07-14-2024, 07:47 AM,
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Licinianus Owain
Begnadeter Kunstschmied
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Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
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Da das Herdfeuer noch nicht brannte, war es im Inneren noch etwas kühl. Doch das sollte sich bald ändern. Ich legte ein paar Scheite Holz auf die Feuerstelle, nahm etwas Zunder und entfachte ein Feuer. "Bitte, setz dich doch!" bat ich Gabinius und bot ihm einen Platz an meinem Herdfeuer an. "Möchtest du etwas trinken oder kann ich dir sonst etwas anbieten?" fragte ich ihn noch. Ich selbst nahm mir einen Becher Wasser. Natürlich hatte ich für meine römische Kundschaft auch immer etwas Wein vorrätig und für die Kelten Bier oder Met. Mir jedoch mundete am Morgen frisches kühles Wasser am besten. Ich nahm einen Schluck aber ließ meinen Besucher dabei nicht aus den Augen.
"Fünf Ringe möchtest du also haben. Wie sollen diese Ringe denn aussehen?" fragte ich interessiert, aber mit einer unterschwelligen Vorsicht in meiner Stimme.
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07-17-2024, 03:42 PM,
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RE: Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
"Etwas Wasser wäre freundlich", sagte ich. Mein Pferd hatte ich auf dem Hinweg bereits draußen an der Straße an einem Trog getränkt:
"Das britannische Wasser ist gerade so gut wie das in Germanien, wenn auch irgendwie weicher und sanfter im Mund. Ich danke Dir, werter Schmied Owen"
Ich holte nun die Zeichnung heraus, die Stella angefertigt hatte:
"Zunächst bräuchte ich drei Siegelringe mit je einem roten Karneol. Die Ringe selbst müssen nicht edel sein, es kommt eine Legierung aus Messing oder Bronze in Frage, ja sogar Eisen. Ich habe eigene Ringe mitgebracht, damit du ein Maß hast. Die Siegel wären einmal für mich selbst und zweimal für eine Frau. Dies ist das Motiv: Die zwei Federn der Gens Furia und den Pferdekopf für...", ich errötete ein wenig, denn gerade schien mir das Motiv sehr eitel zu sein. Es würde noch länger dauern, bis die Pferdezucht florierte und einige der Fohlen hatte ich bereits verpfänden müssen:
"...den Pferdehof, den wir in einer Generation hoffentlich führen werden. Der Stern ist für meine Frau Stella"
Ich kramte die einfachen Ringe hervor, meinen und Stellas. Clara hatte die gleiche Ringgröße:
"Und dann geht es um zwei Eheringe. Ja, zwei. Bei uns Chatten bekommrt nicht nur die Frau, sondern auch der Mann einen Ring. Er soll schlicht sein, jedoch aus Gold. Und eine Gravur soll jeder haben: Friudel der kleine und Fridila der große, denn wir werden die Ringe tauschen. Diese Wörter sind chattisch für Liebster und Liebste", ich konnte nicht verhindern, das sich ein Lächeln auf mein Gesicht stahl. Stella gewonnen zu haben war immer noch das größte Glück in meinem Leben.
Nun kramte ich noch die goldene zerbrochenen Spange hervor und legte sie zu den anderen Gegenständen:
"Dies ist Altgold. Kann es eingeschmolzen werden?" fragend sah ich den jungen Schmied an.
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07-21-2024, 05:04 PM,
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Licinianus Owain
Begnadeter Kunstschmied
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RE: Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
Ich nickte und schenkte Gabinius auch einen Becher mit Wasser ein. "Hier bitte!" sagte ich und reichte ihm den Becher. Nun lobte er das britannische Wasser, das mindestens genauso gut wie in Germanien sei. Ich wusste nicht viel über Germanien, außer dass sich die Römer dort auch inzwischen breit gemacht hatten. Doch von den dort lebenden Menschen wusste ich rein gar nichts. "Es freut mich, dass dir unser Wasser zusagt", sagte ich, während der Germane einen Schluck nahm.
