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Brigids Forst
11-10-2022, 06:37 PM,
Beitrag #31
RE: Brigids Forst
Ich blickte nur kurz zu Raven, die zu Boden gesunken war, aber ich konnte das Ritual nicht unterbrechen. Ich registrierte, dass sich ihre Brust hob und senkte, also war sie nur ohnmächtig. Sie würde wahrscheinlich mit diesen Kopfschmerzen wieder erwachen, aber das war oft der Preis, den man für die Nutzung der Kräuter bezahlte. Nach Beltane ging es mir ähnlich schlecht und ich hoffte, dass es dieses Mal besser sein würde. 

Ich trat an das Feuer heran und atmete tief ein, berauscht von dem Kräutertrunk. Die Bilder flogen nur so durch meinen Kopf und zeigten mir zukünftige Sommer. Ich erhob also meine Stimme und beschrieb die Bilder in meinem Kopf:

"Wasser bahnt sich seinen Weg und Ebene wird zu Marschland. Der Fisch verendet im Weiher und das Korn verfault auf dem Feld. Das Küken des Adlers und des Singvogels schlüpft. Die Bache verwüstet das Dorf mit ihrer riesigen, hungrigen Brut. Blut auf den Mistelzweigen..." 

Ich wollte noch mehr sagen, aber der Schmerz in meinem Kopf wurde mit jedem Herzschlag intensiver und obwohl ich nicht ohnmächtig wurde, sackte ich auf meine Knie und hielt mir den Kopf. Ich konnte mich bald ausruhen und die Übelkeit Flaute bereits ab. Sobald Gilda fertig war, konnten wir uns Zurückziehen.
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11-11-2022, 11:44 AM,
Beitrag #32
RE: Brigids Forst
(11-02-2022, 06:14 PM)Deirdre schrieb: Einen Moment legte sich fast schon Ruhe über die Lichtung, als das Lied beendet war. Einige Krüge und Gefäße mit Alkohol machten die Runde, leise Unterhaltungen wurden geführt. Doch dann stimmte das Mädchen mit der Flöte wieder eine neue Weise an - dieses Mal deutlich schneller und zum Tanzen gemacht und dieses Mal kamen auch einige Männer auf den Reigen der Frauen zu und Tanzpaare bildeten sich. Niemand hatte mich aufgefordert und das war mir auch recht so. Wirklich Interesse an den Männern hier hatte ich ohnehin nicht. 

Ob ich wohl eine Bardin war? "Ein Tal voll und ein Land voll - und am Ende ist's keine Hand voll..." sagte ich nur ein wenig wehmütig, aber poetisch. Es war ein Sinnbild meines Potentials, das sich wie Nebel im Morgengrauen aufgelöst hatte. Der kleine Rätselspruch zum Thema Nebel war ein bekanntes Rätsel, das jungen Schülern beigebracht wurde und ich hatte es immer besonders gemocht. "Ich habe die Gesänge am Tor Uisneach studiert, wo auch meine Schwester ausgebildet wurde." antwortete ich nur knapp, aber nicht unfreundlich. Eriu war bekannt für seine kompetenten Barden und viele junge Druiden aus Britannia und Alba kamen oft dorthin um sich in Gesangskunst schulen zu lassen.

 
Bonni hatte sich von der Hand ihres Bruders gelöst und war vorsichtig mit unsicheren Schritten zu Dunduvan und der jungen Frau näher getreten. Sie wollte auch mehr erfahren und hören was sie sprachen. Eswar die Rede, sofern sie es auf der Entfernung richtig gehört hatte, Tor Uisneach. Dies sagte ihr im ersten Augenblick nichts und wiedereinmal war es nicht nur Ärger der sie übermann, sondern auch Traurigkeit. Wie wenig weiß ich über unser Volk, warum bringen diese Römer uns dazu, alles altes Wissen zu vergessen. Es wird nicht mehr weiter gegeben und wir, wir leben in einem Nichts. Im Nichts weil wir das alte nicht wissen aber noch ein wenig Stärke besitzen uns dem Neuen, dem Götterglauben der Römer zu wiedersetzen. Warum werden wir selbst hier bei den unsrigen mit Argwohn betrachtet? Warum nähern wir uns, unsere heiligen Orte mit Furch im Herzen? Heute will ich endlich mehr erfahren. Mit entschlossener Mine setzte sie sich dort wo sie gerade war, mit gekreuzten Beinen hin.
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11-11-2022, 02:54 PM,
Beitrag #33
RE: Brigids Forst
Die Reihe war an mir und ich trat ans Feuer. Ich hatte dieses Ritual schon drei Dutzend Mal vollzogen in jeder der drei Rollen und ich hatte das Gefühl im Nebel zu schweben. Routiniert öffnete ich meinen Geist und ließ mich von der Kälte des Winters umfangen. Als die weise Alte oblag es mir den letzten Spruch zu verkünden, ehe das Ritual beendet war. 

