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Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
11-13-2023, 12:13 PM,
Beitrag #1
Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Anwen rannte, so schnell ihre Beine sie tragen konnten. Ihr Herz raste im Takt mit den hastigen Schritten, während der Klang der raschelnden Blätter unter ihren Füßen sich mit dem bedrohlichen Dröhnen der verfolgenden Schritte eines römischen Legionärs vermischte. Sie spürte, wie ihre Lungen brannten, während sie verzweifelt nach Luft schnappte und sich immer tiefer in den undurchdringlichen Wald begab. Ein rascher Blick über die Schulter verriet ihr, dass der Verfolger unerbittlich dicht auf ihren Fersen blieb.

Die Wurzeln und das unebene Gelände des Waldes erwiesen sich als gnadenlose Gegner für die Fliehende, bis sich ihr Fuß schließlich in einem heimtückischen Ast verfing. Anwen stolperte, und mit einem schmerzerfüllten Schrei landete sie unsanft auf dem Boden. Das Aufprallgeräusch wurde von einem pochenden Schmerz begleitet, als ihr Knie auf einen Stein traf, der ungünstig in ihrem Weg gelegen hatte. Bevor sie sich aufrappeln konnte, war ihr Verfolger zur Stelle und nutzte diesen Moment der Schwäche, um sie zu überwältigen.

Ein verzweifelter Kampf entfaltete sich zwischen der keltischen Priesterin und dem römischen Soldaten. Seine kräftigen Arme versuchten, ihre zierliche Gestalt zu umklammern, aber Anwen kämpfte mit der Kraft der Verzweiflung. Ihre tastenden Hände fanden endlich Halt an dem Sack mit ihren Habseligkeiten, der dicht neben ihr lag. Die Finger erreichten den Griff ihres Opfermessers, das sie stets in einem Tuch eingewickelt darin verwahrte. Mit einem entschlossenen Aufbäumen rammte sie das Messer in den Arm des Legionärs, der vor Schmerz aufschrie und von ihr abließ. Anwen nutzte den Moment geschickt, um sich aufzurappeln und dem nun verletzten Legionär gegenüberzutreten.

Die Dunkelheit des Waldes spiegelte sich in ihren entschlossenen Augen, während sie das Messer fest umklammerte. Der römische Soldat versuchte, sich aufzuraffen, aber Anwen zögerte nicht. Mit einem weiteren gezielten Stich traf sie diesmal den Hals ihres Gegners. Der Soldat starrte sie überrascht an, während das Blut mit einem gurgelnden Geräusch aus ihm hervortrat und sein Leben langsam schwand. "Für dich, große Göttin!" sagte sie, während sie dem Römer beim Sterben zusah.

