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[Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
09-30-2024, 06:36 PM,
Beitrag #1
[Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
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Saturninus begab sich mit Serena und den beiden Kindern auf Reisen, doch zudem mussten auch die Ammen mit und Cassia für Saturnina und ein Leibwächter und der Sekretär und Haushaltssklaven, so dass sich ein ansehnlicher Tross auf die Reise zum Landgut gemacht hatte. Es war nur eine Tagesreise, und Carus schlief die ganze Zeit, aber Saturnina hielt es nicht auf ihren Hintern, ständig wollte sie aus dem Kutschenfenster hinaussehen.
Sie deutete auf das, was sie sah: Kühe, Schafe, Soldaten, Bauern gleichermaßen und fragte:
"Mutter?" oder auch " Casa!", wenn sie Cassia meinte.
Saturninus erbarmte sich und nahm seine Tochter zu sich. Während er ihr erklärte, was sie sahen: "Dieses Land hier ist unsere Provinz Britannien. Es gehört Rom. Wir, die Furier, sind schon seit Jahrhunderten römische Bürger und können stolz darauf sein", schaute er über Saturninas schwarzen Schopf hinweg zu seiner Gattin:
"Geht es Dir gut, meine Teure? Wenn Dich die Reise anstrengt, können wir jederzeit eine Rast einlegen und Du dich ausruhen", sagte Saturninus fürsorglich.
Er hoffte sehr, dass der neuangelegte Fischteich Serena erfreuen würde. Er war durch Stauung und steinerne Einfassung eines schon natürlichen Teiches entstanden. 
 Furia Serena hatte sich eine solche Aquakultur gewünscht, die nicht nur nützlich sondern auch etwas fürs Auge bieten sollte. Die bisher eingesetzten Speisefische waren wie weiter weg vom Meer üblich Süsswasserfische: Weißfisch (Aland), Forelle (Salar), Äsche (Umbra), Barbe und Maifisch (Alausa)


Bildnachweise: Internet Archive Book Images, No restrictions, via Wikimedia Commons ; Sailko, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>, via Wikimedia Commons, in Collage eingefügt

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Honoratior von Iscalis
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10-11-2024, 10:14 PM,
Beitrag #2
RE: Ferien auf dem Lande
Auch wenn die Vorbereitungen für so einen großen Ausflug natürlich hektisch und meine Verantwortung waren, so hatte ich mich doch sehr auf die Reise gefreut. Nachdem ich nach Carus' Geburt so schwach auf den Beinen war, hatte es Monate gedauert bis ich genug Kraft dafür hatte. Ich hatte schon befürchtet, dass es diesen Sommer gar nichts mehr mit der Sommerfrische auf dem Landgut wird, aber der regelmäßige Sport in der Therme hatte sich ausgezahlt. 

Da das Wetter so schön war, hatten wir den offenen Reisewagen für die Familie genommen, der von Leibwächtern zu Pferd und zu Fuß flankiert wurde, da wir ohnehin nicht sonderlich schnell vorankamen, aber das störte mich heute nicht. Die Sonne wärmte meine Haut und ich genoß die leichte Brise, die den Geruch von Gräsern und Blumen an uns herantrug. Es war bald Zeit für die Ernte in nur wenigen Wochen und jetzt wo Futter im Überfluss vorhanden war, sah man auf den Wiesen Rehe umherspringen und Wiesel, Marder, Feldhasen und allerlei Vögel umgaben uns. 

Immer wieder quietschte Saturnina vergnügt, wenn sie einen bunten Vogel oder ein Reh in der Ferne entdeckte, was viel interessanter als der Vortrag ihres Vaters war. Ich runzelte die Stirn und schaute Saturnina einmal streng an, was sie dazu brachte, dass sie gleich wieder ihr Gesichtchen versteckte. Wenn ihr Vater sprach, hatte sie zuzuhören und Gehorsam war eine der Bedingungen für das Stattfinden des Ausflugs. Nachdem das Gequietsche vorbei war und Saturnina nun wieder brav da saß, lächelte ich meinen Gemahl liebevoll an. "Es geht mir hervorragend, mein lieber Gatte. Die frische Luft bekommt mir ausgezeichnet."

