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[Lucius Asinius Rufus]

Lucius rappelte sich auf und klopfte Dexter auf die Schulter: "Meinst du, dass ich mit Dir nicht fertig werde?!", fragte er und hielt dem Kumpel beide Hände unter die Nase. Er ballte erst die eine und dann die andere Faust: "Das waren früher mal Bäckerfäuste, Dexter. Und jetzt sind es Soldatenfäuste", sagte er. Lucius war stark wie ein Ochse und stolz darauf:
"Bein stellen ist was für Mädchen", er schielte zum Optio. Hoffentlich hörte er das nicht: "Ich mach das anders!"
Er sprang los und mit voller Breitseite auf Dexter drauf, dabei wirbelte er mit seinen Fäusten wie ein Mühlrad. Dexter konnte gar nicht anders, als auszuweichen oder auf den Rücken zu plumpsen.
Lucius hopste um ihn herum: "Das waren hoffentlich nicht die Nieren!", sagte er, weil er nicht so genau wusste, wo die saßen und half wiederum dem Kameraden auf. Er klopfte ihm sogar äußerst fürsorglich den Staub ab.

[Nero Traulius Axianus]

Schmunzelnd beobachtete der Optio sein Rekruten. Sie maßen ihre Kräfte, doch wirklich ernsthaft ging es nicht zu. Zum Anfang ihrer Ausbildung wäre diese Kämpfe ganz anders ausgegangen. Härter und mit viel mehr Ehrgeiz in ihrem Tun. Jetzt waren sie eine eingeschworene Gemeinschaft und bereit für ihren Dienst an Kaiser und Rom. Er wartete bis alle ihre Kämpfe beendet hatten.
„Rekruten, nun habt ihr es fast geschafft. Morgen in aller Frühe, antreten in voller Marschausrüstung, zu einem Eilmarsch. Denkt vor allem daran eure Trinkflaschen aufzufüllen, Es geht ohne Pause durch, bis wir wieder an der Castra sind. Wegtreten!“

[Nero Traulius Axianus]

Den Eilmarsch nach Cheddar und zurück hatten die Rekruten mit Optio Traulius in Bestzeit hinter sich gebracht. Jetzt am Ende standen sie auf dem Exerzierplatz in Linie angetreten. Der Optio sah sie der Reihe nach, jeden einzelnen fest an. Er merkte schon es wurde seinen Jungs schon unangenehm. „Tirones“, begann er, „ich darf euch gratulieren, ab dem jetzigen Zeitpunkt habt ihr eure Grundausbildung beendet und dürft euch ab sofort Miles bezeichnen. Legionäre meinen Glückwunsch.“ Traulius schritt die Reihe entlang und gratulierte jedem mit Handschlag. „Ab jetzt habt ihr Ausgang bis zum Morgengrauen. Die weitere Diensteinteilung lest ihr Morgen Mittag am Aushang."

[Lucius Asinius Rufus]

Lucius war rechtschaffen dreckig und durchgeschwitzt. Seine Füße schmerzten, irgendein Lederriemen hatte während des Eilmarsches gescheuert, er war wie immer hochrot im Gesicht geworden, aber es fehlte ihm nichts, was durch einen schönen Thermenbesuch und eine Runde Schlaf nicht behoben werden könnte. Sie waren nun Milites, ausgebildete römische Soldaten.
Lucius Augen leuchteten vor Stolz. Sie hatten es geschafft! "Mensch Dexter, wir sind jetzt echte Legionäre!", sagte er. 
 Dann gab Optio Traulius all den Kameraden und ihm die Hand. Und sie würden Ausgang bekommen. Sogar bis zum Morgengrauen. 

Lucius dachte daran, erst zu seinen Eltern und dann zu seiner Tante zu gehe, um sich ihnen zu präsentieren. Caepio, Marcellinus, Stilo und Laevus hatten da schon andere Pläne: "Was trinken" " Und Spaß haben" "Und die Meeedchen", Caepio kam zu Dexter:
"He, kommen Du und der Große mit in den Ort? Wir wollen Mars hochleben lassen"
Eher Bacchus, dachte Lucius.

[Aulus Lutatius Dexter]

Ich der sonst schnell meine Meinung kundtat, war heute nach dieser Mitteilung zuerst einmal ruhig. Das hier musste richtig geplant werden, denn so eine Freizeit musste gut durch organisiert werden. Die Vorschläge aller Kameraden hatte ich mir angehört und jeder war gut nur musste ich es alles und vielleicht noch mehr gut schaffen.
Jetzt redete ich nur mit meinen besten Kumpel Rufus.
„Weißt du wie ich mir das mit dem Ausgang vorstelle? Zuerst einmal auf die Bude, den Plunder hier loswerden. Damit meine ich die Ausrüstung, dann steht Körperpflege an. Die neue Tunika liegt schon für diesen Tag bereit, anschließend heißt es endlich gut und reichlich speisen, natürlich mit dem besten Wein. Tja und dann tut Mann was Mann an solch einem Tag tut.“ Bei dem Ausspruch griemelte ich Rufus an. „Ich lade dich ein ziehst du mit? Oder steht Mama und Tante bei dir auf dem Plan?“ Mensch der Knabe musste sich endlich lösen und ganzer Mann werden. „Keine Sorge, ich habe genug auf der Kante, aus meiner Zeit davor.“

[Lucius Asinius Rufus]

"Baden, Umziehen, Schmausen, ja, ja", sagte Lucius und schlug Dexter freundschaftlich auf die Schulter. Der Schlag hätte einen Ochsen fällen können:
"Und dann...", er errötete wieder. Er hatte ja tatsächlich an Mama und Tantchen gedacht. Doch Dexter hatte anderes vor. Kunststück, der hatte auch in Iscalis keine Familie:
"Ich bin dabei. Was tun wir dann? Vielleicht ein Würfelspiel um Geld?" Das war illegal und so das Wagemutigste, was sich Lucius vorstellen konnte.