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Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
07-01-2023, 08:29 AM,
Beitrag #37
RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan
(06-30-2023, 05:31 PM)Niamh schrieb:  [Bild: Erwan-klein.jpg] |Erwan

Erwan störte es kein bisschen, unter welchen Bedingungen Niamh hier hausen musste. Sie hatte es nicht besser verdient! Der Sklave, der die Fackel trug, leutete dem Medicus den Weg. In einer Ecke lag sie dann und schlief. An ihrem Fuß war eine Kette befestigt, damit sie nicht noch einmal fortlaufen konnte. Da lag sie nun in ihrem Dreck. Ihr Haar war vom Blut verklebt, nachdem man ihr auf den Kopf geschlagen hatte. Es war beileibe kein schöner Anblick und auch kein angenehmer Duft, der von der Gefangenen ausging.

Der Facketräger kam noch etwas näher, damit der Medicus das Mädchen noch besser sehen konnte.
"Sie versteht nur wenige Worte. Sie kommt aus Hibernia. Ihr Name lautet Niamh." antwortete Erwan. "Sie ist geflohen, aber meine Sklaven haben sie wieder eingefangen. Deshalb trägt sie eine Kette am Fuß."

Es war zu dunkel, als dass Erwan Pytheas Gesicht sehen konnte. Einen Moment lang war der Grieche zornig, aber er ließ es sich nicht anmerken. Er hasste es, wenn Menschen so behandelt wurden. Auch die Bergwerkssklaven wurden mit Härte behandelt, aber auf seiner Krankenstation hatte er ihnen immer ein weiches Lager, Licht, Luft und genügend Essen zukommen lassen.
Als er den Namen der jungen Keltin hörte, wurde es für ihn zur Gewissheit: Dies war jenes Dorfmädchen, von dem Louarn gesprochen hatte. Es sei denn, es gäbe jetzt gerade zwei Niamhs, aber das war unwahrscheinlich. Er fühlte mit der Innenseite seines Unterarms ihre Körpertemperatur, das bedauernswerte Geschöpf glühte vor Fieber. Er beugte sich hinab, um mit zwei Fingern nach ihrem Puls zu tasten. Dabei flüsterte er ihr zu: "Salve Niamh, keine Angst. Ich bin ein Medicus. Ich soll dir sagen, Dunduvan denkt an dich"
Trotz der Dunkelheit entging ihm nicht die Wunde am Fußgelenk, wo man sie wie ein wildes Tier angekettet hatte. Auch nicht die blauen Flecke, die Kratzer und das geronnene Blut auf der Innenseite ihrer Oberschenkel. Die junge Frau war grausam misshandelt und auch missbraucht worden. Dennoch war sie offensichtlich so wertvoll, dass Erwan ihn, Flavianus Pytheas, hinzugeholt hatte:
Er hob den Kopf:
"Willst du, dass die Sklavin überlebt, Erwan?", fragte er und ein kalter Unterton hatte sich nun  in die Stimmer des Freigelassenen geschlichen:
"Dann musst du tun, was ich dir sage! Ansonsten wird sie sterben!"
[Bild: 3_20_01_23_11_54_02.png]
Caesar Vespasianus Augustus (NSC)
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RE: Die Domus und das Ladengeschäft des Tuchhändlers Erwan - von Flavianus Pytheas - 07-01-2023, 08:29 AM

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