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Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen
01-21-2023, 09:30 AM,
Beitrag #3
RE: Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen
Ich hob meine Stella mit beiden Händen vom Pferd und breitete meinen Mantel auf dem Boden aus, damit sie sich hinsetzen konnte. Auf einer kleinen Lichtung entzündete ich ein Feuer. Es gab nur wenig Wärme und Licht, aber ich wollte keinesfalls, dass man uns bemerkte. Ich hatte keine Angst vor den Kelten, aber Stella sah ...so römisch aus.
Im Vorratssack hatte ich Mosam in Blättern eingewickelt, was nichts anderes als Nahrung bedeutete und
ich nahm eines der grünen Päckchen  und reichte es Stella: „Versuch einmal, Fridila“, sagte ich:
„Das ist gewöhnlicher Schmalz, der mit getrockneten und gesalzenen Fleischstücken und Beeren und auch Nüssen aufgekocht, abgekühlt und wenn er fest ist, in Riegel geschnitten wird. Wenn man Mosam  in Blättern aufbewahrt, bleibt er sehr lange haltbar, und man braucht nicht viel davon, um bei Kräften zu bleiben. Löst man ihn in heißem Wasser auf, erhält man eine Art Suppe. Wir chattischen Jäger haben uns die Zubereitung v on unseren keltischen Nachbarn  abgeschaut und nennen sie Mosam, das heißt einfach nur Nahrung“
Mosam bedeutete aber auch Rettung,  denn er konnte durchaus Leben retten. Doch nach ein paar Tagen wurde sein Geschmack langweilig, und daher hoffte ich, dass wir auch anderes Essen auftreiben würden. Und durch das viele Fett war Mosam durchaus gewöhnungsbedürftig.
Wieder ein Geräusch und Bernjan schnaubte. Ich aber lachte heraus, als ich erkannte, wer sich da näherte: „Keine Sorge, Fridila, das ist weder ein Wildschwein noch ein Wolf“, fllüsterte ich Stella in ihr Ohr. Ich hatte mich neben sie gesetzt und meinen Arm um sie gelegt:
„Das ist nur der gute alte Durs“
Mein Knecht hatte uns eingeholt und er strahlte über das ganze Gesicht.
„Durs, du trampelst durch den Wald wie eine ganze Legion“, sagte ich, und ich war auch froh, ihn zu sehen.
Der starke Chatte zögerte, näher zu kommen. Stella jagte ihm Scheu ein. Er war nur ein Unfreier. Er kauerte sich außerhalb des Lichtscheins des Feuers nieder.
Dann sah er den Mosam und schüttelte missbilligend den Kopf. Auch Durs hatte nämlich Vorräte dabei. Aber im Gegensatz zu uns – ich hatte in Iscalis kein Aufsehen erregen wollen  und deshalb keinen großen Sack mitgenommen – war er im Besitz von Brot, Kuchen, Käse, Öl und gefüllten Würsten. Ja sogar einige Winteräpfel und Oliven hatte er mitgebracht.
„Das kommt bestimmt von Clara“ , sagte ich, und einen Moment lang vermisste ich meine gute Schwester so sehr.
Ich gab Stella von den Vorräten aus Durs Sack.
Nachdem wir gegessen hatten, versuchte ich, ihre Fragen zu beantworten:
„ Wir werden ein Jahr und einen Tag Iscalis fernbleiben müssen, sofern es uns nicht gelingt, deinen Vormund zuvor zu versöhnen, meine Fridila“, sprach ich, und mir kam so recht die Verrücktheit unseres Unternehmens in den Sinn:
Hier in den Bergen können wir nicht bleiben, wenn der Winter kommt. Wenn man die Hochebene überquert, liegt zwei Tagesreisen von hier ein Wald und es gibt Quellen und frisches Wasser.“, ich drückte Stella an mich:
Ich hörte, dass dort zaubermächtige keltische Priesterinnen leben. Ich weiß nicht, wie sie Fremden begegnen. Aber wir kommen nicht als römische Eroberer. Wir kommen als Liebende, die eine Zuflucht suchen. Ich hoffe sehr, dass sie uns dort unser Lager aufschlagen oder vielleicht sogar eine Hütte bauen lassen. Sind sie uns feindlich gesinnt, so müssen wir weiter“
Auch ich hatte von der Insel Mona gehört. Und auch von der Razzia beim letzten Samhainfest. Die Priesterinnen hatten also allen Grund, den Römern zu misstrauen wenn nicht gar sie zu hassen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]
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RE: Stella & Sonnwin: Von Iscalis zu den Heiligen Quellen - von Publius Gabinius Secundus - 01-21-2023, 09:30 AM

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