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Die Hütte der Gwrach
09-01-2023, 10:01 PM,
Beitrag #11
RE: Die Hütte der Gwrach
(07-23-2023, 06:56 AM)Owain schrieb: Ich genoss den täglichen Ritt nach Cheddar auf meinem Maultier. denn während das brave Tier zu meinem Arbeitsplatz trug, konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und über alles und jedes nachdenken. Als erstes war da natürlich meine geliebte Aglaia. Wenn ich an sie dachte, hatte ich stets ein mildes Lächeln auf meinen Lippen. Wenn ich an unser ungeborenes Kind und unsere gemeinsamen Zukunftspläne dachte, wurde es mir richtig warm ums Herz. Ich dankte den Göttern, dass sie mich hierher geführt hatten und dass sie mir nun eine neue Aussicht auf eine glückliche Zukunft boten. Jeder der mich sah, konnte recht schnell erkennen, dass ich über beide Ohren verliebt war. Dabei ließ ich mich auch nicht von all den Schwierigkeiten und Hindernisse schrecken, die auf dem Weg dorthin lagen. Jeder Tag, an dem ich in der Schmiede arbeitete, an dem ich an der Liebe zu Aglaia festhielt und ich mir ganz sicher war, dass wir es schaffen konnten, was wir uns vorgenommen hatten, führte mich in die richtige Richtung und ließ mich jedes Hindernis überwinden. Dabei störte mich nicht, was andere Leute über uns dachten. Leute, die mich als Barbaren beschimpften und die meinten, Aglaia und ich wären ein ungleiches Paar, das nicht zusammenpasste. Sicher, wir stammten aus unterschiedlichen Welten, doch wir hatten eines, was uns verband: unsere Liebe!

Eines Morgens, kurz nach Sonnenaufgang, als ich auf dem Weg nach Cheddar unterwegs war, kam mir der Gedanke, etwas gegen Aglaias allmorgendliche Übelkeit unternehmen zu müssen. In gewisser Weise fühlte ich mich ja dafür verantwortlich und es beschäftigte mich, sie jeden Morgen so leiden  sehen zu müssen. Bestimmt gab es Kräuter, die dagegen halfen. Aus ihnen konnte man vielleicht einen Sud machen, der dann half, dass sie sich morgens ein bisschen besser fühlte. Allerdings kannte ich mich mit Kräutern nicht aus. Ich wusste nicht, welche hilfreich und welche gefährlich waren. Daher beschloss ich, in meiner freien Zeit die Gwrach aufzusuchen. Die Alte wusste bestimmt Rat! Durch ihr Zutun war Aglaia schließlich auch schwanger geworden.

Als die Sonne am höchsten stand, machte ich eine Pause und lief durchs Dorf, hin zur Hütte der Gwrach. Es schwang immer noch ein Anflug von Unsicherheit und Respekt mit, wenn ich die Alte sah oder mit ihr sprach. Doch seit Beltane und den Ereignissen unmittelbar danach, hatte ich auch etwas Vertrauen zu ihr gefasst.
Ich klopfte an ihrer Tür, bevor ich die Hütte betrat. "Hallo? Gwr… Ceridwen, bis du da?" rief ich und blieb wartend am Eingang stehen.
Schon früh am Morgen war ich hinaus gegangen und hatte auf den Wiesen vor dem Dorf bis hin zum angränzenden Eichenhain Kräuter gepflückt. Hin und wieder nusste ich meine Vorräte wieder auffüllen. Außerdem liebte ich es, früh am Morgen, wenn noch die meisten Leute sschliefen, draußen durch die Natur zu streifen. Dann, so war ich mir ganz sicher, war man den Göttern am nächsten. Man konnte die unberührte Schönheit dessen erblicken, was sie einst geschaffen hatten.
Später, als mein Korb mit voll war, machte ich mich auf den Heimweg, um das Gesammelte zu verarbeiten oder zum trocknen aufzuhängen. Diese Arbeit mit den Pflanzen hatte mir auch schon früher immer viel Freude bereitet. Gerne erinnerte ich mich an die jungen Mädchen, die mir auf Mona anvertraut gewesen waren und denen ich all mein Wissen über die Wirksamkeit der verschiedenen Kräuter weitergegeben hatte. Jedoch hatte alles Schöne auch seine Schattenseite! Der Schatten, der auf all meinen schönen Erinnerungen an Mona lagen, war dieser schreckliche Tag, an dem das Unglück in Form der römischen Mörder und Vergewaltiger über uns hereingebrochen war und alles Schöne einem Ende bereitet hatte.

