Forum

[Nero Traulius Axianus]

Optio Traulius schrit die Reihe der Daheimgebliebenen ab, dabei fuhr er mit dem Optiostab an den Bäuchen der Frischlinge vorbei. „Nun denn, vorstellen muss ich mich ja nicht mehr. Ihr habt gehört eure Ausbildung werde ich übernehmen, während die anderen wichtige Aufgaben für das Imperium erfüllen. arbeite ihr hier, eure Unterkunft, Verpflegung und Ausrüstung ab. Überall müsstet ihr dafür bezahlen, der Kaiser schenkt es euch und ihr müsst nur euren Schwur halten. Also los dann. In Linie angetreten. Links um und im Laufschritt fünf Runden um den Platz.“
Gespannt schaute Traulius jetzt zu und versuchte sich ein Bild von ihrer Kondition zu machen. Er musste sich ein Lachen verkneifen, als er sah, wie dieser Asinus sich mit seinem Helm abmühte. Hatte ihm keiner gesagt ohne Ausrüstung?

[Aulus Lutatius Dexter]

 Wie befohlen liefen wir los. Es sah bestimmt lustig aus, wie wir alle so schön gesittet wie eine Entenschar hintereinander liefen. Uns fehlte nur die Mutter. Eine ganze Runde blieb die reihe schön geschlossen hintereinander. Dann wurde mir die Sache zu blöd, ich hatte doch keine Lust damit meine Zeit zu vertrödeln. Kurzerhand legte ich einiges an Tempo zu und lief an allen vorbei. Hinter mir hörte ich maulen aber auch keuchen. Dem ein oder anderen ging wohl schon die Puste aus. Was mir egal war, im Gegenteil mein Tempo erhöhte ich noch. In der dritten Runde überholte ich den Ersten. Der tat mir ja Leid, doch ich wollte das ganze hier hinter mich bringen. Am Anfang der fünfte Runde hatte ich es geschafft alle zu überholen und den ich in der dritte Runde überholt hatte näherte ich mich zum zweiten mal. So gerade schaffte er es sich noch in Sicherheit zu bringen. „Optio das wäre erledigt und nun?“

[Lucius Asinius Rufus]

Da keiner einen Helm trug, nahm Lucius ihn sichtlich erleichtert ab. Er war zu kräftig und zu massig, um ein wirklich guter Läufer zu sein, seine Stärke lag in seiner Muskelkraft. Also lief er langsam und beharrlich. Er störte sich nicht daran, dass der flinke Dexter ihn überholte - sollte er. Er lief genau die fünf Runden im Laufschritt, nicht mehr und nicht weniger. Er war weder der Schnellste noch der Langsamste. 
Dann blieb er stehen. Dexter plusterte sich auf, und Lucius grinste in sich rein. Er mochte Dexter, obwohl sie verschieden waren wie Feuer und Wasser. Doch der Kamerad konnte die Klappe nicht halten, und eines Tages würde er an einen Vorgesetzten geraten, der weniger Nachsicht mit Rekruten hatte als Optio Traulius, da war sich Lucius ziemlich sicher.

[Nero Traulius Axianus]

Zufrieden war der Optio mit dem Ergebnis gewesen, es war sogar ein wenig besser als erwartet. Während alle Läufer ihre Runden beendete, verabschiedete er die Milites mit dem Befehl den Befehl, den Medicus aufzusuchen oder sich weiter, wie angeordnet auszukurieren. Sie gehörten zu dem Krankenstand der Centurie.
Traulius betrachtete die ihm anvertrauten Rekruten. Er wusste genau wie es iihnen aussah. Der vorherige Tag hatte ihnen Anspannung und Aufregung gebracht. Heute mussten sie früh, bestimmt früher, als die meisten von ihnen es gewohnt waren, aufstehen. Dazu kam, sie kannten die Abläufe noch nicht und mussten sich in der neuen Umgebung zurechtfinden. Sich bekanntmachen mit den Kameraden. Jetzt waren sie hier, wurden während sie gefordert wurden beobachtet.
„Da wir das nun erledigt haben, möchte ich sehen wie es um eure Armkraft steht. Also zuerst einmal 30 Liegestützen.“

[Lucius Asinius Rufus]

Liegestütze, das lag Lucius viel mehr als die Rennerei.

Wenn man für Mama die Mehlsäcke schleppte, bekam man Muskelschmalz.

Er ging nicht etwa auf die Knie, das war was für Mädchen, sondern streckte die Beine ganz und ließ die Hände parallel unter den Schultern. Die Ellenbogen streckte er ganz durch und sie zeigten nach hinten, so dass sein gesamtes Gewicht  auf den Händen und Zehen lastete.
Lucius senkte seinen  Körper so weit ab, bis sein Brustkorb kurz den Boden berührte. Weder Rücken noch Hüfte hingen durch, auch sein Hintern blieb angespannt.

