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Normale Version: Die alte Schmiede am Dorfrand
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(05-15-2023, 10:12 PM)Titus Ovidius Decula schrieb: [ -> ]Von innen wurde die Tür geöffnet. Das war wohl der neue Schmied. Und die weibliche Stimme, die ich vorhin im Hintergrund vernommen hatte, war seine Frau? Man hatte mir gesagt, dass heute überall in Britannien eine nächtliche Orgie, zu der alle jüngeren Kelten gehen würden, stattfinden sollte. Der Schmied, den ich nun sah, war jedoch noch jung. Und die Frau vermutlich ebenso. Vielleicht hatte er deshalb lieber zuhause seine eigene kleine Privatorgie abgehalten. Dann musste er die Frau nicht teilen. Bisher zumindest. Denn jetzt waren wir hier.

Der Typ sprach Latein. Das machte ihn nicht unverdächtig. Im Gegenteil. Die subversiven Schmierereien  auf dem Forum waren auf Latein geschrieben gewesen. Vielleicht war diese Bonni, die wir festgenommen hatten, keine Einzeltäterin.

"Von der Tür weg.  Mit dem Rücken zur Wand, so dass ich deine Hände sehen kann" Ich schaute nicht auf seine Hände, sondern auf seine Augen. Die Augen eines Mannes verrieten genau den Moment, wann er angreifen wollte. Und wenn ich ihm dann die Kehle durchschnitt, brachen sie und verloren allen Glanz. Ich hatte während meines Einsatz im Osten einiges gelernt.

"Du hast die Schmiede eines Mannes namens Bedran übernommen? Gehörst du zu seiner Familie? Wie heißt du? Ist das da dein Weib? Sag ihr, dass sie sich ruhig verhalten soll. Und auch an die Wand stellen. Hände auf den Kopf legen"
 Wenn die Frau diese Haltung einnahm, gab sie mir Gelegenheit, sie näher zu betrachten. Ich hatte den flüchtigen Eindruck, dass sie ganz ansehnlich war. 

"Du weißt, dass es dir verboten ist, über den persönlichen Gebrauch hinaus Arbeiten anzufertigen, die als Hieb- oder Stichwaffen verwendet werden können. Wir machen Stichproben. Durchsucht diese Hütte"
 Befehl an die Männer. Ich dachte nicht einmal daran, wirklich etwas zu finden. Es war egal.
Was gerade persönlicher Gebrauch war oder nicht, würde ich festlegen. Ein Jagdmesser war in Ordnung, drei waren es nicht. Kam darauf an, wie frech der Kerl wurde. Ich mochte Barbaren nur schön unterwürfig. Und ich war mir sicher, dass Plinius und die anderen Jungs genauso dachten.

(05-16-2023, 06:40 AM)Legionär schrieb: [ -> ]Weiter durchsuchen oder ähnlich lautete der Befehl. Gerne folgten Plinius und Arrius auf und schon hatten sie den ersten Fund, es war eine ihre Kleider zusammenraffende Schlampe. „Du brauchst dir gar nicht erst die Mühe mit dem Anziehen zu machen“, griente Arrius. Plinius ergänzte, „dann habe ich und die Jungs weniger Arbeit. Schade, dass der Tribun dich vorher sehen will. Aber er hat nun einmal das Recht als erster einen Treffer zu versenken.“ Schon standen sie neben dem Weib, um sie sie zwischen sich zu packen und mehr oder weniger sanft vor den Füßen von Ovidius zu packen. „Erster Fund und nun geht es weiter an die wichtigen Sachen Tribun.“ Kam es von Plinius, schade dass er jetzt erst einmal weiter suchen musste, denn zu gerne hätte er bei der Unterhaltung zugehört.
Inzwischen war ich hellwach. Auch das letzte bisschen Müdigkeit war wie weggeblasen. Jetzt nur nicht unüberlegt etwas tun oder sagen! Meine letzte Zusammenkunft mit römischen Soldaten hatte dazu geführt, dass man mich in Ketten gelegt hatte und einige Tage später an einen Sklavenhändler verkauft worden war. Eigentlich konnte es nicht mehr schlimmer werden. Außer diese Typen töteten mich jetzt. Dann aber würden sie sicher großen Ärger von Aglaia bekommen. Letztendlich würde mir das zwar auch nicht mehr helfen. Darum wollte ich nichts riskieren, dass es so weit kam.
 
