(11-26-2022, 12:36 PM)Raven schrieb: Helena nahm die Schüssel, in der sie die Kinder gesäubert hatte, öffnete ein Fenster auf die Straße hinaus und schüttete das Wasser aus und füllte sie mit frischem Wasser.
Erwartungsvoll sah sie den Medicus an.
(11-29-2022, 10:27 PM)Iuventia Fabata schrieb: Ich musste viel Blut verloren haben. Ich hörte leise Stimmen in der Nähe, aber sonst nichts. Wo war mein Kind? Angst machte sich in mir breit und ich versuchte mich aus dem Bett hoch zu hieven, aber ich hatte nicht die Kraft dazu. Ich begann leise zu weinen, da ich zwar zwei Bündel sah, aber sich nichts regte. War mein Kind tot und was war das zweite Bündel? Irgendwie war alles noch total durcheinander in meinem Kopf.
Der Medicus nickte Zustimmung, und nun, da seine Arbeit beendet war, wurde er wieder von dieser seltsamen Verlegenheit erfasst, die er immer empfand, wenn es nicht um Medizinisches ging:
"Wenn meine Dienste noch irgendwann benötigt werden, bin ich im Zimmer gegenüber",
sagte er unter Iuventia Helenas erwartungsvollem Blick, und wollte den Raum verlassen.
Da hörte er Iuventia Fabatas leises Weinen. Ihr Weinen brachte eine Seite in ihm zu klingen wie ein fernes Echo aus der Vergangenheit, und er vergaß einen Augenblick lang, wer und wo er jetzt war, ging zu ihr hin:
"Bitte weine nicht, Herrin, ich werde dich nicht in Stich lassen", flüsterte er rasch und eindringlich, dann fiel es ihm selbst auf:
"Werte Iuventia Fabata, erinnerst du dich? Du hast doch Zwillingen das Leben geschenkt.- einem Mädchen und einem Knaben. Sie sind gesund. Ihr alle lebt. Deine Nichte ist hier und kümmert sich. Wenn du mir die Bemerkung gestattest: Sie war mir eine Hilfe, und du bist bei ihr in den besten Händen, scheint es mir", sprach er.
Pytheas rückte den kleinen Sohn, der der zweitgeborene Zwilling und daher etwas schwächer war als sein Schwesterchen, so hin, dass die Wirtin ihn erreichen konnte.
Jetzt ging es entschieden nicht mehr um Arbeit für einen Medicus, sondern um Frauenangelegenheiten.