Den Blick nach vorne gerichtet, absolvierte Lucius die dreißig Liegestütze ohne auch nur einmal abzusetzen.

[Aulus Lutatius Dexter]

Liegestützen? Kannte ich Liegestützen ? Nicht das ich wusste. Möglichst unauffällig schaute ich zu den anderen. Ah gut, da legte sich einer hin und schien Ahnung zu haben. Dabei fiel mir ein es wäre wohl an der Zeit, dass sie sich einander einmal vorstellten. So ging das also, naja, dies müsste zu schaffen sein, immerhin konnte ich gut Klettern und mich an Bäumen hochziehen.
So nach etwa 25, von diesen Liegestützen merkte ich doch, es ging etwas in die Arme, aber kein Grund besorgt zu sein. Dann platsch, der neben mir landete doch glatt mit dem Gesicht auf dem Boden und hatte danach echt Mühe sich hochzurappeln.

[Nero Traulius Axianus]

„Du da, Sabidius war dein Name? Das nächste Mal die Arme gerade durchdrücken.“ Mehr sagte der Optio nicht, er war kein Mann der vielen Worte, außerdem war er der Meinung, Lob und Anerkennung musste man sich schon durch besondere Leistungen verdienen.
„Nun sähe ich gerne 30 Kniebeugen und im Anschluss dran eine halbe Runde auf dem linken Bein hüpfen und danach die restliche Runde probieren wir es mit rechts“
Nachdem alle wieder auf ihrem Platz in Linie standen, lautete der Befehl: "Jetzt bildet Paare. Welches euer Standbein ist, wisst ihr nun. Arme verschränken und auf einem Bein gegeneinander hüpfen. Versucht den Partner um zustoßen."

[Aulus Lutatius Dexter]

Langsam hatte ich genug mit den seltsamen Übungen und dem Gehüpfe. Was hatte das mit dem Militärdienst zu tun? Die Frage musste ich unbedingt Rufus stellen, der war belesen und konnte mir bestimmt Auskunft geben. Jedenfalls vermutete ich das. Für diese Antwort würde ich dann auch nicht auswählen sondern meinem anderen Nachbarn umstoßen. „Du Rufus, warum das Gehampel hier? Ich dachte ich lerne mit dem Schwert umzugehen?“ Ein wenig Zeit gab ich ihm mir die Antwort zu geben und sprach Terpolius an. „Machen wir?“

[Lucius Asinius Rufus]

"Und dann kriegen wir auch erstmal Übungswaffen aus Holz", gab Lucius zurück und verdrehte die Augen: "Doppelt so schwer wie richtige Waffen sollen sie sein", Kniebeugen und auf einem Bein hüpfen lagen ihm weniger als die Liegestützen. 
"Wie so ein verdammtes Huhn auf einem Bein", fluchte er, als er hüpfte und keuchte: "Aber denk doch mal, wenn sie uns in den Norden schicken zu den blauangemalten Wilden, die sind noch größer als du", er deutete es an: "Und dann stürmen sie wie Wahnsinnige und völlig nackt auf dich zu", jetzt riss ihn die Abenteuerlust mit:
"Und du bist dann voll trainiert und obwohl du kleiner bist, springst du hoch und schlägst ihm mit einem einzigen Hieb die Rübe....", er tat die Bewegung und stauchelte. Er fing sich gerade noch, nicht auf den Bauch zu plumpsen wie ein nasser Sack. 
Hoffentlich hatte der Optio ihn nicht gehört. 
Das mit den Armen verschränken und gegeneinander hüpfen war eher ein Spaß, fand Lucius, der das als Kind oft mit den anderen Jungen gespielt hatte. Er hatte als ersten Partner seinen Contuberniumskameraden Ninnius, aber der war viel kleiner und bekam Lucius Ellenbogen an den Kopf. Da hielt er sich sein Auge. 
Lucius schaute zu Dexter, der Terpolius gewählt hatte: " Traust dich auch mit einem von deiner Größe?", rief er hinüber und grinste.

[Aulus Lutatius Dexter]

Erstaunt blieb ich stehen und schaute Rufus zu, wie er so daher hüpfte. „Woher weiß du das? Kennst du jemanden der dir das mit dem Holzschwert erzählte? Ich dachte außerdem die blau Angemalten wären klein und würden von Baum zu Baum hüpfen. Sind die Großen nicht Germanen? Aber es soll auch so riesige Schwarze geben.“ Glucksend beobachtet ich ihn wie er so herumhüpfte. „Nicht schlecht meinte ich, aber schau zu wie man das richtig macht.“ Damit hüpfte ich gegen Terpolius, der leider fest stand fest wie eine Mauer und sich keinen Digitus (Zoll) bewegte und schon saß ich mit dem Allerwertesten auf dem Boden.