Gabinius holte eine Zeichnung hervor. Es war ein Entwurf, auf dem ein springendes Pferd zu sehen war, über dem ein Stern wachte und welches von zwei Federn umgeben war. "Diese Federn kommen mir bekannt vor," bemerkte ich nachdenklich. Ich hatte sie einmal an Furius Saturninus gesehen.
Gabinius begann nun damit, mir detailliert zu erklären, welche Art von Ringen er wollte und was die Elemente auf einer Zeichnung zu bedeuten hatten. Dabei errötete er auch ein wenig, denn dies alles war doch sehr persönlich. Aber das ließ ihn einfach nur menschlicher erscheinen und ich fand, dass er mir in dieser Beziehung doch recht ähnlich war. "Der Stern für deine Frau ist ein schönes Detail", meinte ich. Offensichtlich bedeutete sie ihm auch alles, genauso wie Aglaia mir alles bedeutet hatte. Blieb nur zu hoffen, dass sie ihn niemals verlassen würde.
Gabinius hatte wirklich an alles gedacht! Er hatte gleich auch etwas Altmetall mitgebracht für die neuen Ringe. Die Karneole würde ich erst noch besorgen müssen. Eventuell brauchte das etwas Zeit. Ja, er hatte sogar Ringe mitgebracht um die Größe festzustellen, die die neuen Ringe haben sollten.
Als Gabinius von den Eheringen sprach, nickte ich erneut. "Das ist eine schöne Tradition, dass auch der Mann einen Ring erhält," sagte ich und meinte es aufrichtig. Die beiden seltsam klingenden Worte, die er erwähnt hatte, wollten mir nicht so einfach über die Lippen kommen. „Friudel ... und ‚Fridila“ versuchte ich langsam auszusprechen. Ich konnte mir fast schon denken, was das bedeuten sollte, aber genau wusste ich es nicht. "Ist das Germanisch?"
Schließlich kramte er noch eine zerbrochene goldene Fibel hervor und zeigte sie mir. Altgold zu schmelzen war gar kein Problem. Es kamen öfters Leute in meine Schmiede mit kaputten Schmuckstücken, um sie einschmelzen zu lassen, damit ich daraus neuen Schmuck machen konnte.
"Aber sicher doch!" versicherte ich ihm. "Ich werde mich sofort an die Arbeit machen. Du kannst dich darauf verlassen, dass die Ringe und Siegelringe nach deinen Wünschen gefertigt werden. Es wird einige Tage dauern. Frag einfach in einer Woche noch einmal nach. Oder wenn du es wünschst, kann ich dir die Ringe auch vorbei bringen."
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07-22-2024, 01:03 PM,
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RE: Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
"Die Federn führen auch die Furier in ihrem Siegel. Das ist zu Ehren meiner Frau, die eine geborene Furia ist", erwiderte ich, als der Schmied sagte, dass ihm das Motiv bekannt sein würde. Stella war sozusagen das Vornehme an uns Gabiniern.
Die Wörter, die ich eingraviert haben wollte, ritzte ich in lateinischen Buchstaben auf eine Tabula: "Ja, genau, so sagt man bei uns im Chattenland für Verliebte....Friudel ist der Mann und Fridila die Frau. Doch bevor du mit der Arbeit beginnst, muss ich mit Dir etwas Dringendes bereden, Schmied Owen.
Ich habe dich ja nicht nach dem Preis gefragt. Ich bin mir jedoch sicher, dass es ein angemessener Preis sein wird"
Das war ich tatsächlich; der junge Mann wirkte aufrichtig und sah mich direkt an, wenn er mit mir sprach. Bei ehrlichen Leuten war es meistens so, dasas wenn man ihnen einen Vertrauensvorschuss gab, dieser gut vergolten wurde.
Ich war froh, nach Cheddar gekommen und nicht nach Iscalis gegangen zu sein. Der dortige Ringschmied wirkte so, als würde er Provinzler zu gerne übers Ohr hauen.
