Owen hatte sie geführt. Searigis dachte bei sich, dass in späteren Gesängen über die Kriegstaten seiner Leute sein Name erwähnt werden würde, ob er es wollte oder nicht. Owen, Hüter der Schwerter, Schmied. Er hatte den Krieg im Herzen der Feinde vorbereitet:
"Lebe wohl, Schmied Owen", sagte er deshalb freundlich: "Du hast deinem Volk die Treue gehalten - magst du auch selbst zuweilen anders darüber denken"
Und er warf einen strafenden Blick auf Sualli, der jung war, und es nicht besser wusste.
Denn Searigis war ein erfahrener Anführer, und er ahnte, dass der junge Mann, der nun unter Römern lebte und ihnen mit seiner Kunstfertigkeit diente, sich als Verräter an den Silurern fühlte.....
Erst als der Mond bereits untergegangen war, kam die ganze Schar unter Searagis Führung an den Ort zurück. Im Höhleninneren entzündeten sie spärliche Fackeln. Sie öffneten die Kisten. Jede Waffe wurde mit Stoff umwickelt, jedes stoffumwickelte Päckchen in den Amphoren mit Olivenöl versenkt. Doch das Öl schwappte durch die Verdrängung der Flüssigkeit heraus und benetzte den Boden. So hinterließen sie Spuren.
Schweißtriefend arbeiteten sie die ganze Nacht. Sie hatten über zweihundert Schwerter von mehr als einer Schrittlänge, dazu noch Streitäxte und Speere. Das letzte Damastschwert mit einem Pilzknauf, eine Waffe für einen berittenen Krieger aber umwickelte Sualli und reichte es fast scheu Madoc. Der war mehr nach seinem Geschmack als dieser Owen. Obgleich durch die Römer versklavt, hatte er sich seinen Freiheitssinn bewahrt.
Als der Morgen graute, verließen Searagis Krieger, immer noch als Olivenölhändler getarnt, Cheddar. Ihr Weg führte sie nach Norden, nach der Königsstadt Isurium, dorthin, wo der Freiheitskampf ihres Volkes erneut beginnen sollte.
>>>