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Zweisamkeit am Fluss
09-27-2025, 10:30 AM,
Beitrag #11
RE: Zweisamkeit am Fluss
Oooohoho, Sati war aber aufgebracht. Narcissus erfreute sich diebisch daran, wie leicht sich der Furier auf die Palme bringen ließ. Er war doch noch ein wenig empfindlich. Aber gut zu wissen, dass Taurus Cato als ungeliebter Rivale abgelöst hatte.
"Och, jetzt schmoll doch nicht." Das gespielte Mitleid in Narcissus' Stimme war schon ein wenig bevormundend. Als würde er einen kleinen Jungen beschwichtigen. Und es machte ihm Spaß. "Du bist aber schon ein wenig eifersüchtig, was? Herrje, was sollen die anderen Kerle machen, wenn du dir jeden Hetären in der Stadt krallst?"
Rotwein? Weißwein? Was zum Hades redete er da? Dabei war Saturninus doch nicht betrunken. Ein wenig ärgerte es Narcissus schon, dass man auf ihn scheinbar nicht eifersüchtig zu sein brauchte, obwohl Saturninus es doch offensichtlich nicht gern hatte, wenn er andere Männer sah.
"Also, wenn halb Iscalis auf mir gelegen hat, findest du das nicht schlimm, auf einer weiblichen Hetäre aber schon...", zählte er auf. "Also... hast du mich nicht so lieb, wie die anderen? Hach... Ich weiß nicht, ob ich damit leben kann. Ob Taurus mir das auch so gesagt hätte...?"
Grinsend setzte er sich auf und fuhr durch das Haar des Mannes neben ihm. Ihn zu necken, konnte sicher eine Lebensaufgabe sein, ebenso wie ein Drahtseilakt. Diese Furier konnten scheinbar leicht beleidigt werden.
"Ich ärgere dich doch nur. Es macht so einen Spaß zu sehen, wie du dich erbosen kannst bei dem Gedanken, ich hätte was mit diesem Typen."
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10-18-2025, 09:52 PM,
Beitrag #12
RE: Zweisamkeit am Fluss
"Wir haben alle unsere Rolle im Leben", erwiderte Saturninus: "Und spiele du nur die Rolle, die dir zugedacht ist, wie jeder gute Schauspieler das tut. Nur manchmal, mein lieber Narcissus, ist es doch schön, die Maske fallen zu lassen und einfach nur zu da zu sein wie wir gerade. Seltsam- weißt du, an wen du mich erinnerst? Du errätst es gewiss nicht!"
Narcissus erinnerte ihn an Deirdre. Deirdre war Saturninus Sklavin gewesen. Er hatte sie freigelassen, als sie sein Kind bekam, und ihr ein Häusschen in Cheddar geschenkt. Ab und an hatte er sie dort besucht, und zuweilen gewünscht, er könnte dort bleiben und es führen, dieses einfache Leben mit Deirdre. So ähnlich war es nun hier am Isca mit diesem Picknick. Auch hier wünschte sich Saturninus einen Moment lang, dass er hier mit Narcissus ewig bleiben könnte. Wild und frei und wie Satyre wären sie. 
Saturninus beugte sich vor und küsste Narcissus mit ungewohnter Zärtlichkeit. Der junge Hetär stand für alles, was schön und anmutig war im Leben. Doch ein Traum war es bloß, eine kurze Zeit nur, und dann musste Saturninus zurück in die Welt, die die seine war. Londinium. Mit oder ohne Narcissus. 
"Denke über mein Angebot nach", sagte er daher nur. Bei sich dachte er: Das klingt lahm. Ob ich langsam alt werde?
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Honoratior von Iscalis
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