Das Klopfen an meiner Tür riss mich schließlich aus meinen Gedanken. Das war auch gut so, denn so verschwanden die schhlimmen Bilder vor meinem inneren Auge. Gemächlichen Schrittes begab ich mich zur Tur und öffnete sie. Ein wenig verwundert war ich schon, als ich den jungen Schmied erblickte, der dort stand und wie immer weiche Knie bekam, wenn er mich sah. Gerade noch rechtzeitig vermied er es, mich Gwrach zu nennen. Obwohl das die meisten hinter meinem Rücken eh taten.
"Ah, Owain, Schmied! Was führt dich zu mir?"  Ich war sehr gespannt, was der junge Mann diesmal auf dem Herzen hatte. Vielleicht hatte wieder einmal ein paar geheime Verstecke seines Vorgängers Bedran entdeckt und wusste wieder nicht, eohin damit. Oder ging es eher um seine kleine römische Freundin, mit der er zusammen Beltane gefeiert hatte und ich den beiden den göttlichen Segen erteilt hatte. Was es auch war, er würde sicher sofort mit der Sprache herausrücken, denn der Schmied war kein Freund unnötiger Worte. "Aber bitte, tritt doch ein!
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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09-01-2023, 10:59 PM,
Beitrag #12
RE: Die Hütte der Gwrach
(08-15-2023, 01:34 PM)Dunduvan Deimos schrieb: Dunduvan schaltete sofort in den Sohn- Modus, den er seiner Mutter Siofra: Geh hinaus, jetzt möchte ich hier sein, gegenüber, als er klein war, stets eingenommen hatte: "Aber ja doch, Ceridwen, ich lasse alles draußen", sagte er und stellte seinen Sack in den Schatten der Hütte ab.
Eine junge Frau, die dort schlief.... er ahnte sofort, wer das war. N... wollte er denken, doch dann nahm er all seine Kraft zusammen, das nicht zu tun. Namen hatten Macht. Cathbad kannte ihren Namen, und er würde sofort wissen, wo sie war....
Dunduvan nahm seinen Mut zusammen: "Ich weiß, wer hier in deiner Obhut schläft", flüsterte er Ceridwen zu: 
"Und ich muss sobald sie sich erholt hat, mit ihr reden. Ich bitte dich darum, dass du uns in dieser Zeit vor denen..., deren Gedanken mit dem Wind reisen können, beschirmst, Priesterin"
Er setzte sich mit unterschlagenen Beinen auf den Boden und wartete.
Wie ein artiger Junge gehorchte er und ließ seine Schädel draußen. Im Grunde hätte er mein Sohn sein können, denn er war schließlich einer von denen, die an jenem schrecklichen Tag vor gut achtzehn Jahren gezeugt worden waren. Manchmal fragte ich mich, was schlimmer war. An jenem Tag vergewaltigt worden zu sein oder an jenem Tag in einem Akt des Hasses gezeugt worden zu sein? Ich kannte nur die eine Variante und die Erinnerung daran war schon schlimm genug!

