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Owain wird verkauft
03-29-2023, 11:07 AM,
Beitrag #21
RE: Owain wird verkauft
(03-28-2023, 05:14 PM)Sklavenhändler schrieb: "Edle Herrschaften, willkommen an meinem bescheidenen Kaufstand. Es freut mich, dass mein Kunstschmied Owain hier soviel Anklang findet. Leider hatte ich die Auktion noch gar nicht eröffnet. Ich weiß nicht, ob ihr schon aus Rom die neusten Nachrichten bekommen habt. Es herrscht gerade ein fürchterlicher Kunsthandwerkermangel. Die Preise schießen nur so durch die Decke"
er zog die Mundwinkel nach unten, weil er schon gesehen hatte, dass andere Menschen auf diese Weise Traurigkeit ausdrückten:

"So sehr ich es bedaure: Diese Auktion wird mit siebenhundert Sesterzen eröffnet. Kein As weniger, es tut mir Leid.  Doch es ist immer noch viel weniger als man in Rom bezahlen müsste. Also, wer bietet siebenhundert?"

"Wir sind hier nicht in Rom, und es ist mir völlig gleich, welche abgehobenen Preise dort verlangt werden, Sklavenhändler!", fuhr Saturninus Mallius Mango an:
"Fünfhundertfünzig, und damit ist der Kerl überbezahlt. Und wenn Du glaubst, Du könntest Patriziern gegenüber unverschämt werden, dann gebe ich dem hiesigen Quästor mal einen Tipp, dass er bei dir eine spontane Steuerprüfung ansetzt"
Saturninus hatte nichts Konkretes in der Hand, doch die Sklavenhändler hatten in der Hinsicht einen gepfefferten Ruf. Ging es um die Steuern ans Reich, so waren plötzlich alle verkauften Sklaven blind und lahm gewesen.
Saturninus lächelte nun wieder Aglaia an, und er hoffte, dass sie ihn nicht für geizig hielt:
"Verzeihung an die anwesenden Damen wegen meiner harschen Worte. Doch ich kann mir Besseres vorstellen, als mein Vermögen einem gierigen Händler in den Rachen zu werfen"
Seine Augen sagten ihr: Für das Geld kaufe ich dir lieber noch etwas Hübsches.

