Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

"Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
10-07-2024, 05:18 PM,
Beitrag #21
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Bei Brans Nachfrage ob es immer heiß in Syria war, nickte Cassia lediglich und blickte für einen kurzen Augenblick in die Ferne. Beinahe so als könnte sie vor ihrem inneren Auge ihre Heimat sehen; die Sanddünen und die unendliche Weite. Doch war es Brans Stimme die sie aus ihren Gedanken riss, so dass sie den Jüngling entschuldigend anblickte. Oh nein. Sie wollte unter keinen Umständen den Eindruck erwecken, dass ihr das Gespräch nicht gefiel. Also musste sie weiterhin sehr aufmerksam bleiben. Was ihr dann und wann doch schwerer fiel als gedacht.

“Hm Sommerland? Ich weiß nicht wo dieses Sommerland liegt. Staubig und kahl? Hm. Ja, manchmal. Aber manchmal ist es auch wunderschön, wenn der Wind über die Dünen weht und man den Sand in der Sonne glitzern sehen kann.“

Für einen kurzen Augenblick konnte man einen beinahe schwärmerischen Klang in Cassias Stimme heraushören. Bevor sie sich dann auch schon auf das Wesentliche konzentrierte, nämlich auf Bran und seine gesprochenen Worte. Und natürlich auf den Weg hin gen des Händlers mit diesen Zauberbällen.

“Dann bist du also nur einmal quer durch diesen Landstrich gekarrt worden? Das heißt du hast noch nie etwas anderes gesehen als dieses grün?“

Interessiert neigte sich Cassias Kopf bei diesen Worten auf die Seite, während sie Bran einen vorwitzigen Blick aus dem Augenwinkel entgegen warf. Und sich ansonsten auf den Weg vor sich konzentrierte. Es sollte schließlich kein Unglück auf ihrem Weg passieren.

“Du findest das Soldatentum toll? Wiiiiiirklich?“

Nun blieb Cassia doch stehen, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick und musterte Bran aus großen Augen.

“Ich mag die Soldaten nicht. Die sind immer so laut und grob.“

Antwortete die junge Sklavin und zuckte dabei mit ihren schmalen Schultern. Bevor sie dann auch schon weiter ging. Batrachis in ihrer unmittelbaren Nähe, dicht hinter den beiden jungen Sklaven gehend.

“Heh! Wieso solltest du denn dumm sein? Das glaube ich nicht.“

Bei diesen Worten zupfte Cassia an Brans Tunika, um zu unterstreichen, dass er ganz gewiss kein dummer Junge sei. Nein, nein. Dann jedoch erwähnte Bran das die Patriziermädchen sehr früh heirateten und es versetzte Cassia einen Stich. Dann würde Furia Saturnina die Villa verlassen. Aber vielleicht durfte sie mit der kleinen Furia Saturnina gehen? Oh, das wäre toll.

“Freilassen? Und was dann? Ich könnte als Gauklerin umher ziehen.“

Grinste Cassia, auch wenn sie ihre gesamte Aufmerksamkeit bereits auf die bunten Bälle des Händlers konzentrierte und ihr Köpfchen regelrecht darüber beugte, als wollte sie an diesen Bällen schnuppern.
Zitieren
 
