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Brigids Forst
05-05-2023, 07:00 PM,
Beitrag #71
RE: Brigids Forst
(05-04-2023, 05:16 PM)Louarn schrieb: Ich runzelte leicht die Stirn. Ciaran und Cinead waren äußerlich ja wirklich kaum zu unterscheiden, da sollte man eigentlich annehmen, dass auch ihre Seelen gleich waren. Aber das waren sie nicht wirklich. Es war jetzt nicht so, als ob Cinaed immer vernünftig und pflegeleicht wäre. Aber Ciaran war eindeutig von den Göttern berührt worden, und zwar nicht auf die gute Art und Weise.
“Ich versuche, nicht darüber nachzudenken, was wir von unseren Vätern haben könnten“, gab ich zu. Mein Vater spielte in meinen Gedanken äußerst selten eine Rolle, wenn ich ehrlich war. Wenn es schon dazu kam, waren sie eher bei meiner Mutter, und wie sie sich gefühlt haben musste. Und ob ich etwas von ihr in mir trug. Was ihr Erbe an mich war. Und was sie von mir wollen würde. “Und ich glaube nicht, dass unsere Brüder da auch so denken. Calum würde sich eine Familie wünschen, denke ich. Und bei den Zwillingen will ich lieber nicht wissen, ob sie nicht schon ein paar Kinder gezeugt haben“, meinte ich. Denn die beiden hatte ich an Beltane schon gesehen, und sie waren nicht zurückhaltend gewesen.
Ich seufzte leicht. Diese Gedanken waren nicht so gut. Erst recht nicht die an Niamh. Wenn sie über mich hinweg wäre… Ich glaubte, das war sie schon seit einer Woche. Wahrscheinlich war sie das schon in dem Moment damals in Alans Stall, als ich ihr gesagt hatte, dass ich sie nicht heiraten würde. Was eindeutig bewies, dass sie viel klüger als ich war. Auch wenn es ein wenig schmerzte. So schnell sich ein Mädchen auch in mich verliebte, genauso schnell kam sie auch darüber hinweg, mit mir keine Zukunft zu haben.

Dunduvan lenkte mich von diesen trüben Gedanken mit seiner Frage nach Erwan ab. “Er heißt Erwan und hat einen Tuchladen in Iscalis“, sagte ich ihm. “Er ist mit einigen Römern dort gut verbunden und hat auch ein paar Sklaven. Als wir auf dem Weg hierher überfallen wurden von diesen Sklavenfängern, dachte Niamh erst, er hätte sie geschickt. Aber… keine Ahnung, hab keine Anzeichen dafür gefunden. Aber offenbar traut sie ihm sowas zu.“ Ich zuckte mit den Schultern und nahm noch einen Schluck von dem süßen Bier. “Ich hab Dierna versprochen, dass ich ihn umbringen werde. Für ihre Schwester. Ich hab aber noch keine Ahnung, wie. Ich wollte das erst mit dir besprechen, bevor ich was dummes mache. Aber sterben muss er eindeutig.“

Calum würde sich wirklich eine Familie wünschen, dachte Dunduvan:

"Es ist wie es ist. Es ist nicht das, wie es sein sollte. Calum hätte beispielsweise eine Familie, die ihn liebt, verdient. Du auch, Lou, du wärst bestimmt ein guter Vater. Und auf Alun wäre doch unter anderen Umständen jede Familie stolz.
Soweit ich die Zwillinge einschätze, sind sie sich freilich selbst genug: Kinder sind höchstens Kollateralschäden"

Er trank sein Bier leer:
"Geht es dir um persönliche Rache oder darum, einen Verräter hinzurichten? Persönliche Rache ist dein Ding. Ein Zeichen zu setzen ist was anderes. 
Wusstest du, dass man Silber, ja genau das Silber, aus dem die Römer ihre Denare prägen,  in einer Sepiaschale schmelzen kann? Es stinkt nur ziemlich. Und man braucht ein gutes Feuer, einen Schmiedeofen vielleicht. Und dann würde Erwan endlich mal den Hals vollkriegen - mit einem Krug geschmolzenem Silber meine ich. Das wäre die Strafe für die Gier, mit der er Unschuldige gegen Denare verschachert hat"
Dunduvan zuckte die Schultern. In seine dunklen Augen war ein gewisser Glanz getreten. Keine Gnade den geldgierigen, feigen Verrätern. Es war nicht so, dass er Spaß daran hätte, er würde immer nur tun, was getan werden müsste, mit kühler Präzision:
"Vielleicht fällt den Zwillingen etwas anderes ein. Auf ein Zeichen zu setzen verstehen sie sich. Etwas anderes: Wer würde denn Erwan vermissen? Man liebt den Verrat, nicht den Verräter"

Es sei denn, der Mann war ein römischer Bürger. Da reagierten die Besatzer doch etwas empfindlich. 