Dann schaute Saturninus zu Iulius Cato. Würde der Militärtribun weiterbieten und damit der Gier von Mallius Mango  weiter Flügel verleihen? Oder würde er nun von der Auktion zurücktreten, wie es zuvor schon der junge Nautius Philus getan hatte. Das der Kelte so wirklich nach Catos Gusto war, glaubte der Furius gar nicht: zu wenig hübsch und jünglingshaft.
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Honoratior von Iscalis
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03-29-2023, 01:28 PM,
Beitrag #22
RE: Owain wird verkauft
Zu seinem Leidwesen musste Iulius Saturninus beipflichten. „Da muss ich dem ehrenwerten Furius beipflichten. Wie könnten ja mal vorbeikommen und deinen Laden auf, wie man so schön sagt auf Linksdrehen. 575Sesterzen.“ Wenn mir das hier zu blöd wird, hau ich ihm eintausend Sesterzen um die Ohren, damit meinte er den Furius. Der will ihn doch nur der da schenken. So ein Geschenk für einer von ihrer Sorte. Außerdem, überlegte er sich, kommt er damit meinem lockigen Prinz in die quere kommen. Zu blöd er konnte noch nicht einmal, seine Sabina, nach ihrer Meinung fragen, aber die Lupa da, durfte in aller Öffentlichkeit mit ihm herummachen. Wenn das die sittsame Lucretia wüsste, die die ihn so verachtet. Cato ballte eine faust er spürte wie in ihm die Wut hochstieg.
[Bild: 3_04_08_23_8_55_01.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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03-29-2023, 01:43 PM,
Beitrag #23
RE: Owain wird verkauft
Ich war wirklich gern im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, aber gerade waren doch reichlich viele Menschen um mich herum. Halb Iscalis schien sich zu versammeln, dabei hatte ich eigentlich nur einen Sklaven kaufen wollen. Ein reichlich gutaussehender junger Mann mit einem ebenso gutaussehenden Sklaven kam nun auch noch hinzu und grüßte, Komplimente verteilend. Er bekam eines meiner bezaubernden Lächeln dafür, das aber nur kurz hielt, da ich erst einmal eine Schimpftirade einer wildgewordenen Sklavin über mich ergehen lassen musste. Ich schaute auf die Frau mit deutlich verwirrtem Gesichtsausdruck und hatte instinktiv meinen Arm bei Saturninus dabei eingehakt, ganz so, als wäre er mein Schutzschild gegen wildgewordene Kinderfrauen. Nunja, da er momentan mein spendabelster und treuester Kunde war, war das auch irgendwie so. Meine Macht speiste sich aus Geheimnissen und der Position der Männer, die mit mir schliefen. Das waren mein Schwert und Schild. Und gerade brauchte ich wohl einen Schild.
Zum Glück wurde dieser Kettenhund von der Claudia gleich an die Leine gelegt und sie wandte sich gleich sehr viel freundlicher an mich. Ich lächelte wieder und neigte leicht den Kopf, da ich deutlich unter ihr im Rang stand, während ich mich vorstellte. “Ich bin Licinana Aglaia. Und meine Mutter, Liciniana Olympias, würde sich sicher geehrt fühlen, dich auch zur Mittagszeit zu besuchen.“ In mir kam die Idee zu einem Geschäft auf, das meiner Mutter sicher gefallen würde. So langsam wurde sie ja auch zu alt für die eigentliche Arbeit und die Kunden weniger und vor allen Dingen weniger spendabel. Vielleicht konnte ich es ihr schmackhaft machen.
“Aber wir sind noch nicht so lange in der Stadt. Daher haben wir keinen Salon. Aber da weißt du sicher besseren Rat, und wenn du denkst, dass sich ein solches Geschäft, das sich nicht an die Herren mit ihren Bärten, sondern an die Damen mit ihren Frisuren richtet, lohnt, bin ich mir sicher, dass sie höchst begeistert wäre, so etwas zu eröffnen. Vielleicht bei den Thermen?“ sinnierte ich laut und beobachtete die Reaktion der Claudia.

Den niesenden Jungen ignorierte ich. Ich hoffte nur, er war nicht krank und steckte mich nicht an, denn nichts war geschäftsschädlicher, als wenn eine Hetäre nieste. Kein Mann wollte sein bestes Stück im Mund einer niesenden Hetäre haben.
Nautius Philus unterhielt sich nun mit der Claudia, die immernoch von dem Iulius umschwänzelt wurde, also kam ich endlich dazu, den jungen Mann zu begrüßen, von dem ich hoffte, dass er meinen Namen auch mitbekommen hatte.
“Auch dir einen schönen Gruß. Eigentlich wollte ich nur diesen Sklaven hier kaufen und traf dabei meinen guten und großzügigen Freund Furius Saturninus. Und auf einmal stand halb Iscalis um mich herum“, meinte ich mit einem kleinen Lachen, denn ich hatte auch keine Ahnung, wie das hier passieren konnte. Wahrscheinlich war in dieser Stadt so wenig los, dass am Markttag einfach alle auch am Markt waren.