Ich erhob meine Hände, als ich vor dem Feuer stand, und verkündete die Bilder, die mir die Göttin sendete: 

"Die Freiheit stirbt in der Dunkelheit unter der Erde. Frost bedeckt das Land und erstickt alle Schreie - ob von Mensch oder Tier, doch die Götter fliegen auf den Schwingen der Falken durch die mondlose Nacht. Die Hoffnung neuen Lebens kehrt zurück, wenn die Sterne den Pfad der Misteln erleuchten. Das Tor der Nebel wird sich öffnen. Es wird sich öffnen, wenn genug Blut fließt. Das Tor am Ende des Mistelpfads...im Nebel..." 

Ich wurde abrupt aus meiner Trance gerissen und der Satz verhalte auf der Lichtung. Auch ich schwankte, aber ich sackte nicht zusammen, sondern atmete nur schwer von der Anstrengung. Es würde den Druiden obliegen, ob sie einen Sinn und Zweck aus den Worten deuten konnten. Das Ritual allerdings war beendet und ich musste meine Schwestern zurück zur Hütte führen. 

Dierna sah ein wenig mitgenommen aus, aber die arme Raven war völlig übermannt worden von den Kräutern. Nachdem die rotgekleidete Priesterin sich aufgerappelt hatte, versuchten wir erst einmal Raven wieder soweit aufzuwecken, damit wir ihr zurück zur Hütte helfen konnten. Sobald dies erledigt war, würde ich zurückkehren können, um das Feuer zu hüten.
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11-12-2022, 02:20 PM,
Beitrag #34
RE: Brigids Forst
Calum war der Zeremonie mit Schaudern gefolgt. In seinen dunkelgrünen Mantel gehüllt, schützte er sich vor der Kälte und lauschte den nur wenig erbaulichen Worten, die von Blut und Tod und Niederlage zeugten. Er wusste nicht, was es bedeutete, nur dass es nicht gut war. Dass Raven halb bewusstlos war, hatte er durchaus bemerkt und war besorgt, doch war es nicht an ihm, sich hier einzumischen.
Nein, dafür sorgten schon andere...
"ahnk-ang-ang" "ahnk-ang-ang" "ahnk-ang-ang", klang es plötzlich durch die Bäume. Calumwar nicht darauf vorbereitet, den Ruf heute zu hören, doch war seine Bedeutung unmissverständlich. Welcher seiner Brüder ihn rief, war nicht hörbar, doch die Bedeutung umso offensichtlicher.
"Eine Warnung!", rief er laut, damit die Leute ihn nicht überhörten. Schnell trat er auf die Lichtung und schickte sich an, Raven auf die Beine zu helfen. "Die Römer kommen. Die Römer kommen, hört ihr?"
Den letzten Satz hatte er in die Runde der anwesenden Kelten gebrüllt, damit sie aufwachten. Panisches Geflüster, gefolgt von Wimmern war die Folge. Plötzlich kam Bewegung in die Menge. Samhain, ihr heiliges Fest, war das eine. Doch sein Leben lassen sollte deshalb nun wirklich niemand. "Raven, Gilda, wir müssen hier weg. Jetzt!", sagte der junge Spion und deutete auf den Pfad zur Priesterinnenhütte. "Stütz dich auf mich."
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Falke
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11-12-2022, 02:42 PM,
Beitrag #35
RE: Brigids Forst
Mein Herz machte einen Satz, als ich meine Schwester im roten Gewand der Mutter sah. Ich hatte sie seit dem Frühling nicht mehr gesehen und ich war froh, dass sie ihre Ausbildung beendet hatte und bei den Feuern war an Beltane. Sie würde sich bestimmt eine Tochter für die Gemeinschaft wünschen. Es überraschte mich auch nicht, dass Diernas Prophezeiung teilweise mich betraf. Sie hatte mich schon als Kind Singvögelchen genannt, aber welche Auswirkung würde das haben? 

Ich wartete das Ende des Rituals ab und machte mich schon auf den Weg zu Dierna, als ein merkwürdiger Ruf über die Lichtung hallte und ein junger Kerl anfing zu rufen, dass die Römer kamen. Auf der Lichtung brach Tumult aus und ich legte nur meine Decke um die Schultern. Ich hatte keine Angst vor den Römern - nicht damals als ihnen Dierna in die Hände fiel und ich mit ihr den Platz tauschte - und auch heute nicht. 