10-10-2024, 11:41 AM,
Beitrag #22
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Als Cassia sagte, dass sie nicht wusste, wo Sommerland lag, musste ich ein wenig grinsen:
"Sommerland ist das Land, in dem man wohnt, wenn man gestorben ist. Dort leben auch die Fay. Es ist weit weg und doch nicht. Denn an Samhain sind die Türen geöffnetund man kann rein und raus", versuchte ich zu erklären. 
Viel wusste ich nicht. Keiner hatte sich die Mühe gemacht, mich in Glaubensdingen zu unterweisen. In meinem Kopf war alles ein Mischmasch: Sommerland und Lararium, Feen und Gespenster, Vogelbeeren und Omen.:
"Aber was sind Dünen?"
Als Cassia sich wunderte, dass ich Soldaten gut fand, wurde ich ein wenig verlegen. Denn ich wollte ja, dass sie mich gut fand:
" Soldaten sind tapfer. Und sie verteidigen Menschen und Städte. Und sie tragen coole Uniformen und bekommen Sold", sagte ich:
"Doch ich bin ein Sklave, und ich kann kein Legionär werden. Nur Gladiator, wenn ich weiter trainiere"
Die würden mich nie und nimmer nehmen, denn ich war zu dünn. Aber vielleicht beeindruckte Cassia das ja.
Sie glaubte nicht, dass ich dumm sei. Ich beschloss, ihr zu sagen, warum ich das glaubte:
"Ich behalte alles hier drin", ich klopfte mir an die Stirn: "Doch das Krikelkrakel will nicht rein in meinen Kopf. Kannst du es denn... ich meine lesen und schreiben?"
Batrachis schaute sich die hübschen Kristallbälle an und tat so, als würde sie uns nicht mehr zuhören. Doch ich war mir sicher, dass sie jeden Pips mitbekam.
"Bitte, bitte, zeige mir doch etwas mit den Bällen!", sagte ich fast so aufgeregt wie meine neue Bekanntschaft zu Cassia. 
 Gegenüber dem Glatzkopf warf ich mich in die Brust:
"Salve Dominus Meister. Das hier ist die Ioculatrix der edlen Furier. Darf sie  bitte deine Ware testen?"
Der Händler nickte: "Nur nix kaputt machen"
Ich hatte ein neues Wort gelernt. Bestimmt hatte der Händler auch keine Ahnung, was das für eine Sklavin war.
Zitieren
 
10-10-2024, 07:53 PM,
Beitrag #23
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Das Grinsen auf den Lippen des Fünfzehnjährigen blieb der aufmerksamen Cassia nicht verborgen, so dass sich ihr Kopf kaum merklich auf die Seite neigte. Heh? Wie sollte sie sein Grinsen deuten? Machte er sich etwa über sie lustig? Das wäre wirklich nicht sehr fair. Und so verdüsterte sich das Gesicht des Mädchens für einen kurzen Augenblick. Für einen wahrlich kurzen Augenblick. Denn eigentlich wollte sie nicht böse sein. Nein, wollte sie nicht. Wieso und warum dies so war, konnte sie sich beim besten Willen nicht beantworten. Als Bran dann von einem Fest namens Samhain sprach, es musste ein Fest sein, blickte Cassia nun wahrlich fragend und musterte Bran neugierig.

“Samhain? Was ist das denn? Das Fest der lebenden Toten oder wie?“

Dabei schmunzelte Cassia mit einem vergnügten funkeln in ihren Augen, wobei sie Bran neckisch zuzwinkerte. Denn er sprach von einer Türe durch die die Toten rein und wieder raus kamen. Das klang in Cassias Ohren schon recht merkwürdig. Aber vielleicht war das hier in diesem Teil des Landes einfach so. Dann jedoch stellte Bran eine Frage und Cassia konzentrierte sich abermals auf den Fünfzehnjährigen.

“Hm. Dünen sind.. das sind große Sandhügel, die vom Wind aufgeschichtet werden. Der Sand weht übereinander und verdichtet sich. So entstehen Sanddünen. Große Hügel aus Sand.“

Und um dies zu verdeutlichen bildete Cassia mit ihren Händen einen Kreis. Einen sehr großen Kreis, eben so weit wie ihre schmalen Arme reichten. Ob Bran nun verstand was sie mit dieser Geste bezwecken wollte? Cassia erhoffte es sich inständig. Das Bran die Soldaten regelrecht vergötterte, ließ Cassia ihre Lippen fest aufeinander drängen. Nun gut, sie hatte bisher nur ein einziges Erlebnis mit einem römischen Soldaten gehabt. Doch dieses Erlebnis war äußerst nachhaltig gewesen. Es war jener Soldat den sie aus Versehen mit ihrer Fackel an der Hand verbrannt hatte. Nein, daran wollte sie sich nicht länger erinnern. Dieses Ereignis war kein schönes Erlebnis gewesen. Da konzentrierte sie sich lieber auf Bran und schenkte diesem ein zartes Lächeln. Ein Lächeln welches ihre Augen ebenso erreichte und diese in einem hellen Licht erstrahlen ließ.

