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Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
08-13-2024, 03:56 PM,
Beitrag #11
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
Die Zeit war vergangen und mit ihr war die Schwangerschaft vorangeschritten. Prisca, die noch nie groß darin war, sich in Gesellschaft zu präsentieren, war auch während dieser Zeit eher zurückhaltend mit öffentlichen Auftritten, so dass ihre Schwangerschaft nicht allzu große Wellen geschlagen hatte.
Miriam hatte es auch bald nach ihrer Entdeckung dann Priscas Mann erzählt, der sich natürlich sehr gefreut hatte, aber ansonsten gab es wenig über die letzten Wochen von Priscas Leben so wirklich zu berichten. Inzwischen war ihr Bauch nicht mehr zu übersehen, auch wenn Prisca nach wie vor aufgrund ihrer Körpergröße eher dünn wirkte für eine schwangere. Aber die Hebammen meinten, das liege alles nur daran, dass ihr Kind eben so viel mehr Platz in der Länge hatte und daher weniger in die Breite gehen musste. Trotzdem fühlte sich Prisca wie eine Kugel und zunehmend unruhiger.
Die Geburt war nun nicht mehr allzu weit entfernt, und Prisca hoffte nur, dass sie den Vorgang überleben würde. Für den Fall, dass dem nicht so wäre, wollte sie aber ihre Freundinnen gerne noch einmal sehen, und sie war sich recht sicher, dass diese am heutigen Tage bei der Einweihung eines neuen Brunnens vor der Provinzialverwaltung sein würden. Zumindest Serena musste dort sein, denn ihr Mann stiftete den Brunnen, und Prisca hoffte einfach auch, dass es für Sabina nicht zu früh am Tag war.

Sie ließ sich von Miriam und zwei Sklaven des Hauses begleiten. Ihr Mann hatte immer viel zu tun und war nicht sicher, ob er kommen konnte, aber Prisca wollte es nicht verpassen. Trotzdem war sie wohl etwas zu spät, denn der Brunnen war bereits enthüllt und die Menge jubelte, aber wohl mehr wegen dem kostenlosen Essen als wegen des Brunnens. Dabei war der Brunnen wirklich hübsch mit den drei Grazien, die den Wasserstrahl bereiteten.
“Suchen wir dir erstmal einen schattigen Sitzplatz“ insistierte Miriam, die sich Sorgen um Prisca machte. Aber die schaute gequält und versuchte, ihre Freundinnen zu entdecken. Wenigstens ein Vorteil, den ihre Körpergröße bot, war, über die meisten Leute drüber schauen zu können, wenn sie sich richtig aufrichtete. “Kannst du Serena oder Sabina irgendwo sehen?“ fragte sie also stattdessen und sah sich weiter um.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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08-14-2024, 12:22 AM,
Beitrag #12
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
(08-12-2024, 08:19 PM)Licinianus Owain schrieb: Erst wenige Tage waren vergangen, seit ich die letzten Feinarbeiten am neuen Brunnen in Iscalis beendet hatte. Nun stand er da: der Brunnen mit den drei Grazien, von denen eine aussah wie jene, die mir einst mein Herz geraubt hatte. Doch inzwischen war ihr Anblick nicht mehr so schmerzhaft wie zu Beginn der Arbeiten. Natürlich war es stets Aglaia, die ich vor Augen hatte, wenn ich die mittlere Figur des Trios betrachtete. Doch die Stiche, die mir ihr Anblick zu Anfang versetzt hatte, schmerzten nicht mehr so stark.

Heute war der große Tag der Einweihung. Furius Saturninus hatte mich als seinen Ehrengast geladen. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen! Doch ich würde nicht alleine zu den Einweihungsfeierlichkeiten kommen. Da der Furius gemeint hatte, ich könne eine Freundin mitbringen, fiel mir sofort Deirdre ein, mit der ich mich inzwischen schon einige Male getroffen hatte und für die ich mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegte.

Früh am Morgen hatte ich sie mit meinem neuen Pferd abgeholt. Zu zweit konnten wir gut darauf reiten. Rhea und die Kinder sowie einige andere Bewohner Cheddars kamen auf mehreren Wagen gefahren, die von Ochsengespannen gezogen wurden.

Zur Feier des Tages trug ich meine beste Tunika aus einem leichtem braun-grün karierten Wollstoff, eine neue Hose aus hellbraunem Leder und einen blauen Umhang aus Wolle, der mit einer schmucken silbernen Fibel zusammengehalten wurde.

Für Deirdre hatte ich am Morgen auch ein Geschenk mitgebracht: einen Anhänger in Form eines Triskels aus Silber, den ich an einem dünnen Lederbändchen befestigt hatte, sodass sie ihn als Halskette tragen konnte.

Langsam trottete mein neues Pferd neben dem ersten Wagen her, sodass alle, die aus Cheddar zur Feier kamen, nahezu gleichzeitig eintrafen. Es hatten sich schon etliche Bewohner von Iscalis und dem Umland eingefunden. Natürlich waren auch der Furius und seine Familie samt Gefolge zur Stelle. Als sich unsere Blicke trafen, nickte ich ihm zum Gruß zu. Ich brachte mein Pferd zum Stehen, schwang mich von seinem Rücken und half dann Deirdre beim Absteigen. Ich lächelte ihr dabei ganz verliebt zu. Ja, heute war wirklich ein guter Tag! Der beste seit langem. "Du siehst so hübsch aus und du machst mich so froh!", wisperte ich ihr leise zu, ehe ich sie leicht auf den Mund küsste. Ich wusste inzwischen, dass solcherlei Liebesbeweise bei den Römern verpönt waren. Aber den Göttern sei Dank war ich kein Römer und wollte es auch ganz gewiss nicht werden. "Komm, lass uns den Furius begrüßen! Er veranstaltet schließlich all das hier!"



Owain hatte mir vom Brunnenprojekt erzählt, das Saturninus gestiftet hatte im Namen seines neuen Sohnes und mich direkt zur Einweihung eingeladen, was ich freudig annahm. Wir waren uns in den letzten Wochen näher gekommen - nicht nur sexuell sondern auch emotional und zum ersten Mal konnte ich mir eine Zukunft mit einem Mann und meinen Kindern vorstellen, was über reinen Sex hinausging. 

Ich hatte mich ebenfalls in Schale geworfen und mein hübsches waldgrünes Kleid mit dem passenden Umhang angezogen, das mein rotes Haar so schön zur Geltung brachte und auch den schönen silbernen Anhänger, den Owain mir übergab, als er mich abholte. Er hatte ihn bestimmt selbst gemacht, was das Geschenk nur umso schöner machte. 

Auf dem Weg nach Iscalis schmiegte ich mich ungeniert an Owain, während Rhea und die Kinder im Wagen neben uns fuhren. Beim Fest angekommen, ließ ich mir vom Pferd helfen, ehe ich den Kuss des Schmieds ein wenig abgewandt verstohlen aber trotzdem leidenschaftlich erwiderte. "Und du mich" hauchte ich ein wenig atemlos als Antwort auf die süßen Worte des Schmieds, ehe ich mich straffte und wir uns den Römern zuwenden konnten. 