Ich ließ sofort die Tür los und stellte mich mit leicht erhobenen Händen an die Wand. Mein Herz schlug wie verrückt, denn ich hatte nun wirklich Angst. Ganz egal, was war, diese Typen würden immer einen Grund finden, jemandem etwas hineinzuwürgen! Hoffentlich taten sie Aglaia nichts! Das war mein erster Gedanke.
Die Soldaten drangen ins Haus ein. Ihr Anführer blieb bei mir stehen und musterte mich. In seinen Augen spiegelte sich die Verachtung, die er für mich empfand. Er stellte mir ein paar Fragen, auf die ich mich gar nicht richtig konzentrieren konnte, denn meine Augen versuchten immer wieder hinüber zu Aglaia zu schauen. Zwei Legionäre näherten sich ihr und sprachen sie an.
"Ja, ich Nachfolger von Bedran. Nein, nicht Familie! Ich heiße Owain." Zu gerne hätte ich diesem Mistkerl gesagt, dass sie mein Weib war. Aber in diesem Fall wäre das sehr unklug gewesen. Denn als Frau eines Kelten hätte sie sicher noch schlechtere Karten gehabt! "Nein, sie mein Domina. Ich ihr Sklave!" Wieder schaute ich hinüber zu ihr, die beiden Dreckskerle hatten sie gepackt "He, lasst sie los!" Es fiel mir sehr schwer, nicht einfach zu ihr hinüber zu eilen und den beiden meine Faust in ihr Gesicht zu rammen.

Der Kerl, der mir gegenüberstand und mich ausfragte, hatte mir zu verstehen gegeben, dass sie nach Hieb- und Stichwaffen suchten. Mir fielen natürlich gleich die drei alten Schwerter ein, die ich hier behalten hatte, um sie einzuschmelzen. Aber jeder normale Mensch konnte sehen, dass sie stumpf und verbogen waren und bereits Rost angesetzt hatten. Dummerweise hatte ich sie bei meinem Werkzeug offen liegen gelassen. Dann fiel mir noch der Dolch ein, der auch als Jagdmesser durchging. Wo war nur der Dolch? Zuletzt hatte ich damit den gegarten Hasen am Abend zuvor zerteilt. Der Dolch musste noch draußen bei der Feuerstelle liegen. Aber es war schon irgendwie seltsam, dass die Typen ausgerechnet ein paar Tage später auftauchten, nachdem ich die Waffen gefunden hatte. Einen Moment dachte ich daran, dass mich vielleicht jemand verpfiffen hatte. Aber wer sollte das bitte sein? Die Gwrach vielleicht? Nein, ganz sicher nicht! Und auch sonst kam niemand von den Dorfbewohnern in Frage.
 
Die beiden Legionäre hatten Aglaia inzwischen zu meinem Gegenüber gezerrt. Aber sie war nicht auf den Mund gefallen und klärte ihn sofort auf, wer sie war und bestätigte im Prinzip alles, was ich schon gesagt hatte. Sie hatte sogar den Mumm, den Kerl in ihr Haus einzuladen und meinte dann noch frech, dass die Legionäre nach ihren Schuhen suchen sollten.
"Hände auf den Kopf", wiederholte ich automatisch., als Plinius und Arrius mir die Herrin des Schmieds anschleppten.
Ein anheimelndes Scheppern verriet mir, dass meine Männer die Hütte auf den Kopf stellten. Da die Frau gesagt hatte, dass der Mann ihr Sklave war, redete ich nur mit ihr. Liciniana Aglaia hieß sie. Der Sklave hatte ihre Angaben bestätigt.
"Bist du römische Bürgerin?", fragte ich sie nach ihrem Stand. 
"Der Schmied Owain ist also dein Eigentum? Er soll den Mund halten, wenn er nicht ausgepeitscht werden will" Der Kelte erdreistete sich tatsächlich, "Lasst sie los" zu sagen.

Sie gab mir zu verstehen, dass sie keine Matrone war sondern eine Schankwirtin oder Hure, was meistens auf das Gleiche hinauslief. Ich hatte das auf Grund ihrer Kleidung vermutet. Das sie es sich von ihrem Sklaven besorgen ließ, störte mich weniger. Ich war nicht Censor. Doch fiel mir nicht ein, höflich zu sein. Zumal Arrius und Plinius ihren halb entblößten Leib bereit mit den Augen verschlangen.

"Das mit den Papieren werde ich nachprüfen", sagte ich: "Ich hoffe für dich, dass du nicht lügst" 
Ihre Frage nach meinem Namen ignorierte ich. Ich war nicht verpflichtet, ihr eine Auskunft zu geben. Sie hatte mir hingegen jede Auskunft zu erteilen.

Ein paar meiner Männer kamen mit einer Werkzeugkiste zurück, die sie gefunden hatten. Sie kippten sie auf den Boden aus. Ich pfiff durch die Zähne, als ich sah, was da zwischen den Werkzeugen wie Zangen und Hammer lag. Es waren drei schartige Schwerter, die an manchen Stellen verrostet waren.

Draußen erklangen erstickte Schreie und Klirren. Ich winkte Messala her, einen der Soldaten: "Denkt daran: Keine Toten, wenn es nicht sein muss. Weder Kelten noch Vieh"

Ich trat zu der Frau hin und hob ihren Kopf am Kinn an: "Erklärung?", fragte ich. 
Sie hatte einen schön geschwungenen Mund. Und wirklich bloße Füße, da sie ihre Schuhe nicht anhatte. Bestimmt waren ihre Zehen kalt. Was wohl ihr Sklave sagen würde, wenn ich sie mit ihren bloßen Füßen in den glühenden Brennofen stellen würde, wenn mir ihre Antwort nicht gefiel?

