Forum

[Marcus Iulius Cato]

Zu den Ausführungen des Furius nickte Iulius verstehend. „Mein Glück ist, dass ich die Villa nur in meiner Freizeit oder zu besonderen Anlässen bewohne. So kann ich weiter nach Sklaven Ausschau halten.“
Plötzlich, eh Cato sich versah war das Thema Wagenrenn wieder Aktuell. Langsam fand er es ermüdend. Gut er war Patrizier und musste seinen stand vertreten, dazu kam sein Position als Tribunus Laticlavius. Fast hätte er sich ergebend laut aufgestöhnt. Rechtzeitig bekam er es noch hin eine freundliche und dazu noch einleuchtende Antwort von sich zu geben. „Ich danke dir für das Angebot, kann dir aber nicht sofort einen Termin nennen. Mein Scriba hat alle Termine notiert. Ich lasse dir eine Nachricht zukommen wann es passen würde.“
Er hob sprachlos die Augenbrauen. „Wie du vertraust den Galliern? Einer ist Senator? Ja beim Hades wer befürwortet so etwas. Wie kann man diesem Gewürm nur vertrauen?“ Sichtlich erregt von dem Thema entsetzt und voller Unverständnis, füllte seinen Pokal erneut mit Wein und nahm einen erneuten Schluck, obwohl er den Genuss reduzieren wollte.
Um ein anderes Thema zu beginnen, wollte er gerade Furia Stella ansprechen, hielt inne und starrte Furius an. Seine Augen weiteten sich. „Die sind immer noch aktiv? Ich hörte sie würden sich anmalen, singend und zuckend um ein Feuer tanzen. Ja sie hätten die Fähigkeiten Verwünschungen und Flüche aus zu sprechen. Sag bist du schon so einem Druiden begegnet?“ Sein Blick klebte förmlich an Saturninus Lippen.

[Tiberius Furius Saturninus]

"Wie und wann immer du wünschst, Iulius Cato", sagte Saturninus auf den Vorschlag hin, dass Cato ihm eine Nachricht schicken würde, wenn er denn Zeit hätte, die Pferde anzusehen.

Er war zufrieden mit sich selbst. Nahm der Iulier das Angebot an, würde er in Saturninus Schulld stehen und sich mit einem Angebot revanchieren müssen, was mindestens gleichwertig war, das gebot die Patrizierehre: Do ut des - Ich gebe, damit Du gibst, diese Regel des sozialen Verhaltens, die quasi der Kitt der Gesellschaft war.
Nahm der Iulius das Gebot jedoch nicht an, so hatte sich der Furius auf alle Fälle über alle Maßen großzügig gezeigt (Und zudem zwei Pferde gespart):

"Das mit den gallischen Senatoren war damals der göttliche Kaiser Claudius. Er ist in Lugdunum* in Gallien geboren worden und hat später aus einer Schwäche für seinen Geburtsort heraus einige der dortigen Adeligen zu Senatoren gemacht. Allerdings und da gebe ich Dir Recht, war nie einer von ihnen erfolgreich oder bemerkenswert. Ich habe von ihnen nie auch eine einzige Rede gehört", 

Saturninus verkniff sich eine ironische Bemerkung über das iulische -  claudische Kaiserhau, was vor dem jetzigen Kaiser an der Macht gewesen war.  Das wäre unfreundlich gegenüber dem Iulius Aber die Mitglieder des früheren Kaiserhauses waren schon sehr ..äh eigenwillig gewesen:

"Über die Druiden hast Du richtig gehört. Sie sind in jeden Aufstand gegen Rom verwickelt, und obgleich sie schon vom göttlichen Iulius Caesar in Gallien...", 

an dieser Stelle erhob Saturninus den Becher zu seinem Gastgeber: "Auf deinen großen Ahnherren Gaius Iulius Caesar, Iulius Cato", sagte er und wartete den Zutrunk ab, bevor er fortfuhr:

"...verboten wurden und nochmal versucht wurde, ihre britannischen Druidenkollegen mit dem Massaker auf der Insel Mona zu beseitigen, tauchen immer wieder welche von diesen singenden und zuckenden Gestalten  auf. Die Legionäre fürchten ihre Flüche. Einer namens Cathbad hat das Ende unseres Imperiums vorausgesagt. Und sie bringen grausige Menschenopfer.
Wenn sich die Kelten gegen Rom erheben, hat immer ein Druide oder mehrere die Hand im Spiel. Sie hetzen die Leute auf. 
Ich bin noch keinem persönlich begegnet, dem großen Iuppiter sei Dank.
Wäre auch eine kurze Begegnung. Was ist gerade aktuell die Strafe fürs druidische Aktivitäten?"