Nur kurz rührte sich Carus, der nun mit drei Monaten ein ziemlicher Wonneproppen geworden war mit regelrechten Babyspeckröllchen. Im Gegensatz zu Saturnina war er ein recht stilles Kind, das viel Milch verdrückte und viel schlief. Auch jetzt lag er wieder an Phaedras Brust, wo er gierig saugte und ansonsten friedlich war, so lange man ihm den Milchhahn nicht zudrehte. Ich war so stolz auf unser kleines Söhnchen, da er so schnell an Gewicht zunahm und sich prächtig entwickelte. So oft waren Babys kränklich und starben bei oder kurz nach der Geburt, aber nicht so unser geliebter kleiner Carus. 

Auch Phaedra hatte sich als Glücksgriff erwiesen, deren Milch nicht zu versiegen schien und in rauen Mengen vorhanden war. Auch klagte sie nicht, selbst wenn das viele Stillen für sie schmerzhaft sein musste. Phoebe hatte ihr eine Salbe angerührt, aber die stoische Griechin schien sie nicht zu benötigen. Mir war das sehr sympathisch, da Phaedra ihren Platz im Gefüge kannte und ihre Aufgabe vorbildlich ohne Klage ausführte, so wie wir alle unsere Pflichten und Aufgaben hatten. Nur Cassias Anwesenheit war mir nicht so lieb und teuer wie die Phaedras. Ich würde weiterhin ein Auge auf die Entwicklung Saturninas haben, damit sie nicht zu aufsässig wurde. 

Ich riss mich vom Anblick meiner Kinder los und wandte mich wieder meinem Gatten zu. "Ist es denn noch weit, liebster Gatte? Wir müssten doch schon recht bald auf unserem Land ankommen, oder?" Immerhin mussten wir schon gut eine Stunde unterwegs sein, auch wenn der Wagen nur sehr langsam und kaum mehr als Schrittgeschwindigkeit hatte schon aus Rücksicht auf die Kinder und die zu Fuß gehenden Sklaven.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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10-11-2024, 11:17 PM,
Beitrag #3
RE: Ferien auf dem Lande
Oh. Endlich ging ges los. Die Reise auf das Landgut der furischen Familie begann. Und Cassia freute sich. Ja, sie freute sich tatsächlich, was man an ihren leuchtenden Augen und roten Bäckchen allzu deutlich erkennen konnte. Und Furia Saturnina hatte von nichts anderem mehr geplappert. Zur Feier des Tages hatte Cassia der kleinen Furia Saturnina bunte Bänder in die schwarzen Strähnen geflochten. Die Sklavin selbst trug eine bunte Tunika; in den Farben die sie sich auf dem Markt gekauft hatte. Ähnlich schillernd wie der Vorhang in Furia Saturninas Kinderzimmer. Denn allzu gut erinnerte sich die junge Sklavin, wie ihr Dominus den bunten, in sämtlichen Farben schillernden Vorhang entzwei gerissen hatte, um sie darin einzuwickeln. So als wäre sie ein prächtiges Bonbon, welches er seiner Tochter präsentieren wollte. Ihre Tunika schillerte in sämtlichen Regenbogenfarben und war mit vielen, bunten Fäden durchwirkt. Ebenso konnte man bunte Bänder in Cassias zimtfarbenen Locken erblicken. Artig hatte sich Cassia in direkter Nähe zu der jungen Furia Saturnina gesetzt. Natürlich hatte das Mädchen einen der begehrten Fensterplätze ergattert. Denn Furia Saturnina stand immer wieder auf, um aus dem Fenster nach draußen zu blicken. Dabei quietschte das Mädchen vergnügt, wenn sie ein wildes Tier, einen Hasen oder ein Reh erblicken konnte. Und auch Cassia linste aus dem Fenster, immer dann wenn sich Furia Saturnina besonders freute. Denn dies bedeutete das kleine Mädchen hatte etwas besonders entdeckt. Zumindest bis zu dem Moment, als die mahnende Stimme der Domina erklang und nicht nur Furia Saturnina zurück auf das Polster des Sitzes sank. Auch Cassia zuckte unwillkürlich zusammen und duckte sich leicht. Zog ihren Kopf zwischen ihre schmalen Schultern und bemerkte wie Furia Saturninas Hand vorsichtig nach der ihrigen tastete. Beinahe so als wollte die junge Domina der jungen Gauklersklavin Trost zusprechen. Was an sich bereits ein Bild für die Götter darstellte. Die Worte des Ehepaares vernahm Cassia zwar, was nicht verwunderte da sie doch gemeinsam in dem geräumigen Reisewagen saßen, doch konzentrierte sie ihre Aufmerksamkeit auf die junge Furia Saturnina. Das Mädchen lehnte denn im nächsten Moment ihren Kopf gegen die junge Sklavin, was Cassia ein Lächeln entlockte. Ja, sie hatte ihre junge Domina wahrlich lieb gewonnen.