Der Druidenschüler hatte gute Augen: "Cin plaudert am Feuer mit deiner Irin", stellte er jetzt fest: "Oder ist es Ciaran?"
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Falke
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05-07-2023, 12:04 AM,
Beitrag #72
RE: Brigids Forst
Fintan hatte noch keine wirkliche Gelegenheit gehabt, sich mit all seinen Brüdern zu besprechen - Calum hatte er noch gar kein Hallo gesagt. Manchmal kam es ihm auch vor, als ob die gar nicht so erpicht auf seine Gesellschaft wären.
... Ach was, das konnte gar nicht sein.
Wie auch immer, dachte er und sondierte bereits fleißig die Anwesenden des Festes. Wo auch immer die anderen abblieben, er hatte nicht vor, den wohl wichtigsten Feiertag des Jahres ungenutzt verstreichen zu lassen. Er war kein Kind von Traurigkeit und hatte während der Reise sicher nicht enthaltsam gelebt. Aber wenn sich die Gelegenheit schon ergab?
Er unterhielt gerade noch ein paar andere Feiernde mit einem Würfelspiel, das er natürlich gezinkt hatte, während er immer wieder aufmerksam nach seinen Brüdern Ausschau hielt. War das dort hinten nicht einer der Zwillinge, der mit diesem Mädchen sprach? Mensch, die war doch viel zu hübsch für ihn.
Außerdem war bei denen fraglich, ob die Süße nach der Begegnung noch beide Ohren hatte...
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05-07-2023, 04:44 PM,
Beitrag #73
RE: Brigids Forst
Ich trank einen letzten Schluck aus meinem Becher und stellte diesen dann auf den Boden neben meinem Stuhl, denn die Zeit war gekommen. Der Halbmond prangte groß und leuchtend über der Lichtung im Wald der Göttin. Als ich mich erhob, wurde es ein wenig ruhiger auf der Lichtung und hier und da stubste ein Trunkenbold den anderen an, damit dieser die Augen auf das Feuer richtete. Die jungen Frauen lösten sich von den Männern und strebten mir und dem Feuer zu, während ich den schweren blauen Umhang der Priesterin ablegte und darunter die Robe der Priesterin in einem helleren Blau zum Vorschein kam. 

Im Vergleich zu den anderen Festtagen gab es keine großen Reden, Prophezeiungen oder Beschwörungen an Beltane, aber jeder wusste was zu tun war oder schaute einfach zu deren Nachbarn um abzuschauen. Ich trat mit einem Lächeln vor das Feuer und wartete auf das Trommeln und Klatschen für den Rhythmus des Feuertanzes. Drei Kreise zog ich langsam im Takt alleine um das Feuer - einen für die Göttin Brigid, einen für den Gehörnten Gott und einen um die Feenkönigin Aine nicht zu erzürnen, ehe ich meine Hand nach der ersten jungen Frau ausstreckte und eine nach der anderen folgte für vier weitere Kreise. 

Nachdem der siebte Kreis beendet war, entzündete ich als Erste meine Fackel und die anderen jungen Frauen taten es mir gleich. Meine eigene Fackel sah mehr wie ein geschmückter Wanderstab aus und würde die ganze Nacht brennen, wohingegen die Fackeln der anderen Frauen in manchen Fällen nur Stöckchen waren, die glimmten und in anderen Fällen mit Blumen geschmückt und mit Fett und Öl getränkten Lumpen umwickelt waren. Das Trommeln und Klatschen und um das Feuer tanzen würde von hier an die ganze Nacht weitergehen und auch Männer strömten in die Richtung des Feuers. 

Als meine Fackel gut brannte, atmete ich noch einmal tief durch und schritt durch die Menge zum Rand der Lichtung, an den Ort, an dem ich schon vor einem Jahr gewesen war. Hier legte sich die Priesterin ins Moos an einer etwas sichtgeschützten Stelle und wartete bis der Gehörnte Gott sie eroberte und sobald dies geschah, würden die anderen Paare auf der Lichtung es mir gleich tun. In Tor Uisneach wurde jedes Jahr ein junges Paar bestimmt, das Beltane vor aller Augen auf dem großen Steinaltar vollzog. Zumindest gab es hier ein klein wenig Privatsphäre - wenn auch ehrlich gesagt nicht sehr viel. 

Ich steckte meine Fackel in den Boden als Zeichen, dass ich bereit war, und legte mich dann ins weiche Moos um den Ritus zu beginnen. Ein Teil von mir war nervös und fragte sich, welcher Mann auf der Lichtung mit der Mut und Kraft des Gottes erfüllt werden würde, aber vom letzten Jahr wusste ich, dass diese Gedanken bald vorbei sein würden. Die ursprüngliche Energie des Festes war viel zu stark für solche Gedanken und mein Geist leerte sich. Als das anfeuernde Gejohle auf der Lichtung lauter wurde und ich die Schritte in meiner Nähe hörte war meine Nervosität bereits wieder wie weggewischt.
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05-07-2023, 06:18 PM,
Beitrag #74
RE: Brigids Forst
(05-05-2023, 02:19 PM)Ciaran schrieb: Immer wieder wanderte mein Blick zurück zu dem rothaarigen Mädchen. Das Feuer spiegelte sich auf ihrer Gestalt und färbte ihre Wangen rot. Das, oder der blonde Typ, der nun schon so weit war, dass er ihr hin und wieder an der Seite des Halses entlangstreicheln durfte, oder sich zu ihr lehnte, um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. Die Zeichen, worauf das hinauslaufen würde, waren ganz klar, und meine Gedanken schlugen eigene Ideen vor, was geschehen sollte. Dieses drängende Gefühl in mir wurde zu einem brüllenden Brand in meinen Eingeweiden. Sie war richtig. Sie war perfekt mit der Art, wie sie sich die Hand vor den Mund hielt, wenn sie lachte und sich immer wieder leicht zierte. Sie war perfekt, wie sie…

