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[Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
04-03-2024, 01:00 PM,
Beitrag #1
[Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Einige Wochen nach Rhians erstem Wassersehen, traf endlich die herbeigerufene weise Frau Morwenna aus dem Gebiet der südlichen Silurer an der Quelle ein. Rechtzeitig am Tag vor dem Frühlingsequinox - der Tagundnachtgleiche im Frühjahr - für Rhians Mondzeremonie. Ich hatte schon befürchtet, dass Morwenna es nicht schaffen würde, aber wie immer war die weise Frau zur Stelle, wenn man sie brauchte. 

Dierna und ich hatten den Ritualplatz nahe der Quelle mit Frühlingsblumen zu Ehren der Göttin geschmückt als Überraschung für Rhian, die bald unsere neueste Priesterin der Brigid sein würde. Die Stimmung war ausgelassen den Tag über und selbst die eher bärbeißige Morwenna packte mit an, wie wir Blumengirlanden um den Altarstein wunden bevor sie ihre Utensilien für die Tätowierung des Sichelmondes vorbereitete.

Als dann der Sichelmond am Himmel aufstieg, hüllten Dierna, Morwenna und ich uns in unsere rituellen Gewänder, nahmen unsere Fackeln und zogen zu meiner Hütte, wo Rhian nach wie vor wohnte und riefen nach ihr. "Rhian von Mona, die Göttin ruft dich. Deine Schwestern rufen dich." sprach ich die rituelle Formel, während wir draußen vor der Tür warteten. Ich musste ein wenig schmunzeln, als ich auf Rhian wartete. Dem jungen Mädchen schlug bestimmt das Herz bis zum Hals. Bei mir war es auf jeden Fall so.
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04-03-2024, 02:38 PM,
Beitrag #2
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Raven hatte sich in den letzten Wochen sehr gut erholt und selbst ihre Hände konnte sie, dank der guten Medizin von Gilda, wieder fast vollständig bewegen. Es war immer eine ergreifende und aufregende Sache, wenn eine der Schwestern ihren blauen Mond erhielt. Sie hatte in der Zeit ihrer Genesung genügend Zeit mit Rhian verbracht und freut sich von ganzem Herzen für die kleine Schwester.
Rhian war so ein liebes Mädchen, mitfühlend und aufmerksam. Sie würde sicher eine gute Priesterin werden. Raven hatte auch gehört das sie schon das Wasserlesen gelernt hatte und das es wohl recht gut gelaufen sei. Ihr war das immer sehr schwergefallen und sie war froh, wenn niemand von ihr verlangte eine erzwungene Vision zu erhalten. Ihr reichte es, wenn sie in ihren Träumen etwas sah.
Jetzt war sie in die Gewänder einer Novizin gekleidet und hielt ebenfalls eine Fackel in der Hand. Zuerst hatte sie etwas Angst davor gehabt, aber dann war es so, als ob nie etwas passiert gewesen wäre.
Namen haben Macht.
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04-03-2024, 09:25 PM,
Beitrag #3
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Es war der Tag vor der Frühlingsequinox und Rhian spürte seit dem erwachen ein merkwürdiges kribbeln, welches sich in ihrem gesamten Körper ausgebreitet hatte. Auch ihre Kopfhaut kribbelte, was normalerweise ein Zeichen von Gefahr war. Doch was sollte hier bei den Priesterinnen schon passieren? Vielleicht sah Rhian aber auch einfach nur Gespenster. Um ihrer innerer Aufregung zumindest etwas Herr zu werden, entwich Rhians Lippen ein mädchenhaftes kichern, welches dann doch noch zeigte, wie jung das Mädchen eigentlich war. Gerade hatte sich Rhian auf einen kleinen Schemel gesetzt und aus dem Fenster den Mond angeblickt, als sie von draußen Stimmen vernahm. Bekannte Stimme, wie Rhian bewusst wurde. Und doch war eine Stimme darunter, deren Klang sie nicht zuordnen konnte. Am liebsten wäre Rhian sofort aufgesprungen und vor die Hütte gerannt. Ihre Ungeduld bezähmte das Mädchen jedoch und erhob sich in einer gar grazilen Körperbewegung. Beinahe so, als wäre ihr dies jahrelang antrainiert worden. Mit gleichmäßigen Schritten trat Rhian im nächsten Moment vor die Hütte und schlug regelrecht geblendet ihre Augen nieder. Denn das Licht der Fackeln brannte in ihren Augen, so dass Rhian einige male blinzeln musste. Bevor sie ihren Blick langsam anhob und im Fackelschein Dierna, Gilda, Raven und eine ihr unbekannte Frau erblickte. Alle drei Frauen waren in rituellen Gewänder gehüllt.