Da der Iulius Militärtribun und verantwortlich für den Vollzug des römischen Rechts war, wusste er es bestimmt.  

Auch Saturninus schaute zu Stella:
"Habe ich dich mit meinen Ausführungen hoffentlich nicht erschreckt, liebe Cousine? Hierher kommt kein Druide, und unsere tapfere Legion hält sie uns in unserem friedlichen Iscalis vom Hals"
Es lag ihm fern, eine Dame zu ängstigen.

Sim off *Lyon

[Furia Stella]

Cousin Tiberius konnte es nicht lassen und hat wieder dem Iulier vorgeschlagen, unser Landgut zu besuchen. Er wollte unbedingt zwei Pferde ihm schenken. Langsam reichte es mir aber, denn sein altruistisches Verhalten ging mir doch zu weit. Höchstens würde ich ihm unseren alten Gaul schenken, dachte ich und verdeckte mein Gesicht hinter dem Fächer, um mein kleines Lächeln zu verbergen.

Nach den Pferden, Wagenlenkern und Sklaven unterhielten sich die beiden nun ausführlich über Gallier, Kelten und Druiden, was mich nur noch weiterhin langweilte und ich aß nebenbei meinen Apfel.

"Du hast mich nicht erschreckt, lieber Cousin, ich habe keine Angst von Druiden, habe auch über Insel Mona gelesen, die das Heiligtum der Druiden ist, oder war?", Ich lehnte mich zurück und sah abwechselnd die beiden an. Tiberius redete, was das Zeug hielt und Iulius Cato konnte vermutlich seine Augen kaum offen halten...  Es war Zeit sich zu verabschieden!

"Lieber Cousin, wir möchten doch die Gastfreundlichkeit unseres Gastgebers nicht weiter strapazieren, ich schlage vor, wir sollen uns auf den Weg nach Hause machen..."

[Marcus Iulius Cato]

Zufrieden lächelte Iulius, der Furier hatte auch nie etwas besonderes von diesen Senatoren gehört und wenn der nicht, wer dann? Er spürte wie seine Aufmerksamkeit langsam nachließ, horchte dann jedoch auf. Ja, ja ungeduldig wurde Cato. Das Ereignis von der Insel Mona war ihm bekannt. Das Hier und Jetzt interessierte ihn weit aus mehr. Seltsam so sehr ihn die Schilderung von ihrem Verhalten und Gebaren entsetzten, so gab es doch etwas in seinem Inneren, dass sich gegen ihn selber richtete und sich von diesen Druiden angezogen wurden. Mit einem heftigen Kopfschütteln, was bestimmt auf seine Gäste seltsam wirken mochte, versuchte er sich von den Lockungen zu befreien.
Die Aktivitäten des Militärs gegen dieses Gewürm konnte und wollte er nicht in Gegenwart von Civilisten erörtern, schon gar nicht in Gegenwart einer Frau. Langsam wurde sein Geist wieder klarer. Wenn der Wein nur nicht so köstlich wäre. Er zwang sich den Verlockungen des Pokals zu widerstehen.
Entsetzt schrak er augenrollend auf. Lauter als beabsichtigt klatschte seine Hand auf den Tisch. „Wo bleiben die Süßspeisen?“ Laut dröhnte es und die Sklaven spritzten auseinander. Die einen kamen mit den Handwaschschüsseln und Tüchern und die anderen eilten zur Küche. Schon erschienen diese mit:
Fladenkuchen
Dessert mit Käse und Honig
Hausgemachten Joghurt
Mit Gelee und Stücken von saisonalen Früchten
„Warum muss man euch immer erst an alles erinnern?“ Schnauzte er die Sklaven an. „Etwas süßes wirst du dir und deinem Cousin doch gönnen, liebste Furia Stella? Der Abend ist noch jung und wann habe ich schon einmal Gelegenheit mit so einer Schönheit zu speisen?“ Er versuchte sie Honigsüß anzulächeln. Nach dieser Anstrengung ergriff er seinen Pokal und löschte seinen Durst und das Verlangen.