“Du möchtest also wirklich ein Schwert halten? Wieso Bran? Nur damit du beweisen kannst wie tapfer du bist?“

Platzte es da auch schon über Cassias Lippen. Die zeitgleich ihre Hände gegen ihre Lippen presste und ihren Blick rasch senkte. Oh nein. Hatte sie gerade etwas falsches gesagt und Bran nun wütend gemacht?

“Lesen und Schreiben? Hm. Nein, das kann ich nicht. Nicander hat es mir nicht beigebracht. Er hat sich die Geschichten und Verse auch immer in seinem Kopf gemerkt. Du bist genauso schlau wie Nicander.“

Strahlte die junge Sklavin und blickte dabei zu dem Dunkelblonden empor. Und dann plapperte Bran an den Händler gewandt, dass Cassia seine Ware ausprobieren wollte.

“Ähm.. Bran...“

Piepste das Mädchen mit leiser Stimme. Atmete tief durch und strich sich eine ihrer Locken aus der Stirn. Bevor sie nach den hübschen Kristallbällen griff, auf die Batrachis gedeutet hatte und fühlte diese in ihren Händen. Dabei hatte Cassia ihre Augen geschlossen. Ja, sie musste die Bälle das erste mal immer fühlen, bevor sie damit arbeiten konnte. Und dann warf sie die Bälle in die Luft. In in einem Reigen, um diese nacheinander aufzufangen und wieder in die Luft zu werfen.
Zitieren
 
10-16-2024, 12:03 PM,
Beitrag #24
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Ich war sehr erschrocken und fasste nach Cassias Hand. Dann merkte ich, was ich tat. Errötend ließ ich ihre Hand wieder los und legte einen Finger auf die Lippen:
"Nein, nein, Cassia, du darfst dich über Samhain nicht lustig machen. Wenn die Fay dich hören, nehmen sie dich mit", sagte ich: 
"Das Sommerland ist schön, doch es gibt dort in Anderswelt auch ganz schreckliche Orte. Da willste nicht hin"
Da Cassia mich fragte, warum ich unbedingt ein Schwert halten wollte, zuckte ich die Schultern:
"Es ist ehrenvoll, ein Krieger zu sein. Doch vielleicht ist das in deinem Syria anders. Und du bist ein Mädchen, da betrifft es dich nicht so"
Da Cassia mir sagte, dass sie auch nicht Lesen und Schreiben konnte, fühlte ich mich übrigens besser. 
Ich verzog sogar mein Gesicht zu einem breiten Lachen:
"Dann sind wir schon zwei Dummköpfe. Siehst du, meine Rede. Das Krikelkrakel ist doch völlig unnötig!"
Cassia war mutig und griff nach den Kristallbällen. Mutig deswegen weil die von allen Bällen die einzigen waren, die wirklich kaputt gehen konnten, wenn sie sie auf den Boden knallen ließ.  Ich glaubte, dem Standbesitzer rutschte das Herz in die Hose. 
Ich schaute wie gebannt zu. Cassia jonglierte mit den Bällen. Die Sonnenstrahlen verfingen sich darin. Sie leuchteten wie ein Regenbogen. Und ihr Haar leuchtete wie Kastanien. Es war soo schön.
Sofort waren wir von Leuten umringt, die einen Halbkreis um den stand bildeten. Aaah, riefen sie. ich war mächtig stolz auf meine neue Bekanntschaft, die ioculatrix. Sie war ein Glanz in dieser Welt. 
Aber Batrachis schlug die Hände vor den Mund: "Bitte Cassia, nicht. Wenn der Herr die bezahlen muss, wird er böse", flüsterte sie ängstlich. Sie war nicht so mutig wie Cassia.
Zitieren
 
10-16-2024, 04:41 PM,
Beitrag #25
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Die Berührung des jungen Bran ließ Cassia erstaunt dreinblicken. Auch seine Worte erstaunten die junge Sklavin, was man an der steilen Falte zwischen ihren Augenbrauen erkennen konnte. Hm? Was sprach Bran denn da? Es würden Faye kommen und sie mitnehmen? Aber wohin denn? Und war es dort schön?