Dabei wusste ich die ganze Zeit über, dass diese Schwerter als Waffen nicht zu gebrauchen waren. Es ging nicht um ein Vergehen. Es ging darum, dem Pack zu zeigen, dass es Pack war.
Hände auf den Kopf? Ja, klar, der Kerl wollte meine Brüste sehen. Ich widerstand dem Drang, mit den Augen zu rollen, und tat, was er wollte. Im Moment war es besser, nichts zu riskieren und meine spitze Zunge für mich zu behalten. In den Augen von dem Kerl stand Gewalt, da musste ich etwas vorsichtiger sein mit dem, wie ich mich gab.
Owain wollte mich beschützen. Ich merkte, wie angespannt er war, und natürlich hörte ich seinen Einwurf. Ich warf ihm nur einen kurzen, ernsten Blick zu und schüttelte minimal den Kopf. Er sollte sich nicht einmischen. Es würde nur alles schlimmer machen. Der Tribun, der mir seinen Namen nicht nannte und auch keinerlei Anstalten machte, auch nur eine Sekunde mit mir zu flirten – beides schlechte Zeichen – verlangte meinen Stand zu erfahren. “Ich bin Latinerin, aber ich arbeite daran, römische Bürgerin zu werden“, sagte ich, da ich annahm, dass der Kerl mir bei einer Falschaussage hierüber nur zu gern die dafür ausgeschriebene Strafe – Köpfen! - zukommen lassen würde. Ich sagte meinen Kunden zwar bei den Göttern oft nicht die Wahrheit, aber heute entschied ich mich dazu, besser so nah wie möglich an eben jener zu bleiben.
“Natürlich lüge ich nicht, Tribun. Warum sollte ich?“ fragte ich dann aber doch leicht keck zurück, um keine Angst zu zeigen. Der Mann hier war einer von denjenigen, die von Angst zu leben schienen. Ja, auch solche Männer kannte ich. Das Problem war nur, dass sie, wenn sie in einer Position waren, in der sie keine Strafe fürchteten, diese Gelüste gerne bis zum äußersten auskosteten. “Wenn du eine Bestätigung für meinen Leumund brauchst, bin ich mir sicher, dass der Princeps Officii Tiberius Furius Saturninus gerne alles bestätigen kann“, stellte ich ein weiteres Papierschild um mich herum auf, indem ich einen wichtigen Namen nannte. Gut, das war etwas gewagt, denn ich war mir nicht sicher, ob der Furier tatsächlich mir beistehen würde. Aber sein Name hatte zumindest Gewicht in dieser Provinz, und ich hatte nicht viel anderes, hinter dem ich mich verstecken konnte, das ähnlich viel Autorität ausstrahlte wie der Name eines hohen, römischen Ritters. Und es würde dem Tribun zumindest genug zu denken geben, ob er sich den potentiellen Ärger antun wollte, wenn er mir – oder Owain – etwas tat.
“Wenn du in Iscalis bist, kannst du gerne in unserer Domus vorbeischauen. Du erkennst sie an der Bemalung über der Porta. Ein schöner, roter Mond.“ Und ich würde sowas von dafür sorgen, dass ich dann nicht da wäre und er auf meine Mutter treffen würde. Eine Hetäre konnte sich ihre Kunden immerhin aussuchen und musste nicht jeden nehmen, ich schon zweimal nicht. Nur im Moment hatte ich wenig Auswahl.