Ich vergewisserte mich kurz, dass ich das Stück Papier, das mir Saturninus gegeben hatte, noch bei mir trug und blieb einfach am wärmenden Feuer stehen, während die Priesterinnen flohen und man Raven mehr oder minder wegschleppte. Irgendjemand musste sich um das Feuer kümmern und ich legte einen weiteren Scheit nach, während überall um mich herum Leute ihre Sachen hastig packten um in die Nacht zu verschwinden.
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11-13-2022, 05:09 PM,
Beitrag #36
RE: Brigids Forst
(11-12-2022, 02:20 PM)Calum schrieb: Calum war der Zeremonie mit Schaudern gefolgt. In seinen dunkelgrünen Mantel gehüllt, schützte er sich vor der Kälte und lauschte den nur wenig erbaulichen Worten, die von Blut und Tod und Niederlage zeugten. Er wusste nicht, was es bedeutete, nur dass es nicht gut war. Dass Raven halb bewusstlos war, hatte er durchaus bemerkt und war besorgt, doch war es nicht an ihm, sich hier einzumischen.
Nein, dafür sorgten schon andere...
"ahnk-ang-ang" "ahnk-ang-ang" "ahnk-ang-ang", klang es plötzlich durch die Bäume. Calumwar nicht darauf vorbereitet, den Ruf heute zu hören, doch war seine Bedeutung unmissverständlich. Welcher seiner Brüder ihn rief, war nicht hörbar, doch die Bedeutung umso offensichtlicher.
"Eine Warnung!", rief er laut, damit die Leute ihn nicht überhörten. Schnell trat er auf die Lichtung und schickte sich an, Raven auf die Beine zu helfen. "Die Römer kommen. Die Römer kommen, hört ihr?"
Den letzten Satz hatte er in die Runde der anwesenden Kelten gebrüllt, damit sie aufwachten. Panisches Geflüster, gefolgt von Wimmern war die Folge. Plötzlich kam Bewegung in die Menge. Samhain, ihr heiliges Fest, war das eine. Doch sein Leben lassen sollte deshalb nun wirklich niemand. "Raven, Gilda, wir müssen hier weg. Jetzt!", sagte der junge Spion und deutete auf den Pfad zur Priesterinnenhütte. "Stütz dich auf mich."

Es waren nur ein paar Minuten die Raven in ihrer Ohnmacht lag, als sie wieder zu sich kam wünschte sie es wäre anders. Ihr Kopf schien zu bersten, die Schmerzen ließen sie aufstöhnen und sie schwankte verdächtig als jemand sie packte und hoch half.
Was war los, warum wurde sie so gehetzt?
Dankbar stütze sie sich auf die angebotene Schulter und versuchte zu gehen, doch sie schwankte ehr als das sie lief und bei jedem Schritt pochte und dröhnte der Kopf.
„Langsam,“ stöhnte sie auf und kniff die Augen zusammen. Blitze flimmerten ihr hinter den Liedern, „ich muss mich setzen.“ Ihre Kehle war trocken wie Sand und ihre Stimme rau wie ein Eisen.
Auf einmal begann sie zu würgen und dabei schien ihr Kopf zu platzen, Tränen traten ihr vor Schmerzen in die Augen.

Sie stolperte über eine Wurzel und konnte sie gerade noch fangen „Ich kann nicht mehr, lasst mich los…“ Sie war viel zu schwach, doch langsam nahm sie auch ihre Umwelt wieder wahr.
Um sie herum waren alle Menschen im eiligen Aufbruch, jemand rief etwas von Römer und *sie kommen. *
Irgendwie schien in Kopf wieder zu funktionieren, sie raffte ihren Rock und lief hinter ihren Schwestern her.
„Was ist mit dem Feuer, das Feuer muss bewacht werden.“
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
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11-13-2022, 05:31 PM,
Beitrag #37
RE: Brigids Forst
Ich zog die etwas wankenden Dierna mit mir, während Raven auf Calum gestützt hinter uns herstakste. Zuerst schlugen wir den Weg zur Hütte ein, aber dort würden die Römer nur zuerst suchen. Dort gab es keinerlei Versteck. 

Ich drehte mich zu Calum und Raven um und zischte so leise wie möglich: "Nicht zur Hütte...folgt mir", ehe ich an der bahen Hütte vorbei huschte. Der Weg von hier führte leicht aufwärts - in Richtung der Quelle. Immer wieder blickte ich mich zu Calum und Raven um, die zurückfielen, bis das Mädchen anscheinend wieder halbwegs klar im Kopf war und begriff, in was für einer Gefahr wir schwebten. 