Schließlich war es die belehrende Stimme des Dominus die erklang und sich Furia Saturnina in die Arme ihres Vaters kuschelte. So dass auch Cassia ihre Ohren spitzte und der Stimme des Dominus lauschte. Wie dieser erklärte, dass die Furier seit Jahrhunderten römische Bürger waren und darauf stolz sein konnten. Bei diesen Worten zuckte Cassia kaum merklich zusammen und senkte ihren Blick, starrte angestrengt auf ihre miteinander verschränkten Finger.

“Gibt es auch Tiere auf dem Landgut?“

Murmelte Cassia mit leiser Stimme und linste unter gesenkten Wimpern gen ihres Dominus. Mal sehen wer von beiden diese Frage beantwortete oder ob sie überhaupt eine Antwort auf ihre gestellte Frage bekommen würde.
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10-13-2024, 02:58 PM,
Beitrag #4
Photo  RE: Ferien auf dem Lande
"Es dauert nur noch ein Weilchen, meine Teure. Dann kannst du ausruhen" 
Es vergingen sogar noch einige Stunden, bis Villicus Gadrianus und seine Frau Senia mit einigen ihrer großen Söhne der Reisegesellschaft entgegen kamen. Das Hoftor war festlich bekränzt, alle Sklaven waren frisch gewaschen, trugen saubere Tuniken, und nur die, die die Felder bestellten, hatte man in Ketten gelassen, sie aber weit fort zur Arbeit eingeteilt, um das harmonische Bild nicht zu stören.
Der kleinste Sohn der Senia - nicht älter als Saturnina - wackelte der Reisekutsche entgegen:
" Salvete! Dom'na 'Dom'nus" , sagte er fröhlich und bot ihnen Ährenkränze dar, während ein Bruder einen Krug frische Buttermilch hielt.
"Ist das etwa ein neuer Gadrianussohn?", fragte Saturninus Serena leise: "Bei Iuno, man könne glauben, dass die Frau Eier legt wie ein Huhn anstatt ihre Nachkommen zu gebären"

Senia füllte einen Becher:  "Dieses frische Getränk wird dir neue Kraft schenken, Domina Serena", sagte sie und reichte mit einem Knicks der edlen Furia das Gefäß
Saturnina blieb diesmal, vielleicht weil Cassia ihre Hand hielt, auf ihrem Platz, obwohl ihr ihre Neugier auf den Jungen anzusehen war. Diese Tochter war wie Quecksilber, und nach Saturninus Meinung waren das keineswegs erstrebenswerte Eigenschaften für ein Mädchen
"Wir haben Tiere", antwortete Saturninus dagegen Cassia: "Mehr als genug: Schafe, Ziegen, Hühner, Pferde, Kühe und ... noch ein Geheimnis" , er grinste und legte einen Finger auf die Lippen, denn da ging es um die Überraschung, die er für seine Frau hatte:
"Ich erlaube dir, Cassia,  mit Saturnina zusammen alles anzusehen. Aber pass gut auf auf sie. Und ich will nicht, dass sie sich beim Spielen schmutzig macht, sie ist kein Bauerngör"