Die Stille des Waldes kehrte zurück, nur das Flüstern des Windes und das Rascheln der Blätter waren zu hören. Anwen blickte auf den leblosen Körper des Legionärs, während der Nebel ihrer Angst sich langsam lichtete. Sie hatte ihr Überleben verteidigt und ihrer Göttin Andraste das Blut ihres Feindes als Opfer dargebracht. Jetzt erst bemerkte sie, dass ihr Knie immer noch fürchterlich schmerzte. Mit einer Mischung aus Entschlossenheit und Schmerz hob sie ihre wollene Tunika an und betrachtete die offene Wunde an ihrem Knie, die immer noch blutete. Noch einmal kramte sie in ihrem Sack und fand ein Tuch, mit dem sie versuchte, die Wunde zu verbinden. Humpelnd setzte sie ihren Weg fort, auf der Suche nach Hilfe, einem Ort, an dem sie sich ausruhen und sich um ihr verletztes Knie kümmern konnte.
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11-13-2023, 01:36 PM,
Beitrag #2
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
>>> Raven war schon seit kurz nach dem Sonnenaufgang unterwegs, heute ging es ihr etwas besser obwohl sie noch immer Fieber hatte und ihre Hände kaum noch zu etwas zu gebrauchen waren.
Sie hatte des Rest des Hasen in Blätter gewickelt und dann in ihre Rocktasche gestopft, genau wusste sie nicht wo sie war aber die ungefähre Richtung zu den heiligen Quellen meinte sie schon zu wissen.
Auch jetzt stolperte sie mehr als sie lief und wenn jemand in diesem Stückchen Wald war, würde er sie bestimmt schon Meilenweit im Voraus hören.
An einem Bachlauf liess sie sich einfach ins Gras sinken, schöpfte etwas Wasser und versuchte ihre Stirn zu kühlen. Sie trank ein paar Schlucke und legte sich dann etwas hin, die Arme im kühlen Wasser.
„Nur einen Moment, nur etwas abkühlen, gleich geht’s weiter.“ dachte sie, denn noch immer kam kein Ton über ihre Lippen.
Das feuchte Grass und auch die Arme im kalten Wasser liesse sie wirklich etwas abkühlen doch die Lieder wurden so schwer.
„Du darfst jetzt nicht einschlafen, zieh zumindest die Arme aus dem Wasser“ dachte sie noch, doch alles war so schwer wie Blei und ihre Lieder schlossen sich.
Wieder holte sie die Dunkelheit ein, doch diesmal hörte sie zumindest keine Schreie und das geknistert des Feuers.
Irgendetwas weckte sie, ein Geräusch, eine Bewegung. 
Trotz ihrer Schwäche war Raven sofort wach, das kleine Messer in ihrer Tasche lag wie vom Zauberhand ihn geschwollenen, wunden Hand.
Raven merkte den Schmerz nicht, wie ferngesteuert richtete sie sich auf, kroch hinter den nächsten Busch und horchte.
Ein Ast knackte, das feuchte Laub raschelte…es war nicht viel aber doch da. 
Ein Tier, das auch trinken wollte? Ein Feind? Nein ein Römer war das nicht, die machten viel mehr lärm.
Raven merkt wie ihr schwindlig wurde und Übelkeit kam hoch, Schweiß lief ihr in die Augen und in den Ohren begann es zu pfeifen.
Jetzt kam eine Frau aus dem Dickicht, nur ein paar Schritte von ihr entfernt. Auch sie schien verletzt den sie humpelte etwas als sie Richtung Bach ging, oder eben eher humpelte.
Raven konnte sich nicht mehr halten und kippte einfach vorne über aus dem Dickicht, in der Hand noch immer das kleine Messer.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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11-14-2023, 11:55 AM,
Beitrag #3
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Anwen setzte ihren Weg durch den dunklen Wald fort. Der Schmerz in ihrem Knie war fast unerträglich, aber sie wusste, dass sie weitergehen musste. Sie konnte nicht riskieren, von weiteren römischen Soldaten gefunden zu werden. Denn dort, wo einer gewesen war, konnten noch mehr sein! Irgendwann hatte sie einen Ast gefunden, der auf dem Boden lag. Er war gerade gewachsen und eignete sich als Stock, an den sie sich klammern konnte, um besser voran zu kommen.
Sie war bereits schon Stunden unterwegs gewesen, als sie endlich an einen Bach kam. Inzwischen schmerzte nicht mehr nur ihr Knie. Gefühlt tat ihr alles weh. Außerdem hatte sie großen Durst. Sie dankte ihrer Göttin, dass sie sie hierher geführt hatte.
Sie ließ sich vorsichtig ins Gras sinken und schöpfte dann gierig mit ihren Händen das klare kühle Wasser. Zunächst stillte sie ihren Durst. Dann kühlte sie ihre Stirn damit und zuletzt wollte sie ihre Wunde am Knie damit reinigen. Sie schob den Stoff ihrer Tunika nach oben und löste vorsichtig das Tuch, mit dem sie ihr Knie verbunden hatte. Es war inzwischen voller Blut und Schmutz. Auch ihr zerschundenes Knie sah schlimm aus! Vorsichtig ließ sie etwas Wasser über die Wunde laufen. Sie biss dabei die Zähne zusammen, damit sie nicht zu laut schreien musste.  Als sie die wunde gesäubert hatte, suchte sie nach einem neuen Stück Stoff, mit dem sie ihr Knie verbinden konnte. Sie riss ein Stück einer alten aber sauberen Tunika ab, die sich noch in ihrem Sack befunden hatte, den sie wie eine Umhängetasche tragen konnte. Damit verband sie sich ihr Knie. Einen Augenblick wollte sie noch ausruhen.
 Doch plötzlich stürzte etwas aus dem Busch hervor, direkt auf sie. Sie hatte keine Zeit mehr, um nach ihrem Messer zu greifen. Sie stieß einen Schrei aus, als sich der fremde Körper auf sie stürzte und wollte sich gegen sie wehren. Es war eine Frau, deren Haar so schwarz war, wie das Gefieder der Raben. "Lass mich!", schrie sie.
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11-14-2023, 01:47 PM,
Beitrag #4
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Raven war übel, ihr Kopf schien wieder zu zerbersten und sie sah nur noch geflimmert vor den Augen. Mühsam richtet sie sich auf, beim Fallen hatte sie das Messer verloren, mit fiebrigen Augen sah sie die Fremde an.
Sie hatte in ihrer eigenen Sprach mit ihr gesprochen, nicht römisch, was sie schon etwas beruhigte.
Raven wollte etwas sagen aber wieder kam nur ein röcheln aus ihrem Mund, so das sie ihre Hände ausstreckte, mit den Handflächen nach oben um anzuzeigen das sie ihr nichts tun wollte.