[Tiberius Furius Saturninus]

Iulius Cato schien es mit dem Anteil des Weines im Verhältnis zum Wasser übertrieben zu haben, denn er schüttelte nun den Kopf, als täte er mit einem unsichtbaren Gegenüber reden.
Saturninus Nackenhaare richteten sich auf. 
Sprach der Iulius mit einem unsichtbaren Wesen, einem daimon oder dem keltischen Äquivalent? 
So überhörte er die Frage nach der aktuellen Bestrafung. Saturninus selbst wäre für Kreuzigung gewesen, was die Strafe für ausländische Rebellen und Aufwiegler war. Was anderes konnte er in den keltischen Priestern nicht sehen.
Nur Stella beteuerte, dass sie keine Angst vor den Druiden hätte und bewies damit den Mut einer echten Furia.
Der Furius machte sich manchmal selbst düstere Gedanken über die Geschehnisse auf der Insel Mona. Der Respekt vor ausländischen Göttern war ihm anerzogen, und mit der Schändung der jungfräulichen Priesterinnen waren die britannischen Götter beleidigt worden, auch wenn die Römer ihnen hinterher Opfer gebracht hatten, um sie zu versöhnen:

" Kein erfreuliches Thema für eine freundschaftliche Cena", bekräftigte Saturninus: " Oh, hier kommen die Süßspeisen. Ich liebe Joghurt"
Er legte einen kleinen Beutel hin für den Koch, wie er es versprochen hatte, er enthielt fünf Sesterzen.
Der Iulius legte sich ins Zeug, in dem er beteuerte, wie sehr er es genoss, mit einer Schönheit wie Stella zu speisen. Saturninus fand seine Cousine auch schön und nickte zustimmend:
" Noch der Nachtisch, liebe Stella, dann soll Scaevus mir meine Schuhe bringen und wir brechen auf. Der Joghurt ist sehr cremig und köstlich"

[Furia Stella]

Unser Gastgeber war voll, schüttelte den Kopf, warum auch immer und rollte mit den Augen. Dann klatschte er laut in die Hände und verlangte nach Süßspeisen, die auch sofort serviert wurden. Dann hat er wieder mit Komplimenten angefangen, "Danke, edler Iulius Cato, du bist sehr nett ...", und ich schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln.

Tiberius sagte, dass wir noch etwas bleiben und nach dem Nachtisch dann gehen werden, und ich nahm auch den Jogurt, der wirklich sehr gut schmeckte und probierte aus Höflichkeit noch Dessert mit Käse und Honig.

"Es schmeckt wirklich hervorragend, Iulius Cato ... ", dankte ich dem Gastgeber, der versuchte mich Honigsüß anzulächeln und leerte inzwischen seinen Pokal.

[Marcus Iulius Cato]

Noch während er sich mit Fladenkuchen und Käse Honig vollstopfte. Fiel ihm wieder ein was er Furius noch Fragen wollte, es war ihm glatt entfallen. Hach dieser Wein, was konnte er froh sein, ihn auch noch zu seiner Fracht aus Rom geladen zu haben. „Du nanntes eben den Namen Cathbad, kann es sein, dass der gerade hier vor Ort ist? Mir kam doch was zu Ohren oder war das einer seiner Kollegen? Wie auch immer, er soll sich nicht unterstehen in mein Blickfeld zu geraten.“ Drohend hob Cato die Faust, während sein Blick den Pokal streifte. Ärgerlich meinte er laut. „Nein jetzt nicht, später vielleicht.“ Seine Gäste mussten nun selber rätseln wen oder was er damit meinte.
Die Furia Stella lächelt mich immer freundlich an, ob sie es ehrlich meint? Grübelnd schaute er den Pokal an, schrak dann auf und lächelte seine Gäste Zähne blitzend an. „Was kann ich euch noch Gutes tun? Noch ein Schluck bevor ihr den Heimweg antretet? Seit ihr mit der Kutsche oder einer Sänfte gekommen? Sonst kann ich euch meine Kutsche anbieten.“ Jetzt war seine Kehle wieder ganz trocken, seufzend nahm er dann doch einen Schluck des edlen Tropfen zu sich. Anschließend leckte er seine Lippen.

