03-24-2025, 12:17 PM,
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Furia Stella
Patrizierin
   
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Großes Gästezimmer
![[Bild: gast2.jpg]](https://i.ibb.co/P24cCQr/gast2.jpg) *
Das gemütliche und warme Gästezimmer war mit zwei Betten, einem Tisch, zwei Korbsesseln, einer Kommode und einer Truhe ausgestatten. Hinter einem Vorhang befand sich ein Tischchen, auf dem eine große Schüssel und ein Krug mit Wasser standen. Und es gab noch genug Platz für Kinderbetten. Denn in diesem Zimmer werden Iulius Cato Minor, der Sohn von Claudia Sabina und Marcus Iulius Cato, die Amme Nico und ihre Tochter Nana so lange wohnen, bis Iulius Cato seinen Sohn abholen lässt.
*Das Bild ist gemeinfrei
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03-30-2025, 03:59 PM,
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Fenia
Piktin
  
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Beiträge: 64
Themen: 2
Registriert seit: Apr 2023
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RE: Großes Gästezimmer
Fenia führte die junge Amme zuerst zu den Wirtschaftsgebäuden, wo sich ein großer Waschraum für Angestellte und Sklaven befand. Dort wurde die Sklavin mithilfe von einer Magd, die noch nie so eine dunkelhäutige Frau gesehen hat, gründlich gewaschen und hoffte dabei, dass sie vielleicht nach dem Baden doch noch etwas heller wird. Fenia kümmerte sich währenddessen um die Kinder, die sie behutsam sauber machte und mit ihren Salben behandelte. Dann bekam die Amme eine frische Leinentunika zum Anziehen und Kinder wurden in warme Tücher gewickelt. Danach ging es ins Gästezimmer, wo die Amme bis auf Weiteres mit ihren Säuglingen nun wohnen wird.
"Die Herrin Furia Stella, kommt später und du kannst dann ihr sagen, was du noch so alles brauchst," sagte Fenia und lächelte die Amme, die bisher noch kein Wort gesprochen hat, freundlich an. "Die Herrin spricht Griechisch", fügte sie noch hinzu.
Die junge Sklavin nickte und schaute sich um. Das Zimmer war groß und hatte ein großes Fenster, das offen stand. Sionn und Elfried brachten bereits die schweren Truhen in den Raum. Nico setzte sich auf das Bett und begann die Kinder zu stillen.
Später kam die Küchenmagd und stellte ein Tablett mit verschiedenen Speisen auf den Tisch. Dann verlassen Fenia und die Magd das Zimmer, die junge Amme sollte sich ausruhen, hat Herr Gabinius gesagt.
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04-01-2025, 01:58 PM,
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RE: Großes Gästezimmer
Niko war von einer keltischen Magd gewaschen worden, die wohl noch nie zuvor eine Aegypterin oder Nubierin gesehen hatte. Das schüchterte sie noch mehr ein. Aber die ältere Frau, die sie begleitete, war unter ihrer rauen Schale durchaus freundlich und sie hatte etwas auf dem Hof zu sagen. Niko wagte daher ein kleines Lächeln.
Besonders konzentrierte sie sich aber auf die beiden Babies: Den kleinen Sohn ihrer Herrin, den sie zu den Pflegeltern begleitete und auf ihr eigenes kleines Töchterlein. Der kleine Junge hieß Κάτων - Kátōn und ihre Kleine Nana.
Man hatte zwei Kinderbettchen in das große Zimmer gestellt, und in jedem lag nun ein gestillter und gewickelter Säugling. Niko holte beide Bettchen zu sich und sang ganz leise auf Griechisch:
In ferner Heimat, wo die Schwalben fliegen,
Ein Wiegenlied erklingt so sanft und rein
Die Luft durchweht ein Hauch von süßem Frieden
Der Himmel lacht in goldnem Sonnenschein.
Die Schwalben schweben über Meer und Grund,
von Alexandrien, der lieben Stadt
Ihr Lied erinnert sie von Stund zu Stund
an große Sehnsucht, die Niko noch hat
So schlummert ein, ihr kleinen Sterne,
Bis Morgenrot euch weckt aus Ferne....
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04-04-2025, 12:46 PM,
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Furia Stella
Patrizierin
   