Die Frau vor ihr war eindeutig eine Einheimische, ihr rotes Haar schimmerte wie Flammen im Sonnenlicht oder war das nur das Fieber das ihr diese Flammen vorgaukelte?
Raven war sich gar nichts mehr sicher, war sie wirklich hier oder war sie schon jenseits der Inseln?
Erst der Fuchs und jetzt diese Frau umringt von Flammen?

Raven krümmte sich zusammen und erbrach das bisschen was sie bis jetzt zu sich genommen hatte, sie stöhnte qualvoll auf den das verstärkte ihren Kopfschmerz noch mehr.
Noh nie hatte sie solche Schmerzen gehabt, selbst als sie das erstmals die Kräuter zum letzten Samhain genommen hatte, war ihr danach nicht so schlecht gewesen.
Sie robbte zum Wasser und trank von dem kühlen Wasser.
Am liebsten würde sie jetzt hier und gleich sterben, wenn sie nicht schon tot war.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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11-16-2023, 11:49 AM,
Beitrag #5
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Schnell bemerkte ich, dass die Frau keine Absicht hatte, mich anzugreifen. Sie hielt zwar ein Messer in der Hand, doch es entglitt ihr, als sie zu Boden sank. Ihr Gesicht, insbesondere ihre Augen, verrieten, dass sie Fieber hatte. Sie krümmte sich und erbrach, nachdem sie unsanft auf dem Boden gelandet war. Sie stöhnte, als ob sie von unerträglichen Schmerzen geplagt würde. Ich rutschte zur Seite, um ihr Platz zu machen, als sie sich zum Wasser robbte und mit ihren Händen etwas Wasser schöpfte, um es zu trinken.

"Fühlst du dich nicht gut? Kann ich dir helfen?" Ich beugte mich zu ihr hinunter und berührte ihre Stirn. Sie war brennend heiß! "Komm!" Ich half ihr so gut ich konnte auf. "Du musst dich ausruhen! Und du brauchst Wärme!" Ein Dach über dem Kopf wäre natürlich ideal gewesen. Aber weit und breit gab es keine Hütte, geschweige denn ein Dorf. So blieb mir nichts anderes übrig, als Brennholz zu suchen, um ein Feuer zu machen, an dem wir uns wärmen konnten. Wir würden die Nacht hier verbringen müssen. Für mich war es nicht ungewöhnlich, unter freiem Himmel zu schlafen. Doch die Nächte wurden nach Samhain merklich kühler. Den Göttern sei Dank, es regnete nicht!

Ich stand auf und begann, nach Holz zu suchen. Ich musste sie für eine Weile alleine lassen. Aber ich hatte Glück und fand bald genug Holz, so dass ich mich nicht weit von ihr entfernen musste. Ich fand auch ein Stück Zunder und schnitt es von einem Baum ab. Mit vollen Armen kehrte ich zurück und bereitete eine Feuerstelle vor. Bald konnte ich ein Feuer entzünden.
Im Schein des Feuers durchsuchte ich meinen Sack und fand noch ein Stück Brot. Das war meine erste Mahlzeit des Tages. "Möchtest du etwas?" fragte ich sie und bot ihr etwas von meinem Brot an.
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11-16-2023, 02:18 PM,
Beitrag #6
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Obwohl Raven noch ihre verruste römische Kleidung trug hatte die Frau mit ihr in ihrer Sprache gesprochen.
Sie half ihr sich aufzurichten und an einer geschützten Stelle einen weichen Platz zu finden.
Die Fremde ging und sammelte etwas Holz, entzündete das Feuer und setzte sich dann zu ihr. Raven zuckte etwas vor dem Feuer zurück, noch zu frisch waren ihre Erinnerungen und auch die Träume ließen sie ja immer wieder an das geschehene erinnern.
Die Fremde bot ihr etwas von ihrem Brot an und Raven versuchte mit ihren geschwollenen und entzündeten Händen den durchgebratene Hasen aus der Tasche zu ziehen, was ihr nur zum Teil gelang. 
Sie stöhnte auf vor Schmerz und sah die Frau bittend an. Sie hob ihre Hände an und zeigte sie ihr.