Saturninus gab unterdessen dem schmierigen Händler Paroli und erntete dafür von mir ein bewunderndes Lächeln. Aber er hatte auch wirklich Recht, mit dem, was er sagte. Ich war aus Rom und wusste, dass der Händler Unfug redete. “In Rom bekäme er wahrscheinlich nicht einmal die von dir gebotenen 200 Sesterzen für einen Kriegsgefangenen“, stimmte ich ihm also zu, ehe auch schon dieser Iulier wieder höher bot.
Ich seufzte und neigte mich Saturninus zu. “Ich fürchte, der Tribun hegt einen Groll gegen mich, weil ich ihn vor einiger Zeit abgewiesen habe“, flüsterte ich ihm leise und für die anderen Umstehenden nicht hörbar zu, damit er eine Erklärung hatte, warum der Iulier so verbittert kämpfte um einen Sklaven, der ihn vermutlich sonst nicht interessiert hätte. Ich atmete noch einmal theatralisch seufzend und beschloss dann, diplomatisch zu sein.
“Wenn ich mir den Sklaven selbst kaufte, für 600 Sesterzen, wären die ehrenwerten Herren dann in ihrer Ehre allseits befriedet, so dass niemand einen Groll hegen muss?“ Ich wollte nicht, dass Saturninus in einen Zwist hineingezogen wurde, der aus gekränkter Eitelkeit entsprungen war und eigentlich nur eine Banalität war. Schlimm genug, wenn mich das so viel mehr kosten würde, als eigentlich vernünftig war, denn auch, wenn ich durchaus Geld hatte, hatte ich es nicht, weil ich es mit beiden Händen zum Fenster herauswarf.
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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03-29-2023, 01:58 PM,
Beitrag #24
Video  RE: Owain wird verkauft
Wo ein Römer war, da waren schon bald sehr viele! So war es auch hier auf dem Sklavenmarkt. Binnen kürzester Zeit füllte sich der Platz vor dem Stand des Sklavenhändlers mit illustren Gestalten. Durchweg waren es alle Römer, zumindest hielt ich sie dafür. Einige wenige schienen aber auch Sklaven mit sich zu führen, die allerdings eher im Hintergrund blieben. Sehen und gesehen werden - so hieß die Devise, schien mir. Denn nicht jeder der Anwesenden war an mir oder den anderen Sklaven interessiert. Nur vereinzelt stellten mir ein paar von ihnen Fragen oder musterten mich gelangweilt.Viel interessanter schien es, sich miteinander zu unterhalten. Selbst die Hübsche mit dem schönen Haar war inzwischen anderweitig beschäftig. Offenbar war sie fast jedem bekannt und sehr beliebt, besonders bei den Männern. Kein Wunder, bei ihrem Aussehen! Selbst ich musste zugeben, dass sie mir gefiel, obwohl sie eine Römerin war.

So stand ich wieder da und starrte ins Nichts, als die ersten Gebote kamen. Mein Körper war wieder zu einer leblosen Hülle geworden und meine Augen schienen wieder leer zu sein. Der Funke, die die junge Frau zu Anfang in mir enfacht hatte, war längst wieder erloschen, weil er keine weitere Nahrung erfahren hatte.

Nur ganz kurz, als mich der blonde Römer in den Worten meiner Sprache angesprochen hatte, wollte mein Herz wieder schneller schlagen und mein ausdrucksloses Gesicht, sah für einen Moment ganz überrascht aus. Doch als ich die Bedeutung seiner Worte endlich erfasste, war die Enttäuschung wieder groß. Ich ließ nichts mehr in mein Ohr dringen. Die Stimmen der Leute, ihre Worte und Phrasen, die ich zumeist gar nicht verstand, ließen mich kalt.

Wäre doch alles schon vorbei! Ich wäre sogar freiwillig in die Minen gegangen, nur um von hier fort zu kommen! Was hatte ich denn noch vom Leben zu erwarten?
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03-29-2023, 02:24 PM,
Beitrag #25
RE: Owain wird verkauft
 [Bild: Ganymed-klein.jpg] | Ganymed