Ich ließ den jungen Druidenschüler ein und gebot ihn mit einer Geste gefälligst leise zu sein, damit er das Mädchen nicht weckte, welches ein oder zwei Stunden vor ihm an meiner Tür geklopfr hatte. Dunduvan war mir noch nie ganz geheuer gewesen und auch diesmal überraschte er mich, als er plötzlich meinte, er wüsste, wer in meiner Obhut schliefe. "Ach ja?" meinte ich, schaute kurz zu der schlafenden Niamh hinüber und lenkte dann wieder meinen Blick zu ihm. Schließlich erklärte er mir, er müsse mit ihr reden, sobald es ihr besser ginge. Außerdem sollte ich die beiden dann beschützen, vor jenen die in die Gedanken der Menschen eindringen konnten. Offenbar ging es um etwas Wichtiges. Ich fragte mich ob er es war, der die junge Frau in jene desolate Lage gebracht hatte in der sie sich befunden hatte, als sie zu mir gekommen war. "Mhh, hast wohl was ausgefressen, was?" fragte ich spöttisch grinsend. Vor wem er wohl etwas zu verbergen hatte? "Auf jeden Fall wirst du bis morgen warten müssen! Sie brauch jetzt ihren Schlaf!"  Dann wies ich auf einen Platz im hinteren Teil meiner Hütte, der mit einer geflochtenen Bastmatte ausgelegt war. "Dort drüben kannst du schlafen! Ich bringe dir noch eine Decke, damit du es etwas bequemer hast."
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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09-03-2023, 05:14 PM,
Beitrag #13
RE: Die Hütte der Gwrach
(09-01-2023, 10:59 PM)Ceridwen schrieb: Wie ein artiger Junge gehorchte er und ließ seine Schädel draußen. Im Grunde hätte er mein Sohn sein können, denn er war schließlich einer von denen, die an jenem schrecklichen Tag vor gut achtzehn Jahren gezeugt worden waren. Manchmal fragte ich mich, was schlimmer war. An jenem Tag vergewaltigt worden zu sein oder an jenem Tag in einem Akt des Hasses gezeugt worden zu sein? Ich kannte nur die eine Variante und die Erinnerung daran war schon schlimm genug!

Ich ließ den jungen Druidenschüler ein und gebot ihn mit einer Geste gefälligst leise zu sein, damit er das Mädchen nicht weckte, welches ein oder zwei Stunden vor ihm an meiner Tür geklopfr hatte. Dunduvan war mir noch nie ganz geheuer gewesen und auch diesmal überraschte er mich, als er plötzlich meinte, er wüsste, wer in meiner Obhut schliefe. "Ach ja?" meinte ich, schaute kurz zu der schlafenden Niamh hinüber und lenkte dann wieder meinen Blick zu ihm. Schließlich erklärte er mir, er müsse mit ihr reden, sobald es ihr besser ginge. Außerdem sollte ich die beiden dann beschützen, vor jenen die in die Gedanken der Menschen eindringen konnten. Offenbar ging es um etwas Wichtiges. Ich fragte mich ob er es war, der die junge Frau in jene desolate Lage gebracht hatte in der sie sich befunden hatte, als sie zu mir gekommen war. "Mhh, hast wohl was ausgefressen, was?" fragte ich spöttisch grinsend. Vor wem er wohl etwas zu verbergen hatte? "Auf jeden Fall wirst du bis morgen warten müssen! Sie brauch jetzt ihren Schlaf!"  Dann wies ich auf einen Platz im hinteren Teil meiner Hütte, der mit einer geflochtenen Bastmatte ausgelegt war. "Dort drüben kannst du schlafen! Ich bringe dir noch eine Decke, damit du es etwas bequemer hast."

Ceridwen war einer der wenigen Menschen auf dieser Welt, denen Dunduvan meinte, eine Erklärung schuldig zu sein:
"Die Frau ist davon überzeugt, dass ich ihr Unrecht getan habe", sagte er: " Ich will ihr sagen, dass ich es genauso wenig wollte wie sie selbst. Es war Brigids Wille" Seine Abscheu gegenüber der Weißen Göttin konnte er nicht verbergen. Brigid hatte Dunduvan in seinem Leben bisher nichts als Unheil beschert.  Vielleicht hatten die Römer Recht damit, dass sie sich nichts von einer Göttin sagen ließen, sondern einen himmlischen Vater,den Iuppiter, über sie gesetzt hatten.
Noch während er erklärte, dachte er wieder einmal daran, wie er Niamh nach der Beltanenacht in seinen Armen gehalten hatte. Einen Moment lang war ein Teil von ihm weich und zärtlich gewesen, doch dann war die junge Frau voller Abscheu vor ihm zurückgewichen.  Er trug das Mal der Schändung seiner Mutter, und auch Niamh hatte offenbar das in ihm gesehen: Einen Vergewaltiger wie seinen eigenen unbekannten Erzeuger, den Römer, der sich siegestrunken seiner Mutter aufgezwungen hatte. 
 ( Und jetzt hinterging er, als er Ceridwen bat, ihn vor dessen Gedanken abzuschirmen, um dieser Frau willen seinen Lehrmeister, seinen wahren Vater....)