Der Trethocker war hingestellt worden, und die Sklavinnen stiegen zuerst aus. Dann Saturninus, der sich umdrehte und Serena galant die Hand reichte:
"Würde dich nach dem langen Sitzen ein kleiner Spaziergang erfreuen, meine teure Gemahlin? Wirklich nicht weit. Cassia passt solange auf Saturnina auf, und Carus ist bei Phaedra gut aufgehoben. Senia packt derweil unsere Sachen aus"
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Honoratior von Iscalis
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10-22-2024, 12:45 PM,
Beitrag #5
RE: [Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
Die Stunden vergingen in müßigem Geplauder während der Fahrt und ich genoss einfach den Spätsommer, der sich golden über das Land legte. Je näher wir unserem Landgut kamen, desto mehr Felder voll goldener Ähren wiegten sich in einer sanften Brise, wo das Korn noch nicht fertig geerntet war. Es war ein solch idyllischer und herrlicher Anblick an dem ich mich kaum sattsehen konnte. Noch bevor wir allerdings das Landgut selbst erreichten, kamen uns schon Senia und Gadrianus und ihre jährlich wachsende Kinderschar entgegen. 

Ich hatte Senia noch nie ohne dicken Bauch gesehen, dachte ich schmunzelnd bei mir. Das Verwalterehepaar war wirklich von Iuno gesegnet, denn Senia war noch gerundet von der letzten Schwangerschaft und hatte noch ein erst kürzlich geborenes Baby auf dem Arm. Ob dieses Baby auch wieder ein Sohn war? Die beiden mussten schon sechs oder sieben Söhne haben, obwohl Senia sich doch so sehr ein Mädchen wünschte nach so vielen unbändigen Knaben, wie sie mir bei meinem letzten Besuch hier auf dem Landgut erzählt hatte. Ich hielt mir die Hand vor den Mund um ein leises Kichern zu unterdrücken bei dem Kommentar meines Mannes, dass Senia wohl Eier wie ein Huhn legte. "Und ich dachte mir jeder Mann würde sich über ein halbes Dutzend Söhne hintereinander freuen..." erwiderte ich leise mit einem Lächeln in seine Richtung, damit es die anderen nicht hörten. 

Nachdem die Sklavinnen mit den Kindern ausgestiegen waren, ließ ich mir ebenfalls aus dem Wagen helfen und nahm den Willkommenstrunk entgegen sowie den Ährenkranz. Auch wenn der Kranz ein wenig piekste hier und da, so duftete er doch ausgezeichnet und das Getränk war in der Tat belebend. Ich gesellte mich kurz zu Senia, die mir überschwänglich zur Geburt von Carus gratulierte und mir ebenfalls ihr neuestes Baby zeigte - ein weiterer Sohn, aber die Hoffnung auf ein Töchterchen war anscheinend immer noch gegeben. Ich wies die Verwalterin an, dass sie sich um Phaedra und Carus kümmern sollte und wie gebeten gesellte sich Phaedra mit Carus zu Senia, während mein Gatte Cassia und Saturnina einen Ausflug zu den Tieren des Landguts erlaubte. Gadrianus und seine älteren Söhne kümmerten sich derweilen um das Ausladen des Wagens und plötzlich stand ich ohne Aufgabe da.