Meine Schuhe wurden zwar nicht gefunden, aber dafür die gestern Abend von Owain erwähnten Schwerter. Sogar ich sah, dass die nicht zu gebrauchen waren. Damit konnte man vielleicht ein Huhn töten. Ein lahmes. Und blindes. Aber sicher keinen Menschen, sofern man es ihm nicht mit dem Knauf über den Schädel zog. “Für das Altmetall?“ stellte ich mich etwas doof und zuckte mit den Schultern. “Es ist günstiger, rostiges Metall zu kaufen, als neues Erz. Und leichter zu bekommen. Ein Mann mit deiner Fachkenntnis wird ja zweifelsfrei schon erkannt haben, dass diese Schwerter zu kaum mehr anderem zu gebrauchen sind, als eingeschmolzen zu werden“, schmierte ich ihm noch ein wenig Honig ums Maul. Ich zweifelte zwar, dass es viel brachte, zumindest weniger als der Name von Furius Saturninus. Aber schaden konnte es sicher auch nichts.
Die beiden Legionäre, durchsuchten alles was zu durchwühlen war. Plinius ärgerte sich, weil die Schmiede erst so kurz im Besitz der beiden war. Sonst wäre bestimmt, mehr zu finden gewesen. Schließlich hatte der Tribun ihnen zugesagt, das es Beute für sie geben würde. Ärgerlich stieß Plinius mit dem Fuß gegen einen Eimer. „Wenn ich einen Schuh finde, stopfe ich der Schlampe den in den Hintern.“ Kaum ausgesprochen kam ein Legionär von draußen und reichte ihm einen Dolch. „Bei der Feuerstelle gefunden“, brummte er.
Komm mit", meinte er zu Arrius, ich habe eine Idee. Als sie näher traten, konnten sie hören wie dem Tribun gerade was von einschmelzen erzählt wurde. „Um was herzustellen, solche Dolche?“ Damit überreichte er Ovidius den Dolch. „Der wurde draußen bei der Feuerstelle gefunden. Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte. Bestimmt sind die beiden doch nicht so blöde wie sie ausschauen und haben die besseren Sachen irgendwo versteckt. Wer wenn nicht ein Kelte kennt sich sonst so gut in der Gegend aus. Sollen wir den Suchkreis vergrößern?“ Erwartungsvoll voll schaute er zu ihrem Kommandanten, während Arrius die beiden hämisch angrinste und zu ihr eine eindeutige Zungenbewegung machte.
Kaum hatte Aglaia ihm bestätigt, dass ich ihr Sklave sei, schien ich für ihn Luft zu sein. Er drohte mir nur indirekt, mich auspeitschen zu lassen, wenn ich nicht still wäre. Auch Aglaia bedeutete mir, ich solle nicht den Helden spielen und hielt mich dann trotz allem zurück. Dieser Dreckskerl, den sie Tribun nannte, genoss es offensichtlich, so mit ihr umzugeben und ihr das Gefühl zu geben, dass sie in seinen Augen nur Abschaum war.
Währendessen stellten die Legionäre das ganze Haus auf den Kopf. doch ich wusste, sie würden nichts finden, was von besonderem Wert war oder supergefährlich war. Aber natürlich dauerte es nicht lange, bis die drei alten Schwerter zum Vorschein kamen. Wie treue Apportierhunde brachten ein paar Soldaten die Kiste, in der sich das Altmetall befand. Sie kippten es vor ihrem Anführer aus, der dann ganz erstaunt tat, welch bedeutenden Fund sie doch gemacht hatten. Doch Aglaia blieb zum Glück gant ruhig und sachlich und erklärte dann dem Superhirn, dass es sich hierbei um Altmetall handelte.
Sclimmer konnte es eigentlich nicht mehr kommen. Dachte ich! Aber die Soldaten erwiesen sich als noch bessere Spürhunde, als ich gedacht hatte. Natürlich suchten sie auch um dem Haus herum alles ab. Hoffentlich machten sie mir nicht den Ofen und den Blasebalg kaputt! Einer von ihnen kam dann kurz darauf mit meinem Dolch herein, den er draußen bei der Feuerstelle entdeckt hatte. Ein gutes Haus verliert eben nichts, dachte ich noch bei mir. Doch der Kerl kam aufdie dumme Idee, auch noch die nächste Umgebung abzusuchen. Na gut, sollten sie. Das Versteck würden sie eh nicht so schnell finden, denn ich hatte mir echt viel Mühe gegeben, es weit genug wegzubringen. Außerdem war ich gar nicht aus der Gegend und kannte mich hier folglich auch nicht wirklich aus.
 "Das mein Jagdesser. Gestern ich Hase ausgenommen und Fleisch zerteilt, als fertig war an Feuerstelle," meinte ich ganz entspannt. Hatte er nicht gesagt, ein Jagdmesser zum eigenen Gebrauch wäre erlaubt? Wenn er mich jetzt dafür auspeitschen wollte, dann sollte er eben.
Aglaia versuchte mich mit dem Namen ihres Kunden zu beeindrucken. Bestimmt hatte sie Kunden aus den besten Kreisen. Sie war eine begehrenswerte Frau, die gekonnt mit ihren Reizen spielte.

Vom hiesigen Princeps Officii hatte ich übigens gehört. Seine keltische Sklavin war während einer subversiven Feier von Centurio Octavius hopsgenommen worden. Angeblich war sie mit  Erlaubnis ihres Herren unterwegs gewesen. 
Anders konnte ich es nicht nennen: Nach einer Weile in einer besetzten Provinz sickerte einem ein  Fluch ins Gehirn wie Sumpffieber. Gute Römer wurden sentimental und begannen Barbaren wie ihresgleichen zu behandeln. Nur ich würde diesen Blödsinn nicht mitmachen. Meine Vexillation genauso wenig. Ich hatte nur Männer ausgewählt, die das Land gut kannten, aber die Kelten verabscheuten. Ich nickte jedoch zur Kenntnisnahme, als sie den Princeps Officii erwähnte.

