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[Furia Serena]

Wirklich überzeugt war ich nicht von den Worten meiner Cousine, dass unter der harten Schale ein fürsorglicher und warmer Kern beim Iulier lauerte. Ich nickte trotzdem, da ich nicht wirklich eine riesige Diskussion zu dem Thema anfangen wollte, da wir ohnehin nicht auf einen grünen Zweig kommen würden. Es war Sabinas Entscheidung, wen sie heiraten wollte - und das war schon ein Luxus, da es genug Väter und Onkel gab, die einem ungefragt einen Bräutigam vorsetzten. Am Ende mussten wir uns beide in das Bett legen, das wir uns gemacht hatten. Sprichwörtlich...

Ich wollte allerdings nicht über die Hochzeitsnacht in diesem Moment nachdenken, auch wenn das Sabina alles sehr interessierte. Inmitten einer natürlichen Gesprächspause traf dann auch Manlia Secunda ein, die von einer Sklavin in das Brautzimmer geführt wurde. Sie war einfach aber in hervorragender Qualität gekleidet und sie erschien freundlich und großmütterlich. Sie trug keinerlei Schmuck und auch ihr Haar war nur einfach hochgesteckt, da die Matrone erst kürzlich in der Villa Claudia eingetroffen war. Die Frau war auf jeden Fall alt genug unser aller drei Großmutter zu sein und sie umarmte mich wie eine Verwandte zur Begrüßung. 

"Salve, Manlia Secunda. Es freut mich, dass du es einrichten konntest meine pronuba zu sein. Dies ist meine Base, Claudia Sabina und meine gute Freundin, Accia Prisca" stellte ich die beiden jungen Frauen in meiner Gesellschaft vor. Sowohl der Priester für das morgige Opfer als auch Manlia Secunda selbst waren aus Londinium angereist, da es weder viele Priester noch viele zur pronuba geeigneten patrizischen Matronen in dieser Gegend gab. Falls Sabina bald heiraten würde, würde sie wahrscheinlich ebenfalls Manlia Secunda oder jemand anderes aus Londinium bemühen müssen. 

Nachdem die Vorstellungen beendet waren, machte sich Manlia Secunda ans Werk und wir besprachen den groben Ablauf der Zeremonie und welche Rolle sie selbst und auch Sabina beim "Brautraub" spielen würden. Danach kamen die Opfer und Rituale des Brautzugs und des Einzugs ins neue Heim, aber die wahrscheinlich von Sabina ersehnten Details der Hochzeitsnacht würden dann im Ehegemacht besprochen werden, bevor mich die pronuba verließ und nicht jetzt bei der Vorbereitung. Es musste bereits weit nach Mitternacht gewesen sein, als wir mit den Unterweisungen fertig waren und wir uns endlich ein wenig schlafen legen konnten - naja oder eher im Sitzen dösen für mich. 

Als der Morgen graute, weckte mich Phoebe sanft und begann mir vorsichtig unter der Tunica die Arme und Beine mit parfümierter Lotion einzureiben und ein wenig Bleiweiß als Puder im Gesicht aufzutragen für die jungfräuliche Blässe und als Letztes trat Manlia Secunda an mich heran und legte mir den Wollgürtel der Braut und verschloss diesen mit dem Herkulesknoten zum Zeichen meiner Keuschheit. Danach wurde das flammeum angelegt und ein Kranz aus Blumen und Kräutern, ehe ich mich für den Beginn der Feierlichkeiten auf den Weg ins Atrium machte.


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