Cinead hatte Niamh gefunden und stupste mich an. Ich folgte seinem Blick und fand das rothaarige Vögelchen mit einem Krug in der Hand. Ich grinste ihm zu. “Bin gleich wieder zurück“, sagte ich ihm, was soviel hieß wie: Warte nicht auf mich, und schau besser nicht zu genau zu, was ich mache. Manchmal war mein Bruder nicht mit allem einverstanden, was ich so tat. Aber da er mich gehen ließ, schien er wohl keine Bauchschmerzen damit zu haben, dass ich vorhatte, Louarns Mädchen für meine Zwecke zu benutzen. Moral war was für Kleingeister.
Zielsicher ging ich auf Niamh zu und näherte mich ihr von hinten, so dass sie mich nicht gleich kommen sah. Ich wollte nicht, dass sie die Möglichkeit hatte, mir auszuweichen. Und so würde ich sie wohl etwas erschrecken, als ich auf einmal hinter ihr auftauchte und meinen Arm um ihre Schultern legte, um sie leicht an mich zu ziehen. Die andere Hand machte sich bereit, eine mögliche Becherattacke abzufangen, als ich mich so nah zu ihr beugte und sie mit meinem charmantesten Lächeln bedachte. Die meisten Menschen fanden mich charmant. Ein netter Junge von Nebenan eben, der sicher keiner Fliege etwas zuleide tun würde. Vielleicht ein wenig anders, aber vertrauenswürdig. “Noswaith dda*, Niamh“ begrüßte ich sie. Sie roch nach Feuer und Heublumen. Ihre Nase war spitz wie bei einer Maus, und ihre Augen hatten leichte Sprenkel. Ich wusste, was Louarn an ihr gefiel. Sie war hübsch. Nicht perfekt, oder besser, zu perfekt, aber hübsch. Und ich war noch immer von meinen Gedanken von zuvor reichlich erregt. “Ich glaube, wir wurden uns noch nicht richtig vorgestellt. Ich bin Ciaran, und da drüben sitzt mein Bruder Cinead“, deutete ich in Richtung meines Bruders, der sich wahrscheinlich gleich amüsieren würde, wenn er es nicht schon tat. “Ich dachte, vielleicht möchtest du mit uns ein wenig feiern, wenn Louarn dich hier so allein herumlaufen lässt. Es ist nicht schön, an Beltane allein zu sein. In Gesellschaft ist das doch viel lustiger.“
Ich studierte sie, wie sie schaute, wie aufmerksam sie war. Vor allen Dingen schätzte ich ab, wie groß und schwer sie war, denn sowas war sehr wichtig. Ich hatte nicht vor, sie gleich umzubringen. Sie war nicht richtig. Aber Spaß haben, oh ja, das wollte ich. Und würde ich.



