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Halle
06-02-2024, 06:48 PM,
Beitrag #1
Halle
[Bild: Keltischer-Speisesaal.jpg]


Die Halle, in der der der Hausherr residiert. Dieser Teil des Anwesens ist nach römischer Weise aus Stein gebaut, andere Gebäude jedoch aus Holz 


Bildnachweis: erstellt mit perchange AI Generator

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08-16-2024, 04:31 PM,
Beitrag #2
RE: Halle
>>> In der großen Halle standen Tische und es gab reichlich, aber nicht überreichlich zu essen, auch keine ausgefallenen Dinge, sondern gekochte Erbsen, Linsen und Emmerbrei, dazu kalter Schweinebraten. Brei wurde mit Brot oder einem Löffel aufgetunkt, der Braten war klein geschnitten, so dass man ihn mit den Fingern essen konnte. Es gab Korma, Weizenbier zum Trinken für die Höherrangigen, und für die Diener Gerstenbier, und auf dem Platz der Gäste stand Honigwein ihnen zu Ehren. 
Comux wartete schon auf die Neuankömmlinge. Es war ein gewöhnlicher Tag, kein Fest oder sonst ein Anlass, und daher waren nur etwa fünfzehn Leute in der Halle - etwa vierzig lebten auf dem Hof. Die Frauen waren gut, wenn auch in einem etwas abenteuerlichen keltisch -römischen Stil gekleidet, die Männer bevorzugten einheimische Tracht.
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08-16-2024, 06:46 PM,
Beitrag #3
RE: Halle
Das war ein Empfang gewesen! Nisca hatte ihm wirklich... beim Entspannen geholfen. Er hatte gar nicht von ihr lassen können. Sie hätte das aber auch gar nicht zugelassen, so war sie rangegangen.
Nun war er sauber und neu eingekleidet, denn statt einer neuen Tunika hatte er ortsübliche Kleidung bekommen und fand, dass er darin ganz gut aussah. Zudem waren sie warm. Er fand den Stolz der römischen Herren wirklich unsinnig. Hosen waren im Winter einfach fiel praktischer, als sich die Weichteile abzufrieren.
Begeistert betrachtete er das Essen, das sein Gastgeber aufgefahren war.
"Ich danke dir für den Empfang", sagte er zu Eisu, als sie einander wiedersahen. "Aber was du auffährst! Das wäre doch nicht nötig, immerhin bin ich nicht mein Herr!"
Er bekam das Gefühl, dass Eisu ihn ein wenig verlegen machen wollte. Ihn mit dem Aufgebot neidisch machen wollte oder zu demonstrieren, dass er den Römern in nichts nachstand. Dass er das alles für ihn tat, glaubte Frowin noch nicht so ganz, immerhin war er nur ein Sklave.
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08-18-2024, 07:42 PM,
Beitrag #4
RE: Halle
"Nur wer gut isst, arbeitet gut", bemerkte Eisu ap Comux: "Wir müssen nicht darben. Unser gutes Verhältnis zu den Römern zahlt sich aus" Auch wenn es immer welche gab, die ihn von oben herab behandelten, weil er nicht zusammen mit Romulus und Remus im Tiber gebadet hatte.
"Setz dich bitte zu mir, Frowin. Ich habe die Männer hergerufen, damit du sie anweist, auch so einen Übungsparcours zu bauen, wie du zuhause auf dem Furierhof hast. Ich bin sehr beeindruckt"
Nisca hatte bei den anderen Frauen Platz genommen. jetzt tuschelte sie mit ihren Freundinnen. Die schauten respektvoll und auch neidisch zu Frowin herüber. sie musste ihnen wahre Wunderdinge über den Jungen erzählen. 
Eisu ap Comux lehnte sich zurück: "Die Arbeit hat noch  Zeit, komm erst einmal an, lerne den Gutshof kennen und schau dich um. Nisca führt dich herum. ich hoffe doch, dass du eine Weile mein Gast sein wirst" 
Eisu ap Comux war in seinem eigenen kleinen Königreich wie ein König. Und da war er auch gutmütig:
"Wo steckt denn dein Kamerad, der Große? "
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08-18-2024, 08:21 PM,
Beitrag #5
RE: Halle
Frowin, der das Angebot seines Gastgebers natürlich gern annahm, setzte sich zu ihm und war erleichtert, dass Eisu die Römer nicht hasste. Einen Kelten kennenzulernen, der sich so gut mit dem Volk aus dem Süden angefreundet hatte, es zu solchem Wohlstand gebracht hatte, war ermutigend. Das war immerhin, wofür Rom stand.
Neugierig hörte sich der junge Mann an, was Eisu für ihn geplant hatte und bemerkte auch das Getuschel der Mädchen abseits. Er fand ja nicht, dass er so viel Aufhebens wert war - obwohl ihm das Interesse natürlich schmeichelte, wie jedem jungen Mann bei klarem Verstand. Immerhin, er hatte Nisca viel geboten in diesem kleinen Zuber. Die sollte erstmal sehen, was er in einem Bett anstellen konnte.
