,
Beitrag #5
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
Neue Schulden zu machen ist nicht die feine Art, die alten Schulden auszugleichen.

Es war ein Tag wie jeder andere auch. Nefertem war bereits vor dem Morgengrauen auf den Beinen. Beauftragte die übrige Sklavenschaft und zog sich anschließend in seine privaten Räumlichkeiten zurück. Seinen Kummer über die Verschwendungssucht seiner Domina ließ er sich nicht anmerken. Auch wenn man ihm dennoch ansah, dass er litt. Dass er Kummer hatte. Denn der claudische Sklave war schmal geworden. Was auch kein Wunder war bei den Sorgen, die ihm seine unvernünftige Domina auf die Schultern lud. Seine Tunika schlackerte um seinen schmalen Körper und seine Augen lagen tief in den Höhlen. So als würde Nefertem in den Nächten keinen Schlaf finden. Was tatsächlich auch der Wahrheit entsprach. Denn gedanklich war bei der Unvernunft der jungen Claudia Sabina. Daran war nur dieses Weib Kiki schuld. Da war sich der claudische Sklave absolut sicher. Hach. Wenn doch nur die Ehe zwischen Marcus Iulius Cato und Claudia Sabina nur gehalten hätte. Dann wäre es erst gar nicht zu diesen katastrophalen Zuständen gekommen. Denn Marcus Iulius Cato hätte der jungen Claudia rechtzeitig und mit scharfen Worten zu verstehen gegeben, wie sie sich zu verhalten hatte. Ein dumpfes Seufzen entfloh bei diesen Worten den Lippen des claudischen Maiordomus, der sich an die Begegnung mit dem Furier erinnerte und an das Schriftstück, dass er im Namen seiner Domina unterzeichnet hatte. Nur dass der Inhalt des Goldsäckchens bereits sehr schnell dahin geschmolzen war. Und daran waren die horrenden Rechnungen schuld, die sich wild auf Nefertems Schreibtisch türmten. Noch deutlich hatte er die Worte des Römers im Ohr, dass er sich mit der Restsumme um die Villa Claudia kümmern sollte. Nur wie sollte er dies machen, wenn der Stapel Rechnungen immer höher wurde?

Eine hastige Mahlzeit schlang Nefertem herunter. Immerhin musste er etwas essen. Auch wenn er überhaupt keinen Hunger hatte. Denn die Sorgen um die horrenden Summen quälte ihn sichtlich. Erschöpft strich sich der Dunkelhaarige über sein Gesicht und öffnete die neuen Pergamentrollen, welche weitere Rechnungen enthielten. Und die Münzen aus dem Säckchen schmolzen dahin. Wurden weniger und weniger. So dass Nefertem für einen kurzen Augenblick die blanke Panik überkam, als er die wenigen Münzen zählte, die sich noch in dem Säckchen befanden. “Domina. Was machst du nur.“ Murmelte der Dunkelhaarige mit leiser, sorgenvoller Stimme und krallte seine Finger um das Ledersäckchen, in dem sich nun wahrlich nur noch wenige Münzen befanden. Unter keinen Umständen würde er bei dem Furier abermals zu Kreuze kriechen. Hoffentlich kam Claudia Sabina bald wieder zurück. H o f f e n t l i c h….
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02-22-2025, 06:59 PM,
Beitrag #6
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
Noch viel zu tun.....>>>


Bero hatte mir einen Brief überreicht, der heute Morgen gekommen war. Er war von meinem neuen Tutor. Ich las den Brief, und die Rücksichtsnahme, die aus diesen Zeilen sprach, gefiel mir gut, denn sie zeigten mir, dass Anwalt Plautius Leander sehr wohl nachdachte, bevor er etwas unternahm. Anwalt hin oder her, das war beileibe nicht bei allen Männern der Fall.


Caius Plautius Leander sendet Grüße an Claudia Sabina.