*Guten Abend auf Cymraeg
Niamh nippte an ihrem Met. Wenigstens etwas, was sie an zu Hause erinnerte. Seufzend blieb sie stehen und dachte bereits daran, lieber den Abend in ihrer Hütte zu verbringen. Doch plötzlich legte jemand seinen Arm um ihre Schulter. Niamh erschrak zuerst, aber dachte dann gleich an Louarn, denn sonst kannte sie hier niemanden so gut, der so vertraut mit ihr umgehen würde. Sie sah sich um, aber statt Louarn war das ein fremder Mann, den sie nicht kannte und auch noch nie gesehen hatte. Er beugte sich zu ihr, lächelte sie charmant an und grüßte dann auch noch freundlich.
  "He, was soll das?!" protestierte sie zunächst und wollte sich schon aus seiner Umarmung befreien. Dann aber ließ sie es doch zu. „Ja, dir auch einen schönen Abend,“ entgegnete sie. Er stellte sich ihr vor. Ciaran war sein Name. Das klang in ihren Ohren sehr heimisch. Doch dann machte er sie auch noch auf seinene Zwillingsbruder aufmerksam, der ihn natürlich täuschend ähnlich sah und Cinead hieß. Oh nein, nicht noch mehr Brüder, war ihr erster Gedanke. 
"Seid ihr aus Erin?" fragte sie sofort. Ihr erster Gedanke war, dass die beiden womöglich von Diarmait geschickt worden waren. Als Ciaran jedoch Louarn erwähnte, war sie sichtlich erleichtert. 
"Nein, das ist wirklich nicht schön! Woher kennt ihr Louarn denn?" Waren die beiden vielleicht auch Louarns Brüder? Wundern würde es sie nicht! 
"Mein Name ist übrigens Niamh." Endlich lächelte sie ein wenig. Vielleicht war es ja wirklich eine gute Idee, mit den beiden Zwillingen Beltane zu feiern.
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05-07-2023, 07:01 PM,
Beitrag #75
RE: Brigids Forst
Ob wir aus Erin waren? “Oh, wir waren schon an vielen Orten. Wir reisen viel“, antwortete ich nur grinsend und studierte sie weiter. Ein schreckhafter, kleiner Vogel. Misstrauisch, aber nicht zu sehr. Sobald ich den rothaarigen Deppen erwähnte, entspannte sie sich und strahlte. Das war schon fast zu einfach.
“Oh, da gibt es viele Geschichten von Abenteuern, die wir im Laufe unseres Lebens gemeinsam erlebt haben“, fing ich herzlich an und zog sie leicht mit mir in Richtung meines Bruders. Und nein, ich dachte nicht daran, dabei die Nähe zu ihr aufzugeben. Nicht, weil sie mich so überwältigt hatte, oder weil ich allgemein distanzlos wäre. Gut, war ich vielleicht, wobei ich zumindest anerkennen konnte, dass vielen Leuten allzu schnelle Nähe unangenehm war und deshalb eben Abstand hielt. Hier aber hatte es ganz praktische Gründe. Solange sie so nah bei mir war und mir ins Gesicht schaute, merkte sie nicht, wie meine Hand sich leicht über ihrem Becher bewegte und ein Pulver in das Getränk rieseln ließ, das sich darin sofort auflösen würde. Glücklicherweise tranken hier alle Bier oder Met, so dass die leichte Bitterkeit und Süße des Pulvers nicht auffallen würde, da Bier und Met beide selbst süß und leicht bitter waren.
Und so lenkte ich sie weiter ab und lenkte uns zu meinem Bruder, während ich freundlich mit ihr sprach. “Wir hatten als Kinder denselben Lehrmeister, auch wenn Louarn wohl eher hoffnungslos darin war, etwas zu lernen, was nichts mit spitzen Gegenständen zu tun hatte. Aber viel mehr interessiert mich, wie ihr euch kennengelernt habt.“ Tat es nicht. “Er hat nicht wirklich viel erzählt.“ Aber eigentlich war das schon ausreichend, um zu wissen, dass sie wieder ein verletzter Vogel war, den er gesund pflegen wollte. Und vielleicht sogar verliebt war. Wie auch immer. “Manchmal ist er schon ein ziemlicher Geheimniskrämer.“ Sagte grade der richtige. “Aber ich verstehe nicht, warum er dich hier allein rumlaufen lässt. Du siehst so hinreizend aus, dass ich an seiner Stelle nicht von deiner Seite weichen würde.“ Eine glatte Lüge, aber das wusste sie ja nicht.

Die Priesterin eröffnete unterdessen den Reigen der Mädchen. “Möchtest du dich anschließen? Ich halte solange deinen Becher“ erbot ich mich. Das wäre sogar noch besser dann, dann konnte ich noch ein wenig nachwürzen und die Dosis besser abmessen. Jetzt war ich mir zwar auch ziemlich sicher, dass sie sehr schnell die Elfen singen hören würde und ihre Haut jede Berührung tausendfach lustvoller verspüren würde, aber besser ging immer.
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Falke
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05-07-2023, 08:21 PM,
Beitrag #76
RE: Brigids Forst
(05-05-2023, 07:00 PM)Dunduvan Deimos schrieb: Calum würde sich wirklich eine Familie wünschen, dachte Dunduvan:
"Es ist wie es ist. Es ist nicht das, wie es sein sollte. Calum hätte beispielsweise eine Familie, die ihn liebt, verdient. Du auch, Lou, du wärst bestimmt ein guter Vater. Und auf Alun wäre doch unter anderen Umständen jede Familie stolz.
Soweit ich die Zwillinge einschätze, sind sie sich freilich selbst genug: Kinder sind höchstens Kollateralschäden"

Er trank sein Bier leer:
"Geht es dir um persönliche Rache oder darum, einen Verräter hinzurichten? Persönliche Rache ist dein Ding. Ein Zeichen zu setzen ist was anderes. 
Wusstest du, dass man Silber, ja genau das Silber, aus dem die Römer ihre Denare prägen,  in einer Sepiaschale schmelzen kann? Es stinkt nur ziemlich. Und man braucht ein gutes Feuer, einen Schmiedeofen vielleicht. Und dann würde Erwan endlich mal den Hals vollkriegen - mit einem Krug geschmolzenem Silber meine ich. Das wäre die Strafe für die Gier, mit der er Unschuldige gegen Denare verschachert hat"
Dunduvan zuckte die Schultern. In seine dunklen Augen war ein gewisser Glanz getreten. Keine Gnade den geldgierigen, feigen Verrätern. Es war nicht so, dass er Spaß daran hätte, er würde immer nur tun, was getan werden müsste, mit kühler Präzision:
"Vielleicht fällt den Zwillingen etwas anderes ein. Auf ein Zeichen zu setzen verstehen sie sich. Etwas anderes: Wer würde denn Erwan vermissen? Man liebt den Verrat, nicht den Verräter"

Es sei denn, der Mann war ein römischer Bürger. Da reagierten die Besatzer doch etwas empfindlich. 

Der Druidenschüler hatte gute Augen: "Cin plaudert am Feuer mit deiner Irin", stellte er jetzt fest: "Oder ist es Ciaran?"