Doch zurück zu Eisu, der seine Aufmerksamkeit gerade dringender benötigte.
"Du meinst Seasnán? Nun, er hat selbst ein Mädchen gefunden, das gar nicht genug von ihm haben konnte. Ich glaube, die beiden sind noch zu Gange", sagte er grinsend, bevor er sich den Geschäften zuwandte. "Den Parcours daheim habe ich fast allein aufgebaut. Stell dir vor, wie das Ding aussieht, wenn deine Männer ihn Bau übernehmen."
Insgeheim ärgerte es Frowin, wie es derzeit lief. Er lebte behütet und beschützt auf dem Landgut, doch wie er hörte, fuhr die Factio Albata richtig auf, mit einem Vereinshaus, Trainern und mehreren Fahrern. Sein eigener Dominus konnte da im Augenblick noch nicht mithalten, wie er bedauerte sich eingestehen zu müssen.
"Mein Herr sagt, dass er gern in zwei Wochen zu unserem Rennen kommen möchte. In der Zeit bleibe ich gern hier und trainiere mit dir gemeinsam, wenn dir das recht ist. Ich mach mich auch gern nützlich. Oh, aber zunächst soll ich dir ausrichten, dass sich mein Dominus auf deine Rennwette einlässt und gern selbst einen... einen Rennwagen als Einsatz setzt. Einen aus Rom."
Frowin war immer noch nicht überzeugt, dass dieser Wagen einen keltischen Wagenlenker beeindrucken konnte und fragte sich, ob der Hengst nicht viel wertvoller war. Doch er war nur der Bote. Eisu musste entscheiden, ob es ihm das wert war. Es sollte schließlich nur ein Freundschaftsrennen sein. Würde er seinem Herrn nicht zufällig gehören, so hätte er in dieser Angelegenheit wohl auch keine Rolle gespielt.
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08-23-2024, 03:07 PM,
Beitrag #6
RE: Halle
"Einen römischen Rennwagen will Furius Saturninus setzen? Da bin ich gespannt, was sie im fernen Rom ausgetüffelt haben. Wir Britannier bauen die besten Wagen der Welt: leichtgänging, schnell und von großer Schönheit - das Auge will schließlich mitessen. Aber ich akzeptiere den Wetteinsatz", erwiderte Eisu:
"Jener Seasnán, was ist er? Dein Diener? In diesem Fall hättest du ein Mitspracherecht, mit wem er sich vergnügt"
Eisu ap Comux schenkte Frowin eigenhändig Wein in eine Keramikbecher. Dieser stammte aus Griechenland und ein Sprung war mit Gold geflickt worden, als so schön erachtete man den Becher. Mittlerweile wusste der Kelte jedoch schon, dass er für die Menge des verwendeten Goldes hätte zehn komplette Gedecke aus Griechenland bestellen können:
"Morgen früh sollst du noch nicht arbeiten. Ich will mit dir zum See Gweder hinaufgehen. Er soll geheimnisvolle Kräfte haben und wenn du hineinschaust, verrät er dir vielleicht etwas über deine Zukunft. Außerdem hat man auf dem Weg eine hervorragende Aussicht über das Gut. - Sage einmal, da euer Gut an das der Gabinier grenzt, kennst du Gabinia Clara?"
Eisu ap Comux schaute versonnen drein. Er war über beide Ohren verliebt.
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08-25-2024, 12:24 AM,
Beitrag #7
RE: Halle
Frowin schnaubte amüsiert.
"Eure Wagen sind wirklich großartig, aber unsere sind auch nicht zu verachten", sagte er. "Sie sind sicher im Feld weniger praktisch, da sie ja für die Rennen auf der Strecke gebaut werden. Ich bin aber froh, wenn er dir gefällt. Naja, falls du ihn gewinnst."
Frowin lächelte verwegen, doch im Grunde war er ein wenig nervös. Mit so viel Respekt war er noch nicht behandelt worden und das war... ungewohnt.
"Oh, nein. Seasnán ist ebenfalls ein Sklave meines Herrn, der auf sein Haus aufpasst. Hier ist er, um mich zu begleiten. Mein Herr ist immer noch etwas nervös, seit dem Entkommen der Minengefangenen."
Er holte tief Luft. Es würde wohl nicht gut sein, solche Sachen vor Eisu zu verschweigen, der sich immerhin in die römische Sportlandschaft zu integrieren versuchte.
"Und, naja, in Rom ist es eigentlich eher üblich, dass die verschiedenen Fahrer und ihre Anhänger sich gegenseitig verabscheuen und zu sabotieren versuchen", erklärte er daher verlegen. "Er kommt aus Rom, weißt du, und vielleicht fürchtet er, dass es sich hier gleich verhält. F-Für mich gilt das aber nicht! Sonst wäre ich ja nicht hier. Ich verstehe mich mit den Fahrern hier sehr gut... Außer vielleicht mit Agamantes. Der ist wirklich ziemlich unfreundlich."