“Der Mond leuchtet heute besonders hell. Ist es die Göttin die mich begrüßen möchte?“

Flüsterte das Mädchen mit kaum zu vernehmenden Worten. Bevor sie unwillkürlich vor den Frauen knickste. Um sich im nächsten Moment aufzurichten und ihre Finger sanft miteinander zu verknoten. Abwartend.
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04-04-2024, 01:20 PM,
Beitrag #4
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Rhian hatte schnell geantwortet und war vor die Tür getreten und hatte sogar vor uns geknickst, was ich überaus reizend fand. Es war kurz vor Halbmond und der silberne Mondschein und das Licht der Sterne tauchte die Szenerie in ein mystisches Licht, das nur vom goldenen Schein der Fackeln durchbrochen wurde. Rhian sah bezaubernd und so unschuldig in ihrem Novizinnengewand aus, das sie hoffentlich bald gegen die dunkelblaue Priesterinnenrobe tauschen würde. 

"Rhian von Mona, die Göttin ruft dich in ihren Dienst im Zeichen des Sichelmondes. So wie wir das Zeichen der Göttin auf der Stirn tragen, so sollst auch du es tragen, wenn du die Gabe der Göttin und die damit verbundene Aufgabe als angehende Priesterin annimmst. Dreimal frage ich dich im Namen der Göttin und antwortest du drei Mal mit Ja, so führen wir dich zum Altar wo du das Zeichen der Göttin empfangen wirst."

 Ich machte eine kurze Pause, damit Rhian die Worte verarbeiten konnte, ehe ich zum ersten Mal fragte: "Bist du gewillt ihr Zeichen für alle Welt sichtbar zu tragen? So antworte mit Ja."

Ich wartete kurz, damit Rhian antworten konnte, ehe ich die Frage wiederholte: "Bist du gewillt ihr Zeichen für alle Welt sichtbar zu tragen? So antworte mit Ja."

Eine weitere Pause, ehe ich das dritte Mal fragte: "Bist du gewillt ihr Zeichen für alle Welt sichtbar zu tragen? So antworte mit Ja."
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04-04-2024, 05:02 PM,
Beitrag #5
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Die Hitze der Fackeln legte sich wie ein wohliges Tuch auf Rhians Gesicht, so dass sich ihre Wangen alsbald leicht zu röten begannen. Während das Mondlicht hell auf das kleine Grüppchen an Frauen hernieder schien und Rhians Blick dann doch wie verzaubert vom Mond angezogen wurde. Langsam hob sich Rhians Blick in Richtung des Mondes am Himmel und ein sanftes Lächeln huschte über ihre Lippen. Dann war es die Stimme der älteren Priesterin Gilda, die jene versonnene Stille durchbrach und Rhians Aufmerksamkeit sogleich vom Mond hinfort gezogen wurde. Zwar blickte sie Gilda nicht direkt an, doch galt ihre alleinige  Aufmerksamkeit der älteren Priesterin.

Schließlich war es ein zartes beben, welches bei Gildas Worten durch Rhians Leib rieselte und sich die Wangen des Mädchens nur noch stärker röteten. Ihre Augen hatte sie mittlerweile sittsam gen Boden gerichtet.