“Deine Worte verwirren mich Bran. Ich habe noch nie etwas von Sommerland oder Anderswelt gehört. Ich weiß gar nicht was das ist.“

Erwiederte Cassia auf seine Worte und blickte den Jungen aus großen Augen an.

“Aber vielleicht, kannst du mir erklären was es mit Sommerland und Anderswelt auf sich hat? Und sind Faye so etwas wie Feen? So klitzekleine Geschöpfe mit Flügeln?“

Dabei musste Cassia schmunzeln, als sie sich eine solche Faye vorstellte, wie diese mit ihren kleinen Flügelchen flatterte. Hm. Schreckliche Orte? Was genau meinte Bran denn nur damit? Oh ja. Das musste er ihr ganz genau erklären. Ja, ganz genau erklären. Und das am besten s o f o r t.

“Hm. Aber als Krieger kann man ganz schnell sterben. Und was ist dann mit deiner Ehre? Ich würde ganz dolle um dich weinen.“

Dabei schmunzelte Cassia mit geröteten Wangen und strich sich verlegen eine ihrer Strähnen aus der Stirn. Oh je. Hoffentlich hatte Bran ihre Worte nicht so genau wahrgenommen. Als Bran erklärte, dass auch sie ein Dummkopf wäre, schüttelte Cassia gar empört ihren Kopf und plusterte ihre Bäckchen auf.

“Ich bin kein Dummkopf Bran. Und du bist auch kein Dummkopf, nur weil wir nicht lesen und schreiben können. Wir können uns doch unsere eigene S p r a c h e ausdenken. So eine Zeichensprache die nur wir verstehen?“

Denn Zeichen konnten sie sich beide selbst ausdenken und die E r w a c h s e n e n wüssten dann nie wovon sie beide sprachen. Oh ja. Das wäre sehr, sehr lustig. Doch dann wollte Bran etwas von ihrem Können sehen und Cassia griff beherzt nach den kristallenen kleinen Kugeln. Diese Kugeln fühlten sich wie fließendes Wasser in ihren Händen an, so dass Cassia wahrlich aufpassen musste, dass ihr diese kleinen Kugeln nicht aus den Fingern flutschten. Doch schon bald jonglierte Cassia mit den kleinen Kugeln, als hätte sie in ihrem Leben noch nie etwas anderes getan. Und diese gar artistische Aktion lockte einige Menschen an, so dass sich alsbald ein Halbkreis um die drei jungen Sklaven bildete. Strahlend das leuchten in den Augen der jungen Cassia, die die kleinen Bälle fest im Blick behielt und diese immer wieder sicher auffing. Ungeachtet der Tatsache, dass Batrachis wahrlich Angst zu haben schien, dass Cassia eine dieser kostbaren Kugeln fallen ließ. Denn eine dieser Kugeln war sehr viel mehr wert als es die Sklavin je sein würde.

Immer mehr Menschen drängten sich um das kleine Grüppchen, während Cassia mit einem sanften Lächeln auf ihren Lippen die kleinen Kugeln geschickt in die Höhe warf und diese nicht minder geschickt wieder auffing. Die Menschenmenge trampelte sich regelrecht auf die Füße, als sich ein besonders eilig aussehender Herr zwischen den Menschen hindurch zu zwängen versuchte und dabei gegen Cassia stieß. Ohne ein weiteres Wort hastete dieser Kerl weiter, doch Cassia stolperte leicht, geriet ins taumeln und es gelang ihr nicht, alle kleinen Kristallkugeln sicher aufzufangen. So landete eine der Kugeln auf dem Boden und ...zerbarst dort in tausende funkelnde Teilchen. Die Menschenmenge gab empörte Geräusche von sich, während Cassia stocksteif stehen blieb und sich Tränen in ihren Augen sammelten.

“Nein. Oh nein. Nein. Nein.“

Murmelte sie und legte die übrigen Kugeln hastig auf die Theke des Tresens, bevor sie selbst in den Staub sank und versuchte die Überreste der Kugel zusammen zu sammeln. Vielleicht, könnte man diese hübsche Kugel noch irgendwie h e i l e machen? Bittend der Glanz in den Augen Cassias in Brans Richtung.