„Warum lügen Menschen? Eine interessante philosophische Frage“, sagte ich: „Ich habe es nur einmal erlebt, dass nicht gelogen wurde, um sich selbst zu retten. Bei einer Sekte in Flavia Neapolis, den Christianói" Ich lächelte in mich hinein, als ich mich erinnerte.

Wie auf ein Stichwort kamen die Milites Arrius und Plinius mit einem Dolch zurück, den sie an der Feuerstelle gefunden hatte. Das Fundstück sah wesentlich mehr nach einer Waffe als die Schwerter aus. Auch wenn er laut der Erklärung des Schmieds ein Jagdmesser sein sollte.

Meine Männer waren misstrauisch. Sie waren misstrauischer als ich selbst. Sie boten an, die Suche auszuweiten.
"Guter Vorschlag Miles. Wir vergrößern den Suchkreis. Aber wir werden nicht ganz Cheddar umgraben. Der hier wird kooperieren“

Ich wies auf den Schmied. Wie ich die Lage einschätzte, war Owain Liciniana Aglaia nicht einfach hündisch ergeben. Er war bis beide Ohren verliebt in seine Domina. Er wollte sie beschützen. Diese Schwäche würde ich mir zu Nutzen machen:

„Pass gut auf, Sklave, denn ich sage es nicht ein zweites Mal: Meine Männer sind sehr unzufrieden. Ich hatte ihnen Beute versprochen. In eurem Drecksloch gibt es leider nichts zu holen“, ich sprach langsam und in kurzen Sätzen, um Owain nicht zu überfordern:

"Es würde ihre Stimmung heben, wenn sie heute  noch einen guten Fund machen könnten. Gold oder Waffen beispielsweise oder wenigstens ein paar Dolche wie diesen hier, um Hasen abzuhäuten“
Ich wog den Dolch in der Hand:
„Daher schlage ich vor, dass du meine Soldaten nach draußen begleitest und ihnen beim Suchen nach Beute hilfst, Owain",  ich nannte ihn jetzt bei seinem Namen:

„Solange leistet mir deine Herrin Gesellschaft. Solltet ihr wider Erwarten mit leeren Händen zurückkehren, kann ich meinen Männer nicht verbieten, sich an ihr schadlos zu halten. Du verstehst doch?"

Ich hegte nach wie vor keinen konkreten Verdacht gegen das Paar. Der Schmied würde mir etwas Interessantes präsentieren müssen. Wenn nicht, war die Alte fällig. Er konnte von mir aus Gold von den Nachbarn oder Waffen aus einem Grab anschleppen. Das Paar war in einer schier auswegslosen Situation. Einen Augenblick lang hatte ich die Hoffnung, dass sich deshalb bei mir etwas regen würde. 

Ich berührte mit dem Dolch leicht Aglaias Hände, damit sie sie senkte: „"Und jetzt alle raus. Ich mag keine Zuschauer"
Bestimmt schneller als der Sklave es sich gedacht hätte, waren seine Hände auf dem Rücken zusammen gebunden und er landete mit einem gewaltigen Stoß vor der Schmiedetüre. „Tschuldigung,“ griente Arrius „wir mussten uns beeilen, der Tribun wollte mit deiner Domina alleine sein.“
Währen dessen hatte Plinius ein Seil gefunden und legte eine Schlinge um den Hals von Owain: „Jetzt haben wir doch einen guten Suchhund oder meinst du nicht?“ Lachend zog er die Schlinge fester um den Hals. „Wenn das Hundchen nicht bald einen guten Fund verbellt, dann benutzen wir ihn zuerst einmal wie der Tribun, die Schlampe. Du weißt wir Legionäre sind geübt darin alles zu benutzen, also such schön und bell bald,“ damit bekam der Sklave einen Fußtritt, geriet ins torkeln und wäre fast auf allen vieren gelandet. „Schade, da gehört doch ein Hund hin“, geierte Arrius.
Natürlich fanden sie das Messer, aber nicht meine Schuhe. Und natürlich wurde es wie alles andere auch aufgebauscht. Inzwischen schlug mein Herz schon deutlich zu schnell, auch wenn ich äußerlich ganz ruhig und gelassen blieb. Ich erinnerte mich an die Zeit früher in Rom, vor neun Jahren, als Vitellius’ Truppen durch die Straßen gezogen waren. An die Schreie und das Gelächter der Soldaten. Diese Männer hier waren genauso. Sie brauchten keinen Grund für Gewalt. Sie suchten einen.
“Ich gehöre nicht zu diesen Verrückten“, sagte ich schnell, als er die Christen erwähnte. Diese Leute waren gefährlich und verehrten einen verurteilten Aufwiegler, außerdem sagte man ihnen Menschenopfer und Umsturzversuche nach. Und ich hatte wirklich keine Lust, unter falschen verdacht zu geraten und am Ende noch zum Tode verurteilt zu werden, wenngleich ich irgendwie nicht annahm, dass der Tribun es hier überhaupt zu einer Verhandlung kommen lassen würde.