“Ja, ich bin gewillt das Zeichen der Göttin für alle Welt sichtbar zu tragen.“

Hell und klar klangen die Worte über Rhians Lippen. Wobei sie ihren Blick vorsichtig angehoben hatte um jenen Satz insgesamt dreimal auszusprechen. So wie es Gilda von ihr gefordert hatte und wie es der Göttin Wunsch war.
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04-05-2024, 10:33 AM,
Beitrag #6
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Ich lächelte erleichtert und auch die Gesellschaft wurde lockerer, als Rhian die rituellen Fragen alle beantwortet hatte und nachdem Gilda das einladende "Dann komm zur Göttin!" gesagt hatte, reichte ich Rhian ebenfalls eine Fackel, damit wir zum Altarstein bei der Quelle ziehen konnten. Gilda und Morwenna gingen voraus, während Raven und ich Rhian zwischen uns führten.

Der Weg dorthin war wahrlich nicht weit, vielleicht fünf Minuten Gehweg aber selbst im Fackelschein konnte man den Blumenschmuck um den Altar sehen und das Kissen, das für Rhians Kopf bereit lag. Eine Art Tischchen stand neben dem Altarstein mit Morwennas Utensilien für die Tätowierung. 

Leise versicherte ich der jungen Frau, dass es aushaltbar war. "Keine Sorge, es ist nicht allzu schmerzhaft, Rhian, und schnell vorbei. Leg dich einfach hin und richte deinen Blick auf den Mond und bete zur Göttin." Es wäre gelogen zu sagen, dass es nicht weh tat, aber allzu schlimm war es auch nicht. Aber manche Menschen waren wehleidiger oder stoischer als andere. Ich hatte manche Novizin jammern gehört, aber Rhian erschien mir nicht zimperlich. 

Beim Altar angekommen half ich Rhian sich darauf zu legen, damit Morwenna anfangen konnte.
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04-05-2024, 06:04 PM,
Beitrag #7
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Der Satz 'Dann komm zur Göttin' ließ das wohlige Gefühl in Rhians gesamten Körper ausbreiten. So dass sie für einen kurzen Augenblick den Eindruck hatte, ihre Füße würden über den Boden schweben, als sie sich Gilda näherte. Im nächsten Moment schlossen sich Rhians Finger um die Fackel, die ihr entgegen gehalten wurde und das Mädchen betrachtete die zuckende Flamme regelrecht versonnen. Doch schließlich atmete Rhian tief durch und ließ sich von Dierna und Raven in Richtung der Quelle führen. Die Flamme der Fackel warf zuckende Schatten, so dass sich Rhians Finger unbewusst fester um die Fackel krallten.

Der großen Göttin sei gedankt dauerte der Fußmarsch wahrlich nicht lange. Wobei sich das Gefühl der Aufregung in Rhian mit jedem Schritt verstärkte. Der Blumenschmuck am Altar sah wunderhübsch aus, wie Rhian für sich im Stillen feststellte, als sie der Blumen ansichtig wurde. Unwillkürlich atmete Rhian tief durch, wobei ihr Herzschlag in ihren Ohren dröhnte und sie bemerkte wie die Hand, die die Fackel hielt, kaum merklich zu zittern begann.

Von einer unbekannten Hand wurde Rhian die Fackel im nächsten Moment auch schon aus ihren verkrampften Fingern genommen. Wer der Frauen es war, konnte Rhian nicht erkennen. Denn Diernas Worte brannten sich unauslöschlich in ihren Geist. Und so handelte Rhian umsichtig und trat auf den Altarstein zu. Mit Diernas Hilfe kletterte das Mädchen etwas umständlich auf den Altarstein und legte sich flach darauf. Der Stein war gar nicht kalt, wie Rhian feststellte. Ihr Kopf ruhte auf dem Kissen, während ihr Blick die Mondsichel suchte und sich daran festsaugte. Die Göttin würde über sie wachen. Über ihre neue Tochter.
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04-05-2024, 08:57 PM,
Beitrag #8
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Nachdem Dierna Rhian auf den Altarstein geholfen hatte und die zweite Fackel in den Boden gesteckt hatte, positionierte sich Rhian mit dem Kopf auf dem bereitgelegten Kissen, damit Morwenna ihre Arbeit tun konnte. Als Rhian bereit war, nickte ich Morwenna zu als Zeichen, dass diese nun anfangen konnte. Ich legte meine freie Hand auf Rhians Schulter und ich bedeutete auch Dierna und Raven es mir gleichzutun als Unterstützung für unsere junge Schwester. Dierna folgte meiner unausgesprochenen Aufforderung und legte ihre Hand auf Rhians Bein, während Morwenna gerade die Farbe für die Tätowierung anmischte. 