Dein Schreiben hat mich sehr überrascht und einige fragen aufgeworfen. Zudem trifft es mich zu einem reichlich ungünstigen Zeitpunkt, da ich kurz vor einer mehrwöchigen Reise stehe.
Ich muss dich daher bitten, mich in zwei Tagen zur siebten Stunde des Tages in meiner Domus aufzusuchen und idealerweise die Schriften bezüglich deines Vermögens, die hier wichtig sein könnten, mitzubringen. Sollte dies im Umfang zu viel sein, sage Bescheid, so dass ich dann dich zu besagter Zeit aufsuche und mir einen Überblick verschaffen kann.

Vale bene


Der Plautius musste sich noch daran erinnert haben, dass ich während meiner letzten Konsultation seiner Person bereits schwanger gewesen war. Also müsste ich jetzt das Kind entweder schon geboren haben oder eben noch sehr, sehr schwanger sein. Ich war letzeres. Mir ging es bis auf mein Gewicht gut (obwohl Anaxarete mir gesagt hatte, dass man bei weiteren Kindern später eher noch dicker werden würde), doch ich hatte wenig Lust, mich in eine Sänfte zu quälen oder irgendwohin zu Fuß zu watscheln.

Das der Anwalt die Menge der zu sichtenden Papiere als Grund nannte, eventuell eher mich aufzusuchen als ich ihn,  zeigte mir wie gesagt: Der Mann dachte mit. Außerdem war es wirlklich eine Menge Kram, den ich hatte.

Jetzt brauchte ich aber Nefertem für die Rückantwort, weshalb ich, eine Hand in die Hüfte gestützt, mich zu meinem Maiordomus begab.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor Mulieris): Caius Plautius Leander
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02-22-2025, 10:26 PM,
Beitrag #7
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
Die Sorgen um seine unbesonnene Domina ließen Nefertem noch immer nicht los. Auch wenn er sich seine Gedanken nicht anmerken ließ und die ihm übertragenen Aufgaben und Anweisungen Claudia Sabinas erledigte. Auch wenn er zu gegebener Stunde in seinem Arbeitszimmer war. Hinter dem Schreibtisch sitzend und mit gerunzelter Stirn einige Pergamente studierte, die er vor sich ausgebreitet hatte. Zum Glück waren es keine weiteren Rechnungen, denn diese hielten sich, der Götinnenmutter Isis sei gedankt in Grenzen. Was vielleicht auch daran liegen mochte, dass der Furier seiner Domina ein wahrlich fürstliches Darlehen geliehen hatte. Bei dessen Gedanken es dem Dunkelhaarigen eisig den Rücken hinab rieselte und er bemerkte wie er seine Finger unwillkürlich zur Faust geballt hatte, die er nun fest gegen die Oberfläche des Tisches presste. Einige Atemzüge später gelang es Nefertem sich wieder zu beruhigen. Schon wandte er sich erneut den Pergamenten auf dem Schreibtisch zu, wollte gerade nach der Feder greifen, als sich die Türe seines Arbeitszimmers öffnete und seine Domina erschien. Was wollte Claudia Sabina von ihm? Natürlich sprach Nefertem diese Frage nicht laut aus. Stattdessen blickte er kurz gen der jungen Frau. Fragend. “Domina? Was führt dich zu mir?“ Wollte Nefertem von der sichtlich hochschwangeren Frau wissen und erhob sich im nächsten Moment, um sich seiner jungen Domina zu nähern. Ein Stuhl wurde herangezogen, auf diesem ein weiches Kissen gelegt und Claudia Sabina regelrecht dazu genötigt, darauf Platz zu nehmen. Auch ein Becher Wasser wurde der jungen Frau gereicht. Alles zu ihrem Wohlbefinden.
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02-24-2025, 05:28 PM,
Beitrag #8
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
Ich nahm gerne auf dem Kissen Platz, doch das Wasser wies ich zurück; ich hatte nämlich seit Tagen das Gefühl, dass meine Blase ständig am Überlaufen war:

"Ein Schreiben an meinen Tutor", sagte ich und schob meinen Hintern auf dem Kissen etwas zurecht. Weil mir der Bauch im Weg war, saß ich fast auf der Stuhlkante und lehnte mich an:

"Ich sehe aus wie Ritter Montanus!", platzte ich heraus und schlug mir selbst leicht vor den Mund: "Lästern geziemt sich nicht. Schreibe das ja nicht auf, Nefertem!

