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Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
07-13-2023, 09:32 PM,
Beitrag #56
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-12-2023, 10:04 PM)Owain schrieb: Während ich in der Schlange vor der Essensausgabe wartete, starrte ich immer noch vor mich hin. Fast glaubte ich schon, die Spaß an diesem Fest sei mir vergangen. Doch als ich endlich die Brote mit dem Eintopf in Händen hielt, freute ich mich wieder auf das Essen. 
Pütas, oder so ähnlich, war natürlich längst wieder an unserem Tisch. Er und Aglaia unterhielten sich in einer eigenartigen Sprache, von der ich rein gar nichts verstand. Pütas hatte die Getränke geholt, zwei Becher Wein und eine Kanne Wasser. Mein Bier war wahrscheinlich verloren gegangen. "Wo ist mein Bier?"fragte ich. Wahrscheinlich noch im Fass, dachte ich mir. Ich verzog leicht säuerlich mein Gesicht und sah hinüber zum Ausschank. Mist, wenn ich mich jetzt dort anstellte, war mein Eintopf kalt! Ich atmete tief durch und setzte mich. "Guten Appetit!" wünschte ich den beiden und begann mit dem Essen.

(07-13-2023, 06:34 PM)Flavianus Pytheas schrieb: "Ganymed, das war einmal", entgegnete Pytheas, während er recht geschickt vier Teile Wasser und einen Teil Wein in einen Becher goss: "Ich bin ein Freigelassener. Als Kind war ich Mundschenk, und später gab mich mein früherer Herr zu einer Ausbildung an einen Medicus. So kam ich zu meinem Beruf"
Er setzte sich hin. Die schöne Dame war eine Hetäre, und sie sprach reinstes Attisch, was auf eine vorzügliche Bildung schließen ließ. Die meisten Griechen, er inbegriffen,  sprachen Koiné. Das sagte er auch gleich:
"So schön wie du bist, ist meine Sprache nicht. Ich habe nie unter Griechen gelebt, weißt du"
Dann merkte er, was er gesagt hatte, und er korrigierte sich, wobei er leicht errötete:
"Ich wollte sagen: So schön wie deine Sprache, ist die meine nicht. Lebst du schon lange in Iscalis? Ich habe dich zuvor noch nie gesehen. Das ist aber kein Fehler,denn das bedeutet, dass du vermutlich noch nicht krank warst"
Er sah außerhalb der Praxis recht wenige Leute: "Wie nennst du dich?", wollte er wissen.

Dann kam der Schmied zurück und fragte nach seinem Bier. Pytheas war so in Gedanken gewesen über das, was er ihm erzählt hatte, so dass er es in der Schlange einfach vergessen hatte. Aber auch die Hetäre brachte ihn durcheinander. Er spritzte auf:
"Entschuldigung, Owen. Ich habe intensiv darüber nachgedacht, was du mir berichtet hast. Und glatt dein Bier vergessen. Ich stelle mich gleich noch einmal an",
Bevor jemand etwas sagen konnte, ging er noch einmal los, ergatterte einen Becher Bier und stellte ihn mit einer gespielten Verbeugung vor Owain hin.
"So haben wir alles? Ich bin sonst nicht so zerstreut. Doch die Gegenwart deiner schönen Freundin aus Athen verwirrt gerade meine Sinne. Euch auch allen Guten Appetit"
Und Pytheas überlegte, was sein Patron dazu sagen würde, würde er für die Dienste einer exklusiven Hetäre, und das war sie zweifellos, bezahlen. Vermutlich ihn ausschimpfen. Der Kaiser war auf privatem Gebiet sparsam. Aber vielleicht musste er nicht bezahlen. Vielleicht konnte man tauschen: Kunst gegen Kunst.
Pytheas probierte einen Löffel. Doch sein Eintopf war schon kalt geworden, und er schmeckte ihm daher nicht so wirklich. Nach zwei Löffeln schob er ihn fort:
"Ihr beide seid ein Paar? Oder eher ...Freunde?", Pytheas war direkt, als er fragte, was Sache war. Er wollte wissen, ob der Schmied Rechte an der Person der jungen Frau hatte. In diesem Fall hätte er jeden Flirtversuch sofort unterlassen.

Ich lächelte vor mich hin, als er ein Kompliment mit einem Versprecher zu erklären versuchte. Ich wusste, dass ich hübsch war. Ich bildete mir jetzt nicht die Welt darauf ein, aber ich nahm dennoch lieber das erste Kompliment. Und er erzählte, dass er ein Sklave gewesen war, der später freigelassen worden war. Ich nickte verstehend.
“Ich bin Aglaia. Und gräme dich nicht, ich habe auch nie unter Griechen gelebt. Mein Großvater war auch dereinst Sklave von Consular Marcus Licinius Crassus Frugi, und wurde von ihm freigelassen. Natürlich bevor der Zwist mit Neros Mutter anfing“, der letztlich zu seinem Tod und dem seiner halben Familie geführt hatte. Glücklicherweise interessierte sich kaum jemand für Freigelassene, die Bordelle betrieben. Aber dadurch, dass ich ihm das erzählte, hatten wir fast etwas gemeinsam. Wahrscheinlich war er ebenfalls Latiner, da er mir zu jung schien, um die erforderlichen dreißig Jahre schon voll zu haben, um als Bürger freigelassen worden zu sein. Außerdem hätte er dann eher seinen Bürgerstatus hervorgehoben und nicht den als Freigelassener.


Owain kam zurück und erhielt von mir ein strahlendes Lächeln. Ich konnte nicht anders, auch wenn meine Mutter mir wohl geschäftschädigendes Verhalten vorhalten würde. Egal. Er brachte Essen und mein neuer Freund Pytheas holte noch schnell das vergessene Bier.
Ich wartete höflich, bis er wieder da war, ehe ich zu essen anfing. “Guten Appetit.“Der Eintopf schmeckte ein wenig ungewohnt, aber nicht schlecht. Ich aß langsam und so gesittet, wie eben möglich.
Und dann kam eine frage, die schwierig zu beantworten war. Und ich hoffte, dass Owain wusste, dass ich Geld verdienen musste, wenn wir ein schönes Leben haben wollten. Und es gab für mich nur diese Art. “Wenn deine Frage lautet, ob ich nur einem Mann gehöre, dann lautet die Antwort nein. Ich habe gerne charmante Gesellschaft, sofern sie die meine entsprechend zu würdigen und mit Geschenken zu unterhalten weiß.“ Denn umsonst bekam nur ein Mann meine Vorzüge, und der saß neben mir.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers - von Liciniana Aglaia - 07-13-2023, 09:32 PM

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