Owain wurde nach draußen geschleift von den anderen Soldaten, verbunden mit der Drohung, dass ich vergewaltigt werden würde, wenn er nicht kooperierte. Ich hoffte, er baute keinen Mist. Und natürlich wusste ich, dass er sehr wohl wusste, wo viele Waffen zu finden wären, aber ich hoffte auch, dass er clever genug war, die Männer nicht dahin zu führen. Sie würden uns beide umbringen, wenn er es täte. Ganz sicher. Auch wenn wir nichts damit zu tun hatten.

Der Tribun deutete mir mit dem Messer in der Hand, die Hände zu senken, und ich kam dem bereitwillig nach. Mir war klar, dass er mich gleich vergewaltigen würde. Die Frage war nicht, ob er das tat, sondern nur, wie schlimm es werden würde. Natürlich gab es Gesetze dagegen und auch rigorose Strafen bis hin zum Tod. Aber er war Ritter, ich war infam. Selbst wenn ich einen Mann finden würde, der für mich dagegen klagen würde, was schon zweifelhaft war, würde sein Leumund über meinem stehen, und niemand würde seine Gewalt bezeugen. Viel mehr als eine kleine Geldbuße an den Staat konnte ich nicht erwarten. Und das wusste er so gut wie ich. Solange er mich nicht umbrachte, war ich ihm so ziemlich ausgeliefert.

“Das ist nicht nötig, weißt du?“ versuchte ich einen anderen Ansatz. Die wenigsten Männer bevorzugten es wirklich, einer Frau Gewalt anzutun. Meistens war das eher überkochende Wut, die ein Ventil suchte. Eine Machtdemonstration. Nicht Sex. “Ich bin zwar nicht billig und verkehre ganz sicher nicht mit einfachen Soldaten. Aber ich bin mir sicher, dass du dir meinen Preis auch leisten kannst.“ Wenn er mich bezahlen würde, war das hier ein Geschäft, nichts weiter. Ich könnte nicht sagen, dass es eines wäre, das ich wollte, aber besser als die Alternative war es allemal.
(05-17-2023, 11:12 PM)Titus Ovidius Decula schrieb: [ -> ]Aglaia versuchte mich mit dem Namen ihres Kunden zu beeindrucken. Bestimmt hatte sie Kunden aus den besten Kreisen. Sie war eine begehrenswerte Frau, die gekonnt mit ihren Reizen spielte.

Vom hiesigen Princeps Officii hatte ich übigens gehört. Seine keltische Sklavin war während einer subversiven Feier von Centurio Octavius hopsgenommen worden. Angeblich war sie mit  Erlaubnis ihres Herren unterwegs gewesen. 
Anders konnte ich es nicht nennen: Nach einer Weile in einer besetzten Provinz sickerte einem ein  Fluch ins Gehirn wie Sumpffieber. Gute Römer wurden sentimental und begannen Barbaren wie ihresgleichen zu behandeln. Nur ich würde diesen Blödsinn nicht mitmachen. Meine Vexillation genauso wenig. Ich hatte nur Männer ausgewählt, die das Land gut kannten, aber die Kelten verabscheuten. Ich nickte jedoch zur Kenntnisnahme, als sie den Princeps Officii erwähnte.

„Warum lügen Menschen? Eine interessante philosophische Frage“, sagte ich: „Ich habe es nur einmal erlebt, dass nicht gelogen wurde, um sich selbst zu retten. Bei einer Sekte in Flavia Neapolis, den Christianói" Ich lächelte in mich hinein, als ich mich erinnerte.

Wie auf ein Stichwort kamen die Milites Arrius und Plinius mit einem Dolch zurück, den sie an der Feuerstelle gefunden hatte. Das Fundstück sah wesentlich mehr nach einer Waffe als die Schwerter aus. Auch wenn er laut der Erklärung des Schmieds ein Jagdmesser sein sollte.

Meine Männer waren misstrauisch. Sie waren misstrauischer als ich selbst. Sie boten an, die Suche auszuweiten.
"Guter Vorschlag Miles. Wir vergrößern den Suchkreis. Aber wir werden nicht ganz Cheddar umgraben. Der hier wird kooperieren“

Ich wies auf den Schmied. Wie ich die Lage einschätzte, war Owain Liciniana Aglaia nicht einfach hündisch ergeben. Er war bis beide Ohren verliebt in seine Domina. Er wollte sie beschützen. Diese Schwäche würde ich mir zu Nutzen machen:

„Pass gut auf, Sklave, denn ich sage es nicht ein zweites Mal: Meine Männer sind sehr unzufrieden. Ich hatte ihnen Beute versprochen. In eurem Drecksloch gibt es leider nichts zu holen“, ich sprach langsam und in kurzen Sätzen, um Owain nicht zu überfordern:

"Es würde ihre Stimmung heben, wenn sie heute  noch einen guten Fund machen könnten. Gold oder Waffen beispielsweise oder wenigstens ein paar Dolche wie diesen hier, um Hasen abzuhäuten“
Ich wog den Dolch in der Hand:
„Daher schlage ich vor, dass du meine Soldaten nach draußen begleitest und ihnen beim Suchen nach Beute hilfst, Owain",  ich nannte ihn jetzt bei seinem Namen:

„Solange leistet mir deine Herrin Gesellschaft. Solltet ihr wider Erwarten mit leeren Händen zurückkehren, kann ich meinen Männer nicht verbieten, sich an ihr schadlos zu halten. Du verstehst doch?"