Doch bevor ich eine neue Aufgabe finden konnte, war auch schon mein Gatte wieder an meiner Seite und bot mir seinen Arm, den ich gerne ergriff und mich direkt bei ihm unterhakte. "Einen Spaziergang? Aber natürlich würde mich das freuen, liebster Gemahl. Ich bin auch nicht müde, keine Sorge. Im Gegenteil...die Landluft erfrischt mich sehr." Ich strahlte meinen Mann an und wartete ab, wo er mich hinführen würde. Ob es wohl um die Überraschung ging, die mein Gatte vorhin schon erwähnt hatte? Ich war auf jeden Fall guter Laune und schon sehr gespannt.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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10-23-2024, 10:57 AM,
Beitrag #6
RE: [Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
" Ein halbes Dutzend Kinder ist zu viel", sagte Saturninus: " Um ihnen alle Karrieren zu ermöglichen, wird man ja arm. Für Gadrianus und Senia spielt das freilich keine Rolle, für sie zählt eher jede helfende Hand", er drückte die von Serena.
Dann kamen sie an und ließen die förmliche Begrüßung der Klienten über sich ergehen, während Saturninus darauf brannte, endlich den Spaziergang zu machen.
Das war dann auch so weit. Serena hakte sich bei ihm unter, und er lotste sie in Richtung des reich bestückten Fischteiches. Der Weg führte etwas nach unten, an gut gepflegten Bäumen vorbei, die noch darauf warteten, abgeerntet zu werden. Sorgfältig gestutzte Hecken säumten ihn. Es duftete nach Rosen. Dann öffnete sich der Weg, und der eingefasste Fischteich wurde sichtbar. Das Wasser war klar, und die silbrigen Leiber der Fische huschten hin- und her:
"Diese Aquakultur hier ist für Dich, meine Teuerste. Alle schmackhaften Süsswasserfische, die ich besorgen konnte, findest du hier. Wenn du noch einen anderen wünschst, so kaufen wir ihn auch", er schaute auf Serenas braungelockten Scheitel. Die Sonne ließ ihn aufleuchten wie Bronze, und er bekam einen trockenen Mund:
"Drei Kinder wäre eine gute Zahl für unsere Familie", griff er den Faden des Gesprächs von vorhin auf:
" Ein Mädchen zum Verheiraten haben wir schon. Ein jüngerer Bruder für Carus wäre perfekt. Sie könnten miteinander lernen und sich messen und immer zusammen halten. Ich war das einzige Kind meiner Eltern, das erwachsen wurde, und ich hätte mir einen Bruder gewünscht", 
es war schön hier, und seine Frau an seiner Seite war schön und lieblich.  Carus hatte eine Amme, es stand also nichts dagegen, dass Furia Serena vielleicht mit einem kleinen Carusbruder erneut schwanger wurde. Und wenn es ein Mädchen werden sollte, war das auch nicht tragisch, das würde der Furius verzeihen. Jede Furia - wenn sie nicht ungebärdig war wie Stella und mit dem Geliebten durchbrannte - konnte eine vorteilhafte Ehe schließen. Vielleicht war er, Saturninus, deshalb so streng mit Saturnina. Ihre Eigenwilligkeit erinnerte ihn stark an seine Cousine....
Plötzlich begehrte er Serena über alle Maßen. Saturninus liebte sie sehr - natürlich, so wie es angemessen war, mit pietas, nicht mit Liebeswahn oder Schwüren. 
"Lass uns zur Bank gehen, meine Teuerste", sagte er und wies auf die steinerne Bank, die in der Sonne lag. Von hier aus konnte man die Fische gut beobachten. 
Ein Diener hatte Seidenkissen dort ausgelegt. Die Bank aber erinnerte Saturninus an sein reizendes Abenteuer mit Nivis, das dort stanttgefunden hatte. Diese Erinnerung war ganz und gar nicht geeignet, sein Begehren zu dämpfen. 
"Meine geliebte Gemahlin", sagte er nur. Eine andere junge Frau - Nivis oder Kiki - hätte er nun an sich gezogen und geküsst, aber bei Serena verbot es ihm die Ehrfurcht, die er vor ihr hatte. Er hoffte jedoch, dass sie sich für den Fischteich bedanken würde. Vielleicht mit einem Kuss. Den konnte er leidenschaftlich erwidern, und sie würde sich ihm hoffentlich hingeben.
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Honoratior von Iscalis
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10-23-2024, 04:02 PM,
Beitrag #7
RE: [Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
Endlich verlangsamte die Reisekutsche ihre ohnehin äußerst langsame Geschwindigkeit und Cassia blickte aus großen Augen aus dem Fenster des Reisegefährts. Wenn die Kutsche nun wahrlich in einem äußerst langsamen Schrittempo fuhr, konnte dies nur bedeuten dass sie endlich ihren Zielort erreicht hatten. Zum Glück, denn die junge Sklavin konnte nun wahrlich nicht mehr länger sitzen und der jungen Furia Saturnina erging es wohl ähnlich. Doch im Gegensatz zu Cassia, die unruhig hin und her rutschte, blieb Furia Saturnina ruhig auf dem Polster der Sitzbank sitzen. Eben doch die stolze Patriziertochter die sie nun einmal war. Als ihr Dominus erklärte, dass es durchaus Tiere auf dem Gutshof gab, leuchteten die Augen der jungen Sklavin hell auf. Oooh. Diese Tiere musste sie unbedingt mit Furia Saturnina betrachten. Und vielleicht konnte man das eine oder andere Tier sogar streicheln. Oder waren diese Tiere in Herden auf den Weiden und man konnte gar nicht nahe genug heran gehen?