  
Wäre ein Stein auf diesem Baum, ich hätte ihn vermutlich runtergekickt, als Dunduvan meinte, ich wäre ein guter Vater. Ich wollte nicht zu sehr darüber nachdenken, denn dann würde ich wieder ins Zweifeln geraden, und dann würde ich am Ende noch richtig dumme Entscheidungen treffen, die uns alle gefährden würden und nur in Blut und Tränen enden konnten. “Wir werden es wohl nie erfahren“, meinte ich nur leise und resignierend. Das Thema war wirklich nicht grade erbaulich.


Sein Vorschlag zu Erwan war da schon eher was, worüber ich mir den Kopf zerbrechen wollte.“Nein, es geht mir nicht um persönliches. Aber er verkauft freie, keltische Frauen an die Römer. Bei Diernas Zwillingsschwester hat er es schon geschafft, und Niamh ist dem nur knapp entkommen. Wer weiß, mit wie vielen anderen Mädchen er das schon gemacht hat. Das können wir so nicht weitergehen lassen.“ Für mich gab es da gar keinen Zweifel daran. Freie Keltinnen in die Sklaverei zu zwingen, ihre Hilflosigkeit und Notlagen auszunutzen, sowas sollten wir nicht ungestraft geschehen lassen. Gerade in Hinblick darauf, was unsere Mütter durchmachen mussten und wie wir entstanden waren.
Bei seinem Vorschlag, wie man Erwan töten könnte, zog ich eine Augenbraue hoch. Manchmal fragte ich mich ja schon, ob die Zwillinge und Dunduvan zufällig denselben Vater hatten. Ich war mir zumindest sicher, dass Ciaran den Vorschlag so toll finden würde, dass er es ausprobieren wollte. “Mir ging es weniger um die Art und Weise, wie er stirbt, sondern eher darum, wie man gut an ihn herankommt. Er hat ein großes Haus in Iscalis. So ein römisches aus Stein. Mit einem Laden unten drin. Und einigen Sklaven. Mindestens zwei. Aber wahrscheinlich mehr. Und ich glaube nicht, dass ihn öffentlich herausfordern ein guter Plan wäre“, meinte ich mit schiefem Grinsen. Nein, fürs Pläne schmieden gab es ganz sicher kompetentere Leute als mich.
“Keine Ahnung, wie gut er vernetzt ist. Er hatte einmal einen römischen Händler begrüßt, als ich da war, aber sonst, keine Ahnung.“ Ja, mein Plan war wirklich nicht so ganz ausgegoren.