Es ist nur eine unbedeutende Kleinigkeit, dachte Dunduvan: Sie soll gehen und leben. 

"Ich möchte sie warnen", sagte er laut: "Aber das kann auch bis Morgen warten"
Er legte sich hin, und als Ceridwen ihm eine Decke brachte, schenkte er ihr ein Lächeln und ein Danke. Eine Decke in der Nacht war das, was ihn wärmen würde.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
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09-06-2023, 08:12 AM,
Beitrag #14
RE: Die Hütte der Gwrach
<<<<  Klopf. klopf
[Bild: 3_24_08_22_4_34_35.png]
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09-06-2023, 07:42 PM,
Beitrag #15
RE: Die Hütte der Gwrach
(09-06-2023, 08:12 AM)Legionär schrieb: <<<<  Klopf. klopf
Während das Dorfleben beim Erscheinen der beiden Legionäre vollkommen erlahmt war, (Die Mütter hatten schnell ihre spielenden Kinder von der Straße geholt, um sich dann ganz angstvoll hinter den Türen ihrer Hütten verbarrikadiert. Die Männer waren in ihre Hütten oder Werkstätten gegangen und  bereiteten sich auf alle Eventualitäten vor.) hatte die alte Ceridwen wenig, von der Ankunft der unbeliebten Militärangehörigen mitbekommen. Zusammen mit ihrem Gast, der jungen Frau aus Hibernia, bereitete sie gerade einen Teig vor, um Brot zu backen. Wie gewohnt, ging sie zur Tür, als es klopfte. Das war nicht ungewöhnlich, denn die Dorfbewohner, kamen jederzeit zu ihr, wenn irgendwo der Schuh drückte.

Eigentlich hatte sie einen der Dorfbewohner vor ihrer Tür erwartet. Stattdessen standen die beiden Legionäre davor. Für einen Moment hielt sie den Atem an und musterte die beiden. Dann sah sie sich kurz nach Niamh um, die gerade den Teig knetete.  Auch wenn sie eine gewisse Angst und Unruhe verspürte, wollte sie den beiden nicht das Gefühl geben, dass sie vor ihnen Angst hatte. "Salvete," grüßte sie die beiden in ihrer Sprache. "Was kann ich für euch tun?"
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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09-06-2023, 09:22 PM,
Beitrag #16
RE: Die Hütte der Gwrach
(09-03-2023, 05:14 PM)Dunduvan Deimos schrieb:
(09-01-2023, 10:59 PM)Ceridwen schrieb: Wie ein artiger Junge gehorchte er und ließ seine Schädel draußen. Im Grunde hätte er mein Sohn sein können, denn er war schließlich einer von denen, die an jenem schrecklichen Tag vor gut achtzehn Jahren gezeugt worden waren. Manchmal fragte ich mich, was schlimmer war. An jenem Tag vergewaltigt worden zu sein oder an jenem Tag in einem Akt des Hasses gezeugt worden zu sein? Ich kannte nur die eine Variante und die Erinnerung daran war schon schlimm genug!

Ich ließ den jungen Druidenschüler ein und gebot ihn mit einer Geste gefälligst leise zu sein, damit er das Mädchen nicht weckte, welches ein oder zwei Stunden vor ihm an meiner Tür geklopfr hatte. Dunduvan war mir noch nie ganz geheuer gewesen und auch diesmal überraschte er mich, als er plötzlich meinte, er wüsste, wer in meiner Obhut schliefe. "Ach ja?" meinte ich, schaute kurz zu der schlafenden Niamh hinüber und lenkte dann wieder meinen Blick zu ihm. Schließlich erklärte er mir, er müsse mit ihr reden, sobald es ihr besser ginge. Außerdem sollte ich die beiden dann beschützen, vor jenen die in die Gedanken der Menschen eindringen konnten. Offenbar ging es um etwas Wichtiges. Ich fragte mich ob er es war, der die junge Frau in jene desolate Lage gebracht hatte in der sie sich befunden hatte, als sie zu mir gekommen war. "Mhh, hast wohl was ausgefressen, was?" fragte ich spöttisch grinsend. Vor wem er wohl etwas zu verbergen hatte? "Auf jeden Fall wirst du bis morgen warten müssen! Sie brauch jetzt ihren Schlaf!"  Dann wies ich auf einen Platz im hinteren Teil meiner Hütte, der mit einer geflochtenen Bastmatte ausgelegt war. "Dort drüben kannst du schlafen! Ich bringe dir noch eine Decke, damit du es etwas bequemer hast."