Raven hatte Vertrauen zu der Fremden, alles in ihr sagte Ihr das sie sich nicht fürchten brauchte, hier war sie in Sicherheit. Jetzt, als sie nicht mehr allein war, überkam sie eine Ruhe, gleichzeitig wurden ihre Glieder schwer und es tat ihr alles weh. 
Ihr wurden die Lieder wieder schwer und nur mit Mühe konnte sie sie aufhalten. Sie durfte jetzt nicht einschlafen…wobei nur einen Augenblick, nur etwas ausruhen. Langsam senkten sich wieder ihre Lieder.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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11-23-2023, 10:27 PM,
Beitrag #7
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Anwen  sah sich die fremde Frau nun etwas genauer an. Jetzt, da sie so nah bei ihr saß, erkannte sie, dass der Schmutz auf ihrer Kleidung Ruß war. Auch der Geruch, der von ihr ausging, roch nach Rauch. Ob sie in einem Feuer gewesen war? Das erklärte vielleicht auch, weshalb sie erschrocken war, als Anwen das Feuer entfacht hatte.  In ihren Augen spiegelte sich Schmerz und Verzweiflung wider. Etwas Schlimmes musste geschehen sein! Dass ihre Kleidung römisch aussah, störte sie erst einmal nicht. Auch wenn die Fremde bisher kein einziges Wort gesagt hatte, schien sie sie doch zu verstehen. Es gab sicher einen guten Grund dafür. Vielleicht war sie eine entflohene Sklavin. Falls sie doch Römerin war, würde sie ein vortreffliches Opfer für Andraste abgeben!
Nachdem Anwen ihr Brot hervorgeholt hatte, versuchte auch sie etwas aus ihrer Tasche herauszuziehen. Aber sie schaffte es nicht, denn, wie ich sehen konnte, waren  ihre Hände geschwollen und entzündet. Sie stöhnte vor Schmerzen und Anwen konnte sehen, wie sehr sie litt. "Ist schon gut, ich helfe dir!" Sie nahm die Tasche und holte einen durchgebratenen Hasen hervor, den die Fremde mit ihr teilen wollte.
Dann begann sie in ihrem eigenen Beutel zu kramen und holte eine tönerne Schale und einen Beutel mit Kräutern heraus und gab davon etwas in die Schale, dann nahm sie den Hasen und versuchte, ein wenig Fett, dass sich unter der geratenen Haut befand, zu lösen und vermengte es mit den Kräutern. Vorsichtig erhitzte sie nun den Inhalt der Schale und ließ den so entstandenen Balsam abkühlen, um dann die Hände der Fremden damit zu bestreichen. Mit dem Rest versorgte sie ihre eigene Wunde.