Nachdem die Farbe vorbereitet war - ein Gemisch aus dunkelblauem Färberwaid - begann Morwenna langsam und routiniert mit einer Knochennadel die Umrisse einer Mondsichel in Rhians Stirn zu ritzen. Die Nadel war recht fein, weswegen es nicht allzu weh tat, aber es dauerte eine Weile. Nachdem die alte Silurerin mit dem Umriss fertig war, ging sie noch ein zweites Mal mit der Nadel drüber, damit die Farbe auch tief genug in die Haut eindringen konnte. Als sie zufrieden mit ihrer Arbeit war, begann Morwenna die blaue Farbe es Sichelmondes aufzutragen und in den vorhandenen Umriss einzureiben und mit der Nadel noch ein wenig tiefer zu drücken. 

Als die weise Frau fertig war und begann ihre Nadel und Rhians Stirn zu säubern, strich ich dem Mädchen beruhigend über die Schulter. Der schwierigste Teil war nun überstanden und sobald die Haut verheilt war, würde sie stolz den Sichelmond wie die anderen Priesterinnen der Brigid tragen. Morwenna trat zurück und ich trat ans Kopfende des Altars und machte mich bereit Rhian aufzuhelfen, damit sie nicht zu schnell aufstand und umkippte. 

Klar klang meine Stimme durch die Nacht. "Du bist zu uns gekommen als Rhian von Mona. Erhebe dich nun als Rhian von den Heiligen Quellen, Tochter der Brigid. Bis zu deiner Weihe in drei Tagen wirst du meditieren, nur Wasser und Kräutersud zu dir nehmen und deinen Geist für die Göttin reinigen. Am Ende der drei Tage werden deine Schwestern dich holen und du wirst deine Fähigkeiten als Priesterin demonstrieren, das Wasser und die Erde zu beherrschen, so wie Brigid das Wasser und die Erde beherrscht." Ich hielt dem Mädchen meine Hand hin und auch Dierna machte sich bereit, ihr wieder die Fackel zu reichen, damit wir sie zur Klause am Rande der Quelle führen konnten. 

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04-05-2024, 10:54 PM,
Beitrag #9
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Träumte Rhian oder hatte sich der Stein, auf den sie vorsichtig gebettet wurde, tatsächlich erwärmt? Vorsichtig ließ das Mädchen ihre Fingerspitzen über die Oberfläche des Steins wandern und spürte dabei wie glattgeschliffen sich der Stein anfühlte. Als sich schließlich Morwenna über sie beugte, zuckte Rhian kaum merklich zusammen, bevor sie tief durchatmete und Morwenna ein verwackeltes Lächeln schenkte. Oh ja. Das Mädchen verspürte leichte Furcht. Aber wer würde keine Furcht spüren, bei dem was in den nächsten Augenblicken geschehen würde? Nur jemand der herzlos war, würde hierbei wohl keinerlei Furcht fühlen. Dann jedoch atmete Rhian tief durch und schenkte der Mondscheibe ein sanftes Lächeln. Augenblicklich wurde das Mädchen ruhiger, wobei sie ihren Blick keine Sekunde von dem hellen Stern abwandte. Erst als sie Gildas kaum wahrnehmbare Berührung an ihrer Schulter spürte, gelang es Rhian ihre Aufmerksamkeit von der Mondscheibe zu lösen und ihren Kopf in Gildas Richtung zu drehen. Auch die Berührung Diernas, als sich deren Hand auf ihrem Bein niederlegte, spürte Rhian wie als würden abermillionen Ameisen unter ihrer Haut krabbeln.