“Danke Dominus.“

Freute sich Cassia und strahlte den Furier aus hell funkelnden Augen an. Ungeduldig konnte sie es kaum erwarten, bis sich die Türe der Kutsche öffnete und sie regelrecht aus der Kutsche hüpfte. Furia Saturnina wurde vorsichtig nach draußen getragen und Cassia wartete ungeduldig darauf, dass das Mädchen festen Boden unter ihren Füßen spüren konnte.

“Ich werde auf meine Domina aufpassen. Versprochen.“

Lächelte Cassia strahlend und griff auch schon nach Furia Saturninas kleiner Hand. Denn das Mädchen hatte deutlich zu verstehen gegeben, dass sie diesmal nicht getragen werden wollte. Sie war immerhin schon ein großes Mädchen. Cassia hatte auf diese Erwiderung sanft gelächelt und spürte wie sich Furia Saturninas kleine Hand in die ihrige schmiegte. So gingen beide Mädchen zügig los. Die weite, tierreiche Welt des Furierhofes wollte erkundet werden.
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10-24-2024, 12:35 PM,
Beitrag #8
RE: [Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
Ich genoss den Spaziergang durch den Hof und den Garten bis wir bei einem lieblichen Teich angelangt waren, in dem silbrig glänzende Fischlein durch das klare, kühle Wasser flitzten und die Sonne sich golden an der Oberfläche brach und alles zum Leuchten brachte. Vor lauter Verblüffung über den wunderschönen Anblick schlug ich mir uncharakteristisch emotional die Hand vor den Mund. Der Teich selbst war mit bunten Blumen und Sträuchern eingefasst und eine bequeme, breite Bank mit einem Berg an weichen Kissen stand an einer Seite, die zum Verweilen einlud. 

Meine Regenerationszeit nach der Schwangerschaft mit Carus war länger gewesen als bei Saturnina und ich verstand den Wink mit dem Zaunpfahl schon, da mein Gemahl weitere Kinder ansprach und sich ein Brüderchen für Carus wünschte. Ein Sohn war wichtig, aber ein zweiter wäre noch besser natürlich. Aber bei der Aussage von drei Kindern wurde ich nachdenklich. In Rom gab es viele Frauen aus den oberen Schichten, die alles taten um Schwangerschaften zu verhindern und viele Kindern wurden oft als Bürde armer Frauen gesehen. Ich teilte diese Meinung allerdings nicht. Vielleicht war ich einfach zu provinziell aufgewachsen. 

"Drei ist eine schöne Zahl, aber ich möchte mir nicht anmaßen den Willen der Götter zu kennen. Ich hoffe nur, dass sie mich reichlich mit gesunden Kindern beschenken" erwiderte ich daher nur ein wenig konservativ und milde. Wenn es nach mir ginge, so würde ich der Gens Furia so viele Kinder schenken, wie ich konnte und die Götter erlaubten. Natürlich kosteten diese Geld, aber das Imperium konnte jeden starken Mann brauchen, den wir hervorbringen konnten oder zur Not auch gesunde und gehorsame Töchter, die weitere Männer gebären konnten. Ich wünschte mir nur, dass alle so vorbildlich und edel wie mein Gatte sein würden. 