“Bran. Bitte hilf mir.“
Zitieren
 
10-19-2024, 03:01 PM,
Beitrag #26
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
"Die Fay können sehr verschieden aussehen", bemerkte ich weise, als Cassia auch schon sagte, dass sie schrecklich dolle um mich weinen würde, wenn ich ein Krieger wäre und fiele. Da wurde ich rot bis hinter die Ohren. Zumindest fühlte ich, wie mir das Blut in den Kopf schoss. Aber diesmal war es kein Ärger. Diesmal war es Freude. Denn wenn Mädchen um einen weinen wollten, bedeutete es doch, dass sie einen gerne hatten. Ich grinste von einem Ohr zum anderen.
Das Cassia von den Zuschauern bewundert wiurde, gefiel mir auch. Ich und Batrachis würden schon aufpassen, dass keiner frech wurde. Aber leider übersahen wir beide den Mann, der es eilig hatte, sich durchdrängelte und dabei Cassia zur Seite stieß. Ohne sie weiter eines Blickes zu würdigen, setzte er seinen Weg fort. Er meinte bestimmt, dass Sklaven ihm gefälligst aus dem Weg zu gehen hatten. Aber da war das Unglück schon geschehen.
Einer der Kristallbälle fiel zu Boden und zersprang in Tausend Stücke. Cassia wollte sie aufsammeln, aber ich drängte sie weg. Fehlte mir noch, dass sie sich in die Finger schnitt. Ich wusste, wie man kaputtes Glas entsorgte:
"Bitte einen Besen und eine Schaufel, und ein Stück Stoff wäre auch genehm, werter Herr", murmelte ich dem Standbesitzer zu.
Aber der dachte nicht daran. Wie eine Ratte aus einem Versteck kam er angeschossen und piekste mir ein paar mal in die Brust:
"Ihr habt den Ball kaputt gemacht! Das sage ich eurem Herren! Er muss mir den Schaden ersetzen!", zischte er giftig.
Er hielt uns für die Diener eines einzigen Herren. Den Namen ihrer Familie - Furia - hatte ich selbst genannt. Der Ladenbesitzer bückte sich jetzt und sammelte die Scherben und Splitter ein. Das waren seine Beweise. Und dass er sich dabei selbst in eine Fingerkuppe schnitt, hob die Laune des Glatzkopfes nicht:
"Ich hoffe, dass er euch gründlich auspeitscht dafür!"
""Komm, wir haun ab, sagte ich noch zu Cassia, aber da hatte der Standbesitzer schon beide Mädchen im Genick gepackt und schüttelte sie:
"Ihr entkommt mir nicht!"
Batrachis hatte die ganze Zeit nur "Ojemine" gemurmelt, jetzt aber fing sie an, zu schluchzen.
Und wenn die Menge Cassia applaudiert hatte, so wurden jetzt einige gemein: "Recht, Meister, lass das Pack nicht entkommen!" "Sie verdienen es!" Und einer stieß mich zu den beiden Mädchen: "Der war auch dabei!"  Aber ich hätte Cassia nie in Stich gelassen. Es war den Leuten anzusehen, dass sie sich darauf freuten, dass wir Ärger bekamen. Wie gemein.Ein paar wollten auch gleich als Zeugen mitkommen, um uns zu verpetzen.
Der Glatzkopf überließ die Aufsicht über seinen Stand seinem Standnachbarn.

"Vorwärts!", befahl er dann: "Zu den Furiern also, Sklavenpack!", er stieß uns vor sich her. Batrachis weinte nun laut. >>>
Zitieren
 