Bevor wir losgehen konnten, kam allerdings noch Rhea zu uns, die eines der Kleinkinder trug und mir den anderen Zwilling reichte, während Aidan selbstständig aus dem Wagen kletterte und meine andere Hand ergriff. Auch er hatte seine beste Tunika an, die ihm sein Vater geschenkt hatte in tiefem weinrot mit goldenen Stickereien am Saum und nagelneuen hübschen Ledersandalen. Entschuldigend lächelte ich Owain an, da ich plötzlich keine Hand mehr frei hatte um mich bei ihm einzuhaken.
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08-14-2024, 03:00 PM,
Beitrag #13
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
Ich war mit unserem Hausverwalter Nefertem unterwegs. Den neuen Brunnen wollte ich gerne sehen; die Kunstfertigkeit von Owen-dem Schmied  brachte doch so etwas wie Flair in unser Städtchen. Deshalb hatte ich ihm auch den Auftrag erteilt, alle neun Musen für das neue Theater zu gießen. Das das jetzt nicht die Krönung meiner Ehe werden würde, dafür konnte der Kelte nichts.
Man hätte ein Spiel daraus machen können, wenn es nicht für mich traurig gewesen wäre: Was kam wohl eher zu einem Ende? Sabinas Ehe oder die Bauarbeiten?

Um keinen Anlass für Gerede oder noch schlimmer: Mitleid zu geben, hatte ich mich dem Anlass entsprechend aufgebretzelt und schenkte der Welt ein Lächeln. Mein Haar war zu Locken gedreht, hochgesteckt und mit Goldstaub gepudert (denn ICH hatte blondes Haar) und meine Haarnadeln waren ebenfalls golden. Dazu trug ich Schmuck aus Alexandria: Ein Collier aus Gold und  Lapislazuli und passende Ohrringe. Nur mein Glücksarmband mit dem Isisknoten hatte ich nicht gegen das entsprechende ausgetauscht. Ich war ein wenig  geschminkt (und wieder kam mir die Gunst meines Geburtssternes zur Hilfe, denn ich hatte von Natur aus helle Haut) und Anaxarete hatte mir die Wangenknochen mit rötlicher Erde betont. Da Sommer war, trug ich auch meine Gewänder aus Aegyptus: Ein Himation aus safrangelber Seite, darunter einen dünnen Chiton in Himmelblau und einen goldenen Gürtel, den ich aber wie es die Natur so wollte, unter der Brust schloss und dazu feine, ebenfalls gelb gefärbte geschlossene Schuhe, die an den Knöcheln mit einer halbmondförmigen Agraffe gehalten wurden.

(08-08-2024, 04:12 PM)Furia Serena schrieb: Ich begleitete meinen Gatten zur Einweihung des gestifteten Brunnens und dem festlichen Anlass entsprechend hatte ich mich in ein tiefblaues Ensemble aus feinstem, leichten Leinen mit leuchtend weißen Federn an Taille und Saum aufgestickt gehüllt. Meine Haaren waren schön zurechtgemacht und mit goldenen Haarspangen und einem Kamm aus Elfenbein hochgesteckt. Als Schmuck hatte ich eine Kette und ein Armband mit schöne n leuchtend blauen Lapis Lazuli Steinen verziert angelegt. Ich warf mich nur selten so sehr in Schale, da ich eher eine Verfechterin davon war, dass man Reichtum nicht so zur Schau stellen musste, aber heute war ein besonderer Anlass. 

Es waren viele prominente Gäste von Iscalis geladen, das gemeine Volk sowie Saturninus' Klienten und die Menschen waren in Scharen erschienen. Nicht nur die bezahlten Bäcker und Köche hatten viel geleistet für die Ausrichtung des Festes sondern auch die familia der Furier. Tag und Nacht hatten die Sklaven dabei geholfen Tische, Bänke und dergleichen aufzustellen und den Platz um den Brunnen zu schmücken. Die Gabentische bogen sich unter den vielen Speisen, die für das Volk hergerichtet waren.

Serena und Saturninus sah ich auch sofort. Sie standen im Mittelpunkt der Szene und hatten Saturnina und Carus dabei. 
Serena trug auch Lapislazulisteine als Schmuck. Das nahm meinem Auftritt ein wenig die Originalität, doch meine waren größer als ihre. Und sie war meine Cousine und Freundin, da war ich auch nicht so. 
Serenas dröger Sati tat so, als sei er der erste Mann auf der Welt, der einen Sohn gezeugt hatte. Aber dafür konnte widerrum Carus nichts, der war niedlich. 


(08-13-2024, 03:56 PM)Accia Prisca schrieb: Die Zeit war vergangen und mit ihr war die Schwangerschaft vorangeschritten. Prisca, die noch nie groß darin war, sich in Gesellschaft zu präsentieren, war auch während dieser Zeit eher zurückhaltend mit öffentlichen Auftritten, so dass ihre Schwangerschaft nicht allzu große Wellen geschlagen hatte.
Miriam hatte es auch bald nach ihrer Entdeckung dann Priscas Mann erzählt, der sich natürlich sehr gefreut hatte, aber ansonsten gab es wenig über die letzten Wochen von Priscas Leben so wirklich zu berichten. Inzwischen war ihr Bauch nicht mehr zu übersehen, auch wenn Prisca nach wie vor aufgrund ihrer Körpergröße eher dünn wirkte für eine schwangere. Aber die Hebammen meinten, das liege alles nur daran, dass ihr Kind eben so viel mehr Platz in der Länge hatte und daher weniger in die Breite gehen musste. Trotzdem fühlte sich Prisca wie eine Kugel und zunehmend unruhiger.
Die Geburt war nun nicht mehr allzu weit entfernt, und Prisca hoffte nur, dass sie den Vorgang überleben würde. Für den Fall, dass dem nicht so wäre, wollte sie aber ihre Freundinnen gerne noch einmal sehen, und sie war sich recht sicher, dass diese am heutigen Tage bei der Einweihung eines neuen Brunnens vor der Provinzialverwaltung sein würden. Zumindest Serena musste dort sein, denn ihr Mann stiftete den Brunnen, und Prisca hoffte einfach auch, dass es für Sabina nicht zu früh am Tag war.

Sie ließ sich von Miriam und zwei Sklaven des Hauses begleiten. Ihr Mann hatte immer viel zu tun und war nicht sicher, ob er kommen konnte, aber Prisca wollte es nicht verpassen. Trotzdem war sie wohl etwas zu spät, denn der Brunnen war bereits enthüllt und die Menge jubelte, aber wohl mehr wegen dem kostenlosen Essen als wegen des Brunnens. Dabei war der Brunnen wirklich hübsch mit den drei Grazien, die den Wasserstrahl bereiteten.
“Suchen wir dir erstmal einen schattigen Sitzplatz“ insistierte Miriam, die sich Sorgen um Prisca machte. Aber die schaute gequält und versuchte, ihre Freundinnen zu entdecken. Wenigstens ein Vorteil, den ihre Körpergröße bot, war, über die meisten Leute drüber schauen zu können, wenn sie sich richtig aufrichtete. “Kannst du Serena oder Sabina irgendwo sehen?“ fragte sie also stattdessen und sah sich weiter um.