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Beiträge: 301
Themen: 9
Registriert seit: Jul 2022
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RE: Großes Gästezimmer
Als ich mit meinen Aufgaben im Officium fertig war, ging ich in das Gästezimmer, wo die ägyptische Amme Nico mit den Kindern untergebracht wurde. Mich begleitete unsere Hausmagd Briana, eine freundliche junge Frau, die der Alexandrinerin helfen sollte, sich in der neuen Umgebung heimisch zu werden. Ich habe ihr unterwegs gesagt, dass die Frau eine Exotin ist und sie sollte sie nicht anstarren.
Als wir das Zimmer betraten, sang die Amme gerade ein melancholisches Lied, sie vermisste ihre Heimat. Ich hörte eine Weile zu. Dann schaute ich sie an und sagte auf Griechisch. "Grüße dich, Nico aus Alexandria, ich bin Herrin Furia Stella. Mein Mann, Herr Gabinius, der Herr des Hauses ist und ich sind die Pflegeeltern des Marcus Iulius Cato Minor". Dann habe ich die Kinder angesehen, die in ihren Bettchen schliefen, das dunkle Mädchen war ungefähr einen Monat alt, aber der neugeborene Junge war fast so groß wie sie.
Die Sklavin wirkte auf mich etwas verloren und nickte nur. Ich lächelte sie aufmuntern an und sagte, sie wird es hier bei uns gut haben und zeigte auf die Magd. "Diese junge Frau heißt Briona und sie wird dir dabei helfen, den Alltag zu bewältigen und dafür zu sorgen, dass es euch gut geht. Du musst ihr nur sagen, was zu tun ist und was du so alles brauchst, du kannst doch etwas Latein?". Dieses Mal lächelte Nico auch und sagte, sie könnte ein bisschen.
"Ich werde dich besuchen, so oft ich kann, aber jetzt muss ich gehen. Briona bleibt noch hier, damit ihr euch besser kennenlernen konntet ". Mit diesen Worten verließ ich das Gästezimmer mit einem zufriedenen Lächeln.
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04-05-2025, 05:11 PM,
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RE: Großes Gästezimmer
Niko hatte ein wenig gelächelt, als sie Furia Stella in ihrer vertrauten Muttersprache so schön reden hörte, und dann hatte sie sich hingekniet und ihre Hand geküsst. Dann stand sie aber auf.
"Kyria, ich bin so froh, dass ich mein Kind bei mir behalten darf", flüsterte sie: " Ich will mich immer gut um Kátōn kümmern"
Die Herrin hatte nicht nach ihrer Tochter gefragt oder ihren Namen wissen wollen, daher sagte Niko nichts dazu.
Sie schaute nur zu Briona und lächelte auch. Dabei zitterte sie ein wenig. Briona aber erkannte, dass es keine Angst war, sondern dass die etwa gleichaltrige Frau schlicht fror.
"Kann ich ein paar Kohlebecken holen und einen warmen Mantel, damit es Niko warm wird?", fragte sie freundlich und machte eine Geste, wie sie ein Stück Stoff über ihre Schultern warf und vorne schloss.
"Mantel, gerne bitte, Bri - ona", sagte Niko langsam auf Latein. Später würde man noch merken, dass Niko schnell lernte, aber einfach zu scheu war, ihre Kenntnisse zu zeigen.
Nun wollte Furia Stella gehen, versprach aber, sie oft zu besuchen.
"Danke kyria", sagte Niko und lächelte diesmal etwas gelöster. Bisher waren alle hier gut zu ihr gewesen, doch für die elegante und liebenswürdige Herrin, die so rein und schön ihre Muttersprache sprach, erwärmte sie sich besonders.
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