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus warf wieder ein Blick zu seiner Cousine. Sie hatte gesagt, dass sie keine Angst vor den Druiden hätte. Er aber fürchtete sie durchaus.
"Ich weiß es nicht", gab er zu: "Cathbad ist ein Gerücht gewesen.  Die Kelten wissen, dass druidische Umtriebe verboten sind, deshalb halten sie dicht, auch wenn sie etwas Genaueres wüssten. Und weil die Druiden selbst auch nicht zimperlich mit Abtrünnigen sind. Sie bringen Menschenopfer dar", 
Er schüttelte sich vor Abscheu. In der römischen Religion gab es keine Menschenopfer. Es musste ganz früher mal welche in Zeiten allerhöchster Not gegeben haben, aber jetzt war so etwas barbarisch.
"Nein jetzt nicht später", erwiderte Iulius Cato. Saturninus ging auf, dass er wieder nicht mit ihm sprach. Vielleicht hatte Cathbad oder ein anderer Druide ihn bereits verflucht. Saturninus glitt ein Schauder über den Rücken:
"Wir sind mit der Sänfte da. Es war ein wunderschöner Abend. Ich muss leider Morgen früh raus, sonst würde ich ihn noch länger genießen. Und meine liebe Stella ist von äußerst zarter Gesundheit und begibt sich früh zur Ruhe "
Saturninus lächelte seiner Cousine kurz zu:
"Ich danke Dir für deine große Gastfreundschaft und die entzückenden Geschenke, edler Iulius Cato. Ich hoffe, dass Du uns bald einen Gegenbesuch abstattest. Da der Vater des zukünftigen Legaten, der Consular Claudius, angekommen ist,  sollten wir ihn auch einladen"
Saturninus sprach nicht so gerne davon, wie er den alten Claudius Menecrates kennen gelernt hatte. Er hatte gedacht, dass der Legat bereits angekommen wäre, und er selbst die Ankunft verpasst hätte. Die Schreibstube und der Rest der Verwaltung sollte in tadellosem Zustand präsentiert werden, wenn es schon einen neuen Statthalter gab. Dieses Missverständnis hatte ihn etwas übereifrig wirken lassen. Er konnte sich schon vorstellen, wie der Iulius darüber spotten würde, wenn er denn davon wüsste:
" Scaevus, die Straßenschuhe", befahl er seinem Sklaven: "Vale bene werter Iulius Cato und den Segen unserer Götter und auch der der  Göttlichen Britannia auf Dein Haus."

[Furia Stella]

Diese Unterhaltung zwischen Cato und Tiberius hat mich komplett ermüdet und so freute ich mich, dass mein Cousin sich endlich entschloss, nach Hause aufzubrechen, dabei dachte er auch an mich. Ich lächelte ihn lieb und dankend an. Tiberius bedankte sich bei Cato ausgiebig für seine Gastfreundschaft und für die Geschenke und hat wieder eine Menge Leute eingeladen. Und dann befahl er Scaevus, seine Schuhe zu holen.

"Es war mir eine Freude, dich kennenzulernen, edler Militärtribun, das Essen war hervorragend und schmeckte sehr gut ... Auch danke für dein Geschenk", .... das ich dann meiner Sklavin Sylvana später schenke, dachte ich beiläufig, dabei lächelte ich den Iulius Cato süß an und stand auf,

"Vale bene ..."

[Marcus Iulius Cato]

„Ach es ist deine Stella? Erzähl ist da mehr?“ Pluto hatte da wohl seine Macht ausgespielt, denn er verleitete mich dazu meine Gedanken laut zu äußern. Verzweifelt über seine Äußerung drehte Cato sich ab und herrschte sein Sklaven an: „Könnt ihr denn nicht besser darauf achten was ihr da so macht?“ Was für ein Segen Sklaven eigneten sich doch immer gut zu Abreagieren. Der Träge dicke würde es nachher zu spüren bekommen, denn er Cato brauchte etwas Stärkung seiner Arme, nur musste er sich noch überlegen wie, ob die Peitsche, den Stock, nein besser beidhändig, Peitsche und Geißel. Zufrieden leckte er sich über seine Lippen.
„Selbstverständlich mein lieber Furius Saturninus werde ich euch mit Freuden einen Gegenbesuch abstatten. Ich würde doch ungern den Genuss der Gegenwart von deiner Lieblichen Cousine verpassen.“
Nein ich musste ehrlich zu mir selber sein, sie mochte mich nicht.
Ach die waren soweit und wollten gehen. „Nochmals meinen ergebensten dank auch für die Segenswünsche. Mögen die Götter dir und der edlen Stella Furia und deinem Haus, das Gleiche angedeihen lassen.“
Nur mit der Britannia konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. „Vale bene“, kam von Iulius, gekrönt mit einer Verbeugung, bei der er fast Kopfüber kippte. Er brauchte unbedingt mehr von dem köstlichen Wein. Wieso war er nicht öfter in seiner Villa, da wo der wein lagerte. Immer dieses beherrschte Soldaten Leben.