Um die Furier stand so viel Volk, dass ich mich hätte durchdrängeln oder Nefertem befehlen müssen, mir einen Weg zu bahnen. Das wollte ich noch nicht. Aber Prisca sah ich - dass sie die Frauen überragte, war von Vorteil. 


"Dorthin", befahl ich Nefertem und deutete in die Richtung. 
"Prisca!", ich winkte ihr zu und hoffte darauf, dass sich ihr liebes Gesicht aufhellen würde, wenn sie mich erkannte. Sie hatte sich ein Schattenplätzchen gesucht und wirkte wenig schwanger. Dabei war ich mir sicher, dass sie weiter war als ich. Doch was für eine schlanke Taille hatte sie noch, beneidenswert. Ich fühlte mich sofort wie eine Zuckermelone auf zwei Beinen.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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08-14-2024, 03:52 PM,
Beitrag #14
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
(08-14-2024, 03:00 PM)Claudia Sabina schrieb: "Dorthin", befahl ich Nefertem und deutete in die Richtung. 
"Prisca!", ich winkte ihr zu und hoffte darauf, dass sich ihr liebes Gesicht aufhellen würde, wenn sie mich erkannte. Sie hatte sich ein Schattenplätzchen gesucht und wirkte wenig schwanger. Dabei war ich mir sicher, dass sie weiter war als ich. Doch was für eine schlanke Taille hatte sie noch, beneidenswert. Ich fühlte mich sofort wie eine Zuckermelone auf zwei Beinen.

Einige Schritte hinter seiner jungen Domina, ging der iulische Hausverwalter. Dieser hatte sich, dem Anlass entsprechend, in eben jene dunkelblaue Tunika, mit den Goldfäden an Ärmel und Kragen gehüllt, welche er einst von seinem Domina zum Geschenk bekam. Bei dem Gedanken an seinen Herrn spürte Nefertem ein feines ziehen in seiner Brust und presste kaum merklich seine Lippen fest aufeinander. Dann jedoch entspannte er sich auch schon und ließ seinen Blick mit einem neugierigen funkeln über den Vorplatz gleiten, an welchem sich der Brunnen mit den hübschen Figuren befand. Tatsächlich hatte der Schmied Owen eine wahre Meisterleistung geschaffen und die Figuren regelrecht lebensecht dargestellt. Als würden die hübschen Grazien jeden Moment von ihrem Podest hernieder auf den trockenen Erdboden steigen. Lebensecht, wie wahr. Ob sich der Künstler eben jener Figuren ebenfalls hier aufhielt und würde man sich eventuell kurz unterhalten können. Das kleine Missgeschick  damals im Hortus der iulischen Villa wollte Nefertem aus der Welt geschafft wissen. Wie hübsch seine Domina aussah, geisterte es dem iulischen Maiordomus durch den Kopf, um sich auf andere Gedanken zu bringen. Ihre zierlichen Füßchen steckten in gelb gefärbten Schuhen, während ihre Kleidung der aegyptischen Mode täuschend echt nachgeahmt worden war. Ein Himation aus safrangelber Seide. Bei dem Gedanken dass Claudia Sabina aegyptische Mode in der römischen Provinz trug, lächelte Nefertem still vor sich hin. Bevor er seine Aufmerksamkeit dann einzig und alleine auf seine junge Domina konzentrierte.

Natürlich wollte diese auch den Furier und ihre Cousine die hübsch anzusehende Furia Serena begrüßen. Doch das Furierpaar wurde regelrecht vom gemeinen Volk eingekesselt, dass es wohl wahrlich kein durchkommen gab. Außer natürlich Claudia Sabina würde ihm den Befehl geben, dann würde er ihr sogleich einen Weg hin gen des Furierehepaars bahnen. Dann jedoch erklang Claudia Sabinas befehlende Stimme und Nefertem drehte automatisch seinen Kopf. Offensichtlich hatte sie jemanden entdeckt, dem sie zuerst ihre Aufwartung machen wollte. Accia Prisca, die sich ein schattiges Plätzchen gesucht hatte.

Mit einem kaum merklichen nicken ging Nefertem schließlich voran und lotste seine junge Domina in Richtung des schattigen Bänkchens, auf dem es sich die großgewachsene Frau bequem gemacht hatte, umringt von ihren Sklaven.
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08-14-2024, 11:18 PM,
Beitrag #15
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
Langsam füllte sich der Platz, sehr zu Frowins Freude. Es hatte ein wenig langsam angefangen, doch er war von Natur aus eher gesellig und mochte es, wenn auf Feiern viel los war. Den Blick seines Dominus war er einstweilen los, denn der hatte weiß Iupiter genug zu tun. Er grüßte jedoch noch die anderen Mitglieder des furischen Haushalts und jeden, der ihn ansprach, bevor er sich nach etwas amüsanterer Gesellschaft umsah. An Frauen, die interessiert waren, mangelte es ja wahrlich nicht und Frowin fand die Auswahl auf solchen Anlässen nicht übel, dafür dass Iscalis so klein war. Er hatte nichts dagegen, mit einer (oder zweien?) eine Weile zu verschwinden, übte sich jedoch in Geduld. Immerhin wollte man heute einen guten Eindruck hinterlassen. Er grüßte die Damen Claudia und Accia, die ihn jedoch nicht zu bemerken schienen, nickte auch ihrem Diener freundlich zu, bevor ihm ein Gesicht in der Menge auffiel.
Nivis.

Er hatte sie seit jenem Tag des Ausritts nicht mehr gesehen. Er fragte sich, ob mit ihrem Herrn noch was gelaufen war und bemerkte, dass der Gedanke ihn irgendwie nervös machte.
Er beschloss, sie einmal zu fragen. Wenn sie wieder mit aufrührerischem Keltengerede anfing, würde er sie einfach ignorieren.
"Entschuldigt", sagte er einer kichernden Gruppe Mädchen, die gerade ein Gespräch anfangen wollten, bewegte sich durch die Menge und gesellte sich neben die Keltin.
"Salve", grüßte er mit einem Lächeln. "Du bist also auch da. Gefällt dir der Brunnen?"
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08-15-2024, 08:22 AM,
Beitrag #16
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
(08-14-2024, 12:22 AM)Furiana Deirdre schrieb: Owain hatte mir vom Brunnenprojekt erzählt, das Saturninus gestiftet hatte im Namen seines neuen Sohnes und mich direkt zur Einweihung eingeladen, was ich freudig annahm. Wir waren uns in den letzten Wochen näher gekommen - nicht nur sexuell sondern auch emotional und zum ersten Mal konnte ich mir eine Zukunft mit einem Mann und meinen Kindern vorstellen, was über reinen Sex hinausging. 

Ich hatte mich ebenfalls in Schale geworfen und mein hübsches waldgrünes Kleid mit dem passenden Umhang angezogen, das mein rotes Haar so schön zur Geltung brachte und auch den schönen silbernen Anhänger, den Owain mir übergab, als er mich abholte. Er hatte ihn bestimmt selbst gemacht, was das Geschenk nur umso schöner machte. 