Nachdem wir uns gesetzt hatten, schloss ich ein wenig meine Augen und hob meinen Kopf zur Sonne. Die wärmenden Strahlen fühlten sich so gut auf der Haut an, nachdem ich so viel Zeit drinnen verbracht hatte. Als ich allerdings meine Augen wieder öffnete, konnte ich direkt den Blick des Begehrens in den Augen meines Mannes sehen. Niemals würde er mich bedrängen und immer auf meine Einladung warten, aber ich würde ihm ohnehin nie etwas abschlagen und schon gar nicht die Erfüllung ehelicher Pflichten. Ich schätzte mich glücklich, dass mein Gatte mir die Zeit zur Heilung ließ. Es gab andere Frauen, deren Männer weit ungestümer waren und die oft zwei Kinder in einem Jahr zur Welt brachten. 

Als er mir tief in die Augen blickte und mich seine geliebte Gemahlin nannte, konnte ich den rauchigen Unterton in seiner Stimme kaum überhören, der an mich appellierte ihm ein Zeichen zu geben. "Ich bin wahrlich die glücklichste Frau Britannias. Ich danke dir für dieses fürstliche Geschenk, liebster Gemahl" sagte ich daher mit einem warmen Lächeln und rutsche nahe genug an ihn heran, damit er mich umfangen konnte und bot ihm meine Lippen für einen Kuss an. Von sich aus einen Mann zu küssen war nicht schicklich und so wartete ich passiv auf die Eroberung, aber die Einladung würde mein Gatte schon verstehen, wenn er sie denn ergreifen wollte.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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10-24-2024, 04:41 PM,
Beitrag #9
RE: [Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
"Ich wünsche mir auch viele Kinder mit Dir. Kein Kind könnte eine edlere Mutter haben als Dich" Saturninus hätte es nicht über das Herz gebracht, eines von seinen und Serenas Kindern aussetzen zu lassen, so wie es ärmere Leute taten, wenn sie nicht alle Kinder aufziehen konnten oder mochten. Die adligen, wohlhabenden  Familien zogen gemeinhin alle ihre ehelichen Kinder auf:
"Solange uns die Götter mit Kindern beschenken, sind sie mir willkommen", plötzlich lächelte er. Serenas Freude über ihren neuen Fischteich wärmte sein Herz. Sie nannte sich selbst die glücklichste Frau Britanniens. Und er wollte sie glücklich machen, immerzu. Sie setzte sich zu ihm und bot ihm ihre Lippen zum Kuss. Saturninus küsste sie, zog sie an sich und streichelte zuerst ihren Hals, dann ihre Brüste, dann fanden seine Hände den Weg in südlichere Gefilde:
"Meine schöne, meine kostbare Serena", murmelte er und zog sie, da sie nicht widersprach,  auf seinen Schoß, wobei er sorgfältig ihr Gewand wieder um sie drapierte. Auf diese Weise hatte er schon mit Deirdre geschlafen, doch mit Serena noch nie. Es war ein wenig schamlos, denn es konnte durchaus jemand zum Teich hinunter kommen. Daher bewegte sich Saturninus nur ganz langsam, damit kein Beobachter merkte, was sie trieben und er den Weg im Auge behalten konnte. Serena hatte für gewöhnlich  nicht viel Freude am Sex, und es war etwas Besonderes, wenn sie ihm ihre Gunst gewährte. Nicht dass sie sich je verweigert hätte. Serena kannte ihre Bürgerpflicht. Doch Saturninus wollte ein rücksichtsvoller Ehemann und kein Barbar, der sich auf seine zarte Frau stürzte, sein.
Erst nach einer Weile wurden die Bewegungen des Furius schneller und er hielt es nicht länger aus, sondern kam zur Klimax, wobei er leise stöhnte.  Schweratmend vergrub er sein Gesicht an Serenas Schulter:
"Ich danke Dir" 
Ob sie ihn auch heute Nacht empfangen wollte? Dann würde er sich mehr Zeit nehmen....

Von oben waren Stimmen zu hören. Sogar einmal die spröde, kurzangebundene von Phaedra, die eigentlich nur mit Carus sprach.