" Doch wie es auch sei, ich kann dich für deine Kunst noch nicht bezahlen. Erst nach der Ernte",
so war es bei uns. Ich war erst im Herbst wieder flüssig:
"Zur Sicherheit würde ich dir aber Kubbo dalassen, meinen Wallach. Er steht draußen. Er ist kein feuriges Tier, aber von durch und durch sanftem Wesen. Ein kleines Kind könnte auf ihm reiten, und er würde es sicher nach Hause bringen. Das macht meinen guten Braunen dennoch edel",
ich hatte mich zu diesem Angebot durchringen müssen. Schon, weil ich Kubbo gerne mochte, und weil ich jetzt zu Fuß zurück laufen musste. Stella, die in diesem fortgeschrittenen Stadium ihrer Schwangerschaft nicht mehr auf die Weiden ging, würde seinen Verlust zunächst nicht bemerken. Aber Quiwon, mein kleiner Sohn, den ich ab und zu auf Kubbo herumführte, würde seinen vierbeinigen Freund vermissen:
" Es ist nur ein Angebot. Wenn du die Angelegenheit zu unsicher findest, komme ich im Herbst wieder"
Stella konnte jeden Moment niederkommen. Ich hätte die Ringe jetzt schon gerne in Auftrag gegeben. Doch wenn der Schmied nicht wollte, so blieb mir in der tat nichts übrig, als wiederzukommen, wenn ich Bargeld hatte. Wenigstens würde ich so reitend und nicht zu Fuß nach Hause zurückkehren.
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07-28-2024, 08:05 AM,
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Licinianus Owain
Begnadeter Kunstschmied
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RE: Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
Als Gabinius mir nun erklärte, dass die Federn tatsächlich etwas mit den Furiern zu tun hatten, das nämlich seine Frau aus dieser Familie stammte, ging mir ein Licht auf. Oder vielmehr sah ich recht erstaunt aus, da ich kaum glauben konnte, dass Furius Sturninus eine der seinen einem solchen Mann zur Frau gegeben haben sollte.
Auch was es mit diesen beiden germanischen Begriffen auf sich hatte, erklärte er mir dann. Ich hatte also richtig gelegen. Die beiden Ringe waren für ein Paar gedacht, dass in Liebe miteinander verbunden war – für seine Frau und ihn. So nahm ich an. Um es mir leichter zu machen, ritzte er die Worte auf eine Tabula. Ich besah mir die Schriftzeichen, die ich inzwischen gut kannte. Doch allerdings hatte ich noch immer nicht Lesen und Schreiben gelernt. Ich hatte immer gehofft, Aglaia würde mir das beibringen. Aber leider wurde daraus nichts.
Bevor ich etwas erwidern konnte, wurde Gabinius Stimme wieder etwas ernster, denn es gab etwas Dringendes, was er mit mir bereden musste. Es ging ums Geld! Er schien Vertrauen in mich zu haben, dass ich ihm einen fairen Preis machen würde, als er den Preis für die Arbeiten ansprach und teilte mir dann auch noch mit, dass er mich frühestens erst im Herbst, nach der Ernte bezahlen konnte. Das war soweit nicht ungewöhnlich. Zumindest für den Teil meiner Kundschaft, die nicht direkt in Geld schwammen. Jedoch bot er mir eine Sicherheit an. Er wollte mir seinen Wallach da lassen, mit dem er her geritten war.
"Nun, lass mich kurz überlegen," meinte ich kurz. Die Aussicht auf ein Pferd, wenn auch nur für kurze Zeit, war sehr attraktiv. "Du bist nicht der einzige, der bis zur Ernte warten muss." versicherte ich ihm. "Aber vielleicht können wir uns auf andere Weise einig werden. Ich möchte dich ungern den weiten Weg zu deinem Hof laufen lassen," meinte ich augenzwinkernd. Ich überschlug kurz die Kosten für das Material und die Zeit, die ich für die Herstellung brauchte und kam schließlich auf einen Betrag, der mir nicht zu übertrieben erschien. Außerdem war der der Mann, auch wenn er ein Germane und Römer war, sympathisch, weil er nicht so abgehoben war, wie so manch anderer. "Hast du auf deinem Pferdehof im Moment auch Pferde zum Verkauf? Denn ich bräuchte ein Pferd. Dann würde ich dir die Ringe machen und sie gegen ein Pferd eintauschen. Was hältst du davon?"