Auf dem Weg nach Iscalis schmiegte ich mich ungeniert an Owain, während Rhea und die Kinder im Wagen neben uns fuhren. Beim Fest angekommen, ließ ich mir vom Pferd helfen, ehe ich den Kuss des Schmieds ein wenig abgewandt verstohlen aber trotzdem leidenschaftlich erwiderte. "Und du mich" hauchte ich ein wenig atemlos als Antwort auf die süßen Worte des Schmieds, ehe ich mich straffte und wir uns den Römern zuwenden konnten. 

Bevor wir losgehen konnten, kam allerdings noch Rhea zu uns, die eines der Kleinkinder trug und mir den anderen Zwilling reichte, während Aidan selbstständig aus dem Wagen kletterte und meine andere Hand ergriff. Auch er hatte seine beste Tunika an, die ihm sein Vater geschenkt hatte in tiefem weinrot mit goldenen Stickereien am Saum und nagelneuen hübschen Ledersandalen. Entschuldigend lächelte ich Owain an, da ich plötzlich keine Hand mehr frei hatte um mich bei ihm einzuhaken.
Oh Deirdre! Ich seufzte innerlich und wünschte mir, jetzt mit ihr an einem anderen Ort zu sein.       Mein Körper reagierte sofort auf sie, als sie sich an mich schmiegte und meinen Kuss dann auf so innige Weise erwiderte. Am liebsten hätte ich sie bei der Hand genommen, sie mit mir in eine dunkle Ecke gezerrt, um sie mir dann voller Leidenschaft zu nehmen. Aber das musste leider noch etwas warten! Denn allzu viele Augen lagen auf uns.

(08-13-2024, 03:01 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb:
(08-12-2024, 08:19 PM)Licinianus Owain schrieb: Erst wenige Tage waren vergangen, seit ich die letzten Feinarbeiten am neuen Brunnen in Iscalis beendet hatte. Nun stand er da: der Brunnen mit den drei Grazien,


Dann sah ich Licinianus Owen, der für den Brunnen die drei hübschen tanzenden Jungfrauen geschaffen hatte. Ich winkte ihm zu und erzählte Clara, wie ich mit ihm handelseinig geworden war. Aber sie sollte nichts Stella verraten. Ich wollte sie mit den Ringen überraschen. Claras eigenen Siegelring erwähnte ich auch nicht. Damit wollte ich mein Schwesterchen überraschen.
Owen war in weiblicher Begleitung. Schmiede standen bei den Kelten in hohem Ansehen, und er war vermutlich ein begehrter Junggeselle.

(08-14-2024, 03:00 PM)Claudia Sabina schrieb: Ich war mit unserem Hausverwalter Nefertem unterwegs. Den neuen Brunnen wollte ich gerne sehen; die Kunstfertigkeit von Owen-dem Schmied  brachte doch so etwas wie Flair in unser Städtchen. Deshalb hatte ich ihm auch den Auftrag erteilt, alle neun Musen für das neue Theater zu gießen. Das das jetzt nicht die Krönung meiner Ehe werden würde, dafür konnte der Kelte nichts.
Man hätte ein Spiel daraus machen können, wenn es nicht für mich traurig gewesen wäre: Was kam wohl eher zu einem Ende? Sabinas Ehe oder die Bauarbeiten?

 
Da waren zum einen Claudia Sabina und ihr Sklave Nefertem, mit dem ich ein ganz besonderes Erlebnis bei meinem Besuch in der Villa Claudia hatte, über das ich lieber nicht mehr nachdenken wollte. Aber da war auch noch Gabinius Secundus, der mir zuwinkte, als er mich sah. Vor wenigen Wochen war er in meiner Schmiede gewesen und hatte mich beauftragt, fünf Ringe für ihn herzustellen. Da er mich nicht sofort bezahlen konnte, hatten wir uns auf eine andere Weise geeinigt. Statt Geld hatte er mir eines seiner Pferde überlassen. So war ich also zu meinem neuen Pferd gekommen und musste den Weg von Cheddar nach Iscalis nicht mehr auf meinem Esel zurücklegen, der noch von Aglaia stammte. Ich erwiderte Gabinius’ Winken. Später würde ich sicher noch einige Worte mit ihm wechseln. Doch zunächst würden Deirdre und ich den Furier begrüßen. 
Ich legte meinen Arm um sie, da sie einen der Zwillinge trug und der kleine Aidan die Hand seiner Mutter beanspruchte. Rhea, die uns direkt folgte, trug den anderen Zwilling.
Noch einmal warf ich einen Blick auf mein Werk, bevor ich dem Furier gegenübertrat. Wahrscheinlich wusste außer mir niemand, welche besondere Bedeutung diese drei Grazien für mich hatten. Für die meisten Betrachter stellten sie nur drei Jungfrauen dar. Bei näherem Hinsehen konnte man vielleicht bei der mittleren Statue Aglaias Züge erkennen. Doch die anderen beiden schienen für die meisten Betrachter womöglich nur Allerweltsgesichter zu sein. Doch das stimmte nicht! Dieser Brunnen verkörperte meine Vergangenheit, meine Gegenwart und meine Zukunft. Die linke der drei Statuen trug nämlich die Züge meiner ersten Frau Bryn, deren Gesicht ich aus meinen Erinnerungen geformt hatte. Sie war damals mit mir und vielen anderen aus unserem Dorf verschleppt und versklavt worden. Ich hatte keine Ahnung, was aus ihr geworden war, ob sie tot war oder noch lebte. Ich trug sie, so wie sie in meiner Erinnerung war, in meinem Herzen mit mir. Auch heute noch. Bryn war meine Vergangenheit, die unwiederbringlich verloren war. 
Eigentlich sollte auch Aglaia zu meiner Vergangenheit gehören. Doch unsere Trennung erschien mir auch nach Monaten immer noch so frisch zu sein. Ich war eben noch nicht komplett über sie hinweggekommen. Es gab noch immer etwas in meinem Herzen, das für sie brannte. Also repräsentierte sie meine Gegenwart. Die dritte und rechte Statue, die ich als letztes vollendet hatte, trug Deirdres Züge, denn sie war meine Zukunft. Natürlich hatte ich niemandem davon erzählt. Nicht einmal Deirdre. Es sollte eine Überraschung für sie werden. Auch Furius Saturninus wusste nur von Aglaias Statue.
Schließlich traten wir dem Furier und seiner Familie gegenüber. Seine Frau schien die Strapazen der Geburt gut überstanden zu haben. Eine der furischen Sklavinnen trug den Säugling - Furius Carus! Sie war wohl seine Amme. Eine andere, ein junges Mädchen, trug die kleine Tochter des Furius auf ihrem Arm. "Salve Furius Saturninus! Was für ein schöner Tag für diesen Anlass! Meinen Glückwunsch noch zur Geburt deines Sohnes!" Dem edlen Spender des Brunnens schien die Menschenmenge nicht viel auszumachen. Er schlief gerade recht friedlich auf dem Arm seiner Amme.
"Salve Furia Serena! Es freut mich, dich wiederzusehen! Auch dir meine Glückwünsche zur Geburt deines Sohnes!"
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08-15-2024, 07:40 PM,
Beitrag #17
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
Seitdem die Bauarbeiten auf unserem Landgut begonnen hatten, war ich noch mehr beschäftigt als sonst. Dabei wollte ich mir doch auch noch genügend Zeit für meine geliebte Frau nehmen, denn Prisca war endlich schwanger – ein Umstand, der mich mit unermesslichem Stolz erfüllte! Doch leider sah die Realität oft anders aus, denn fast täglich verbrachte ich einen Teil meiner Zeit auf dem Landgut, um die Arbeiten dort persönlich zu beaufsichtigen. Ich musste einfach noch lernen, meine Aufgaben an andere zu delegieren. Ja, das musste ich wirklich!