Ceridwen war einer der wenigen Menschen auf dieser Welt, denen Dunduvan meinte, eine Erklärung schuldig zu sein:
"Die Frau ist davon überzeugt, dass ich ihr Unrecht getan habe", sagte er: " Ich will ihr sagen, dass ich es genauso wenig wollte wie sie selbst. Es war Brigids Wille" Seine Abscheu gegenüber der Weißen Göttin konnte er nicht verbergen. Brigid hatte Dunduvan in seinem Leben bisher nichts als Unheil beschert.  Vielleicht hatten die Römer Recht damit, dass sie sich nichts von einer Göttin sagen ließen, sondern einen himmlischen Vater,den Iuppiter, über sie gesetzt hatten.
Noch während er erklärte, dachte er wieder einmal daran, wie er Niamh nach der Beltanenacht in seinen Armen gehalten hatte. Einen Moment lang war ein Teil von ihm weich und zärtlich gewesen, doch dann war die junge Frau voller Abscheu vor ihm zurückgewichen.  Er trug das Mal der Schändung seiner Mutter, und auch Niamh hatte offenbar das in ihm gesehen: Einen Vergewaltiger wie seinen eigenen unbekannten Erzeuger, den Römer, der sich siegestrunken seiner Mutter aufgezwungen hatte. 
 ( Und jetzt hinterging er, als er Ceridwen bat, ihn vor dessen Gedanken abzuschirmen, um dieser Frau willen seinen Lehrmeister, seinen wahren Vater....)

Es ist nur eine unbedeutende Kleinigkeit, dachte Dunduvan: Sie soll gehen und leben. 

"Ich möchte sie warnen", sagte er laut: "Aber das kann auch bis Morgen warten"
Er legte sich hin, und als Ceridwen ihm eine Decke brachte, schenkte er ihr ein Lächeln und ein Danke. Eine Decke in der Nacht war das, was ihn wärmen würde.

"Aha?" entgegnete Ceridwen fragend. Das wollte sie doch genauer wissen. Der Druidenschüler redete um den heißen Brei heum. Als er dann die Schuld auf Brigid schob, begann sie zu ahnen, was passiert sein konnte. Doch es war ihr lieber, es aus Dunduvans Mund zu hören. "Was war Brigids Wille? Was hast du getan?" fragte sie vorwurfsvoll. Die junge Frau hatte sehr angeschlagen gewirkt. Doch sie hatte fast nur wirres Zeug von sich gegeben, als sie sie in ihre Hütte gelassen hatte. Die Alte hoffte, am nächsten Tag die Geschichte der jungen Frau zu hören. Nun, da aber  Dunduvan hier war und etwas über sie zu berichten wusste, wollte sie es wissen! Schließlich sollte sie seine Gedanken vor einer bestimmten Person abschirmen, den der junge Mann fürchtete. Sie hatte einen Verdacht, wer das sein konnte, Es war jemand, der wollte, dass er sich mit jeder Faser seines Körpers, der 'Sache' widmen sollte. Alleine aus diesem Grund waren er und seine Brüder schließlich am Leben geblieben.