Hatte Scapula das jetzt ernst gemeint? Ganymed warf einen kurzen Blick auf den Sklaven und rümpfte dann die Nase. "Echt jetzt? Du willst mich doch nur wieder veräppeln! Der ist mir viel zu haarig!" raunte er mir seinerseits zu. Tja, wo Ganymed recht hatte, da hatte er recht. Ich grinste nur und wandte mich der holden Schönen zu, die sich im Dunstkreis des Furiers bewegte.
Soso, sie wollte also nur diesen Sklaven hier kaufen und kurz darauf hatte sich die halbe Stadt um sie versammelt. "Kein Wunder, Verehrteste! Die stahlendste Dame am Platz zieht alle Männer an. Wir können gar nicht anders, als dich zu umlagern! und offenbar hat der werte Furius das große Los gezogen, da er in deiner Gunst steht", meinte ich grinsend. "Ich bin übrigens Aulus Balventius Scapula. Ich bin erst seit kurzem in der Stadt. Daher war es mir noch nicht vergönnt, deine Bekanntschaft zu machen. Aber was lange währt, wird endlich gut, sage ich immer! Möchtest du mir deinen werten Namen verraten?"
Ich sah kurz auf, als der Furius dem Sklavenhändler scharf drohte, einmal genauer seine Bücher prüfen zu wollen. O la la, dachte ich, leg dich nur nicht mit dem Furius an! Mir war es ziemlich egal zu welchem Preis der Sklave über die Ladentheke ging. 200 Sesterzen waren wohl tatsächlich in diesen Gefielden der reinste Wucher für einen kriegsgefangenen Barbaren. "Für wahr, in Rom sind wir ganz sicher nicht!" stellte ich fest und wartete ab, was als nächstes passieren würde, denn jener Tribun, der scheinbar so eine Art Intimfeind des Furius war, hatte gerade 575 Sesterzen geboten. 
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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03-29-2023, 03:45 PM,
Beitrag #26
RE: Owain wird verkauft
(03-29-2023, 01:43 PM)Liciniana Aglaia schrieb: Saturninus gab unterdessen dem schmierigen Händler Paroli und erntete dafür von mir ein bewunderndes Lächeln. Aber er hatte auch wirklich Recht, mit dem, was er sagte. Ich war aus Rom und wusste, dass der Händler Unfug redete. “In Rom bekäme er wahrscheinlich nicht einmal die von dir gebotenen 200 Sesterzen für einen Kriegsgefangenen“, stimmte ich ihm also zu, ehe auch schon dieser Iulier wieder höher bot.
Ich seufzte und neigte mich Saturninus zu. “Ich fürchte, der Tribun hegt einen Groll gegen mich, weil ich ihn vor einiger Zeit abgewiesen habe“, flüsterte ich ihm leise und für die anderen Umstehenden nicht hörbar zu, damit er eine Erklärung hatte, warum der Iulier so verbittert kämpfte um einen Sklaven, der ihn vermutlich sonst nicht interessiert hätte. Ich atmete noch einmal theatralisch seufzend und beschloss dann, diplomatisch zu sein.
“Wenn ich mir den Sklaven selbst kaufte, für 600 Sesterzen, wären die ehrenwerten Herren dann in ihrer Ehre allseits befriedet, so dass niemand einen Groll hegen muss?“ Ich wollte nicht, dass Saturninus in einen Zwist hineingezogen wurde, der aus gekränkter Eitelkeit entsprungen war und eigentlich nur eine Banalität war. Schlimm genug, wenn mich das so viel mehr kosten würde, als eigentlich vernünftig war, denn auch, wenn ich durchaus Geld hatte, hatte ich es nicht, weil ich es mit beiden Händen zum Fenster herauswarf.

(03-29-2023, 02:24 PM)Aulus Balventius Scapula schrieb: I"Kein Wunder, Verehrteste! Die stahlendste Dame am Platz zieht alle Männer an. Wir können gar nicht anders, als dich zu umlagern! und offenbar hat der werte Furius das große Los gezogen, da er in deiner Gunst steht", meinte ich grinsend. "Ich bin übrigens Aulus Balventius Scapula. Ich bin erst seit kurzem in der Stadt. Daher war es mir noch nicht vergönnt, deine Bekanntschaft zu machen. Aber was lange währt, wird endlich gut, sage ich immer! Möchtest du mir deinen werten Namen verraten?"Ich sah kurz auf, als der Furius dem Sklavenhändler scharf drohte, einmal genauer seine Bücher prüfen zu wollen. O la la, dachte ich, leg dich nur nicht mit dem Furius an! Mir war es ziemlich egal zu welchem Preis der Sklave über die Ladentheke ging. 200 Sesterzen waren wohl tatsächlich in diesen Gefielden der reinste Wucher für einen kriegsgefangenen Barbaren. "Für wahr, in Rom sind wir ganz sicher nicht!" stellte ich fest und wartete ab, was als nächstes passieren würde, denn jener Tribun, der scheinbar so eine Art Intimfeind des Furius war, hatte gerade 575 Sesterzen geboten. 


Saturninus neigte sich zu Aglaia: "Und ich fürchte, der Tribun hat auch einen Groll gegen mich, weil meine Cousine ihn abgewiesen hat" , flüsterte er zurück.
Aglaias Vorschlag hingegen war clever, und ein anerkennendes Lächeln flog über sein Gesicht. 
Er erkannte, dass die Freundin ihr Köpfchen durchaus nicht nur ihrer schönen Haare wegen hatte. 
Ein Patrizier, der gegen eine Hetäre bot, das war irgendwie...es war nicht verboten, jedoch entschieden nicht standesgemäß. Gewann er, so würden viele noch Mitleid mit der schönen Frau haben. Verlor er jedoch, wäre er das Gespött der Stadt.