Wenigstens hatte ich mich heute von meiner Arbeit losreißen können und war dann später, aber nicht zu spät, wie ich nun feststellen durfte, zu den Feierlichkeiten der Brunneneinweihung erschienen. Schließlich war ich einer der Honoratioren der Stadt und als solcher durfte ich bei einem wichtigen Ereignis wie diesem nicht fehlen!

Meine Sklaven hatten mich für die Feierlichkeiten in meine beste Toga gehüllt. Wie immer begleiteten mich Aretas und Midas, wenn ich das Haus verließ. Daran hatte ich auch nach meiner Genesung festgehalten, obgleich mich keiner der beiden mehr stützen musste.

Bei meinem Eintreffen war bereits die halbe Stadt auf den Beinen. Ich hatte Mühe, meine Frau zu finden, obgleich sie durch ihre Körpergröße recht schnell auffiel. Doch ich musste nur noch ein zusätzliches Augenmerk auf ihre Freundinnen setzen, um sie zu entdecken. In diesem Fall war es Claudia Sabina, die sie noch vor mir entdeckt hatte. So entschloss ich mich, die beiden erst einmal nicht zu stören, damit sie miteinander plaudern konnten. Ich wusste doch, wie  sehr meine Frau ihre Freundinnen mochte und wie wichtig sie ihr waren. Daher beschloss ich, auch meinerseits ein Schwätzchen zu halten, bevor der offizielle Teil der Einweihung begann. Ich sah mich noch einmal um und steuerte dann direkt auf Furius Saturninus zu, dessen neugeborener Sohn der Ausrichter des Festes war und dem Iscalis den neuen Brunnen zu verdanken hatte. "Salve, edler Furius Saturninus! Ein Hoch auf deinen großmütigen Sohn, der seinem Vater in nichts nachsteht!" rief ich erfreut. Insgeheim überlegte ich mir schon, welche großartigen Dinge ich tun könnte, wenn Prisca mir einen Sohn gebar. Den Brunnen selbst hatte ich mir bislang nur beiläufig angeschaut. Er sah ja ganz nett aus. Dass er ausgerechnet von einem einheimischen Schmied stammen sollte, der in seiner Aufmachung eher einem Barbaren glich, konnte ich kaum glauben.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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08-16-2024, 07:45 AM,
Beitrag #18
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
(08-13-2024, 03:01 PM)Frowin schrieb: Langsam füllte sich der Platz, sehr zu Frowins Freude. Es hatte ein wenig langsam angefangen, doch er war von Natur aus eher gesellig und mochte es, wenn auf Feiern viel los war. Den Blick seines Dominus war er einstweilen los, denn der hatte weiß Iupiter genug zu tun. Er grüßte jedoch noch die anderen Mitglieder des furischen Haushalts und jeden, der ihn ansprach, bevor er sich nach etwas amüsanterer Gesellschaft umsah. An Frauen, die interessiert waren, mangelte es ja wahrlich nicht und Frowin fand die Auswahl auf solchen Anlässen nicht übel, dafür dass Iscalis so klein war. Er hatte nichts dagegen, mit einer (oder zweien?) eine Weile zu verschwinden, übte sich jedoch in Geduld. Immerhin wollte man heute einen guten Eindruck hinterlassen. Er grüßte die Damen Claudia und Accia, die ihn jedoch nicht zu bemerken schienen, nickte auch ihrem Diener freundlich zu, bevor ihm ein Gesicht in der Menge auffiel. 

Nivis.

Er hatte sie seit jenem Tag des Ausritts nicht mehr gesehen. Er fragte sich, ob mit ihrem Herrn noch was gelaufen war und bemerkte, dass der Gedanke ihn irgendwie nervös machte.
Er beschloss, sie einmal zu fragen. Wenn sie wieder mit aufrührerischem Keltengerede anfing, würde er sie einfach ignorieren.
"Entschuldigt", sagte er einer kichernden Gruppe Mädchen, die gerade ein Gespräch anfangen wollten, bewegte sich durch die Menge und gesellte sich neben die Keltin.
"Salve", grüßte er mit einem Lächeln. "Du bist also auch da. Gefällt dir der Brunnen?"




Vor allem waren es die Stadtbewohner, die es zu den Feierlichkeiten zog. Nur selten erkannte ich unter ihnen ein bekanntes Gesicht. Meine römischen Bekanntschaften hielten sich stark in Grenzen. Eigentlich kannte ich nur Claudia Sabina, weil sie mich einmal eingeladen hatte, damit ich ihr die Sprache der Einheimischen beibrachte. Schließlich erkannte ich von weitem dann noch Gabinius Secundus, auf dessen Landgut ich einmal gewesen war. Er war mit der Cousine von Saturnus verheiratet. Aber ansonsten gab es niemanden, den ich noch kannte. Das kühlte meine anfängliche Freude auf das Fest wieder etwas ab. Ein wenig fühlte ich mich wie eine Außenseiterin, die ich auch ganz bestimmt war, denn selbst für die meisten Kelten hier war ich eine Fremde.

Einige Wagen mit Leuten aus Cheddar trafen dann ein. Wahrscheinlich war auch Ceridwen unter ihnen. Aber etwas hielt mich davon ab, direkt zu ihr zu gehen. Vielleicht war es mein schlechtes Gewissen oder die Angst davor, was sie sagen würde, wenn sie mich in meiner römischen Aufmachung sah. Was würden die anderen Leute aus Cheddar denken, wenn sie mich so sahen? War ich in ihren Augen eine Verräterin oder einfach nur die Fremde, die ich schon von Anfang an gewesen war? Je länger ich darüber nachdachte umso mehr schwand meine Freude. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn ich in der Villa geblieben wäre. 

Doch dann sprach mich plötzlich eine männliche Stimme an, die mir zwar nicht vertraut war, die ich aber schon einmal gehört hatte. Ich drehte mich um und erblickte Frowin, den Wagenlenker. Er lächelte mich an. Bei unserem letzten Zusammentreffen hatte ich ihn mit meinem Gerede über Freiheit sehr verschreckt. So sehr, dass er vor mir geflohen war. Diesmal schien davon nichts mehr übrig zu sein. "Salve Frowin!" grüßte ich lächelnd zurück. "Nein, ich habe mir den Brunnen noch gar nicht angeschaut," musste ich gestehen. Aber vielleicht konnten wir das ja nun gemeinsam tun.
[Bild: 1_29_07_23_5_35_37.png]
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08-16-2024, 10:39 AM,
Beitrag #19
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
Saturninus, begleitet von Serena, seine Kinder, Familia und Freunde in der Nähe, sah auf die Menge der Leute von Iscalis. In seiner Sorge um das Städtchen war er aufrichtig. Hier war sie wieder verwirklicht, seine Vorstellung vom gedeihlichen Zusammenleben von Barbar...äh Kelten und Römern in Britannien. Denn aus beiderlei Volk waren sie gekommen. Der Furius gab sich keiner Illusion hin über ihre Beweggründe: Mehr als der Brunnen zog sie die Aussicht auf ein Gratisfestmahl an. Aber auch gemeinsam zu essen, sicherte hoffentlich den Frieden. 

