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Taberna "Zum Weißen Pferd"
08-19-2022, 05:05 PM,
Beitrag #21
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd" - Was nützt die Liebe in Gedanken?
Da war sie: Fabata.
Und wie immer hatte sie alle Hände voll zu tun. Lucius hatte die Cousine seiner Mutter Paullina noch kaum anders als bei der Arbeit gesehen, und ihre drei kleinen Gören, seine Großnichten an ihrem Rockzipfel - gerade hatte er eine von ihnen in den Gassenbeim Hinfallen erwischt, ihr Knie gesäubert und sein eigenes Taschentuch wie eine Schleife um ihr Beinchen gebunden, da lachte sie schon wieder.
Dennoch zog sich eine Falte über Lucius Stirn. Alles war vertrackt. Er war siebzehn, und sie sechsundzwanzig. Sie war verheiratet und dreifache, bald vierfache Mutter. Er wollte zur Legion, schon immer hatte er das gewollt, und da durfte er fünfundzwanzig Jahre nicht heiraten. Selbst wenn er hätte heiraten wollen, hätte ihn Fabata eh nie geheiratet.
Fabata war schon wieder schwanger, hatte einen dicken Bauch und rote Flecken im Gesicht von der Anstrengung.
 Aber Lucius erschien sie die schönste Frau der Welt. Ihr Mann verdiente sie nicht. Die Gäste scheuchten sie herum. 
Und Lucius durfte kein Wort dazu sagen. Das führte zu der Falte auf seiner Stirn, und dass er immer etwas grimmig schaute.
Jetzt stand Iuventia Fabata da und redete mit zwei Gästen, einem baumlangen Blonden und einem dünnen Lockenkopf. Dann verschwand sie im Kinderzimmer. Ach, der eine Herr wünschte noch ein zusätzliches Bett, soso...
Die letzten Worte hatte Lucius gerade so verstanden. Sofort mischte er sich ein:
"Salve Fabata. Lass das Bett stehen. ICH mach das", seine Stimme klang entschlossen.
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08-19-2022, 10:22 PM,
Beitrag #22
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
Der Tag hatte so angenehm ruhig angefangen und plötzlich schien mir halb Iscalis die Bude einzurennen. Fehlte nur noch, dass sich irgendein Patrizierschnösel ins Weiße Pferd verirrte. Ich stand noch gestikulierend vor dem Kinderzimmer, als ich am Fuß der Treppe Rufus entdeckte, der sich versuchte vorbeizudrängeln. 

Für mich war er immer wie ein kleiner Bruder und ich musste mich zurückhalten ihm nicht durch die Haare zu wuscheln. Er war schon ein Mann, alt genug für das Militär allemal. Ich schenkte ihm ein warmes Lächeln und winkte ihm freundlich zu. "Salve, Cousin Rufus. Dich schicken die Götter.  Sei so gut und hilf mir mit dem Bett und ich geb dir einen Becher aus." Ich fügte dem Angebot noch ein verschwörerisches Zwinkern hinzu, ehe ich den Weg freigab.
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08-20-2022, 02:11 PM,
Beitrag #23
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
Was das Zimmer angeht, so empfehle ich dir das Zimmer zur Straßenseite, falls du tagsüber Tageslicht für Schreibarbeiten oder Korrespondenz benötigst. Das Sonnenlicht auf dieser Seite des Hauses ist vormittags und bis in den späten Nachmittag nützlich für Arbeiten, die viel Licht erfordern, hatte Iuventia Fabata gesagt, und Flavianus Pytheas lächelte erfreut; detaillierter hätte er Räumlichkeiten auch nicht beschrieben.

