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Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
03-08-2023, 02:46 PM,
Beitrag #17
RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit?
Als ich näher kam, bedrohte er Niamh. Ich hatte mir schon gedacht, dass er ein Feigling war, aber ich fragte mich wirklich, was er dachte, was sie für mich war und wie er diese Situation lösen wollte. Wenn er Niamh tötete, war er ebenso tot, und das musste er wissen. Und auch, wenn ich Niamh nicht gefährden wollte, war ich mir gerade selber nicht sicher, ob mich das tatsächlich von einem Angriff abhalten würde.
Er drückte ihr die Klinge so an die Haut, dass ein wenig Blut kam. Ich legte den Kopf leicht schief und tauschte mit einer schnellen Bewegung die Waffen in meinen Händen. Handaxt rechts, Schwert links. Ich konnte mit beidem in beiden Händen kämpfen, aber mit rechts konnte ich besser zielen, und ich wollte nicht riskieren, Niamh zu treffen, wenn ich das hier beendete. “Und wie gedenkst du, hier wieder rauszukommen?“ fragte ich ihn erschreckend ruhig, während ich beobachtete.
Ich sah, wie Niamhs Finger unter ihrer halb heruntergerutschten Decke sich bewegten, wie sie zum Gürtel glitten. Ich fixierte meinen Blick auf den Mann, damit der nichts von ihr mitbekam, sondern sich auf mich konzentrierte. Also redete ich weiter. 2Dir muss doch klar sein, dass du das hier nicht überleben kannst. Wenn du ihr etwas tust, bringe ich dich um. Und das weißt du auch ganz genau. So schnell bist du nicht, dass du uns beide...“
In dem Moment stach Niamh auch schon in seine Seite. Braves Mädchen! Der Kerl schrie auf, Niamh fiel zur Seite weg, aus dem Weg, und der Kerl machte einen Schritt in meine Richtung mit erhobenem Dolch. Weiter kam er nicht, denn ich warf die Handaxt mit so viel Wucht, dass es ihn nach hinten weg von den Füßen riss. Er landete auf dem Rücken, die Klinge der Axt tief zwischen Hals und Schulter steckend.
Langsam ging ich auf ihn zu und nahm mein Schwert wieder in die Rechte. Seine Brust hob und senkte sich schnell, und ich sah das Blut, das langsam seine Tunika färbte. Wenn ich die Axt entfernte, würde es schnell gehen. “Erstens“, fing ich an, aufzuzählen, was er meiner Meinung nach mit in die Anderswelt nehmen sollte. “Man droht nicht mit Dingen, die man nicht umsetzen kann. Es war idiotisch, sie mit hineinzuziehen und als Schutzschild zu missbrauchen. Du hättest dich mir direkt wie ein Mann stellen können, statt dich wie ein Feigling zu verstecken.
Zweitens“
, sagte ich und schlug mit dem Schwert den Dolch beiseite, den er abwehrend hob. Vielleicht wollte er ihn auch nach mir werfen, aber die Axt in seiner Schulter verhinderte schnelle Bewegung, und so war es leicht, die Klinge abzuwehren.“Ist der Dolch eine Waffe für den Nahkampf, wenn der Platz für das Schwert nicht reicht. Auf die Entfernung müsstest du ihn schon werfen, dass du mir damit gefährlich werden kannst. Oder du hättest mich in der Höhle damit angreifen können. In einem Haus. In einer engen Gasse. Nicht hier draußen.
Drittens“
, griff ich nach meiner Axt, und schon die leichte Bewegung der Klinge ließ den Mann vor Schmerz heftig aufstöhnen. “Wenn dein Gegner eine Handaxt in der Rechten hält und noch eine weitere Waffe hat, wird er die Axt höchstwahrscheinlich werfen. Dann rennt man nicht auf ihn zu und macht es ihm noch leichter.
Und schließlich viertens“
und ich zog die Axt mit einem Ruck hinaus, so dass Blut spritzte. “Du hast keine Ahnung, mit wem du dich angelegt hast. Sag ihnen, Gwyneths Sohn hat dich geschickt.“

Mit zwei gut platzierten Schlägen stellte ich sicher, dass er nicht mehr aufstehen würde. Einen Moment atmete ich durch, ehe ich mich zu Niamh umdrehte. Ich wusste, ich musste ziemlich erschreckend aussehen. Meine ganze Tunika war voller Blut. Das meiste davon nicht von mir. Ich würde mich waschen müssen. Sehr viel. Mit etwas Glück bekam ich alles aus dem Stoff raus. Vielleicht.
“Bist du verletzt?“ fragte ich und ging auf sie zu. Verdammt, mein Blut rauschte noch in meinen Ohren und kochte heiß durch meine Venen. Am liebsten hätte ich sie jetzt an mich gezogen und gegen den nächsten Baum gedrückt und genommen, um uns beiden zu beweisen, dass wir noch immer am Leben waren. “Geht es dir gut, Niamh?“ fragte ich nochmal und schluckte. Irgendwie wollte ich meine Waffen noch nicht weglegen, aber auch nicht bewaffnet zu ihr gehen.

Wo kamen diese Kerle her, mitten in der Nacht? Ich schaute kurz hoch in den sternenübersäten Himmel und fühlte mich seltsam in meinem Traum zurückversetzt. Nur dass hier der Mond voll und rund am Himmel strahlte und weißes Licht spendete, so dass man recht gut sehen konnte, während in meinem Traum alles dunkel war.
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Falke
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RE: Von Iscalis nach Norden - Reise in die Sicherheit? - von Louarn - 03-08-2023, 02:46 PM

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