Der Furius hob beide Hände:
"Ich trete von der Versteigerung zurück ", sagte er und zu Scapula, den er von seiner Verlobung ja kannte, ein wenig lachend:
" Du siehst mich in der Gunst einer wehrhaften Herrin, die mich hier auf diesem Schlachtfeld offiziell geschlagen hat, werter Balventius Scapula.  Sklavenhändler, die Dame hat das höchste Gebot abgegeben"
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
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Honoratior von Iscalis
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03-29-2023, 04:53 PM,
Beitrag #27
RE: Owain wird verkauft
 Noch während der Tribun den Sklaven betrachtete hörte er ihr Angebot. „Schade“, sagte er zu Owain, laut genug, dass alle es hören konnten: „Ich wollte dir eine Werkstatt einrichten, in der du dein eigener Herr hättest sein können. Leider, nun musst du den Putzlappen, für DIE da schwingen.“
Mit einer kleinen Verbeugung verabschiedete er sich in Richtung Claudia Sabina, enttäuscht weil auch sie der Hetäre zu Füßen lag. „Abmarsch!", lautete der kurze Befehl an seine Legionäre. Dafür habe ich Furius also gegen den Sklavenhändler beigestanden, dachte er verärgert. Soll er ihr doch in den …. kriechen, meine Sorge ist es nicht. Doch klein Dummerchen Lucretia himmelt ihn ja an, wie so viele andere. Keiner merkt was für ein durchtriebener Kerl der ist.
[Bild: 3_04_08_23_8_55_01.png]
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]

Honoratior von Iscalis
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03-29-2023, 07:31 PM,
Beitrag #28
RE: Owain wird verkauft
Ich hatte Aglaia gerade antworten wollen - ich war darüber entzückt, eine junge, freie Griechin zu treffen und hatte gehofft, ein wenig Griechisch plaudern zu dürfen, damit ich es nicht ganz und gar vergaß - da merkte ich, wie böse mein Xerxes gerade war.
Der Gedanke gefiel mir ganz und gar nicht.
Wie Cato  auch mich anschaute! Dabei musste er doch wissen, dass ich zu ihm hielt. Ganz gleich ob er Recht hatte oder im Unrecht war. Fulvia hatte für Marcus Antonius ein Heer finanziert und war ihm zu Hilfe geeilt, und es war ihr auch egal gewesen, dass ihr Ehemann  einfach nur ein Dickkopf war.
Als sich Iulius Cato vor mir leicht verbeugte... merkte ich zu meiner Überraschung, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Das hasste ich. Ich gehörte nicht zu den Mädchen, denen zarte Silbertränchen aus den Augen rannen und die lieblichen Wangen benetzte. Falls mich einer zum Weinen brachte, schwoll meine Nase an und wurde zu einem rosigleuchtenden Kürbis.
"Entschuldige mich einen Moment bitte, Liciniana Aglaia", sagte ich zu der jungen Frau und rang um Fassung. Ich dachte an etwas Neutrales - Agamedes letzten Vortrag über Platon - und schaffte es, die Tränen zurückzuhalten.
" Militärtribun  Iulius Cato", sagte ich zu ihm - Xerxes nannte ich ihn nur, wenn wir unter uns waren:
"Es ist mir gleich, wer diesen Owein kauft. Ich habe mich nur gefreut, dich wiederzusehen", ich hob den Kopf und flüsterte mit einem Seitenblick auf die ganze Kanaille:
"Denke immer daran, wer wir eigentlich sind", dann ich trat ich zur Gruppe zurück. 