Die junge Frau besaß eine genaue Beobachtungsgabe, fand er, und einen Moment überlegte er, ob er sie nicht für den Beruf einer Medica interessieren könnte.  Die Mehrzahl der praktizierenden Ärzte im Römischen Reich waren natürlich Männer, aber die Frauenheilkunde stand auch Frauen offen, da männliche Ärzte aus Scham oft erst gerufen wurden, wenn es für die Rettung der Patientin schon zu spät war:

"Danke die Lichtverhältnisse in dem Zimmer zur Straße hin sind perfekt. Wenn Du einmal Zeit findest, Iuventia Fabata, würde ich mich auch gerne mit dir zusammen setzen, um eine genaue Beschreibung des bedauerlichen Todes deiner Schwägerin und deiner Sklaven zu erhalten. Sobald der neue Legat eintrifft, werde ich mich mit ihm über Maßnahmen unterhalten, die die Gesundheit der hiesigen Bevölkerung verbessern könnten. Dein Bericht würde helfen",

er wandte sich an den Jungen, den Fabiata mit "Cousin Rufus" angesprochen hatte:
"Wärst du mir auch damit behilflich, mein Gepäck in das Zimmer zur Straße hin zu schaffen?", fragte er.
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Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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08-20-2022, 08:34 PM,
Beitrag #24
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
"Natürlich helfe ich Dir", sagte Lucius: "Das Bett zu tragen ist kein Ding" 
Er machte  sich an die Arbeit und schleppte und zog  das Bett in das Zimmer, welches der Blonde angemietet hatte. Das Zwinkern von Fabata ging ihm ans Herz; er wurde rot und sagte schnell: "Bisschen heiß heute, nich?"
Er hätte gerne mehr gesagt, doch in Fabatas Gegenwart bekam er wie immer nix Gescheites raus. "Ich trinke gerne einen Becher, aber nur, wenn Du dich dabei auch darüber hinweg setzt" Lucius merkte selbst, dass er Unsinn redete und verbesserte sich:
"Ich meinte, wenn du dich zu mir setzt und ausruhst. Du brauchst doch Ruhe", er schaute zu dem nächsten Gast, der ihn fragte, ob er ihm beim Gepäck half
"Klar. Was ist es - die fetten Amphoren?", er sprang vom Treppenabsatz, war in ein paar Schritten bei den Dolia und nahm eine auf die Schulter. Dabei spannten sich seine Muskeln an. Lucius war groß und breitschultrig für sein Alter:
"Die kommen ins andere Zimmer?", so den Bizeps angespannt ging er an Fabata vorbei. Sie sollte nur sehen, wie stark er war, dass er sie beschützen konnte, wenn es hart auf hart kam. Aber sein Blick war noch arglos, der eines Jungen:
"Wenn du was zu tun hast, sag mir nur Bescheid, Fabata, ich erledige das" Was man von ihrem  drögen Ehemann nicht sagen kann, dachte Lucius.
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08-21-2022, 02:27 PM,
Beitrag #25
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
Bonni war schon den ganzen Morgen durch die Stadt gestreift, trat nun ein wenig verärgert in die Taberne. Verärgert war sie weil sie gelangweilt war. Niemanden den sie kannte hatte sie getroffen. Nichts interessantes hatte sie beobachtet, jetzt galt ihre Hoffnung der Taberna. Mit einem neugierigen Blick trat sie ein, schaute sich um und versuchte einen Platz mit einem möglichst großen Überblick zu ergattern. Schon wieder war das Ergebnis nicht grade zufriedenstellend. Sie ging auf einen Gast zu, schaute ihn fragend an, als dieser nickte setzte sie sich zu ihm.
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08-21-2022, 04:39 PM,
Beitrag #26
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
Der Bohneneintopf hatte dem Optio ausgezeichnet geschmeckt. Für ihn stand fest, er würde hier so oft wie möglich seine Mahlzeiten zu sich nehmen. Jetzt wurde es langsam zeit er musste zur Castra zurück um die Wachablösung zu beobachten, denn da hatten sich in der letzten Zeit Unstimmigkeiten ergeben. Suchen schaute er sich umher, der Bedienung ein Zeichen zu geben. Dabei erblickte er die blönde Keltin, ach schau an, verdreht sie jetzt hier alle Köpfe, dachte er bei sich.
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08-21-2022, 07:17 PM,
Beitrag #27
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
(08-20-2022, 02:11 PM)Flavianus Pytheas schrieb: "Danke die Lichtverhältnisse in dem Zimmer zur Straße hin sind perfekt. Wenn Du einmal Zeit findest, Iuventia Fabata, würde ich mich auch gerne mit dir zusammen setzen, um eine genaue Beschreibung des bedauerlichen Todes deiner Schwägerin und deiner Sklaven zu erhalten. Sobald der neue Legat eintrifft, werde ich mich mit ihm über Maßnahmen unterhalten, die die Gesundheit der hiesigen Bevölkerung verbessern könnten. Dein Bericht würde helfen"

