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Auf den Schwingen der Gaviola
08-02-2022, 04:50 PM,
Beitrag #5
RE: Auf den Schwingen der Gaviola
"Es ist alles in Ordnung. Ich denke nur daran, wie schnell Du erwachsen geworden bist", sagte ich zu Gerwina. Sie schien all die Blicke der Männer gar nicht zu bemerken, was mir sehr recht war:
"Nicht nur sollten wir wie Römer auftreten. Wir sind welche", erinnerte ich sie:"Du weißt, wie stolz Vater auf uns ist: Seine neugegründete Gens Gabinia.", ich lachte aber breit, als ich die spöttische Miene meiner Schwester sah:
"Und dir wird eine Tunika mit der Palla darüber hervorragend stehen, Schwesterchen." Eine Stola trug sie noch nicht, die wurde  nur von den römischen Ehefrauen, den Matronen, als Zeichen ihrer Würde und zu besonderen Anlässen  getragen.

Die Gaviola näherte sich dem Hafen, um anzulegen. Mittlerweile hatten die Ruderer übernommen und manövrierten das kleine Schiff geschickt um die größeren herum, die weiter weg Anker geworfen hatten. Dann krachte und knirschte es unter dem Bug, und wir waren in Britannia angelangt. Unsere Knechte: Der große, starke Durs, der fleißige Rango und Elfried, der schon unserer Mutter während Vaters Dienstzeit  beigestanden hatte, griffen nach den Truhen, um sie sich auf die Schulter zu laden, die vierte Truhe nahm ich selbst und trug sie von Bord.

Umweit stellte ich sie ab, richtete mich auf und  schaute mich um. 
Britannien war ein grünes Land,  jetzt im Sommer nicht viel anders als Germanien, aber lieblicher war es, mit grünen Hügeln und ohne die schwarzen, dichten Wälder, die die Römer so schauerlich fanden. 
Ich schickte Rango, Gerwina an Land zu helfen, doch vermutlich würde sie wie ein junges Reh von Bord springen.


Dann suchte ich nach einem Fuhrmann. Drei warteten schon mit ihren Ochsenkarren, sie wussten, dass sie sich etwas verdienen konnten. Doch diesmal hatte ich etwas Pech; andere Passagiere waren schneller, und ein ziemlich dicker Römer schnappte mir den letzten Karren weg, in dem er dem Britannier, der ihn lenkte, ein ganzes Goldstück zuwarf.
Da fiel mir ein, dass ich dem Gott Tiuz, der von den Römern Mars genannt wurde, und dessen Tag heute war, noch kein Dankesopfer gebracht hatte, und ich bat Elfried, mir etwas Bier aus der Truhe zu holen. Das goss ich auf den Boden: "Ich danke dir, göttlicher Tiuz für die gute Überfahrt. Ich bitte Dich um Deinen Segen für das Neue Land und werde Dir ein größeres Opfer bringen, sobald wir alles haben."

Ich hoffte sehr, dass Tiuz uns hold wäre und dafür sorgen würde, dass auch wir noch an einen Karren kamen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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RE: Auf den Schwingen der Gaviola - von Publius Gabinius Secundus - 08-02-2022, 04:50 PM

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