(08-14-2024, 11:18 PM)Frowin schrieb: Langsam füllte sich der Platz, sehr zu Frowins Freude. Es hatte ein wenig langsam angefangen, doch er war von Natur aus eher gesellig und mochte es, wenn auf Feiern viel los war. Den Blick seines Dominus war er einstweilen los, denn der hatte weiß Iupiter genug zu tun. Er grüßte jedoch noch die anderen Mitglieder des furischen Haushalts und jeden, der ihn ansprach, bevor er sich nach etwas amüsanterer Gesellschaft umsah. An Frauen, die interessiert waren, mangelte es ja wahrlich nicht und Frowin fand die Auswahl auf solchen Anlässen nicht übel, dafür dass Iscalis so klein war. Er hatte nichts dagegen, mit einer (oder zweien?) eine Weile zu verschwinden, übte sich jedoch in Geduld

Und auch die gemeinsame Begeisterung für Wagenrennen trug zu diesem Ziel bei. Daher hatte Saturninus Frowin angeordnet, sich einzufinden. Der rothaarige Gallier hatte tatsächlich so viele Fans unter Römern wie Einheimischen, und unter, wie Saturninus feststellte, genauso viele junge Mädchen wie junge Männer. 

(08-12-2024, 01:45 PM)Gabinia Clara schrieb: Auch der alte Elfried sollte sie wieder als ihr Großvater begleiten, der diese Rolle als Anstandperson er sehr gerne und mit großem Vergnügen spielte. Das Wetter war herrlich, die Sonne schien und eine leichte Brise berührte sanft ihre Haare, die junge Frau nach hinten gekämmt hatte und zu einem Knoten befestigte. Sie trug eine meergrüne knöchellange Tunika, die leicht und locker über Ihren Körper fiel und ihre smaragdgrünen Augen betonte.....

Dann erblickte sie auch schon die Furier, ihre neue Verwandtschaft und kam auf sie zu, "Salvete Serena, Saturninus, was für ein schöner Brunnen", hat Gabinia die Eheleute freundlich begrüß, "Und ich möchte eurem Sohn, dem edlen Aulus Furius Carus für diesen Brunen mein Dank aussprechen!"



Eine der ersten, die ihn begrüßten, war Gabinia Clara. Sie war nur mit einem Bediensteten hier, und ihre Augen leuchteten um die Wette mit einem meergrünen Gewand, welches sich - wie Saturninus fand - verführerisch um ihre weiblichen Formen schmiegte. Sie sah gar nicht aus wie ein Bauernmädchen. Er hatte sich früher für sie interessiert, aber die Gabinier - zumindest die hiesigen, sie hatten nichts mit dem berühmten General zu tun - waren gar zu unbedeutend, um über ihre neurömische Herkunft hinwegzusehen. Clara hatte dennoch nicht geheiratet, und Saturninus fragte sich warum und warum ihr Bruder ihr das durchgehen ließ. 
Sie hatte allerdings eine spitze Zunge. Einmal hatte sie Saturninus vom Gabinierhof geworfen. Seltsamerweise erinnerte sich der Furius jetzt gerne daran. Soviel Temperament!
Mit feiner Stimme begrüßte sie die Furier und sprach Carus ihren Dank aus. Saturninus hörte genau hin. Schwang da leiser Spott mit in ihrer Stimme?
"Salve verehrte Gabinia Clara", sagte er: " Bist du alleine gekommen? Ich hoffe doch, dass Gabinius und Stella auch herkommen. Es ist in der Tat ein großer Tag für uns", 
er winkte Phaedra, dass sie Carus präsentierte:
" Man kann nie früh genug anfangen, sich einen Namen zu machen, auch wenn Iscalis nur eine Provinzstadt ist" , sagte er. Und Carus würde sich einen Namen machen!
Saturnina, die von Cassia getragen wurde, überging er; seit sein Sohn auf der Welt war, schenkte er seiner Tochter weit weniger Beachtung. 

(08-13-2024, 03:01 PM)Publius Gabinius Secundus schrieb: Als ich gerade meine Verwandten begrüßen wollte, lief ich fast in Clara und Elfried hinein, die ebenfalls hatten zum Fest gehen wollen: "Clara!", rief ich freudig überrascht - ich war davon ausgegangen, sie in der Menge erst einmal suchen zu müssen - und griff nach ihrer Hand.
"Salvete Serena, Saturninus, was für ein schöner Brunnen", hat Gabinia die Eheleute freundlich begrüßt, "Und ich möchte eurem Sohn, dem edlen Aulus Furius Carus für diesen Brunen mein Dank aussprechen!", sagte sie gerade. 

"Salvete meine Verwandten!"; sagte auch ich: "Eine ordentliche Leistung für solch einen kleinen Burschen, will ich meinen" und lachte vergnügt:
"Carus ist schon ordentlich gewachsen" 


Doch kaum hatte Saturninus nach dem Gabinius gefragt, erschien dieser: Groß, blond und gleichbleibend freundlich - zu freundlich, fand Saturninus, denn Gabinius sprach mit allem und jedem, sogar mit Sklaven. Auch er grüßte sie, und obwohl er ähnlich sprach wie Clara, war sich Saturninus sicher, dass er seine Worte nicht doppelbödig meinte. Dazu war Gabinius Secundus in seinen Augen zu unbedarft. Er war jedoch ein Verwandter und Saturninus grüßte ihn freundschaftlich, in dem er mit beiden Händen die sehnigen Unterarme von Stellas Mann umfasste.

(08-12-2024, 08:19 PM)Licinianus Owain schrieb: Doch zunächst würden Deirdre und ich den Furier begrüßen. [/align]


Ich legte meinen Arm um sie, da sie einen der Zwillinge trug und der kleine Aidan die Hand seiner Mutter beanspruchte. Rhea, die uns direkt folgte, trug den anderen Zwilling.
Noch einmal warf ich einen Blick auf mein Werk, bevor ich dem Furier gegenübertrat. Wahrscheinlich wusste außer mir niemand, welche besondere Bedeutung diese drei Grazien für mich hatten.
....