Es freute mich, dass ihm das Zimmer gefiel. Wir hatten auch schon in der Vergangenheit reisende Beamte und Gelehrte und alle mochten dieses Zimmer lieber, wenn es verfügbar war. 

Ob der Anfrage auf eine Unterredung ob ich irgendwann Zeit dafür hatte, überlegte ich kurz und antwortete: "Du kannst gerne früh vormittags rüber in unser Wohnzimmer kommen. Dann kümmere ich mich meist um Näharbeiten, wenn das Licht gut ist. Entschuldige mich nun bitte, Meister Medicus." 


Gesagt, getan, war ich auch schon entschwunden, denn es war so viel zu tun.

(08-20-2022, 08:34 PM)Lucius Asinius Rufus schrieb: "Natürlich helfe ich Dir", sagte Lucius: "Das Bett zu tragen ist kein Ding" 
Er machte  sich an die Arbeit und schleppte und zog  das Bett in das Zimmer, welches der Blonde angemietet hatte. Das Zwinkern von Fabata ging ihm ans Herz; er wurde rot und sagte schnell: "Bisschen heiß heute, nich?"
Er hätte gerne mehr gesagt, doch in Fabatas Gegenwart bekam er wie immer nix Gescheites raus. "Ich trinke gerne einen Becher, aber nur, wenn Du dich dabei auch darüber hinweg setzt" Lucius merkte selbst, dass er Unsinn redete und verbesserte sich:
"Ich meinte, wenn du dich zu mir setzt und ausruhst. Du brauchst doch Ruhe

Rufus war mittlerweile wirklich schon ein kräftiger junger Mann. Eigentlich müssten ihm die Mädchen alle hinterher laufen, so wie er aussah. Was wohl der Grund war, dass er ihr noch kein Mädchen gegenüber erwähnt hatte oder gar vorgestellt? 

"Dann müssen wir aber erst später am Abend zusammensitzen. Jetzt habe ich wahrlich keine Zeit. Ich muss auch schon wieder runter und mich um den Schankraum kümmern. Seit wir Esus und Baldrus verloren haben, könnte ich mich vierteilen und hätte immer noch genug zu tun." 

Ich schenkte meinem jungen Vetter noch ein müdes Lächeln, ehe ich mir das schmerzende Kreuz rieb und mich vorsichtig die steile Treppe hinab bugsierte.

Zitat:Nero Traulius Axianus
Der Bohneneintopf hatte dem Optio ausgezeichnet geschmeckt. Für ihn stand fest, er würde hier so oft wie möglich seine Mahlzeiten zu sich nehmen. Jetzt wurde es langsam zeit er musste zur Castra zurück um die Wachablösung zu beobachten, denn da hatten sich in der letzten Zeit Unstimmigkeiten ergeben. Suchen schaute er sich umher, der Bedienung ein Zeichen zu geben. Dabei erblickte er die blönde Keltin, ach schau an, verdreht sie jetzt hier alle Köpfe, dachte er bei sich.


Nach dem ganzen Drama im oberen Stockwerk und der Verstauung von all dem Gepäck und der Personen, widmete ich mich wieder dem Geschehen im Schankraum. Der soldatisch wirkende Traulius Axianus war mit seinem Bohneneintopf und Getränk fertig und suchte anscheinend nach mir. Auch schien eine blonde Keltin zur Schar meiner Gäste gestoßen zu sein. 