Auf der Lichtung fing jetzt wohl langsam das Fest an, und Dunduvan schaute rüber und sah wohl Niamh. Mit einem der Zwillinge.
Sofort war ich auf den Beinen und schaute von meinem Ast in die Richtung der Lichtung, konnte aber nichts erkennen. Es waren doch zu viele Bäume und Leute im Weg, und ich sollte ja auch die andere Richtung im Auge behalten. Trotzdem fühlte ich mich wie zerrissen und wollte am liebsten dort hinunter und Niamh vor Dingen bewahren, die vielleicht nur in meinem Kopf waren, aber trotzdem. Ich hatte sie vor den Zwillingen noch warnen wollen, aber irgendwie war es nicht mehr dazu gekommen. Und jetzt fühlte ich mich schuldig, dass ich ihr nichts gesagt hatte, und wenn sie schon einen anderen wählen musste, dann doch bitte nicht einen der Zwillinge, die ihr garantiert nicht das geben würden, was sie wollte.
Widerwillig setzte ich mich wieder auf meinen Wachposten, war jetzt aber doch unruhig. Verdammt, ich sollte sie nicht allein lassen. Aber ich hatte mich gemeldet, aufzupassen, zumindest für einige Stunden bis zur Ablösung. Und die Leute vertrauten da auch darauf, dass ich es tun würde. Aber trotzdem, nie war die Versuchung so riesig gewesen, wie jetzt.
“Dunduvan, könntest du…? Also, wenn du zum Fest gehst, könntest du ein Auge auf sie haben? Du weißt, dass die Zwillinge es nie ernst mit einem Mädchen meinen, und...“ Ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte. Es war nicht so, dass ich mich von Niamh fernhalten würde, weil ich sie nicht gern hätte. Ich hatte sie sehr gern. Vielleicht sogar gern genug, dass, wären die Umstände andere, ich mir wirklich überlegen würde, es mit ihr zu versuchen. Vielleicht erst einmal für ein Jahr und einen Tag, aber doch… Ach verdammt.
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Falke
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05-08-2023, 11:48 AM,
Beitrag #77
RE: Brigids Forst
Louarn war wenigstens vernünftig, schien es Dunduvan, seinen Fluch durch seinen Samen nicht weiter verbreiten zu wollen. Aber Beltane war etwas anders. An Beltane entschieden die Götter, wer - oder was - geboren wurde. Er nickte Zustimmung:
"Um einen Fuchs aus seinem Bau zu locken, braucht es einen Köder", sagte er bedächtig: "Aber vielleicht braucht man ihn auch gar nicht rauslocken. Vielleicht genügt es, dass man den Köder zu ihm bringt. Jeder von uns ist fünf Krieger wert, zumal wir uns darauf verstehen, ihre Sinne zu verwirren"
Er dachte an diese Niamh als Köder, da Ewan sie schon einmal hatte haben wollen. Man könnte so tun, als hätte man sie gefangen genommen, um sie dem gallischen Verräter auszuliefern. Und er dachte daran, sie nicht einzuweihen, sondern im Gegenteil: Würde sie an einen Verrat durch die Brüder glauben, würde es noch echter wirken:
"Es ist dein Versprechen an Dierna, nicht meines. Du weißt, wo du mich findest, solltest du meine Hilfe brauchen", schloss er ab und grinste. Als er nämlich gesagt hatte, dass er Niamh mit den Zwillingen sehen konnte, machte sich Lou sofort Sorgen. Er schien mehr an der Irin zu hängen, als er zugab.
"Ich gehe schon nach unten", sagte Dunduvan. Die Becher waren ohnehin leer.
Er schwang sich auf den Boden. 
"Die Zwillinge meinen es nicht ernst mit Mädchen. Ich hoffe, du auch nicht, Lou. Da liegt kein Segen drauf", sprach er und verschwand.
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05-08-2023, 12:09 PM,
Beitrag #78
RE: Brigids Forst
(05-07-2023, 12:04 AM)Fintan schrieb: Fintan hatte noch keine wirkliche Gelegenheit gehabt, sich mit all seinen Brüdern zu besprechen - Calum hatte er noch gar kein Hallo gesagt. Manchmal kam es ihm auch vor, als ob die gar nicht so erpicht auf seine Gesellschaft wären.
... Ach was, das konnte gar nicht sein.
Wie auch immer, dachte er und sondierte bereits fleißig die Anwesenden des Festes. Wo auch immer die anderen abblieben, er hatte nicht vor, den wohl wichtigsten Feiertag des Jahres ungenutzt verstreichen zu lassen. Er war kein Kind von Traurigkeit und hatte während der Reise sicher nicht enthaltsam gelebt. Aber wenn sich die Gelegenheit schon ergab?
Er unterhielt gerade noch ein paar andere Feiernde mit einem Würfelspiel, das er natürlich gezinkt hatte, während er immer wieder aufmerksam nach seinen Brüdern Ausschau hielt. War das dort hinten nicht einer der Zwillinge, der mit diesem Mädchen sprach? Mensch, die war doch viel zu hübsch für ihn.
Außerdem war bei denen fraglich, ob die Süße nach der Begegnung noch beide Ohren hatte...
Bevor Dunduvan noch die Zwillinge erreichte, sah er schon Fintan. Fintan war der siebte Falke, der immer dann auftauchte, wenn man nicht mit ihm rechnete. Er wäre vermutlich derjenige, bei dem man sieben römische Gewänder bestellen könnte, weil er sie beim Würfeln gewonnen hatte. Auch jetzt saß er beim  Würfelspiel, und Dunduvan ging davon aus, dass er die Mitspieler, bei denen er saß, nach Strich und Faden abzog. Es wurde heute so viel getrunken, so dass sie es nicht gleich bemerken würden, doch WENN sie es bemerkten, würden sie versuchen, Fintan zu fangen und zu verprügeln. Aber sie fingen ihn nie. Das war ja der Witz.
Dunduvan stieß einen halblauten Falkenruf aus, aber melodischer und weicher als dieser. Dann wartete er, ob Fintan in seine Richtung schauen würde....

(05-07-2023, 07:01 PM)Ciaran schrieb: Ob wir aus Erin waren? “Oh, wir waren schon an vielen Orten. Wir reisen viel“, antwortete ich nur grinsend und studierte sie weiter. Ein schreckhafter, kleiner Vogel. Misstrauisch, aber nicht zu sehr. Sobald ich den rothaarigen Deppen erwähnte, entspannte sie sich und strahlte. Das war schon fast zu einfach.....
....Die Priesterin eröffnete unterdessen den Reigen der Mädchen. “Möchtest du dich anschließen? Ich halte solange deinen Becher“ erbot ich mich. Das wäre sogar noch besser dann, dann konnte ich noch ein wenig nachwürzen und die Dosis besser abmessen. Jetzt war ich mir zwar auch ziemlich sicher, dass sie sehr schnell die Elfen singen hören würde und ihre Haut jede Berührung tausendfach lustvoller verspüren würde, aber besser ging immer.

Was Dunduvan erkennen konnte, war, dass Ciaran und Niamh sich unterhielten. Nur unterhielten. Und Niamh strahlte, als hätte ihr Ciaran gerade etwas Hübsches offenbart. 
Dunduvan Deimos fühlte sich für Niamh nicht verantwortlich - es ist nicht meine Sache, wenn die Zwillinge eine dumme Gans niederrüsseln, dachte er -  doch da Lou ihn gebeten hatte, nach ihr zu sehen, schlenderte er auf die kleine Gruppe zu. Der rötliche Schein der Feuer flackerte und verlieh ihnen alle ein rotschwarz gezacktes Äußeres, als hätten sie sich mit Asche und Blut tätowiert.