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08-01-2024, 03:05 PM,
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RE: Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
Ich überlegte nicht lange. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn die Ringe wollte ich unbedingt haben.
"Die besten meiner Pferde stehen nicht zum Verkauf. Sie sollen ja die Stammväter- und Mütter meiner eigenen Pferdezucht werden", erwiderte ich, denn ich wollte den jungen Schmied auch nicht enttäuschen. Er war wirklich freundlich. Er machte sich sogar Gedanken darüber, wie ich nach Hause gekommen wäre, hätte er Kubbo gleich bei sich behalten.
"Aber ich habe noch drei gute Arbeitspferde: Aldunga, den alten Mann, Kubbo, meinen Dicken und Jarpan, den Dunkelbraunen. Darunter sollst du wählen, wenn es dir genehm ist. Komm gleich mit mir, um dir einen auszusuchen oder komme mich besuchen auf meinem Hof, wann immer du magst, werter Schmied Owen", erwiderte ich.
Den Handschlag bot ich ihm nicht an, denn noch waren wir nicht handelseinig. Erst musste Licinianus Owen eines der drei Pferde zusagen.
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08-12-2024, 07:19 PM,
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Licinianus Owain
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RE: Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
Ich schätzte die offene Ehrlichkeit des Gabiniers und hörte mir in Ruhe an, was er mir anbieten konnte. Drei Pferde standen zur Auswahl - alles Arbeitspferde. Seine besten Tiere standen nicht zum Verkauf, da er mit ihnen seine Zucht aufbauen wollte. Dafür hatte ich auch Verständnis. Ein Arbeitspferd war vielleicht auch gar nicht so schlecht. Es könnte auch mal einen Karren ziehen. Reiten konnte man darauf allemal! Außerdem war jedes Pferd besser als der Esel, den Aglaia mir damals gekauft hatte. Natürlich würde ich den Esel auch noch behalten, denn auch wenn er manchmal etwas störrisch sein konnte, mochte ich ihn.
Schließlich bot mir Gabinius an, ihn gleich zu seinem Landgut zu begleiten. Dort könnte ich die in Frage kommenden Pferde direkt anschauen und entscheiden, ob wir uns mit unserem Handel einig wurden. "Gut, so machen wir es! Wenn es keine Umstände macht, komme ich gleich mit." Ich müsste nur noch meinem Gehilfen Bescheid geben, dass ich für die nächsten Stunden nicht verfügbar war. Doch bevor ich die Schmiede verließ, zog ich noch meine Schuhe an und warf mir einen wollenen Umhang über, da es in der Frühe doch noch kalt war.
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08-18-2024, 02:48 PM,
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RE: Germanischer Besuch - Gabinius Secundus bei Owain
" Ich danke Dir sehr, dass du nicht auf Bargeld bestehst. Aber wenn ich dir raten darf, werter Schmied Owen, so nimm deinen Esel",
ich hatte die charakteristischen Geräusche dieser nützlichen Tiere schon vernommen:
" Auch schlecht geritten ist besser als gut gelaufen", denn ja, wir waren beides große, schwere Männer, und ich pflegte meine Pferde gut zu behandeln und ihnen keine so schweren Lasten aufzubürden. Mein Hof lag doch eine gute Strecke entfernt. Ich lächelte den Kelten an:
"Oder ich nehme den Esel, und du nimmst das Pferd. Auch das ist möglich", ich war nicht zu dünkelhaft, um auf einem Esel zu reiten. Wichtig war doch, dass der Mann, der obendrauf saß, kein solcher war...
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