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Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen
01-25-2023, 02:00 PM,
Beitrag #5
RE: Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen
Durs erhob sich plötzlich und ging ein Lied pfeifend ein Stückchen weiter. Ich dachte, dass ihn was Menschliches plagte und achtete nicht auf ihn. An einem der Bäume blieb der große Kerl jedoch stehen und machte mir ein Zeichen. 
 Ich runzelte die Stirn. Was wollte Durs? Dann verstand ich: Der Baum, dessen Krone sich gegen den immer sich bläulicher verfärbendenen Nachthimmel abzeichnete, war doch tatsächlich ein Lindenbaum. Die ersten verschlafenen Vögel rührten sich und begannen ihr morgendliches Konzert.

"Eine Linde. Frija hat uns zu ihrem eigenen Baum geführt. ", sagte ich. Da hatte ich den Furius vergessen:
"Komm , lass uns dorthin gehen. Ich zeige dir, wie ein junger Chatte einem Mädchen gesteht, dass er sie liebt"
Ich stand auf, streckte meine Hände aus, um Stella aufzuhelfen und ging mit ihr zu der Linde hin. Sie war knorrig, aber ihre Borke seltsam glatt, und sie hatte noch nicht alle Blätter abgeworfen. Ich umfasste den Stamm und streckte die Hände aus: "Nimm meine Hände. So ist der Brauch"
Ich zog Stella heran, bis nur noch der Stamm zwischen uns war und verharrte einen Moment so, dann streckte ich den Kopf zur Seite und gab meiner Fridila einen Kuss auf den Mund. Danach ließ ich ihre Hände wieder los - nicht, ohne die Innenseite ihrer zarten Hand zuvor auch noch zu küssen, lehnte meinen Rücken gegen den Baum und umarmte Stella so, so dass unsere beiden Gestalten wie zu einer verschmolzen:
"Ach liebe Fridila, so ein familienstolzer Patrizier wie Furius Saturninus, der hat sich nun mal etwas anderes erhofft für seine Verwandte", gab ich zu bedenken: "Das ist bei unseren Sippen oft  nicht anders. Ich mag ihn nicht verurteilen, auch wenn er uns und auch Clara viel Ungemach verursacht.  Das Du Geld mitgenommen hast, war klug, und über einen Gruß wird sich Clara freuen. Aber vorläufig sparen wir dein Vermögen lieber. Denn wenn....", 
mir kam ein düsterer Gedanke, aber ich teilte ihn mit Stella, da ich Freud und Leid mit ihr teilen wollte:
"...wir weiter und weiter fliehen müssen, werden wir deine Münzen brauchen. Auf der anderen Seite der britannischen See gibt es eine Insel, die heißt Hibernia. Dort herrschen wir Römer nicht. Die Überfahrt müssten wir aber bezahlen. Doch ich hoffe nach wie vor noch, dass dein Cousin sich mit mir aussöhnt. Besonders wenn wir ihn vor vollendete Tatsachen stellen....", ich merkte nun, wie ich nervös wurde bei dem Gedanken: "...mit einem kleinen Neffen oder einer kleinen Nichte vielleicht" Nun war das Thema angesprochen, und ich hob Stellas Kinn zu mir hoch, und küsste sie sanft auf die Wange, dann streiften meine Lippen über ihre zarte Haut, bis sie die ihren fanden: "Meine schöne Fridila, ich ersehne dich so sehr", flüsterte ich und hätte sie am liebsten an mich gerissen und immer weiter geküsst. 
Durs aber, der trotz seines grobschlächtigen Äußeren erstaunlich feinfühlig sein konnte,  war nun wirklich verschwunden.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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RE: Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen - von Publius Gabinius Secundus - 01-25-2023, 02:00 PM

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