Schreibe: Claudia Sabina grüßt den werten Rechtsgelehrten Plautius Leander. Ich bedanke mich dafür, dass du dir, obwohl du eine weite Reise vorbereitest, doch die Zeit nimmst, mir beizustehen. Auf Grund meiner gesundheitlichen Umstände und weil es auch wirklich so ist, dass ich alle Dokumente in der Villa Claudia eher zur Hand habe und nicht danach suchen muss, wäre ich dir sehr verbunden, wenn du mich in der Villa Claudia aufsuchen könntest. Da ich das Haus nicht verlasse, wäre ich zeitlich völlig disponibel. Bitte komme also, wann immer du etwas Zeit erübrigen kannst, ich stehe zur Verfügung.
Vale bene Claudia Sabina"
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor Mulieris): Caius Plautius Leander
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02-24-2025, 05:42 PM,
Beitrag #9
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
Das Wasser stellte Nefertem auf einem kleinen Beistelltisch ab, sollte es seiner Domina später danach verlangen. So hätte sie es zumindest in Griffweite. Und während sich seine Domina auf dem weichen Kissen gemütlich machte, so weit es ihr hochschwangerer Bauch zuließ, setzte sich Nefertem mit untergeschlagenen Beinen auf den Boden, zu ihren Füßen. Tabula und Griffel auf dem Schoß, beziehungsweise in den Händen. Aufmerksam sein Blick. Bereit den Wünschen und Ausführungen seiner Domina zu lauschen. Als seine Domina dann einen Witz über den Ritter Montanus machte, wölbte sich eine von Nefertems Augenbrauen kaum merklich empor. Seine Domina sollte nicht über andere Personen lästern. Hatte ihr dies auch diese Kiki während ihres Aufenthalts in Londinium beigebracht? “Lästern geziemt sich nicht.“ Wiederholte der dunkelhaarige Sklave und wartete geduldig, bis seine Domina den Anfang ihres Briefes gefunden hatte. Nämlich genau jetzt. Schon begann Nefertem den Griffel über das Pergament fliegen zu lassen. Schwungvoll seine Schrift und das obwohl er doch besonders schnell schrieb. So entstand der Brief an den Rechtsgelehrten Plautius Leander.



Ad
Caius Plautius Leander
Domus Plautia
Britannia, Iscalis


Claudia Sabina grüßt den werten Rechtsgelehrten 
Plautius Leander.
Ich bedanke mich dafür, dass du dir, obwohl du eine

 weite Reise vorbereitest, doch die Zeit nimmst, mir 
beizustehen. Auf Grund meiner gesundheitlichen 
Umstände und weil es auch wirklich so ist, dass ich
alle Dokumente in der Villa Claudia eher zur
Hand habe und nicht danach suchen muss, wäre ich
 dir sehr verbunden, wenn du mich in der Villa Claudia
 aufsuchen könntest.
Da ich das Haus nicht verlasse, wäre ich zeitlich 

völlig disponibel.
Bitte komme also, wann immer du etwas Zeit 

erübrigen kannst, ich stehe zur Verfügung.
Vale bene Claudia Sabina

[Bild: Claudia-Sabina-ai-klein.png]



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02-25-2025, 01:40 PM,
Beitrag #10
RE: Wohn- Arbeitszimmer Hausverwalter
Wieso glaubten eigentlich meine Sklaven, angefangen von Agamedes über Anaxarete bis Nefertem, mich rügen zu dürfen? Agamedes und Anaxarete erlaubte ich es jedoch, weil sie mich schon als kleines Mädchen gekannt hatten und ich sie ohnehin eher wie eine ältere ehrpusslige Tante und einen älteren knurrigen Onkel behandelte. Mit Nefertem war das nicht der Fall, er war auch nur wenig älter als ich. Ich drohte ihm ein wenig mit dem Finger:
"Vorsicht Maiordomus! Du bewegst dich gerade auf ganz dünnem Eis!", sagte ich immer noch freundlich:
"Apropos dünnes Eis: Du warst doch vorhin beim Furius. Was hat er über die Stundung meines Kredits gesagt?" 
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor Mulieris): Caius Plautius Leander
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