"Salvete", sagte er auf Latein und genoss die kleine Provokation: "Habt ihr noch was zu trinken da?"Seinen Becher hatte er oben mit Louarn geleert
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Falke
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05-08-2023, 10:40 PM,
Beitrag #79
RE: Brigids Forst
(05-07-2023, 07:01 PM)Ciaran schrieb: Ob wir aus Erin waren? “Oh, wir waren schon an vielen Orten. Wir reisen viel“, antwortete ich nur grinsend und studierte sie weiter. Ein schreckhafter, kleiner Vogel. Misstrauisch, aber nicht zu sehr. Sobald ich den rothaarigen Deppen erwähnte, entspannte sie sich und strahlte. Das war schon fast zu einfach.
“Oh, da gibt es viele Geschichten von Abenteuern, die wir im Laufe unseres Lebens gemeinsam erlebt haben“, fing ich herzlich an und zog sie leicht mit mir in Richtung meines Bruders. Und nein, ich dachte nicht daran, dabei die Nähe zu ihr aufzugeben. Nicht, weil sie mich so überwältigt hatte, oder weil ich allgemein distanzlos wäre. Gut, war ich vielleicht, wobei ich zumindest anerkennen konnte, dass vielen Leuten allzu schnelle Nähe unangenehm war und deshalb eben Abstand hielt. Hier aber hatte es ganz praktische Gründe. Solange sie so nah bei mir war und mir ins Gesicht schaute, merkte sie nicht, wie meine Hand sich leicht über ihrem Becher bewegte und ein Pulver in das Getränk rieseln ließ, das sich darin sofort auflösen würde. Glücklicherweise tranken hier alle Bier oder Met, so dass die leichte Bitterkeit und Süße des Pulvers nicht auffallen würde, da Bier und Met beide selbst süß und leicht bitter waren.
Und so lenkte ich sie weiter ab und lenkte uns zu meinem Bruder, während ich freundlich mit ihr sprach. “Wir hatten als Kinder denselben Lehrmeister, auch wenn Louarn wohl eher hoffnungslos darin war, etwas zu lernen, was nichts mit spitzen Gegenständen zu tun hatte. Aber viel mehr interessiert mich, wie ihr euch kennengelernt habt.“ Tat es nicht. “Er hat nicht wirklich viel erzählt.“ Aber eigentlich war das schon ausreichend, um zu wissen, dass sie wieder ein verletzter Vogel war, den er gesund pflegen wollte. Und vielleicht sogar verliebt war. Wie auch immer. “Manchmal ist er schon ein ziemlicher Geheimniskrämer.“ Sagte grade der richtige. “Aber ich verstehe nicht, warum er dich hier allein rumlaufen lässt. Du siehst so hinreizend aus, dass ich an seiner Stelle nicht von deiner Seite weichen würde.“ Eine glatte Lüge, aber das wusste sie ja nicht.

Die Priesterin eröffnete unterdessen den Reigen der Mädchen. “Möchtest du dich anschließen? Ich halte solange deinen Becher“ erbot ich mich. Das wäre sogar noch besser dann, dann konnte ich noch ein wenig nachwürzen und die Dosis besser abmessen. Jetzt war ich mir zwar auch ziemlich sicher, dass sie sehr schnell die Elfen singen hören würde und ihre Haut jede Berührung tausendfach lustvoller verspüren würde, aber besser ging immer.

 Er wich ihrer Frage aus und meinte, sie seien schon an vielen Orten gewesen. Das klang interessant! Waren sie etwa Händler, wie Erwan? Womöglich kannten die beiden ihn. Allerdings sahen sie eigentlich nicht wie Händler aus. Am besten, sie fragte mal nach. "Aha, und was macht ihr so, wenn ihr auf Reisen seid?"


Er zog sie mit sich, als er zu seinem Bruder ging und erzählte weiter, wie sie beide zu Louarn standen. Ihre Annahme, dass die beiden auch seine 'Brüder' waren bestätigte sich. Sie hätten den gleichen Lehrmeister gehabt, als sie noch Kinder waren, erzählte er und meinte schließlich, dass er ein miserabler Schüler gewesen sei. Sie fragte sich, was dieser Lehrmeister die Kinder gelehrt hatte. Im Grunde gab es eigentlich nur eine Erklärung, wenn sie recht darüber nachdachte. Aber nein, das konnte nicht sein! Selbst Fionn, der alte Diener ihres Vaters hatte ihr davon erzählt, dass die Römer vor vielen Jahren alle Druiden getötet hatten. Bevor sie auch hier nachfragen, kam er ihr zuvor und wollte wissen, wie sie Louarn kennenglernt hatte.

"Ach, das war in Iscalis. Vor ein paar Wochen. Ich kam letztes Jahr in Prydain an. Ein gallischer Händler, der in Iscalis lebt, hatte mich mitgenommen. Ich wohnte bei ihm. Als ich mit ihm in der Stadt unterwegs war, traf ich Louarn. Danach haben wir uns noch ein paar Mal gesehen. Er hat mit geholfen, von Erwan wegzukommen, denn er wollt mich…" Ob er mich auch verkauft hätte? So wie Diernas Schwester?  "Na ja, auf jeden Fall hat er mir geholfen, aus Iscalis zu fliehen." Sie erwähnte natürlich nicht, dass sie beide schon miteinander geschlafen hatten, denn das ging ihn schlichtweg nichts an! Doch sie lächelte verlegen, als er ihr ein Kompliment machte, wegen ihrer Schönheit. Das war wahrscheinlich maßlos übertrieben, denn so besonders schon fand sie sich gar nicht. Ihre Nase war viel zu spitz und überhaupt ähnelte ihr Gesicht einer Spitzmaus "Na ja, Louarn und ich… also wir sind nur Freunde. Nicht mehr. Bestimmt hat er heute Abend etwas Besseres zu tun," meinte sie und zwang sich zu lächeln. Denn ja, es machte ihr etwas aus, dass er jetzt nicht hier bei ihr war.