"Die Kinder kommen her", lauschte Saturninus. Er ließ Serena von seinem Schoß hinunter, küsste sie auf die Stirn und setzte sich neben sie. Er nahm ihre Hand in die seine. Sie waren wieder ein züchtiges Ehepaar, das lediglich einen Fischteich bewunderte.
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Honoratior von Iscalis
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10-24-2024, 05:54 PM,
Beitrag #10
RE: [Der Gutshof der Furier] Ferien auf dem Lande
Furia Saturninas Lachen war regelrecht ansteckend und so konnte man beide Mädchen kichernd hinter dem nächsten Hügel verschwinden sehen. Sie wollten schließlich allen Tieren des Gutshofes einen Besuch abstatten. Und da sich Cassia nicht auskannte, ebenso wenig die kleine Furia Saturnina, würden sie sich a l l e Zeit der Welt nehmen. Der Furier benötigte sie nicht und Cassia wollte auch die Tiere sehen, die den furischen Gutshof bevölkerten.

“Der Dominus hat gesagt, dass es hier auch Pferde gibt. Pferde sind wunderschöne Tiere. Auch wenn ich etwas Angst vor ihnen habe. Sie sind nämlich sooooh groß. Darauf sitzen möchte ich nicht.“

Da deutete Cassia mit ihrer Hand eine enorme Höhe an, um Furia Saturnina zu erklären, dass Pferde sehr groß gewachsen waren.

“Pferde haben ein schönes, weiches Fell. Vielleicht können wir die Pferde streicheln.“

Plapperte Cassia munter weiter und ließ sich dann von Furia Saturnina einfach mit sich ziehen. Denn die junge Furia hatte wohl etwas anderes im Sinn, als sich diesen großen Pferden zu nähern. Sie wollte wohl viel lieber in die Scheune, um dort mit den kleinen Katzenkindern spielen zu können. Woher Furia Saturnina dies wohl schon wieder wusste? Vorsichtig näherten sich beide Mädchen dann dem großen Scheunentor und Cassia schob das Tor vorsichtig auf.

“Wir müssen nun ganz leise sein. Sonst verschrecken wir die Kätzchen.“

Wobei Cassia gar nicht wusste, ob es hier überhaupt kleine Kätzchen zum schmusen gab. Doch Furia Saturnina war Feuer und Flamme, auch wenn sie sich eng an Cassias Beine drückte und ihrer älteren F r e u n d i n in die Scheune hinein folgte. Und tatsächlich erklang auch schon leises maunzen, so dass Cassias Herz vor Freude rascher in ihrer Brust pochte. Ihren Finger presste sie fest gegen ihre Lippen, wie um Furia Saturnina zu bedeuten, absolut leise zu sein. Und Furia Saturnina nickte hastig. Sie würde leise sein und sich dennoch den Kätzchen nähern. Diese hatte ihre Mutter in einem sicheren Unterschlupf im Stroh gebettet. Während beide Mädchen dann doch leise vor Freude quiekten, als sie der Kätzchen ansichtig wurden. Fünf waren es an der Zahl. Eines davon war ein ganz schwarzes Kätzchen, mit einem weißen Punkt auf der Stirn und einer weißen Schwanzspitze.

“Oh wie süüüüüüüß.“

Wisperte Cassia und Furia Saturnina wollte schon ihre Fingerchen nach den Kätzchen ausstrecken. Doch Cassia schüttelte mahnend ihren Kopf und zog Furia Saturnina vorsichtig mit sich. Fern der Kätzchen und hinaus aus der Scheune.

“Ich glaube die Katzenmama möchte nicht wenn man ihre Babys einfach so berührt.“

Erklärte Cassia auf den fragenden Gesichtsausdruck der kleinen Furia Saturnina. Auch wenn sie nicht wusste ob das Kleinkind sie verstand. Nach den Kätzchen wurden die Tiere auf der Weide neugierig beäugt. Die grasenden Kühe und die niedlich umher tollenden Kälber. Erneut quietschte Furia Saturnina vor Freude auf. Griff dann nach Cassias Hand und die beiden Mädchen liefen an den Weiden entlang. Um über Umwege zurück zu Furia Saturninas Eltern zu gelangen. Die Wangen beider Mädchen waren gerötet, während Cassias Augen vor Freude blitzten und sich die Bänder aus Furia Saturninas Haaren gelöst hatten. Ups.
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