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Die alte Schmiede am Dorfrand
04-04-2024, 04:23 PM,
Beitrag #131
RE: Die alte Schmiede am Dorfrand
Als die beiden Frauen auf mich aufmerksam wurden, unterbrachen sie beide ihr Gespräch und kamen scheinbar aus dem Staunen nicht mehr heraus. Offenbar gefiel den beiden, was sie vor sich sahen. Mich störten ihre Blicke nicht besonders. Ich hatte schon öfters die Aufmerksamkeit junger Frauen durch meine Arbeit und mein Aussehen auf mich gezogen. Zumal die beiden auch hübsch waren. Die Rothaarige war mir aufgrund ihrer roten Mähne sofort ins Auge gesprungen. Wenn ich recht darüber nachdachte, glaubte ich auch, sie im Dorf schon einmal flüchtig gesehen zu haben. Sie war es dann auch, die das Wort an mich richtete. Sie verriet mir ihre beider Namen:  Deirdre und Rhea. Ich nickte höflich und versuchte, den Blickkontakt zu wahren, obwohl mir das nicht leichtfiel. "Ich bin Owain, der Schmied," entgegnete ich.  
Rhea schien eher etwas zurückhaltend zu sein doch Deirdre war wirklich eine beeindruckende Frau und ihr Sohn Aidan, der stolz seinen Namen brüllte, war ein lebhaftes Kind. Ich nahm an, dass mindestens auch einer der Säuglinge zu ihr gehörte. Der Mann, der sie zur Frau hatte, war wirklich zu beneiden! Dennoch konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

Schließlich hörte ich mir Deirdres Anliegen an. Ein Loch im Waschkessel also, der dazu noch gar nicht so alt war. Das war natürlich ärgerlich, dachte ich bei mir und nickte. Deirdre erklärte mir, sie würde in dem römischen Haus wohnen, das sich nur einige Häuser weiter unten in der Straße befand. Dieses Haus fiel jedem gleich sofort auf, der durch das Dorf lief, denn es war im Gegensatz zu den keltischen Rundhäusern aus Stein gebaut und besaß eine viereckige Form. Wenn ich mich nicht sehr irrte, gehörte es dem Furier, der sich seit dem Überfall der Legionäre  zum Beschützer des Dorfes aufgeschwungen hatte.

"Ah ja." Ich räusperte mich. "Ja, also wenn du willst, kann ich gleich mitkommen und mir die Sache einmal anschauen. Vielleicht lässt es sich ja schnell wieder reparieren." Dass sie mit römischem Geld bezahlen wollte, war natürlich sehr reizvoll. Jedoch spielte es für mich keine große Rolle. Viele der Dorfbewohner kamen meistens mit Naturalien, die sie gegen meine Dienste eintauschen wollten. Diesen half ich dann auch, so schnell ich konnte.
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04-05-2024, 11:37 AM,
Beitrag #132
RE: Die alte Schmiede am Dorfrand
Die Gehilfen im Hintergrund kriegten sich kaum noch ein, aber so war das eben mit so jungen Kerlen. Das waren eben noch keine Männer, sondern nur Jungen. Ich nahm so etwas mit Humor, da ich mich noch nie für meine weiblichen Reize geschämt hatte. "Es freut mich dich kennenzulernen, Schmied Owain" antwortete ich daher immer noch schmunzelnd. Mein römisches Geld schien ihn allerdings nicht sehr zu motivieren. Sonst rissen sich die Händler immer um die römischen Münzen, da sie diese gegen Luxusgüter aus Londinium und von noch viel weiter her tauschen konnten und nicht nur gegen lokale Waren.

Nunja, vielleicht war der Mann eben nicht an Geld interessiert. So etwas musste es bestimmt auch geben. Mir bedeutete der Reichtum der Römer auch nur wenig, so lange ich Obdach und genug zum Leben hatte für meine Kinder und mich. "Das wäre sehr freundlich von dir, wenn du direkt Zeit hast. Das mit dem Kessel ist wirklich sehr ärgerlich da ich ungern die Wäsche der Kinder im Fluss waschen will." Es würde mich nicht umbringen, da ich auch als Kind in Hibernia meine Wäsche auf diese Weise gewaschen hatte, aber das kalte Wasser machte die Hände spröde und rissig und gefühlstaub und der Dreck ging viel schwerer aus den Sachen raus.

Da der fesche Schmied gleich mitkommen wollte, wartete ich kurz, falls er noch Werkzeuge einpacken musste und ging dann vor. "Mein Haus liegt in dieser Richtung" sagte ich freundlich, ehe ich losging.

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04-06-2024, 11:03 AM,
Beitrag #133
RE: Die alte Schmiede am Dorfrand
Ich warf Dylan und dem jungen Aeron einen strengen Blick zu, da sie immer noch feixten und dämlich kicherten, als wären sie dumme kleine Jungs. Dann wandte ich meinen Blick den beiden Frauen zu. Eigentlich  nur Deirdre, die scheinbar die Wortführerin war. "Ich muss mich für meine beiden Gehilfen entschuldigen. Später erde ich ein ernstes Wörtchen mit ihnen reden!" versprach ich ihr, denn mich irritierte ihr Gehabe.
Die junge Frau hingegen schätzte es sehr, dass ich mir gleich Zeit für sie nehmen wollte. "Ich packe mir nur schnell noch ein paar Werkzeuge zusammen." Als das getan war folgte ich ihr. Sie führte mich direkt zu ihrem Haus. Unterwegs hatten mich einige Leute so komisch beäugt, als sie bemerkten, dass ich es war, der der hübschen Rothaarigen Frau folgte. Ich machte mir aber weiter keine Gedanken darüber, sondern war mit meinen Gedanken schon bei dem Problem mit Waschkessel.
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