“Die Göttin. Sie ist gerade ganz nahe bei mir.“

Wisperte Rhian mit ihrer leisen Stimme. So leise, dass nur sie ihre Worte vernehmen konnte. Beinahe wirkten diese Worte, als wollte sich das Mädchen dadurch selbst Mut zusprechen. Dann trat Morwenna auch schon an ihre Seite und Rhian konnte eine Knochennadel in ihrer Hand aufblitzen sehen. Auch musste sich in ihrer unmittelbaren Nähe ein Schälchen mit Färberwaid befinden, denn dessen Geruch stieg Rhian in die Nase. Und dann konnte Rhian auch schon die Spitze der Knochennadel auf ihrer Stirn spüren, wie sich diese in ihre Haut bohrte und das Zeichen der Göttin, den Halbmond, hinterließ. Nachdem der Umriss des Halbmondes auf Rhians Stirn erstrahlte, atmete das Mädchen tief ein und wieder aus. Denn offensichtlich hatte sie die gesamte Zeit über die Luft angehalten. Schließlich wurde die blaue Farbe auf dem Halbmond auf ihrer Stirn aufgetragen. Und wieder kam diese kleine fiese Knochennadel zum Einsatz, um die Farbe noch tiefer in den bereits vorhandenen Umriss des Sichelmondes zu drücken. Einmal zuckte Rhian leicht zusammen, da die Knochennadel dann doch einen unsteten Schmerz durch ihren Körper schickte. Die restliche Prozedur ließ das Mädchen klaglos über sich ergehen. Um sich schließlich von Gilda in eine aufrechte Sitzposition ziehen zu lassen. Etwas schwankend kauerte das Mädchen auf dem Altarstein.

Nachdem Rhian noch einmal tief durchgeatmet hatte, rutschte sie vom Altarstein. Dabei hielt sie sich am Altarstein fest, um nicht doch hinzufallen, sollten sie ihre Füße nicht tragen. MIt einem sanften Lächeln auf ihren Lippen suchte sie unwillkürlich Gildas Blick. Bevor sie ihren Blick auch schon senkte und Gildas Worten lauschte, die in just diesem Moment erklangen. Es folgten Anweisungen an die baldige Priesterin, so dass Rhian kaum merklich nickte und sich die Worte Gildas einprägte. Zart legte sich Rhians Hand in die ihr dargebotene Hand Gildas, während sich die Finger ihrer anderen Hand um die Fackel krallten. Etwas wackelig auf den Beinen folgte Rhian den beiden Frauen, zum Rand der Quelle, an der sich eine kleine hölzerne Hütte befand.
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04-08-2024, 12:25 PM,
Beitrag #10
RE: [Frühlingsequinox] Im Zeichen des Sichelmondes
Raven stand am Rande des Kreises um dem Altarstein und sah dem ganzen gebannt zu.
Sie war noch ein Kind als sie das erste mal bei dieser Zeremonien dabei gewesen war. Damals durfte sie nur mit weil sie so fleißig gelernt hatte und Alenja, die Schwester die ihr die Kräuter und Heilmetoden beibrachte, wollte ihr zeigen was man nach dem Tätowieren machen musste um zu verhindern das sich die Wunde entzündete und wie sich das Zeichen der Götter deutlich und gleichmäßig bilden konnte.
Danach war sie nie wieder dabei gewesen, auch weil vielleicht niemand sie daran erinnern wollte das sie nie zu dieser Eher kommen würde.
Raven war schon lange darüber weg sich zu fragen was bei ihr falsch sei und warum man ihr zwar die Ausbildung erlaubte aber nicht den Abschluss mit dem Zeichen der Göttin und ihrer Weihe.
Für sie war es gut so wie es wahr und jetzt freute sie sich nur für Rhian und war richtig stolz auf sie.
Kein Mucks war über die Lippen der jungen Frau gekommen als Morwenna ihr das Zeichen der Göttin einstach und auch danach, als Gilda ihr wieder auf die Beine half, sah man Rhian nicht an ob sie Schmerzen hatte oder nicht.
Zusammen gingen wir alle durch den Wald zu der kleinen Hütte in der Rhian jetzt bleiben würde bis in drei Tagen der Mond voll am Himmel stehen würde und sie ihre Weihe erhalten sollte.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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