Ich hegte nach wie vor keinen konkreten Verdacht gegen das Paar. Der Schmied würde mir etwas Interessantes präsentieren müssen. Wenn nicht, war die Alte fällig. Er konnte von mir aus Gold von den Nachbarn oder Waffen aus einem Grab anschleppen. Das Paar war in einer schier auswegslosen Situation. Einen Augenblick lang hatte ich die Hoffnung, dass sich deshalb bei mir etwas regen würde. 

Ich berührte mit dem Dolch leicht Aglaias Hände, damit sie sie senkte: „"Und jetzt alle raus. Ich mag keine Zuschauer"

Anfangs war ich noch ganz entspannt gewesen, als sie den Dolch gefunden hatte. Auch noch, als die Soldaten vorschlugen, die Gegend genauer nach Waffen abzusuchen. Ihr Anführer dachte auch, das wäre eine gute Idee. Da er Aglaia und mir aber nicht wohlgesonnen war, schmiedete er in Kürze einen perfiden Plan, um uns zu verunsichern und uns zu demütigen.  Er verlangte von mir, ich solle mit seinen Männern kooperieren und sie dabei  unterstützen, Beute zu machen. Damit ich das tat, drohte er, Aglaia von all seinen Männern vergewaltigen zu lassen. Das war der erste Moment, an dem ich an die Waffen im Wald dachte und aus reiner Verzweiflung war ich gewillt, sie dort hinzuführen. Doch der Teil in mir, der noch einigermaßen vernüftig denken konnte, schob diesen Gedanken ganz schnell zur Seite! NEIN, AUF KEINEN FALL! Das hätte unsern Tod bedeutet! Wenn die Soldaten solche Massen von Waffen fanden, würden sie uns auf der Stelle töten! Nein, diese Waffen hatten eine andere Bestimmung!

Aglaia sollte diesem Tribun Gesellschaft leisten. Verdammt, ich wusste genau, was er damit meinte! Ich war ja nicht blöd! Trotzallem was ich nun tat, würde er sie hier gleich vergewaltigen! Ich ermahnte mich selbst, ruhig und besonnen zu bleiben, auch wenn meine Wut bereits kurz vorm überkochen war. Nun sah Aglaia selbst, WIE Rom war! Ihre Worte vom Abend zuvor, unsere beiden Völker könnten Frieden schließen, klang gerade wie Hohn in meinen Ohren! Wer glaubte, dieses Land könne auf diese Weise befriedet werden, der glaubte auch, dass es an Lughnasadh schneite!
(05-18-2023, 08:41 AM)Legionär schrieb: [ -> ]Bestimmt schneller als der Sklave es sich gedacht hätte, waren seine Hände auf dem Rücken zusammen gebunden und er landete mit einem gewaltigen Stoß vor der Schmiedetüre. „Tschuldigung,“ griente Arrius „wir mussten uns beeilen, der Tribun wollte mit deiner Domina alleine sein.“
Währen dessen hatte Plinius ein Seil gefunden und legte eine Schlinge um den Hals von Owain: „Jetzt haben wir doch einen guten Suchhund oder meinst du nicht?“ Lachend zog er die Schlinge fester um den Hals. „Wenn das Hundchen nicht bald einen guten Fund verbellt, dann benutzen wir ihn zuerst einmal wie der Tribun, die Schlampe. Du weißt wir Legionäre sind geübt darin alles zu benutzen, also such schön und bell bald,“ damit bekam der Sklave einen Fußtritt, geriet ins torkeln und wäre fast auf allen vieren gelandet. „Schade, da gehört doch ein Hund hin“, geierte Arrius.

