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Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
07-27-2023, 01:03 PM,
Beitrag #102
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
Wirklich interessant, was sich vor meinen Augen abspielte. Und ich war mir nicht sicher, ob ich der einzige war, der die Ironie darin bemerkte. Natürlich sprang Louarn gleich herbei und versuchte, sein Vögelchen vor sich selbst zu retten. Er redete auf sie ein, dass sie nicht tun solle, was ihm aber sehr wohl erlaubt war. Naja, mit einigen Abstufungen eben, denn Louarn hatte einen bedauernswerten Mangel an Phantasie, was all diese Dinge anging. Wahrscheinlich würde er einfach allen die Kehlen durchschneiden und gut war. Viel zu unkreativ meiner Meinung nach.
Aber das Vögelchen wollte gar nicht gerettet werden. Es wollte sich in ein rasendes Untier verwandeln und einfach nur Rache nehmen, auf jede Weise, die ich ihr zeigen würde. Ich lächelte mein schiefes Lächeln und machte mich schon auf einen weiteren Ausbruch von Louarn gefasst, als nun aber Dunduvan auch herbeitrat und ihr den Weg zu mir versperrte. Das wiederum war sehr interessant. Ich legte den Kopf wieder schief, um das Licht anders einzufangen. Ich wollte sehen, ob ich die silbrigen Spinnweben zwischen ihm und Niamh würde erkennen können, in die er sich verstrickt hatte. Die Götter besaßen schon einen eigenartigen Sinn für Humor, fand ich, und Dunduvan war manchmal schrecklich blind für sie. Hätte er sie nun bekräftigt, wäre sie sein – oder mein, wobei ich das gar nicht wollte. Aber er schützte sie und drängte sie in Louarns Arme. Vermutlich hatte er Angst vor ihr.

Ich hob beschwichtigend beide Arme, einer noch mit der Klinge Calums bestückt, zum Zeichen, dass ich mich fügte. Auch wenn ich durchaus ein paar Takte zu meinem ureigenen Weg und den Göttern zu sagen gehabt hätte. Aber ich forderte die Götter nicht heraus, und vor allen Dingen forderte ich Dunduvan jetzt nicht heraus. Nur mit Louarn wäre ich fertig geworden. Nur mit Dunduvan selber auch. Aber beide, die dasselbe Ziel verfolgten? Nein, so dumm war ich nicht. Und so wichtig war mir die Sache auch nicht. Im Grunde waren mir die Kerle und Niamh ganz gleich, ich wollte nur mein Feuer sehen.

Da fand ich es geradezu komödiantisch, als Dunduvan hier einen Prozess spielen wollte, dessen Ende uns allen doch schon klar war. Und er wollte Erwan kreuzigen? “Das dauert viel zu lange, um effektiv zu sein“ gab ich zu bedenken. Manche Gekreuzigte hielten zwei Tage durch. So viel Geduld hatte ich nicht. “Er ist Kelte, wir sind Kelten. Niamh ist Keltin. Ich bin für ein keltisches Urteil. Feuer. Soll er Zeuge meines Feuers sein, aus nächster Nähe.“ Ich wollte endlich was in die Luft jagen und keine Spielchen spielen. Wir verschwendeten hier viel zu viel Zeit.
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Falke
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RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan - von Ciaran - 07-27-2023, 01:03 PM

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