Schließlich meinte er noch, er wollte die junge Frau nur warnen. Aber das musste in der Tat bis morgen warten. Dunduvan nahm dankend die Decke, die ich ihm gegeben hatte und legte sich hin. Der Anblick des jungen Mannes, wie er nun so da lag und am Einschlafen war, machte sie traurig. Die Erinnerungen, die sie stets aus ihrem Kopf zu verbannen versuchte, wollten gerade wieder die Oberfläche erklimmen. Die Erinnerung an ein Kind, das niemals hätte gezeugt werden dürfen. Ein Kind, das sie verloren hatte. Er war nun im gleichen Alter, falls er noch lebte, wo immer er auch war.
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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09-07-2023, 01:26 PM,
Beitrag #17
RE: Die Hütte der Gwrach
(09-06-2023, 09:22 PM)Ceridwen schrieb: "Aha?" entgegnete Ceridwen fragend. Das wollte sie doch genauer wissen. Der Druidenschüler redete um den heißen Brei heum. Als er dann die Schuld auf Brigid schob, begann sie zu ahnen, was passiert sein konnte. Doch es war ihr lieber, es aus Dunduvans Mund zu hören. "Was war Brigids Wille? Was hast du getan?" fragte sie vorwurfsvoll. Die junge Frau hatte sehr angeschlagen gewirkt. Doch sie hatte fast nur wirres Zeug von sich gegeben, als sie sie in ihre Hütte gelassen hatte. Die Alte hoffte, am nächsten Tag die Geschichte der jungen Frau zu hören. Nun, da aber  Dunduvan hier war und etwas über sie zu berichten wusste, wollte sie es wissen! Schließlich sollte sie seine Gedanken vor einer bestimmten Person abschirmen, den der junge Mann fürchtete. Sie hatte einen Verdacht, wer das sein konnte, Es war jemand, der wollte, dass er sich mit jeder Faser seines Körpers, der 'Sache' widmen sollte. Alleine aus diesem Grund waren er und seine Brüder schließlich am Leben geblieben.

Schließlich meinte er noch, er wollte die junge Frau nur warnen. Aber das musste in der Tat bis morgen warten. Dunduvan nahm dankend die Decke, die ich ihm gegeben hatte und legte sich hin. Der Anblick des jungen Mannes, wie er nun so da lag und am Einschlafen war, machte sie traurig. Die Erinnerungen, die sie stets aus ihrem Kopf zu verbannen versuchte, wollten gerade wieder die Oberfläche erklimmen. Die Erinnerung an ein Kind, das niemals hätte gezeugt werden dürfen. Ein Kind, das sie verloren hatte. Er war nun im gleichen Alter, falls er noch lebte, wo immer er auch war.

"Ich nichts", entgegnete Dunduvan: "Ciaran hat uns etwas ins Getränk  gegeben. Ich war nicht misstrauisch und habe getrunken. Sie sah in mir ihren früheren Verlobten, und ich sah die Weiße Göttin, die mit Sternen umkränzt war. Es war an Beltane...", er begriff, dass Ceridwen annehmen konnte, dass er die junge Frau auf diese Weise zugerichtet hatte. Er schüttelte nur den Kopf:
"Unsere... Begegnung ist jetzt schon lange her. Ich hoffe...", dass sie kein Kind trägt, wollte er sagen, doch dann fürchtete er, dass gerade dies Brigids Humor sein könnte: Ihn zum Vater eines Beltanekind zu machen:
"...dass sie mir vergibt", beendete er den Satz. Dabei war ihm gleich, ob Niamh ihm vergeben würde. Er wollte nur keinen Keil zwischen sich und Louarn getrieben haben. 
Dunduvan verzog den Mund:
"Ihre  Verletzungen...  dass sind ein Römerfreund und seine Schergen aus der Stadt gewesen. Aber die Betreffenden sind tot. Gute Nacht"
Einen Moment lang sah er in Ceridwens Gesicht. Sie musste einst eine Priesterin von großer Schönheit gewesen sein. Kummer und Leid hatten ihr diese Schönheit nicht nehmen können. Dunduvan wünschte sich einen Moment lang, dass sie sich zu ihm legen würde, aber dann sagte er sich, dass das eine verdammt schlechte Idee wäre - gerade weil er sie mochte. Es war besser, sein Herz an niemanden außerhalb der Bruderschaft zu hängen. Und er hoffte, dass alle seine Brüder diesem Rat, oder war es eher ein Befehl? Cathbads beherzigen würden,  so wie er selbst es tat.