Ich widmete mich allerdings zuerst dem Optio und begann das Geschirr einzusammeln. "Ich hoffe, das Essen hat gemundet. Darf es noch ein Nachschlag sein?" fragte ich freundlich.
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08-22-2022, 10:09 AM,
Beitrag #28
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
Über die Lippen des Optio kam ein dünnes aber zufriedenes Lächeln, was bei ihm nur selten zu sehen war. „Ich würde ja gerne, doch leider muss ich zum Dienst. Dafür gebe ich aber das Versprechen, so oft wie möglich den Bohneneintopf und noch weitere Gerichte zu bestellen.“ Für Traulius waren das Worte die man bestimmt noch nie oder mehr als selten gehört hatte. Bevor er sich erhob bezahlte er die gewünschte Summe. „Vale bene“, kam noch von ihm und schon eilte er zur Türe.
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08-22-2022, 01:41 PM,
Beitrag #29
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
(08-19-2022, 04:10 PM)Iuventia Fabata schrieb: "Der Preis für das Zimmer beträgt 2 Asse pro Tag, 2 Sesterzen für 4 Tage oder 1 Denar für eine volle Woche. Die Unterkunft für die Sklaven kostet die Hälfte zusätzlich."

Ich musste auf unsere Ersparnisse achten. Anderseits war das Zimmer nicht allzu teuer und  in hervorragender Lage, nämlich nicht weit zum Stadtpalast. So schlug ich zu, bevor es mir ein Fremder wegschnappte:
"Dann erst einmal bitte für vier Tage, Iuventia Fabata, drei Sesterzen für die Unterkunft. Und es wäre mir recht, wenn du gleich Verpflegung für uns und unsere Knechte mit einrechnest. Also fünf Personen"
Es roch zumindest verlockend, und wir mussten nicht irgendwo auf der Straße etwas zu essen kaufen:
"Die Arbeiter essen bitte das Gleiche wie wir", das war bei Sklaven nämlich oft nicht der Fall:
"Ich lass meine Männer unser Gepäck hochbringen. Vielen Dank Frau Iuventia Fabata"
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08-24-2022, 05:24 PM,
Beitrag #30
RE: Taberna "Zum Weißen Pferd"
(08-21-2022, 07:17 PM)Iuventia Fabata schrieb: Es freute mich, dass ihm das Zimmer gefiel. Wir hatten auch schon in der Vergangenheit reisende Beamte und Gelehrte und alle mochten dieses Zimmer lieber, wenn es verfügbar war. 

Ob der Anfrage auf eine Unterredung ob ich irgendwann Zeit dafür hatte, überlegte ich kurz und antwortete: "Du kannst gerne früh vormittags rüber in unser Wohnzimmer kommen. Dann kümmere ich mich meist um Näharbeiten, wenn das Licht gut ist. Entschuldige mich nun bitte, Meister Medicus." 


"Da gibt es nichts zu entschuldigen. Ich danke Dir viel mehr für deine Zeit und die vielen Informationen. Morgen vormittag komme ich gerne vorbei", sagte Flavianus Pytheas und neigte ein klein wenig den Kopf. Er war schon lange kein Sklave mehr, doch noch immer reagierte er, wenn man ihm freundlich begegnete, instinktiv mit einer Demutsgeste.

 Dann zog der Medicus die Bilanz des heutigen Tages: In der kurzen Zeit, die er in Iscalis war, hatte er einen Assistenten gewonnen, über hiesige Krankheiten etwas erfahren, den Vater des künftigen Legaten kennen gelernt und den Hinweis bekommen, dass eine geheimnisvolle Kräuterfrau im Umland lebte, mit der er vielleicht in Kontakt treten konnte.

Pytheas war damit zufrieden. Er beschloss, sich auszuruhen und sich später vielleicht die Häuser im Oststeil der Stadt anzusehen.
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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