Frowin wurde rot, als Eisu ihm einschenkte. Womit hatte er das verdient? Es machte ihn ganz verlegen, dass er sogar vom Hausherrn persönlich eingeschenkt bekam. Und dann noch der Becher, in den echtes Gold eingegossen war. Das war alles so unwahr für ihn.
Er hörte Eisu zu, der den nächsten Tag mit ihm verbringen wollte. Er war so viel nahbarer als sein eigener Herr. Waren alle Kelten so freundlich zu Sklaven?
Er wusste nicht, was sein Dominus davon halten würde, wenn er dem Konkurrenten "seine" Techniken beibrachte, doch konnte er sich ja nun schlecht verweigern. Außerdem schmeichelte es ihm, dass Eisu ihn dafür als einfallsreich gelobt hatte. Er wollte ihm etwas zurückgeben.
"Ich würde mich freuen, diesen See zu sehen", sagte er, bevor er merkte, in welcher Weise Eisu über die Tochter der Gabinier sprach. Frowin musste lächeln. Den Blick glaubte er, richtig zu deuten.
"Gehört habe ich wohl von ihr, sie auch gesehen. Sie ist wirklich eine Augenweide. Aber ich habe noch nie mit ihr gesprochen. Das steht mir nicht zu, da sie auch nie mit mir hat sprechen wollen. Aber mein Dominus hat sie sicher schon mehrfach gesprochen. Willst du, dass man dich ihr vorstellt?"
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08-27-2024, 02:24 PM,
Beitrag #8
RE: Halle
"Wir sind früher weniger Wagenrennen gefahren, sondern Streitwagen. Der Wagenlenker lenkte die Pferde und sein Kriegsherr - im Falle meines Vaters war das der König - kämpfte derweil mit Schwert und Streitaxt vom Wagen herunter. Aber wir Dobunni sind nie viel in den Krieg gezogen. Früher - also bevor die Römer kamen, hatten wir Sommerfeldzüge, und die drehten sich ganz oft um eine Kuh oder einen Stier, die oder der entführt worden war", erzählte Eisu Ap Comux, aber er wirkte nicht so, als würde er jenes Leben vermissen:
"Der Reichtum eines Königs maß sich an seinem Viehbestand, musst du wissen. Von Diplomatie hatte er keine Ahnung.  In jenen Zeiten war man oft bitter verfeindet. Dennoch hatten gute Krieger und ihre Wagenlenker ihren Ruf und wurden geachtet. Von den Besten wollte man ihren Kopf - ja, Frowin, so war es hierzulande. Wir waren Kopfjäger", Eisu Ap Comux lachte darüber, er konnte sich diese Barbarei ganz und gar nicht vorstellen:
"Dann lieber Rennbahn und unblutig, meinst du nicht?"
Frowin hatte Gabinia Clara zumindest schon einmal gesehen, und Eisu ap Comux strahlte den Jungen an, als er sie eine Augenweide nannte:
"Das ist sie, nicht wahr. Ich kenne sie bereits von meinem Besuch bei den Gabiniern. Sie ist eine angeheiratete Verwandte deines Herren. Und sie ist die Frau, die ich heiraten will", er wiegte den Kopf hin- und her:
"Aber ans Heiraten denkst du vermutlich noch nicht. Du bist noch jung. Nisca und ihre Freundinnen lassen dich nicht aus den Augen. Lass dir wie gesagt, von den Mädchen heute alles zeigen. Im Schlafsaal wartet ein Bett auf dich, es sei denn, du ziehst das Mägdezimmer vor. Doch Morgen früh nach dem Frühstück wollen wir zum See hochreiten, sei also pünktlich" 
Eisu Ap Comux drohte zum Spaß Nisca mit dem Finger:
"Ich bestehe auf Pünktlichkeit! Also lasst dem Wagenlenker Frowin seinen Schlaf! Frühstück gibt es zu ersten Stunde nach Sonnenaufgang"