Die Fremde hatte inzwischen Vertrauen zu ihr gefasst. Zumindest war ihre Anspannung von ihr abgefallen. Anwen hatte versucht, ihr ein paar Fleischstückchen und Brot in den Mund zu stecken, damit sie essen konnte. Schon bald senkten sich ihre Augenlieder und sie schlief ein. Anwen kuschelte sich etwas näher an sie heran und deckte sich und die Fremde mit ihrem Umhang zu. Irgendwann in der Nacht schlief auch sie ein.
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11-30-2023, 10:29 AM,
Beitrag #8
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Als Raven erwachte, fühlte sie sich etwas erholt, der Schlaf war diesmal ohne Träume und Angst gewesen.
Sie spürte neben sich die ruhig schlafende Fremde und musste sogar etwas schmunzeln.
Die Kälte der Nacht stieg in ihr hoch und auch der Schmerz in Händen und Gliedern kehrte zurück.
Raven hob ihre Hände an, durch die Verbände brannten sie nicht mehr doch jede nur kleinste Bewegung schmerzte.
Die Erinnerung kehrte zurück und Raven musste gegen die aufsteigenden Tränen ankämpfen.
Es half alles nichts, sie konnte jetzt nicht in Trauer und Trübsinn verfallen. Sie musste weiter und ihre Schwestern finden. Nur dort konnte sie noch Frieden und Ruhe finden.
Raven schob den Umhang von sich und richtete sich auf.
Der leichte Schwindel im Kopf legte sich schnell und sie sah sich um, sie kannte sich sehr gut aus und wusste das sie wohl automatisch den Weg zu den heiligen Quellen eingeschlagen hatte.
Mühsam kam sie auf die Füße und ging zum Bach, kniete sich darüber und sah in das, im Sonnenaufgang schimmernde Wasser.
Sie war nicht besonders gut in dem Blick in den Spiegel aber versuchen musste sie es trotzdem.
Immer wieder flimmerte es am Rand ihres Blickfeldes aber das Wasser floss einfach so weiter, ohne ihr etwas zu zeigen.
Seufzend richtete sie sich wieder auf und wendete sich zu ihrer Begleitung um.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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12-04-2023, 10:30 AM,
Beitrag #9
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Anwen war in einen festen und tiefen Schlaf gefallen. unter ihrem Umhang und neben der fremden jungen Frau, war es in der Nacht mollig warm gewesen. Als dann ein neuer morgen begonnen hatte, erwachte auch sie und gähnte herzhaft. Schnell hatte sie realisiert, dass die Fremde bereits auf den Beinen war und zum nahen Bach gegangen war.
Anwen rappelte sich auf. Sehr schnell meldete sich ihr schmerzendes Knie wieder zurück. Trotzdem versuchte sie aufzustehen und humpelte auch zum Bach. "Guten Morgen, hast du gut geschlafen?" fragte sie Fremde. "Ich bin Anwen. Wie heißt du?" Mehr als ihren Namen wollte sie der Fremden vorerst nicht preisgeben. Nicht bevor sie nicht wusste, mit wem sie es zu tun hatte.
Sie ließ ihre Hände ins kalte Wasser sinken und schöpfte etwas davon um zu trinken und sich das Gesicht zu waschen. Danach kümmerte sie sich um ihre Wunde am Knie. Vorsichtig säuberte sie sie und wusch das Tuch aus, mit dem sie ihr Knie verbunden hatte. Dann sah sie zu der Fremden hinüber, die aufgrund ihrer verbundenen Hände nicht selbst Wasser schöpfen konnte. "Möchtest du auch etwas Wasser?" fragte sie. Sicher mussten auch ihre Hände wieder neu verbunden werden. Vielleicht schafften sie es dann auch gemeinsam, ein Dorf zu finden, dass ihnen beiden Hilfe anbieten konnte.
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12-04-2023, 04:41 PM,
Beitrag #10
RE: Von einer, die auszog, das Fürchten zu lehren
Raven lächelte Anwen zu und neigte leicht den Kopf um ihr anzuzeigen das sie verstanden hatte. Sie deutete mit der Hand auf ihren Rachen und gab eine Art Krächzen von sich, hoffentlich verstand Anwen das sie nicht reden konnte.
Sie nickte als Anwen sie nach Wasser fragte. Nachdem beide Frauen getrunken hatte und die Wunden neu verbunden waren machten sie sich weiter auf den Weg.
Raven deutete Anwen an das sie wüsste wo es weiter ging und hoffte das die Frau ihr auch folgte.
Sie folgten dem kleinen Bach einige Stundend, das Wasser sprang über ein paar Steine und es gab einige kleine Senken in denen sich die Fische nur so tummelten. Der sie umgebende Wald war dicht und bestand aus Eiben, Eschen und Fichten und der verborgene Pfad war kaum zu entdecken, doch Raven wusste genau wo sie hinwollte.
Sie waren fast den ganzen Tag unterwegs gewesen, hatten immer wieder Rast gemacht, da Anwen mit ihrem verletzten Bein nicht so zügig laufen konnte und auch Raven noch schwach und müde war.
Raven wollte aber noch vor der Dunkelheit im Dorf ankommen, so das sie sich und auch ihre Begleitung immer wieder dazu ermunterte weiter zu gehen.
Sie hörte schon die erste Eule rufen als sie endlich auf die kleine Lichtung mit Gildas Häuschen trafen.
Rauch kam aus dem Schornstein und auch in einem der anderen Häuser war deutlich zu erkennen das auch dieses bewohnt war.
Raven musste schmunzeln, als sie das Letze mal hier war, es war schon fast ein Jahr her, hatte sie Beltane gefeiert und sie war die Jungfrau gewesen. Damals hatte Gilda noch alleine hier gelebt, jetzt hatte wohl noch ein paar Schwestern den Weg hierher gefunden.
Raven wendete sich um zu Anwen und deute auf das Haus von Gilda.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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