In der Zwischenzeit hatte Dierna, die Pristerin , den Reigen der Mädchen eröffnet. Vielleicht war es wirklich besser, sich ein wenig Ablenkung zu verschaffen. "Ja, gut!", rief sie, nahm noch einen Schluck Met und drückte Ciarnan dann ihren Becher in die Hand und lief zu den tanzenden Mädchen, um sich ihnen anzuschließen.
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05-09-2023, 11:27 AM,
Beitrag #80
RE: Brigids Forst
(05-08-2023, 11:48 AM)Dunduvan Deimos schrieb: Louarn war wenigstens vernünftig, schien es Dunduvan, seinen Fluch durch seinen Samen nicht weiter verbreiten zu wollen. Aber Beltane war etwas anders. An Beltane entschieden die Götter, wer - oder was - geboren wurde. Er nickte Zustimmung:
"Um einen Fuchs aus seinem Bau zu locken, braucht es einen Köder", sagte er bedächtig: "Aber vielleicht braucht man ihn auch gar nicht rauslocken. Vielleicht genügt es, dass man den Köder zu ihm bringt. Jeder von uns ist fünf Krieger wert, zumal wir uns darauf verstehen, ihre Sinne zu verwirren"
Er dachte an diese Niamh als Köder, da Ewan sie schon einmal hatte haben wollen. Man könnte so tun, als hätte man sie gefangen genommen, um sie dem gallischen Verräter auszuliefern. Und er dachte daran, sie nicht einzuweihen, sondern im Gegenteil: Würde sie an einen Verrat durch die Brüder glauben, würde es noch echter wirken:
"Es ist dein Versprechen an Dierna, nicht meines. Du weißt, wo du mich findest, solltest du meine Hilfe brauchen", schloss er ab und grinste. Als er nämlich gesagt hatte, dass er Niamh mit den Zwillingen sehen konnte, machte sich Lou sofort Sorgen. Er schien mehr an der Irin zu hängen, als er zugab.
"Ich gehe schon nach unten", sagte Dunduvan. Die Becher waren ohnehin leer.
Er schwang sich auf den Boden. 
"Die Zwillinge meinen es nicht ernst mit Mädchen. Ich hoffe, du auch nicht, Lou. Da liegt kein Segen drauf", sprach er und verschwand.



Einen Moment lang fragte ich mich, ob Dunduvan mir etwas sagen wollte, weil er den Fuchs für seine Metapher gewählt hatte. Wollte er Erwan hinauslocken, oder mich? Und ich war mir auch nicht sicher, welchen Köder er meinte. Ich wollte Niamh wirklich nur ungern in Gefahr bringen, aber sie war das einzige, von dem ich wusste, dass Erwan es haben wollte. Oder naja, wenn man annahm, dass die beiden Sklavenfänger wirklich wegen ihr unterwegs gewesen waren und nicht einfach nur zufällig dort gewesen waren. Trotzdem gefiel mir der Gedanke nicht, sie in Gefahr zu bringen. Ich würde darüber nachdenken müssen.

Ich würde über vieles nachdenken müssen, denn so wie es aussah, wollte Dunduvan nicht unbedingt dabei helfen. “Soll das jetzt heißen, dass das mein Problem ist?“ brummelte ich, als er mich darauf aufmerksam machte, dass ich Dierna die Rache versprochen hatte, und nicht er. Aber gut, stimmte ja auch. Trotzdem hatte ich auf mehr gehofft. Vielleicht sollte ich auch noch Alun fragen. Oder Cinead. Nicht Ciaran. Und Fintan und Calum erst recht nicht. Aus unterschiedlichen Gründen.

Aber wenigstens ging Dunduvan und es schien so, als wolle er ein Auge auf Niamh haben oder sie zumindest vor Ciaran ein wenig bewahren. Auch wenn er mir noch mitgab, ich sollte mich auch an kein Mädchen binden. “Ich weiß“, brummte ich defensiv und richtete meinen Blick wieder auf den dunklen Wald und die Bewegungen darin. Verdammt, ja, ich wusste es wirklich, dass da kein Segen darin lag, sich wirklich ernsthaft mit einem Mädchen einzulassen. Ich wusste ja, dass das nicht ging, und deshalb hielt ich mich ja auch schon fern und tat mein möglichstes, keine Kinder zu bekommen. Aber das hieß ja trotzdem nicht, dass es mir leicht fiel oder deshalb dieses nagende Gefühl in mir einfach verschwand, das mir sagte, dass eigentlich ich da unten sein sollte und nach Niamh schauen sollte, nicht mein Bruder.
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Falke
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