04-20-2024, 08:25 PM,
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Kiki
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Registriert seit: Jul 2023
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RE: [Innengarten] Grüne Zuflucht
Ich grinste kurz, als Saturninus meinte, Leon sei in mich verliebt. “Er hat Geschmack“, meinte ich fröhlich, auch wenn ich nicht an sowas wie Liebe glaubte. Und wenn es sie gab, machte sie Menschen dumm. Aglaia hatte einige sehr dumme Entscheidungen wegen Owain getroffen, und wofür? Nur, dass er sie bei der erstbesten Gelegenheit sitzen gelassen hatte, wie er davor auch schon seine keltische Frau sitzen gelassen hatte und sicher auch die nächste Sitzen lassen würde. Nein, ich glaubte nicht an Liebe, aber ich glaubte an Verhaltensmuster.
Und dann kam so eine Sache, die ich nicht wirklich mochte. Nichts war langweiliger als einfallslose Liebhaber. Und Saturninus zählte da leider dazu. Er wusste nicht einmal, was er mir schenken sollte und wollte sich darüber auch keine Gedanken machen. Ich würde zwar nie irgend etwas davon sagen, aber so machte die ganze Sache immer recht wenig Spaß. Das war, als würde man etwas beim Händler bestellen. Ich erhielt lieber Geschenke – wobei davon zugegebenermaßen die Hälfte auch immer furchtbar war. Einmal hatte mir ein Mann doch tatsächlich einen Phallus schenken wollen. Einen echten. Getrockneten. Wie kamen Kerle nur auf solche Ideen? Wo er ihn herhatte, wollte ich da gar nicht erst wissen.
Nein, ich lächelte also und schüttelte fröhlich den Kopf. “Aber du gibst mir doch schon alles, was ich haben will, sobald ich es sage“, meinte ich leicht hin. Und es stimmte ja auch, ich hatte quasi in der ganzen Stadt unbegrenzten Kredit auf seine Kosten. Ich musste einem Händler nur sagen, dass er die Rechnung zu Saturninus schicken sollte, und schon bekam ich alles umsonst.
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04-28-2024, 02:58 PM,
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RE: [Innengarten] Grüne Zuflucht
"Ich dachte an etwas, was man nicht kaufen kann", sagte Saturninus.
Es war sehr verlockend, Kiki zu küssen und zwar jede Stelle, die von einem Apfelblütchen bedeckt worden war, die nun von Kikis Schultern rieselten. Aber da war seine Toga, das Zeichen von Amt und Würde...wie bedauerlich.
Die kleine Pause, die Kiki nun machte, das leichte Kopfschütteln... trotz der fröhlichen Stimme....
Saturninus machte sich nichts vor; hier im Städtchen war er einer der fetten Hechte im Fischteich, doch das bedeutete nicht, dass eine stilsichere Hetäre nicht hinter vorgehaltener Hand gähnen konnte.
Die Nubierin sah ihn lächelnd und liebevoll an, aber wer wusste schon, was sie hinter ihrer seidigen Stirn gerade dachte? Langweilte er sie vielleicht sogar?
Saturninus wurde so verlegen, dass er beinahe errötete. Er wollte durchaus gefallen, gerade bei seinen Frauen. Sie sollten nur gut von ihm denken. Vielleicht hatte ihn deshalb damals Aglaias Rüge so getroffen...
"Ich danke dir für dein Kommen, liebe Kiki", beendete der Furier nun das Gespräch. Die dunklen Augen schlug er nicht nieder. Wenn er verlegen war, so sah er die Menschen direkt an:
"Damit haben wir die Angelegenheit der Wohnung geklärt. Und, meine allerliebste Kiki: Ich habe gerade viel Arbeit. Das ist aber nur eine Begründung, doch keinesfalls eine Entschuldigung, nachlässig im Dienst für die Liebe zu sein. Ich senke zerknirscht mein Haupt und bekenne mich schuldig.
Ich werde mir also brav Gedanken über das machen, was du nicht gesagt hast, und von dem du vielleicht nicht einmal weißt, dass du es dir wünschst. Warte auf einen kleinen Brief von mir und das in den nächsten drei Tagen"
Saturninus lächelte nun. Die Herausforderung brachte ihn nicht länger in Verlegenheit, sondern amüsierte ihn. So viel Zeit musste sein, Kiki zu erfreuen und zu überraschen.
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05-02-2024, 04:26 PM,
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Kiki
Forenmitglied
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Registriert seit: Jul 2023
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RE: [Innengarten] Grüne Zuflucht
Hatte ich was falsches gesagt? Mir war so, als wolle Saturninus mich auf einmal loswerden, aber mir fiel beim besten Willen kein Grund ein, warum das so sein könnte. Er konnte doch wohl hoffentlich nicht beleidigt sein, weil ich wunschlos glücklich im Moment war? Versteh einer die Männer!
Ich erhob mich also mit ihm lächelnd und ließ mir meine Verwirrung nicht anmerken. “Dann will ich dich natürlich nicht aufhalten, sonst schimpft noch die ganze Stadt auf die arme Kiki“, meinte ich also freundlich-naiv wie immer, als er meinte, er habe noch so viel zu tun. Ehrlicherweise hatte ich zwar mit einem Quickie auf seinem Schreibtisch gerechnet, aber er hatte wohl grade wirklich viel zu tun, wenn er das nicht mal versuchte. Oder ich musste aufpassen, da er meiner Überdrüssig wurde.
Um dem entgegenzuwirken, lächelte ich ihn strahlend an und lehnte mich noch einmal eng an ihn, schmiegte meine Rundungen genau an die richtigen Stellen seines Körpers und hauchte ihm einen Kuss zu, wohl wissend, dass so manch vorbeihuschende Schreiberling uns sah. Aber ab und an mussten Männer daran erinnert werden, welche Qualitäten sie bei anderen Frauen schwer fanden. “Das werden dann aber lange drei tage! Ich bin nämlich sehr neugierig, musst du wissen“, sagte ich mit leichtem Hundeblick und grübelte tatsächlich ein wenig, was er mir wohl schenken wollte, war man nicht kaufen konnte und wofür er drei Tage Vorbereitung brauchte.
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