Schließlich traten wir dem Furier und seiner Familie gegenüber. Seine Frau schien die Strapazen der Geburt gut überstanden zu haben. Eine der furischen Sklavinnen trug den Säugling - Furius Carus! Sie war wohl seine Amme. Eine andere, ein junges Mädchen, trug die kleine Tochter des Furius auf ihrem Arm. "Salve Furius Saturninus! Was für ein schöner Tag für diesen Anlass! Meinen Glückwunsch noch zur Geburt deines Sohnes!" Dem edlen Spender des Brunnens schien die Menschenmenge nicht viel auszumachen. Er schlief gerade recht friedlich auf dem Arm seiner Amme.
"Salve Furia Serena! Es freut mich, dich wiederzusehen! Auch dir meine Glückwünsche zur Geburt deines Sohnes!"
(08-14-2024, 12:22 AM)Furiana Deirdre schrieb: Auf dem Weg nach Iscalis schmiegte ich mich ungeniert an Owain, während Rhea und die Kinder im Wagen neben uns fuhren. Beim Fest angekommen, ließ ich mir vom Pferd helfen, ehe ich den Kuss des Schmieds ein wenig abgewandt verstohlen aber trotzdem leidenschaftlich erwiderte. "Und du mich" hauchte ich ein wenig atemlos als Antwort auf die süßen Worte des Schmieds, ehe ich mich straffte und wir uns den Römern zuwenden konnten. 

Bevor wir losgehen konnten, kam allerdings noch Rhea zu uns, die eines der Kleinkinder trug und mir den anderen Zwilling reichte, während Aidan selbstständig aus dem Wagen kletterte und meine andere Hand ergriff. Auch er hatte seine beste Tunika an, die ihm sein Vater geschenkt hatte in tiefem weinrot mit goldenen Stickereien am Saum und nagelneuen hübschen Ledersandalen. Entschuldigend lächelte ich Owain an, da ich plötzlich keine Hand mehr frei hatte um mich bei ihm einzuhaken.

Dann traf Owen ein. Zu Saturninus Überraschung war Deirdre mit ihrer Kinderschar an seiner Seite.
Sie waren sogar zärtlich zueinander, wie einfaches Volk küssten sie sich in der Öffentlichkeit. Sie waren ein schönes Paar. Furiana Deirdre trug ein waldgrünes Kleid und einen Anhänger, den Saturninus gar nicht kannte.
War der Schmied etwa der Vater von Deirdres Zwillingen? Sie sahen ihm jedoch nicht ähnlich, würden weit rotfüchsiger werden als der Licinianus es war.
Saturninus lächelte dennoch erfreut. Diese Verbindung befürwortete er. Deirdre war seine Klientin und Owen kam aus seinem Klientendorf. Beide sorgten sie dafür, dass das Dorf wuchs und gedieh. Sollten sie sich zusammen tun, würde Saturninus dafür sorgen, dass es ihnen weithin sichtbar wohl erging. Sie würden für andere Kelten ein Beispiel sein: Wie gut, angenehm und sicher ließ es sich unter Roms Schutz leben. 

"Willkommen Owen und Deirdre", sprach er:
"Ich freue mich, euch zu sehen. Bitte gehe nicht so weit weg, werter Schmied Licinianus, denn wenn nachher die Eröffnungsrede gehalten wird, möchte ich mit dem Werk auch den Künstler präsentieren"

 Sein Sohn Tiberius sah in seiner weinroten Tunika mit der goldenen Stickerei edel aus wie nur ein kleiner Patrizier. Er war ein großer, hübscher Junge mit einem Kupferschimmer im dunklen Haar, und Saturninus war stolz auf ihn.

 Obwohl Serena anwesend war, beugte er sich zu dem Jungen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Es war das erste Mal, dass Saturninus seinem natürlichen Sohn gegenüber in der Öffentlichkeit Affekt zeigte:
"Deine Halbgeschwister sind auch hier: Carus, dein Bruder und Saturnina, deine Schwester"
Aidan sah beide neugierig an. Saturnina hatte ihren Kopf an Cassias Hals geschmiegt und wurde von ihr getragen.
(08-08-2024, 05:05 PM)Cassia schrieb: Im Gefolge des Furiers befand sich auch die syrische Sklavin Cassia. Jene Sklavin, die der Dunkelhaarige als ioculātrīx für seine Tochter auf dem Sklavenmarkt erstanden hatte. Jene Tochter trug Cassia sanft in ihren Armen und war ganz entzückt über das Aussehen der jungen Domina. Zu diesem festlichen Anlass hatte man das Mädchen in eine hübsche Tunika gehüllt, welche mit Goldfäden an Ärmeln und am Saum bestickt war. Ebenso hatte man ihre schwarzen Haare zu zwei niedlichen Zöpfen zusammen gebunden, welche ebenfalls mit goldenen Bändern geschmückt waren.


"Wieso läufst du nicht selber?", fragte er sie und schaute Cassia an: " Lass sie doch mal runter, dann könnten wir was spielen"

Carus war noch ein Säugling. Aidan wusste, dass man mit ihnen nicht spielen konnte. Aber sie kitzeln und zum Lachen bringen, das konnte man:
"Salve, ich bin Aidan. Du bist aber noch klein. Ich habe noch zwei kleine Brüder", er deutete auf die Zwillinge: " Ruairi und Ronan. Wenn du mein Bruder bist, sind die auch deine Brüder. Mama, ist doch so?"

Sein Gesicht verzog sich voller Stolz: "Aber ich bin der Älteste von euch. Sagt mal Ai - dan"

"Du heißt Tiberius Furius Victor", verbesserte Saturninus automatisch.

"Tiberius ist wie der Fluss durch Rom?", fragte Aidan. Es war ihm anzumerken, dass er noch gerne mit seinem Vater reden wollte. 

Saturninus lachte: " Dein Name bedeutet: Mann vom Tiber, ja. Der Fluß heißt Tiberis. Doch nun gehe mit deiner Mutter und schau ruhig zu, wie ich noch andere Gäste zu begrüßen habe" 

Es war nie zu früh für einen römischen Bürger, die Bedeutung von Pflichten kennen zu lernen.

(08-15-2024, 07:40 PM)Marcus Sabinius Merula schrieb: . Daher beschloss ich, auch meinerseits ein Schwätzchen zu halten, bevor der offizielle Teil der Einweihung begann. Ich sah mich noch einmal um und steuerte dann direkt auf Furius Saturninus zu, dessen neugeborener Sohn der Ausrichter des Festes war und dem Iscalis den neuen Brunnen zu verdanken hatte. "Salve, edler Furius Saturninus! Ein Hoch auf deinen großmütigen Sohn, der seinem Vater in nichts nachsteht!" rief ich erfreut. Insgeheim überlegte ich mir schon, welche großartigen Dinge ich tun könnte, wenn Prisca mir einen Sohn gebar. Den Brunnen selbst hatte ich mir bislang nur beiläufig angeschaut. Er sah ja ganz nett aus. Dass er ausgerechnet von einem einheimischen Schmied stammen sollte, der in seiner Aufmachung eher einem Barbaren glich, konnte ich kaum glauben.

Der Excenturio wurde von zwei seiner Sklaven links und rechts begleitet, die ihn stützten, falls er müde wurde.  Sabinius Merula hatte seine Gesundheit in der Schlacht für das Imperium geopfert, war also ein Kriegsheld. Das Rom seine Veteranen nicht in Stich ließ, war ein wichtiges Signal für die kämpfende Truppe. 
Saturninus fühlte das innere Bedürfnis, stramm zu stehen. Das lag an Merula. Er hatte das Militärische nie ablegen können, obwohl man sagte, dass er, seit er wieder laufen konnte, sogar ab und an lächelte. 
Seine Frau Prisca - eine Kreuzung aus Giraffe und Jüngling, nannte Saturninus sie im Stillen, war eine Freundin von Serena, und soweit er es einschätzen konnte, brav und gutherzig.