"Und wo waren wir stehen geblieben?", fragte ich Aglaia:
"Beim gegenseitigen  Vorstellen, nicht wahr? Nett,  Dich kennen zu lernen, Liciniana Aglaia. Professionelle Schönheitsbehandlungen in den Thermen wären wirklich  eine feine Sache. Aber du weißt gewiss schon, dass Frauen nur Morgens Zutritt haben. Das ist ein wenig antiquiert, doch leider ist es so. Mir ist das immer zu früh. Wenn wir in Iscalis endlich ein eigenes Frauenbad hätten, könnte ich mir jedoch dort solch einen Schönheitssalon gut vorstellen.",ich überlegte:
" Vielleicht könnte ich ja doch zu euch kommen, wenn Anaxarete euch  genügend durchleuchtet hat", jetzt lächelte ich und stieß Anaxarete an:
"Das sind Griechinnen, Argusrete, Landsmänninnen. Würdest du nicht gerne einmal wieder einen Nachmittag mit Aglaia und Olympias Griechisch reden, während wir uns verschönern lassen? Das wäre wie früher in Alexandria"

(03-28-2023, 08:49 PM)Marcus Nautius Philus schrieb: Philus winkte lächelnd ab. Ein hübsches Mädchen war sie, aber er wusste seine Haltung zu wahren.
"Keine Sorge, ich bin tatsächlich auf der Suche nach Hilfen im Haus. Weißt du, ich bin gerade erst in dieser Stadt angekommen, nach dem Tod meines älteren Bruders."
Es war eine Sache, die ihn mitgenommen hatte, doch letztendlich waren sie einander ja nie besonders nah gewesen. Und zudem war es ja schon einige Zeit her, dass er die Nachricht erhalten hatte.
"Vielleicht kanntest du ihn. Er lebte soweit ich weiß allein. Nach seinem Tod wurden viele Sklaven verkauft, aber ich brauche ein paar, um das Anwesen zu pflegen und mir dabei zu helfen, die Geschäfte zu sichten."

"Kelten - du kommst nicht um sie herum, wenn du hier lebst. Sklaven gibt es genug, aber gut ausgebildete Sklaven sind Mangelware", sagte ich und schlug theatralisch die Augendeckel nieder, aber dann:
"Oh, mein Beileid zum Verlust deines Bruders. Möge ihm die Erde leicht werden. Ich kannte ihn natürlich nicht", wieder stubste ich Anaxarete:
" Du bist aber auch ein Mann. Mich lässt man nicht herumlaufen und einfach Leute kennen lernen - leider", ein wenig grinste ich nun. Philus war zwar in meinen Augen noch kein Mann, sondern nur ein Junge, doch bestimmt hörte er das gerne.
[Bild: 3_15_08_22_9_35_15.png]
Vormund (Tutor):  Manius Claudius Menecrates
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03-29-2023, 07:48 PM,
Beitrag #29
RE: Owain wird verkauft
Ganz im Gegensatz zu seinem sonstigen Verkaufsgebaren hielt Mallius Mango die meiste Zeit über den Mund. Der Gedanke an Steuerfahndung oder eine Razzia durch die Soldaten des Tribuns hatte ihm sozusagen die Sprache verschlagen. Erst hatte er es großartig gefunden, dass so viele illustre Städter sich bei ihm versammelt hatten. Dann hatte er bemerkt, dass sie sich um diesen Owain förmlich zankten. Und so ein Streit zwischen Großkopferten konnte für einen braven Geschäftsmann schlecht ausgehen.

Das letzte Gebot hatte die dunkelhaarige Schönheit abgegeben, und ja, der Sklavenhändler konnte trotz allem zufrieden sein. Sechshundert Sesterzen waren ein stolzer Preis für einen Kranzheini.

"Der begnadete Kunstschmied Owain für sechshundert Sesterzen verkauft an die junge Dame mit dem Gespür für gute Ware", rief Mango aus, und einer seiner Diener schlug mit zwei Messingschalen aneinander.

"Dir muss aber auch die Sonne aus dem Hintern scheinen, Jungchen", murmelte der Händler zu Owain, als er ihm den Titulus abnahm - den konnte man schließlich überschreiben und nochmal verwenden.

