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Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
07-30-2023, 04:51 PM,
Beitrag #92
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-27-2023, 02:40 PM)Flavianus Pytheas schrieb: "In der Zeit, als du im Palast eingeladen warst, war ich gewiss schon aus dem Ganymedalter heraus und bereits Medicusschüler. Ansonsten hätte ich dein Gesicht bestimmt nicht vergessen, verehrte Aglaia. Mein Freund kam aus dem Osten und hieß Spyri oder Spyridon, doch wir alle nannten ihn nur Persephone", antwortete Pytheas etwas gedankenverloren, aber dann nickte er: "Das der Aventin vom Feuer verschont wurde, habe ich noch nie so gesehen. Meiner Erfahrung nach geschehen Brände eher durch menschliche Unachtsamkeit als durch göttlichen Willen. Es wurde nach dem großen Brand auch sehr richtig und vernünftig reagiert mit Mindestabständen zwischen den Neubauten und Feuerschutzmaßnahmen. Hier in Iscalis macht man sich über die Brandgefahr weit weniger Sorgen", er schaute in den blauen Himmel:
"Man vertraut wohl auf das wechselhafte, britannische Wetter. Aber dieser Sommer ist außergewöhnlich warm und trocken, und da es hier keine Feuerwachen gibt, wäre ein Brand auch hier gefährlich. Ja, ja diese  unerträglich heißen Sommer in Rom mit seiner Million Einwohner, die kenne ich gut", jetzt lachte Pytheas:
"Wer kann, flieht. Im Sommer war der Kaiser meist auf Sommerfrische in Antium oder Baiae, doch ich gehörte nicht zu den Dienern, die ihn begleiten durfte. Ich musste in Rom bleiben"
Als von Aglaias Mäzen und den schwierigen Erben hörte,  hob er wieder seinen Becher:

"Auf diesen edlen Herren mit seinem untrüglichem Kunstverstand!", sagte er: "Iscalis wäre zweifellos ohne Aglaia um eine Attraktion ärmer"

Owain legte  seine düstere Miene nicht ab, was dem Medicus Leid tat, denn er hatte nie vorgehabt, den Mann irgendwie zu kränken. Aufmerksam hörte er seinen Ausführungen zu:
"Y Mynyt Du", versuchte er sich an dem Wort: " 'Du` bedeutet Schwarz, nicht wahr? Soviel habe ich von der Sprache behalten. Ich würde gerne einmal wie mein Namensvetter, der große Entdecker Pytheas von Massilia in den Norden reisen und sehen, ob die Berge aus gefrorenem Wasser im Meer tatsächlich existieren. Was meinst du, würden die Kelten mich durch ihre Lande ziehen lassen, werter Schmied Owen? Ich würde ohne Waffen kommen und  sie zum Dank ärztlich behandeln, wenn sie es wünschen"
Flavianus Pytheas erfuhr nun, dass Owain das Eigentum seiner Freundin bewirtschaftete. Er schaute von einem zum anderen:
"Nun werde ich doch neugierig, zu erfahren, wie ihr euch beide kennen und lieben gelernt gelernt habt? In Isca Silurum? Oder ist meine Frage indiskret? In diesem Fall ziehe ich sie zurück, und bitte euch, so zu tun, als ob sie nie gestellt worden wäre"
Für Pytheas war alles interessant. Und das junge so unterschiedliche Paar, die griechische Hetäre und der silurische Schmied, war auf jeden Fall außergewöhnlich.

Ich sah Pytheas an und schätzte kurz sein Alter ab. Er war etwas älter als ich, würde ich sagen. Das hieß, er musste als Mundschenk im Palast gearbeitet haben... "Du warst Sklave von Nero?" kam mir eine Erkenntnis. Ich sagte es nicht anklagend oder abschätzig, meiner Meinung nach war Nero kein wirklich schlechter Kaiser gewesen, und er hatte ja auch lange regiert. Er war nur zu gefühlvoll für diesen Job gewesen und hatte sich dadurch viele Feinde gemacht. Und er hatte es versäumt, rechtzeitig für einen Erben zu sorgen. Ein Fehler, den ein Kaiser nicht machen sollte, wie uns spätestens das Vierkaiserjahr gelehrt hatte.
Und das hieß, Persephone war einer von Neros Lieblingen gewesen. Hatte er nicht auch einen geheiratet, als seine Frau gestorben war, der in ihre Rolle geschlüpft war? Sogar Otho und Galba sollen den jungen Mann dann geheiratet haben, wegen des Anspruchs und so. Nur Vitellius wollte ihn dann hinrichten lassen, zum Vergnügen der Massen. Ich hoffte, dass das nicht derselbe Knabe war, sondern es Pytheas' Persephone besser ergangen war. Geliebte zu sein war immer eine gefährliche Position, wie ich ja auch selbst wusste. Da hatte ich schon von Berufs wegen die Hoffnung, dass Persephone davongekommen war.

Owain schien beschlossen zu haben, die Stimmung verderben zu wollen, auch wenn Pytheas sich alle Mühe gab, ihn ins Gespräch einzubinden. Ich sollte wirklich nicht mehr arbeiten, wenn er in der Nähe war. Was hieß, dass ich ihn nicht mehr zu solchen Festen mitnehmen konnte. Ich hasste beide Dinge gleichermaßen. Und noch mehr, dass es scheinbar so offensichtlich war, dass Pytheas nun fragte, wie wir uns lieben gelernt hatten - ein Wort, das eine Hetäre äußerst selten in den Mund nahm und nie in der Öffentlichkeit! Entsprechend erschrocken guckte ich wahrscheinlich auch.
"Ich habe Owen auf dem Markt gekauft. Er ist mein Sklave", sagte ich und hoffte, dass das weiter Nachfragen obsolet machen würde. Man sprach nciht davon, dass man Sklaven lieben würde, selbst wenn es so wäre. Das würde Pytheas als ehemaliger Sklave noch besser wissen als ich.

Aber wahrscheinlich würde es ohnehin nicht so weit kommen, denn die stimmung änderte sich rapide. Immer mehr Kerle fingen an, an Frauen in ihrer Nähe herumzugrabbeln. Ob die das wollten oder nciht schien erstmal zweitrangig zu sein, ebenso wie die Tatsache, wer mir wem denn verheiratet war. Ein Paar fing an, quasi direkt am Tisch der Honoratioren zu poppen, zog sich dann aber doch in eine Seitenstraße zurück. Ich schaute mit Faszination und Entsetzen gleichermaßen hin.
"Ich glaube, wir sollten besser gehen, Owain", meinte ich und erhob mcih auch, als ich eine nahe Truppe Legionäre erspähte, die mir bekannt vorkamen und die so aussahen, als würden sie jeden Moment mitmachen. Einige schienen sich auch schon ein Mädchen ausgesucht zu haben, die mit hochgeschobenem Kleid auf einem Tisch saß und der Mann vor ihr doch sehr eindeutige Bewegungen zwischen ihren Beinen vollführte. Ich war mir nicht ganz sicher, wie freiwillig das geschah, war mir aber sehr sicher, dass ich das nicht wollte.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers - von Liciniana Aglaia - 07-30-2023, 04:51 PM

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