"Ich danke dir für deine Worte, werter Sabinius Merula", erwiderte Saturninus: " Auch ich wünsche dir Söhne, die den Ruhm der Gens Sabinia und des Imperiums weitertragen"

Die Giraffenfrau war schwanger, soweit Saturninus das im Sinn  hatte ( Sein Sekretär Scaevus würde ihn über die geglückte Geburt informieren, so dass er Merula ein Geschenk schicken konnte)
(08-13-2024, 08:31 AM)Ceridwen schrieb: Als Dorfälteste war es an mir, das Dorf, in dem ich nun schon seit so vielen Jahren lebte, zu vertreten. Natürlich trug ich auch heute wieder mein bestes Kleid – ein dunkelblaues Gewand und den dazu passenden dunkelblauen Umhang. Hywel, ein Bauer aus Cheddar, der einen Wagen und ein Ochsengespann besaß, war wieder so freundlich gewesen und brachte mich nach Iscalis....

Nach einer langen, holprigen Fahrt waren wir endlich in Iscalis angekommen. Der edle Spender des Brunnens und seine Familie waren natürlich bereits anwesend. Wie ich gehört hatte, handelte es sich dabei nicht um Furius Saturninus selbst, sondern um seinen Sohn, der erst wenige Wochen alt war und nun friedlich an der Brust seiner Amme saugte. Mein erster Gang, nachdem mir Hywel vom Wagen geholfen hatte, war natürlich der zu dem Furier, sonst war er am Ende wieder beleidigt. In dieser Beziehung war er wie ein kleines Kind, das stets im Mittelpunkt stehen wollte.

"Salve, verehrter Furius Saturninus! Es freut mich, dass wir uns bei diesem schönen Anlass wiedersehen!" rief ich lächelnd, als ich ihm entgegentrat. Dann fiel mein Blick auf seine Frau, die die Geburt ihres Sohnes scheinbar gut überstanden hatte. "Salve, verehrte Furia Serena, meine herzlichsten Glückwünsche zur Geburt eures Sohnes! Mögen die Götter, eure und unsere, ihn stets beschützen!" Insgeheim hielt ich auch noch Ausschau nach Niamh und hoffte, sie würde sich auch im Gefolge des Furiers befinden. Schließlich war sie ja nun sein Eigentum, auch wenn sie nichts davon ahnte.


Aus Cheddar war auch die Dorfälteste Ceridwen als offizielle Vertreterin gekommen. Unwillkürlich trat Saturninus etwas zurück. Ob er wollte oder nicht, die Alte hatte etwas an sich, was ihn einschüchterte. In ihrer dunkelblauen feierlichen Robe wirkte sie auf ihn wie eine Priesterin vergessener Götter:

"Willkommen, werte Ceridwen", sprach Saturninus: " Danke für deine guten Wünsche. Dieser Tag gehört nicht nur uns Furiern, sondern auch Cheddar: Es ist ein Sohn eures Dorfes, der dies edle Kunstwerk geschaffen hat"

Daas war schon ein Satz aus der geplanten Rede, die ihm in den Sinn  kam. Aber Ceridwen hatte Saturninus schon oft geholfen, "seine" Kelten besser zu verstehen. Er hielt sie für eine Freundin Roms und behandelte sie stets mit Achtung:
"Ja, dies hier ist mein Sohn, Aulus Furius Carus. Deine Nichte Nivis ist aber auch hier und vergnügt sich. Sie betrachtet die Bronzefiguren des Brunnens. Schau sie dir an, wir machen noch eine kleine Römerin aus ihr!"
Das klang nach einem Scherz, aber Saturninus war es ernst damit:

"Amüsiert euch, es gibt Speisen und Getränke und Plätze im Schatten!"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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08-16-2024, 01:00 PM,
Beitrag #20
RE: Am Brunnen vor dem Tore - Einweihung des Grazienbrunnens
(08-14-2024, 03:00 PM)Claudia Sabina schrieb: Um die Furier stand so viel Volk, dass ich mich hätte durchdrängeln oder Nefertem befehlen müssen, mir einen Weg zu bahnen. Das wollte ich noch nicht. Aber Prisca sah ich - dass sie die Frauen überragte, war von Vorteil. 


"Dorthin", befahl ich Nefertem und deutete in die Richtung. 
"Prisca!", ich winkte ihr zu und hoffte darauf, dass sich ihr liebes Gesicht aufhellen würde, wenn sie mich erkannte. Sie hatte sich ein Schattenplätzchen gesucht und wirkte wenig schwanger. Dabei war ich mir sicher, dass sie weiter war als ich. Doch was für eine schlanke Taille hatte sie noch, beneidenswert. Ich fühlte mich sofort wie eine Zuckermelone auf zwei Beinen.


Miriam versuchte ihr bestes, um Prisca dazu zu bewegen, sich zu setzen, aber Prisca wollte erst ihre Freundinnen entdecken. Serena hatte sie neben ihrem Mann entdeckt, wo Prisca jetzt nicht hinwollte. Dann würde sie mit Furius Saturninus reden müssen, und im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen und irgend etwas schlaues sagen. Das wollte sie vermeiden. Sie hoffte, dass Serena sie sah, aber wahrscheinlich konnte sie auch dann nicht zu ihr kommen. Und das stürzte Prisca in ein ernsthaftes Dilemma.


Zum Glück aber entdeckte Sabina sie und kam zu ihr herüber. Inzwischen war Sabina auch schon erkennbar schwanger, wenngleich sie noch nicht so kurz vor der Geburt stand wie Prisca. Aber Sabina war kleiner, daher sah man vielleicht mehr? Prisca wusste es nicht, aber das war auch egal.
Sie strahlte, als Sabina kam, und winkte ihr einmal schüchtern zu, noch ehe sie sie erreicht hatte, um nicht zu viel Aufmerksamkeit damit zu erregen. “Salve Sabina“, grüßte Prisca die junge Claudia erleichtert und freudig und atmete erst einmal durch. “Ganz schön viel los hier, was?“ Eigentlich war es Prisca schon zuviel Trubel um sie herum, aber da musste sie jetzt durch.
Miriam zupfte noch einmal an Priscas Palla und deutete auf den Schatten, auch wenn sie jetzt vor Zeugen natürlich nichts mehr sagte. Aber Prisca verstand den Wink und lächelte Sabina an. “Wollen wir uns setzen?“ fragte sie ihre Freundin, die sicherlich auch lieber sitzen als herumstehen wollte.


Prisca sah noch einmal zum Zentrum der Aufmerksamkeit und entdeckte ihren Mann. Sie lächelte kurz in seine Richtung, war aber nicht sicher, ob er es gesehen hatte, ehe sie sich in Richtung des schattigen Plätzchens begab, das Miriam ausgesucht hatte.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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