Dann fasste er Aglaia ins Auge. Endlich würde er eine Chance haben, ihr näherzukommen:
" Gekauft wie besehen. Wer ist denn der Tutor des jungen Fräuleins, um den Vertrag fest zu machen?", fragte er. Besonders bei "jung" und "Fräulein" leckte er sich wieder die Lippen:
"Bis dahin quittiere mir bitte den Kauf mit deinem Namen und deiner Adresse" Das sie nicht gleich bezahlen würde, nahm der Sklavenhändler an. Es war nicht ungefährlich, soviel Bargeld mitzuschleppen. Aber bezahlen würde sie. Seine Knechte fanden jeden und wenn nicht, so gab es immer noch ein paar Halsabschneider, die man beauftragen konnte, das Vögelchen aufzustöbern:
"Und gleich mitnehmen oder nach Hause liefern?"
Die Lieferung würde Mallius Mango sehr gerne höchstpersönlich übernehmen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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03-29-2023, 08:33 PM,
Beitrag #30
RE: Owain wird verkauft
Der hübsche, junge Mann stellte sich als Aulus Balventius Scapula vor. Er musste ein verwandter von Balventius Varro sein, mit dem ich schon das Vergnügen gehabt hatte. Und ja, beide Brüder sahen sehr gut aus, wenn auch der jüngere weit weniger griesgrämig dreinblickte und viel besser flirtete. “Mein Name ist Aglaia“, stellte ich mich auch ihm noch einmal vor, wo er so nett fragte, ehe er und Saturninus miteinander plauderten. Auch mein edler Gönner erhielt von mir ein strahlendes Lächeln und ein kurzes Streicheln über den Arm, als er mich so heldenhaft darstellte und lobte. Ja, ich mochte Komplimente, aber wer auch nicht?

Auch wenn Iulius Cato sich nur widerwillig geschlagen gab und ich den Verdacht hatte, dass das noch ein Nachspiel geben würde – eines, bei dem ich gnadenlos darauf setzen würde, dass Narcissus es wieder geradebiegen würde, wenn es schlimm käme – konnte ich nur ungefähr so lange mein Lächeln zurückhalten, bis der Tribun mir den Rücken zugewendet hatte. Ich hatte gewonnen! Ein klarer Sieg nach punkten, wenngleich ich wohl geschummelt hatte, und alle hatten ihr Gesicht bewahrt, und ich hatte Owen! Zu einem unverschämten Preis, bei dem meine Mutter mir die Ohren langziehen würde, weshalb ich ihr darüber so wenig wie irgendwie möglich erzählen würde, aber gewonnen.
Ich merkte, dass die junge Claudia kurz bestürzt war und dem Tribun nachging. Konnte sie dieses Ekel tatsächlich gern haben? Noch so eine kleine Information, die ich wohl verstaute, um sie mir zu nutze zu machen, wenn sich die Gelegenheit ergab.

Der schmierige Händler nutzte die Gelegenheit, zu mir zu kommen, nach meiner Adresse zu fragen – ja, sicher doch – und nach meinem Vormund zu fragen. Hach, ich vergaß manchmal, wie förmlich provinziell hier vieles doch war. Ich wandte mich ihm freundlich zu, auch wenn ich mit Sklavenhändlern im Allgemeinen nichts anfing. Zu schmutzig, zu schmierig, zu stressig für alle Beteiligten.
“Das junge Fräulein ist Latinerin und von eigenem Recht, weshalb sie selbst Verträge über res mancipi abschließen kann. Sofern dir mein Wort oder das unseres guten Princeps Officii hier, der gewiss für die Wahrheit meiner Worte einsteht, nicht genügen, kannst du gerne meinen Großvater Licinianus Zacharias, in deinen Büchern als Leumund anführen.“
Ich schrieb mit geübtem Schwung meinen Namen und meine Adresse auf die gereichte Wachstafel, während ich weiter plauderte. “Du kannst dein Geld dort abholen. Ich würde einen Wechsel für Londinium oder Roma natürlich bevorzugen, das geht leichter als so viele Münzen, aber ich überlasse das dir, falls du nicht so oft reist“, stellte ich die Zahlmöglichkeiten dar. Natürlich könnten wir auch so viele Münzen auftreiben, aber diese Schlepperei, die Gefahr eines Überfalls… so ein beglaubigter Wechsel war da einfach viel leichter und gefahrloser. Und gerade für Reisende das Mittel der Wahl, da ein Straßenräuber damit nichts anfangen konnte.