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08-27-2024, 07:39 PM,
Beitrag #9
RE: Halle
"Feldzüge... wegen einer Kuh?", fragte Frowin nach. Er konnte sich das nicht erklären. Klar, bei gestohlenem Vieh machte man dem Nachbarn die Hölle heiß, aber gleich einen Krieg anfangen?
Doch Eisu war so geduldig und erklärte es ihm so, dass es ihm nicht mehr ganz so merkwürdig vorkam. Er genoss das Essen mit Eisu sehr. Sein Gastgeber hatte viel zu erzählen. Er selbst naturgemäß nicht so viel. Ruhmreiche Vorfahren besaß er nicht, ebensowenig wie eine eigene Kultur. Er war immer Sklave gewesen, genau wie seine Eltern.
"Ha, nein. Heiraten kommt noch nicht in Frage. Obwohl das natürlich mein Herr entscheidet", sagte der Junge schulterzuckend. Er wusste nicht, ob Saturninus dahingehend Pläne hatte. Wenn, würde es schon ziemlich blöd sein. Daher musste er auch lächeln, als Eisu sehr bewusst davon sprach, sich 'alles zeigen' zu lassen.
"Ich freue mich", sagte er und ließ offen, was er damit meinte. Die Mädchen nahmen ihn erwartungsvoll in Empfang und zogen an ihm und noch ehe sie das Zimmer erreicht hatten, war er schon halbnackt.
Da lag eine anstrengende Nacht vor ihm!

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09-01-2024, 04:41 PM,
Beitrag #10
RE: Halle
Eisu Ap Comux klopfte Frowin auf die Schulter: "Vielleicht siehst du im See ja das Bild deiner zukünftigen Liebsten. Ganz offen, Frowin, ohne Liebe ist das Leben nicht lebenswert. Jetzt überlasse ich dich der blumengeschmückten Nysa. Du hast gewiss schon bemerkt, dass die Frauen auf meinem Hof frei und stolz über ihr Herz gebieten. Wir lieben das, was Rom uns schenkt, aber ab und an sind auch die wilden Sitten der Vorfahren sehr angenehm - außer der Kopfjagd natürlich. Bis Morgen " 

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