Noch vor Sonnenaufgang trat er hinaus und ging in den Garten. >>>
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
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09-09-2023, 03:11 AM,
Beitrag #18
RE: Die Hütte der Gwrach
(09-06-2023, 07:42 PM)Ceridwen schrieb:
(09-06-2023, 08:12 AM)Legionär schrieb: <<<<  Klopf. klopf
Während das Dorfleben beim Erscheinen der beiden Legionäre vollkommen erlahmt war, (Die Mütter hatten schnell ihre spielenden Kinder von der Straße geholt, um sich dann ganz angstvoll hinter den Türen ihrer Hütten verbarrikadiert. Die Männer waren in ihre Hütten oder Werkstätten gegangen und  bereiteten sich auf alle Eventualitäten vor.) hatte die alte Ceridwen wenig, von der Ankunft der unbeliebten Militärangehörigen mitbekommen. Zusammen mit ihrem Gast, der jungen Frau aus Hibernia, bereitete sie gerade einen Teig vor, um Brot zu backen. Wie gewohnt, ging sie zur Tür, als es klopfte. Das war nicht ungewöhnlich, denn die Dorfbewohner, kamen jederzeit zu ihr, wenn irgendwo der Schuh drückte.

Eigentlich hatte sie einen der Dorfbewohner vor ihrer Tür erwartet. Stattdessen standen die beiden Legionäre davor. Für einen Moment hielt sie den Atem an und musterte die beiden. Dann sah sie sich kurz nach Niamh um, die gerade den Teig knetete.  Auch wenn sie eine gewisse Angst und Unruhe verspürte, wollte sie den beiden nicht das Gefühl geben, dass sie vor ihnen Angst hatte. "Salvete," grüßte sie die beiden in ihrer Sprache. "Was kann ich für euch tun?"

Pedanius trat zwei Schritte vor, grüßte: „Salvete“ und schaute sich die Frau genauer an. Hatte er die nicht schon mal gesehen? Genau die war doch mit dem Furius in die Castra gekommen. „Wir sind auf der Suche nach Centurio Octavius, ist er hier gewesen?“ Herdonius ergänzte noch schnell: „Er ist auf einer Schimmelstute unterwegs. Vielleicht hat ihn ja jemand gesehen“. Auch wenn niemand zu sehen ist, sieht das hier nicht nach einem Aufstand der Kelten aus, wie das die von der Vexillation uns einzureden versuchen. Das ist doch ein ganz normales Dorf. Bestimmt haben die sich nach den Erfahrungen mit den Legionären der Vexillation vor uns versteckt. Mit diesen Gedanken hatte er sich dann selber beruhigt und schaute nicht mehr so aufgeregt umher.
[Bild: 3_24_08_22_4_34_35.png]
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09-09-2023, 08:22 AM,
Beitrag #19
RE: Die Hütte der Gwrach
(09-07-2023, 01:26 PM)Dunduvan Deimos schrieb: "Ich nichts", entgegnete Dunduvan: "Ciaran hat uns etwas ins Getränk  gegeben. Ich war nicht misstrauisch und habe getrunken. Sie sah in mir ihren früheren Verlobten, und ich sah die Weiße Göttin, die mit Sternen umkränzt war. Es war an Beltane...", er begriff, dass Ceridwen annehmen konnte, dass er die junge Frau auf diese Weise zugerichtet hatte. Er schüttelte nur den Kopf:
"Unsere... Begegnung ist jetzt schon lange her. Ich hoffe...", dass sie kein Kind trägt, wollte er sagen, doch dann fürchtete er, dass gerade dies Brigids Humor sein könnte: Ihn zum Vater eines Beltanekind zu machen:
"...dass sie mir vergibt", beendete er den Satz. Dabei war ihm gleich, ob Niamh ihm vergeben würde. Er wollte nur keinen Keil zwischen sich und Louarn getrieben haben. 
Dunduvan verzog den Mund:
"Ihre  Verletzungen...  dass sind ein Römerfreund und seine Schergen aus der Stadt gewesen. Aber die Betreffenden sind tot. Gute Nacht"
Einen Moment lang sah er in Ceridwens Gesicht. Sie musste einst eine Priesterin von großer Schönheit gewesen sein. Kummer und Leid hatten ihr diese Schönheit nicht nehmen können. Dunduvan wünschte sich einen Moment lang, dass sie sich zu ihm legen würde, aber dann sagte er sich, dass das eine verdammt schlechte Idee wäre - gerade weil er sie mochte. Es war besser, sein Herz an niemanden außerhalb der Bruderschaft zu hängen. Und er hoffte, dass alle seine Brüder diesem Rat, oder war es eher ein Befehl? Cathbads beherzigen würden,  so wie er selbst es tat.