“Und ich möchte Owen gleich mancipieren“, stellte ich klar. Als guter Verkäufer von Res Mancipi ging ich davon aus, dass der Sklavenhändler die Utensilien hatte. Ich drehte mich nach dem jungen Balventius um, der gerade eben noch so nett mit mir geflirtet hatte. Und ja, ich war von ihm sehr angetan, und das nicht nur, weil er wohl reich war und an Silber kam, das ich demnächst gerne haben wollen würde. “Balventius Scapula, wärst du so nett und würdest uns die Waage halten?“ fragte ich ihn dann auch, ob er den zeremoniellen Platz des Wagenhalters übernehmen würde, während Tiberius Furius Saturninus, Marcus Nautius Philus und Claudia Sabina samt ihren Sklaven so die Rolle als Zeugen zukam. Es waren aber heute auch viele Leute unterwegs! Sicherheitshalber hielt ich eben noch zwei weitere Leute an, mir den gefallen zu tun, damit es auch wirklich genug Zeugen waren.
Ich ging also zu Owen und schenkte ihm ein Lächeln, ehe ich seinen Arm ergriff und laut und deutlich sagte: “Ich erkläre, dass dieser Sklave nach dem Recht der Quiriten mir gehört und er soll von mir gekauft sein durch dieses Kupferstück und diese kupferne Waage“, sagte ich und klopfte mit dem Kupferstück klingend gegen die Waage, so dass der Kauf rituell und formell auch abgeschlossen war, auch wenn bislang nur ein Schuldschein unterschrieben war und kein Geld geflossen.

Ich strahlte wohl bis zu den Ohren, als ich Owen an der Hand haltend mit mir von dem Podest zog, auch wenn wir nun noch einen Moment hier unter den feinen Leuten bleiben mussten und ich ihn nicht sofort erlösen konnte. Aber ich wollte die Zeit so kurz wie möglich für ihn machen, weshalb ich ihn weiter sanft hielt und nicht losließ.

Als erstes war da wieder Claudia Sabina, die meinte, sie könne doch zu uns kommen. Ich hörte ihre Kinderfrau schon nach Luft schnappen, und auch, wenn das brüllend komisch gewesen wäre, war ich nicht grausam. “Meine liebste Claudia Sabina, ich würde mich über alle Maßen geehrt fühlen, wenn du zu mir nach Hause kämst. Aber ich bin Hetäre und leider ist meine Stellung infam, und es würde sicher deinem Ruf abträglich sein, wenn du zu mir kämest und nicht ich zu dir. Und ich könnte nicht ruhigen Gewissens zulassen, dass irgend etwas deinen tadellosen Ruf befleckt. Deine gute Anaxarete würde sicher ebenso Einwände erheben. Auch wenn es mich ansonsten sehr freuen würde, wenn wir uns noch einmal unterhalten könnten, ganz besonders über die Thermen. Denn ja, es ist eine Schande, dass wir nicht ebenso wie die Männer den Nachmittag nutzen können. Zumal wir sie so ja gar nicht anfeuern können, wenn sie Sport machen.“ Ja, eine winzige Anzüglichkeit musste sein. Mädchen waren da auch nicht anders als Jungs, nur dass wir nicht nur ein hübsches Gesicht brauchten. Aber Muskeln, die vor Schweiß glänzten? Welche Frau schaute da weg? “Aber wie gesagt würde ich mit deiner Erlaubnis meine Mutter bitten, dir behilflich zu sein, zu einem Zeitpunkt, der dir genehm ist.“

Ich wandte mich auch wieder Saturninus zu. “Ich möchte dir trotz allem sehr danken, dass du so großzügig mir gegenüber bist. Ich hoffe, ich kann mich dafür bald revanchieren?“ Ja, das war wohl mehr oder weniger unverblümt die Frage, ob er mich bald noch einmal besuchen würde. Kundenbindung war sehr wichtig. Und ich hatte ihn wirklich gern. Ich wollte ihn möglichst auch bis nach seiner Eheschließung behalten.

Natürlich bekam auch Balventius Scapula noch ein paar Worte. “Es hat mich sehr gefreut, deine Bekanntschaft zu machen, Balventius Scapula. Ich hoffe, man läuft sich noch einmal über den Weg? Dann kannst du mir gerne noch mehr davon sagen, wie strahlend du mich findest.“
[Bild: 15_14_01_23_5_20_11.png]
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