10-19-2024, 06:07 PM,
Beitrag #27
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Diese Faye gab es also in verschiedenen Variationen? Waren das so etwas wie Unterarten dieser Faye, wie es auch bei Hunden und Katzen unterschiedliche Rassen gab? Fragend der Blick in den Augen der jungen Sklavin, als sie bemerkte wie sich Brans Gesicht rötete und Cassia sichtlich verlegener wurde. Oh je. Was hatte sie mit ihren Worten nur angerichtet? Sie wollte Bran doch unter keinen Umständen in Verlegenheit bringen. Und dennoch hatte sie die Wahrheit gesagt, dass sie um den jungen Sklaven weinen würde, sollte dieser mit Schild und Schwert in den Kampf ziehen müssen und dort fallen. Ja, Cassia würde bitterlich weinen und schluchzen. Doch so weit würde es gar nicht kommen. Bran müsste nicht in irgend einen Kampf ziehen. Der claudische Sklave sollte ihr nämlich zusehen. Sie bewundern bei ihrer Jonglage, als man Cassia die Kristallbälle reichte und sie mit diesen zu jonglieren begann. Immer wieder warf sie die Bälle in die Höhe und fing diese sicher mit ihren schmalen Händen auf. Die Bälle fühlten sich zuerst kühl an, gewannen dann aber immer stärker an Wärme, so dass Cassia mit einem wahrlich freudigen blitzen in ihren Augen diese Jonglage ausübte. Zumindest so lange bis es zu jenem Unglück kam und sich dieser Herr durch die Menschenmenge drängen musste. Dabei gegen Cassia stieß, so dass die furische Sklavin ins stolpern geriet und eine der Kristallkugeln zu Boden fiel und ..z e r b a r st. Schon sank Cassia zu Boden und versuchte die Scherben mit ihren zitternden Fingern aufzusammeln. Bis sie von Bran beiseite gedrängt wurde und der claudische Sklavin nach einer Kehrschaufel und einem Besen verlangte. Mit Tränen in den Augen blickte Cassia in die Höhe und schluchzte immer wieder still vor sich hin. Nein. Wie konnte sie nur so ungeschickt sein? Natürlich suchte sie die Schuld bei sich, wie sollte es auch anders sein.

“Mein Dominus wird furchtbar böse mit mir werden.“

Murmelte Cassia mit leiser, erstickter Stimme und zuckte dann zusammen, als der Standbesitzer wie eine Viper hinter seinem Stand hervor geschossen kam und Bran gegen die Brust piekte. Wieso Bran? Sie hatte diese Kristallkugeln fallen gelassen. Sie gehörte bestraft. Nicht der liebe, nette Bran. Und auch nicht Batrachis, die ihre Hände vor ihr Gesicht geschlagen hatte und immer wieder leise 'Oh jemine' vor sich hin murmelte.

“Nein. Bitte nicht. Ich werde diesen ..Schaden ersetzen. Aber bitte sagt meinem Dominus nichts.“

Flehte Cassia mit leiser Stimme und blickte aus Tränen schimmernden Augen zu dem zornig dreinblickenden Standbesitzer empor, nachdem sie sich auf ihre Füße gestemmt hatte.

“Bran kann nichts dafür. Es war meine Schuld. Ganz alleine meine Schuld. Bitte lasse Bran und Batrachis gehen.“

Noch immer war Cassias Stimme flehend, als sie vom Standbesitzer im Nacken gepackt wurde und geschüttelt wurde, wie man es mit jungen Hunden tat, die ungehorsam waren. Und dann erklang die Menge, die forderten dass die Sklaven ausgepeitscht werden sollten. Auf diese Worte hin schluchzte Cassia zu Tode betrübt und versuchte nach Brans Hand zu fassen.

“Es tut mir Leid mein lieber Bran.“

Formte sie tonlos mit den Lippen. Und spürte im nächsten Moment einen Stoß zwischen den Schulterblättern, der sie nach vorne taumeln ließ. Pure Angst und Panik zeichnete sich auf den Gesichtszügen der furischen Sklavin ab. Angst vor der Reaktion ihres Dominus.
Zitieren
 
10-22-2024, 12:32 PM,
Beitrag #28
RE: "Das war ganz billig.... das andere war noch teurer!"
Der Händler ließ die Mädchen nicht los. Und ich kam mit. Ein hässlicher Zug war es, mit Neugierigen und Feixenden. Keiner hatte Mitleid mit Sklaven und schon gar nicht mit Kindern. Obwohl ich tat den Leuten von Iscalis Unrecht. Die, die  Mitleid hatten, schlossen sich dem Zug gar nicht an. Die beiden Mädchen weinten. Ich stapfte grimmig neben ihnen her und fasste Cassias Hand. Der Händler konnte mir das nicht verbieten, wollte er seine Opfer nicht loslassen. So ging es in Richtung Villa Furia >>>
Zitieren
 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 4 Gast/Gäste