Ehe ich reagieren konnte, packten sie mich und zerrten meine Arme auf den Rücken, damit sie meine Hände fesseln konten. Danach schoben sie mich in Richtung Tür und stießen mich mich hinaus. Dabei verhöhnten sie mich, denn meine Blicke mussten panisch wirken. Ja, ich hatte eine Scheißangst, was jetzt noch alles passierte! Vor allen Dingen, was sie mit Aglaia tun würden.
Einer der Soldaten legte mir eine Schlinge um die Hals und zog sie so fest, dass ich beinahe keine Luft mehr bekam. nun geriet ich erst recht in Panik , weil ich glaubte, ersticken zu müssen und begann zu husten und zu schaufen. Sie sagten, ich sei jetzt ihr Suchhund und ich sollte  bald bellen, sonst würden sie sich auch an mir vergehen. Verdammt, woher sollte ich auf die Schnelle denn jetzt Waffen oder Schmuck herbekommen? Wieder kamen mir die Waffen im Wald in den Sinn und auch Aglaias Mahnung, wir müssten die Waffen melden. NEIN, NIEMALS!
Sie versetzen mir einen Fußtritt, der mich zum Torkeln brachte. Gerade so war es mir gelungen, auf den Füßen zu bleiben. Es kam fast einem Wunder gleich, dass ich nicht geradewegs hinfiel, da doch da meine Hände auf den Rücken gebunden waren. Daher hatte ich auch keine Ausgleichsbewegung ausführen können. Als ich dann einen ruckartigen Zug an dem Seil spürte, verlor dann doch noch den Halt und ging auf die Knie. Ich blickte zu Boden, um diese lachenden und feixenden Dreckskerle nicht sehen zu müssen. Doch dann sah ich wieder auf. 

Inzwischen war wahrscheinlich das ganze Dorf auf den Beinen. Frauen schrien, als man sie aus ihren Häusern scheuchte. Kinder weinten, weil sie die Angst ihrer Eltern spürten und nicht verstanden, was um sie herum gerade passierte. Ich sah in die Gesichter meiner Nachbarn, die wie angewurzelt da standen. Nein, sie waren nicht angewurzelt! Es war eine Art Schockstarre, in die sie gefallen waren, angesichts der Brutalität, mit der die Soldaten vorgingen. "Bitte helft mir! Sie wollen Beute machen! Schmuck und Waffen! Wenn ich ihnen dabei nicht helfe, dann tun sie meiner Frau etwas an!" rief ich ihnen in meiner Verzweiflung auf keltisch zu. Doch nichts geschah. Keine Regung, kein Laut, nichts!

Es erschien mir wie eine gefühlte Ewigkeit, als plötzlich die Frau des Schumachers vortrat, ihren goldenen Armreif abstreifte, den sie wahrscheinlich zur Hochzeit erhalten hatte, und ihn wortlos vor mir ablegte. Ihr Mann kam wenig später und legte sein Messer, mit dem er normalerweise das
 Leder zuschnitt, dazu. Nach und nach taten es einige andern ihnen gleich, so das mehrer Messer, Armreifen, Ohrringe und eine kunstvoll verzierte Fibel vor mir lag. Bei diesem Anblick musste ich schlucken, denn ich war den Tränen nah.
Meine Männer nahmen den Sklaven mit. Ich hörte sie johlen. Sie amüsierten sich. Doch wie gesagt, würden sie heute weder jemanden töten noch eine Hütte in Brand setzen. Das Geheimnis des Terrors war: Den Strick zunächst locker um den Hals legen und dann erst die Schlinge langsam zuziehen. 

Aglaia hatte die Arme sinken lassen. Ich drängte sie gegen die Hüttenwand und legte beide Arme um sie. Ich drückte sie so fest an mich, dass ich ihre Rippen knacken hörte.
"Weshalb für etwas bezahlen, was ich umsonst haben kann?", flüsterte ich ihr ins Ohr.
Sie war durchaus mein Typ.  Die Götter hatten es gut gemeint mit ihr. Dunkles fülliges Haar fiel ihr über den Rücken. Sie besaß sanfte weibliche Rundungen, ein schönes Gesicht und ausdrucksvolle Augen. Ihre Haut war gepflegt und weich. Ich beugte mich zu ihr hinunter, als wollte ich sie küssen. Stattdessen zog ich meine Schneidezähne über ihre Lippen und biss zu. Ich konnte schwören, dass ich Lust empfand. Nun hielt ich sie mit einer Hand gepackt. Die andere schob ich unter ihr Gewand. 
Ich wollte sie an Ort und Stelle nehmen. Aber die Lust wollte sich nicht einstellen. Ich hatte ganz vergessen, wie lange mich das schon plagte. Was der nichtsnutzigste Sklave tun konnte, blieb mir verwehrt. Selbst wenn alles perfekt für mich war.
Ich küsste noch einmal Aglaias wunde Lippen. Wenigstens im Gesicht sah sie so aus, als hätte ich sie mir genommen. 

"Wenn du ein einziges Wort zu jemandem verlierst, wirst du es bitter bereuen", sagte ich heiser.
Angewidert stieß ich sie zu Boden.
Ich ging zur Tür. Ich hatte das Bedürfnis nach frischer Luft. Inzwischen war es Morgen, und wir waren immer noch in dem Dreckskaff zugange.

Ich befahl, dem Lituus Signal zu geben, um die Vexillation zu sammeln. 
Ich hielt nach Arrius, Plinius und dem Sklaven Ausschau. Hoffentlich brachten sie Beute. Dann würden wir abziehen.
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