Noch vor Sonnenaufgang trat er hinaus und ging in den Garten. >>>


"Ciaran?" Ich überlegte einen Moment. Das musste einer der Zwillinge sein, wenn ich mich recht erinnerte. Wahrscheinlich derjenige von beiden, der zwar über ein immenses Wissen verfügte, aber damit auch sehr viel Unfug anstellte. Das, was Dunduvan mir gerade schilderte, passte gut zu Ciaran. "Dieser kleine Idiot!" kommentierte ich seine Worte und schüttelte den Kopf dabei. Eines Tages würde Ciaran an den Falschen geraten, dachte ich. Das würde dann sein Ende sein. Aber wahrscheinlich wusste er das selbst.

"Aha, also ich vermute mal, sie ist nicht schwanger. Aber um es genau zu wissen, müsste ich sie mir genau anschauen. Morgen vielleicht, wenn sie sich ausgeschlafen hat." Im Laufe meines Lebens hatte ich viel gesehen, erlebt und gelernt. Dabei hatte ich für mich festgestellt, dass schwangere Frauen häufig von einer besonderen Aura umgeben waren, die ein normaler Mensch natürlich nicht sehen konnte. Doch ich konnte es wahrnehmen. Bei Niamh allerdings war mir diese Aura nicht aufgefallen.

Dunduvan wollte sich also bei ihr entschuldigen. Für das, was an Beltane geschehen war. Das war löblich! "Und wer hat sie dann so zugerichtet?" war meine nächste Frage, die der Druidenschüler mir auch sofort beantworten konnte. "Ein Römerfreund, sagst du? Etwa der, dessen Kopf draußen vor der Tür liegt?" schlussfolgerte ich. Ich würde mir Dunduvan noch einmal zur Brust nehmen müssen, bevor er morgen wieder verschwand. Doch nun sollte er erst einmal schlafen. "Gute Nacht!"
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
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09-09-2023, 08:40 AM,
Beitrag #20
RE: Die Hütte der Gwrach
(09-09-2023, 03:11 AM)Legionär schrieb:
Pedanius trat zwei Schritte vor, grüßte: „Salvete“ und schaute sich die Frau genauer an. Hatte er die nicht schon mal gesehen? Genau die war doch mit dem Furius in die Castra gekommen. „Wir sind auf der Suche nach Centurio Octavius, ist er hier gewesen?“ Herdonius ergänzte noch schnell: „Er ist auf einer Schimmelstute unterwegs. Vielleicht hat ihn ja jemand gesehen“. Auch wenn niemand zu sehen ist, sieht das hier nicht nach einem Aufstand der Kelten aus, wie das die von der Vexillation uns einzureden versuchen. Das ist doch ein ganz normales Dorf. Bestimmt haben die sich nach den Erfahrungen mit den Legionären der Vexillation vor uns versteckt. Mit diesen Gedanken hatte er sich dann selber beruhigt und schaute nicht mehr so aufgeregt umher.

Einer der beiden Soldaten trat näher und fragte nach einem Centurio Octavius, den die beiden suchten. Der andere Soldat fügte dann nich schnell hinzu, ihr Centurio sei auf einer Schimmelstute unterwegs gewesen. Das war ja seltsam, dachte ich mir. 
Ich konnte nur mit den Schultern zucken. "Tut mir leid, ich kenne diesen Centurio Octavius nicht.  Die letzten Soldaten, die hier waren, zogen plündernd und vergewaltigend durch unser Dorf. Seitdem war keiner mehr hier." erklärte ich dem Legionär ganz unverblümt. Die beiden sollten wissen, dass wir nicht vergessen hatten, was ihresgleichen in Cheddar angerichtet hatten.
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