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Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
07-12-2023, 10:04 PM,
Beitrag #51
RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers
(07-12-2023, 02:04 PM)Flavianus Pytheas schrieb: " Schön dich kennenzulernen, Owain. Ein Schmied aus Cheddar sagst du? Vielleicht kannst du mir aus erster Hand berichten, was dort vorgefallen ist. Einige sagen, Sklavenfänger hätten das Dorf überfallen, andere, es war die Legion. Von einem Waffenfund war die Rede oder dass der nur ein Vorwand war, Cheddar auszurauben. Die wildesten Gerüchte", sagte Pytheas, der seinem väterlichen Freund, dem Centurio Octavius gerne gegen den Tribun Ovidius beistehen wollte: "Leider kann man die hiesige Sprache nicht aus Lehrbüchern lernen. Daher fürchte ich, dass ich nicht einmal die Hälfte von dem, was die Leute so reden,  verstanden habe"
Er stand in der Reihe an der Taberna  und holte zwei Wein und einen Krug Wasser zum Verdünnen. Dabei dachte er einen Moment lang an Iuventia Helena und ihrem medizinischen Talent, als sie ihm während der Zwillingsgeburt seiner Tante assistiert hatte. Er hatte sie eine Weile nicht mehr gesehen. Doch römische Bürgerstöchter wurden wohl nicht Medica. Bestimmt war Helena schon längst Ehefrau und Mutter.
Pytheas war früher fertig als Owain und kehrte zum Platz zurück: 
"Hier bin ich wieder. Ich weiß nicht, ob du das vorhin noch gehört hattest, als ich mich vorstellte: Mein Name ist Pytheas und ich bin der Medicus hier in Iscalis. Aber außerdem war ich in meiner Jugend ein veritabler Mundschenk. Wie wünschen die Dame also das Mischverhältnis?"
Er lächelte ihr zu. Er kannte ihren Namen noch nicht. Die junge Frau war jedoch außer von strahlender Schönheit auch von solcher Gesundheit; zumindest ihre Haut wirkte so hell und rein, als bade sie täglich in Eselsmilch. Ihr dunkles, aufgestecktes Haar glänzte in der Sonne. Sie war für Iscalis eine ganz und gar außergewöhnliche Erscheinung, fand er, denn sie hatte entschieden etwas Hauptstädtisches an sich. Natürlich stellte er sich vor, wie es wäre, von solch einer Schönheit geküsst zu werden. Aber nein, sie war schließlich in Begleitung. Wie kam ein Schmied aus Cheddar jedoch an solch eine Frau?
Wie immer in solchen Situationen war Pytheas neugierig. Alles Ungewöhnliche konnte für ihn wichtig sein.
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, keine Sklavenjäger! Es waren Soldaten! Und nein, sie haben keine Waffen gefunden, nur drei alte rostige Schwerter."  Jeglicher Glanz war aus meinen Augen verloren gegangen, als ich an jenen Morgen in Chaddar dachte. "Sie kamen in der Frühe in die Schmiede. Wir hatten dort übernachtet, weil wir am Abend zuvor eines unserer Feste gefeiert hatten. Sie durchsuchten die Schmiede, fanden aber nur diese drei alten Schwerter. Aber das war ihnen nicht genug! Sie wollten Beute machen. Also zwangen sie mich, mit ihnen durchs Dorf zu gehen und die Leute dazu zu bewegen, ihnen alles zu geben, was ihrgendeinen Wert hatte. Sie sagten, wenn ich es nicht täte, würden sie Aglaia etwas antun. Sie fesselten mich und banden mir ein Seil um den Hals. Wie einen Hund haben sie mich durchs Dorf getrieben. Sie drangen dann in jedes Haus ein und plünderten alles. Sie vergriffen sich auch an einigen der Frauen. Als sie genug hatten, gingen sie endlich und drohten damit, wieder zu kommen." Ich starrte ins Nichts, als ich alles noch einmal erzählt hatte.Dabei war ich so froh, dass der dreckige Tribun Aglaia nicht geschändet hatte!

Auf meinem Gesicht war erst wieder ein gequältes Lächeln zu sehen, als er meinte, unsere Sprache könne man nicht aus Lehrbüchern lernen."Wir bannen unser Wissen nicht in Bücher! Daher haben wir auch keine eigene Schrift." erklärte ich. 

Während ich in der Schlange vor der Essensausgabe wartete, starrte ich immer noch vor mich hin. Fast glaubte ich schon, die Spaß an diesem Fest sei mir vergangen. Doch als ich endlich die Brote mit dem Eintopf in Händen hielt, freute ich mich wieder auf das Essen. 
Pütas, oder so ähnlich, war natürlich längst wieder an unserem Tisch. Er und Aglaia unterhielten sich in einer eigenartigen Sprache, von der ich rein gar nichts verstand. Pütas hatte die Getränke geholt, zwei Becher Wein und eine Kanne Wasser. Mein Bier war wahrscheinlich verloren gegangen. "Wo ist mein Bier?"fragte ich. Wahrscheinlich noch im Fass, dachte ich mir. Ich verzog leicht säuerlich mein Gesicht und sah hinüber zum Ausschank. Mist, wenn ich mich jetzt dort anstellte, war mein Eintopf kalt! Ich atmete tief durch und setzte mich. "Guten Appetit!" wünschte ich den beiden und begann mit dem Essen.
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RE: Volksfest anlässlich des Regierungsjubiläums des Kaisers - von Licinianus Owain - 07-12-2023, 10:04 PM

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