Forum

[Claudia Sabina]

"Domina Accia Prisca, wir haben gerade unsere Stunde beendet. Meine Herrin genießt nun die frische Kühle des Nymphäums", er hielt die Tür auf:

„Es liegt an dir, zu wählen, edle Domina Accia Prisca: Wählst du das offizielle Prozedere an der Ianua oder schlüpfst du schnell hier durch die Seitentür?“

Agamedes lächelte wieder in sich hinein. Sein Lächeln war immer so, als würde er sich inwendig über etwas freuen. Zweifellos hatte er in seinem Leben schon Böses erfahren, doch er hatte sich seine Liebe zu den Menschen bewahrt.

[Accia Prisca]

Prisca schaute noch einmal kurz zu der geschlossenen Porta zurück und zu dem offenen Durchgang. Sie war sich nicht sicher. Es erschien ihr unschicklich, durch die Tür für Sklaven und Dienstboten zu gehen, wo sie doch eine ehrbare Matrona jetzt war. Da sollte sie wie ein richtiger Gast den Haupteingang nehmen und sich nicht durch Seitengänge in einem fremden Haus schleichen. Andererseits war sie vor ihrer Ehe bei ihren täglichen Besuchen, um zu weben, öfter durch den Seiteneingang gegangen und kannte sich aus. Und sie wollte ja auch niemandem Arbeit machen und die Haupttür war nach wie vor geschlossen.
“Nun, wenn es nicht unschicklich ist…?“ versicherte sie sich kurz bei dem älteren Sklaven zurück, dass das wirklich in Ordnung war, ehe sie durch die Tür ging und sich auf den Weg zum Nymphaeum machte.

[Legionär]

>>>>     Titius und Albius hatten beschlossen, selber zu der Villa Claudia zu gehen. Die mussten sie wenigstens nicht suchen, die Villen waren fast jedem bekannt. Das Klopfen hörte sich zur Freude der beiden eher wie ein hämmern an.

[Claudianus Linos]

>>>>   Ich riss die Eingangstüre auf und und wirklich es waren zwei Soldaten. „Ja was?", kam nicht gerade freundlich von mir.

[Legionär]

Albius kam gleich auf den Punkt, mit einer leicht drohenden Mine. „Salve, wir kommen im Auftrag des Tribun Ovidius, mit der Frage ob zu diesem Hause ein Sklave Namens Bran gehört?“ „Ich hätte da noch eine Frage, kam durchaus interessiert von Titius. „Warum lasst ihr so einen frei in der Stadt herumlaufen? Der ist doch geistig völlig weggetreten, erzählt etwas von Mistkäfern und, dass es seine Schuld wäre.“

[Claudianus Linos]

Zuerst war ich so was von sprachlos über die Frage des zweiten Legionärs. Wenn ihr ihn für geistig nicht auf der Höhe anseht, dann habt ihr ihn bestimmt auf den Kopf geschlagen. Noch rechtzeitig verbiss ich mir die gallige Antwort und antwortete nur. „Bran ist ein Sklave von Consular Claudius Menecrates. Er war im Auftrag von Claudia Sabina, der Zukünftigen von Tribun Iulius, unterwegs. Wann können wir mit seiner Rückkehr rechnen?“ Ich bemühte mich wirklich meine Abneigung gegen das Militär zu unterdrücken.
Obwohl ich den Iulius ja absolut nicht mochte, musste ich ihn erwähnen, wenigstens dafür konnte er nun gut sein.

[Legionär]

„Dazu können wir keine Auskunft geben."  "Das ist die Angelegenheit des Tribun Ovidius.“ „Vale“ Kurz und knapp war die Antwort der beiden.

[Claudianus Linos]

Lauter als es angebracht gewesen wäre, schlug ich die Türe hinter den Legionären zu. und ging zurück.

[Claudianus Linos]

Da war ich wohl ein wenig voreilig gewesen. Eine Mietkutsche zu besorgen war gar nicht so leicht. Iscalis war gewachsen und so musste ich länger als vorgesehen warten, bis eine frei war.
Jetzt stand sie vor der Villa und ich eilte hinein um Claudia Sabina zu rufen.

[Claudia Sabina]

Es war gut, dass Linos so lange fortblieb. Ich brauchte genau eine Stunde, um mich gesellschaftsfähig zu machen. Ich zog das erwachsenste Kleid an, das ich finden konnte. Es war aus violettem, fast ins Dunkelblaue übergehendem festen Baumwollstoff und darüber zog ich  eine malvenfarbene Palla. Beide raffte ich mit einem Gürtel. Als Schmuck trug ich die Bernsteinkette, die mir Iulius Cato geschenkt hatte und das Armband, welches Felix dem dreisten Dieb wieder abgenommen hatte. Außerdem ließ ich mein Haar hochstecken. Für Locken blieb leider nicht genügend Zeit. Agamedes und Anaxarete und außerdem drei weitere Claudiersklaven, die hinter der Kutsche herlaufen würden, hatte ich als Gefolge dabei.
Während ich mich umgezogen hatte, erwachte in mir ein wenig ein schlechtes Gewissen. Es war für eine junge Dame sehr unüblich, was ich im Begriff war zu tun. Doch ich tröstete mich damit, dass ich schließlich meinem Onkel sein Eigentum rettete:
"Wir können, Linos. Du darfst mit mir mitfahren", sagte ich gnädig. Es gab vier Plätze in der Kutsche. Anaxarete würde neben mir sitzen,  Agamedes und Linos konnten gegenüber Platz nehmen. Anaxarete packte sofort einen kleinen Seidenfächer aus und begann mir und sich Luft zuzufächeln:
"Man kann eine Seitenwand zurückschieben, Anaxarete", sagte ich als erfahrene Reisende: "Luftig wird es uns schon werden, da sorge dich mal nicht...."
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