Auf dem Trampelpfad der Priesterinnen dauerte der Weg zur Quelle auch nicht allzu lange. Wir konnten kaum mehr als 15 Minuten unterwegs gewesen sein. 

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11-13-2022, 08:04 PM,
Beitrag #38
RE: Brigids Forst
(11-12-2022, 02:42 PM)Deirdre schrieb: Ich vergewisserte mich kurz, dass ich das Stück Papier, das mir Saturninus gegeben hatte, noch bei mir trug und blieb einfach am wärmenden Feuer stehen, während die Priesterinnen flohen und man Raven mehr oder minder wegschleppte. Irgendjemand musste sich um das Feuer kümmern und ich legte einen weiteren Scheit nach, während überall um mich herum Leute ihre Sachen hastig packten um in die Nacht zu verschwinden.

(11-13-2022, 05:09 PM)Raven schrieb: „Was ist mit dem Feuer, das Feuer muss bewacht werden.“

Caradoc war zurückgeblieben, und als nun DIE JUNGFRAU sich um das Feuer sorgte, rief er ihr zu:
"Geh mit der Göttin, Novizin, aber spute und verberge dich rasch!" Keine der Frauen sollte in die Hände der Römer fallen, doch am wenigsten eine jungfräuliche Priesterin.

Er selbst hatte genug in seinem Leben gesehen, um nicht davon zu laufen. Nicht mehr. Er war sanftmütig, und mit Sanftmut wollte er den Eroberern entgegentreten, um sie zu fragen, warum sie diese Heilige Nacht störten. Das neue Jahr wurde begonnen, und die Tore zwischen den Welten waren offen. Die Göttin hatte drei Sprüche gegeben, die er mit dem guten Gedächtnis der Druiden in seinem Geiste Wort für Wort bewahrte.
Sie hatten nichts getan, was Rom schadete.
Gut, Caradocs Falken waren anwesend, aber die Falken waren Kinder von Luft und Dunkelheit, und jeder von ihnen hatte sein eigenes Geschick. Auch die Jungfrau des diesjährigen Samhainfestes war ein Falke, das erkannte er jetzt, und er wusste, dass dies eine tiefere Bedeutung hatte und dass es an ihm lag, sie den Eingeweihten zu offenbaren.


Während  Caradoc, hochaufgerichtet und in Weiß gewandet,  wartete, bemerkte er eine junge Frau, die genauso wenig Angst hatte wie er selbst. Sie hatte vorhin mit den Mädchen am Feuer gesungen und getanzt. Sie sah aus wie Dierna, doch selbstverständlich war sie nicht Dierna, die ja mit ihm gemeinsam gereist war. Freundlich sprach er sie an:

"Willst du nicht besser fliehen, Tochter? Ich werde das Feuer nicht erlöschen lassen, sorge dich nicht"
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11-15-2022, 11:08 PM,
Beitrag #39
RE: Brigids Forst
Ich kniete vor dem Feuer, als der weiß gewandete Druide Caradoc neben mich trat und mich direkt ansprach. Wahrscheinlich erinnerte er sich nur nicht mehr an mich. Ich war öfters bei den Druidenschülern als Kind gewesen, aber ich hatte nur die traditionellen Gesänge dort gelernt, als ich noch eine Bardin werden wollte. Mir hatte schon immer das Talent Diernas gefehlt und es war vor vielen Jahren schon klar gewesen, dass sie zur Novizin berufen war und nicht ich. 

Ich hatte Caradoc nur einige Male aus der Entfernung gesehen, da es mir verboten war andere Aspekte der druidischen Künste außer den Gesängen zu erlernen und die Gesänge vom alten Dorian gelehrt wurden. Der alte Barde musste damals schon gefühlte hunderte Jahre gezählt haben. Ob er noch lebte? Die Schritte, die mich an diesen Ort geführt hatten, waren schon ironisch. Und nun stand ich hier und wartete auf die Römer. Die Götter mussten Humor haben. 

Ich legte einen weiteren dicken Ast in die Flammen, die aufzischten, da das Holz feucht war. "Sorge dich nicht um mich, Caradoc. Die Römer werden mir nichts tun. Aber du solltest gehen...ich bin geschützt und wenn uns die Römer nicht gefangen nehmen, dann hüte ich auch das Feuer bis zum Morgengrauen. Falls mich die Römer mitnehmen, dann werde ich sie hoffentlich dazu bringen, dass wir schnell wieder gehen und dann muss sich jemand an meiner Statt um das Feuer kümmern." Ich hoffte, der Druide würde auf mich hören. Das Feuer musste weiterbrennen bis zum Morgengrauen. Und wer weiß, was sie mit einem gefangenen Druiden machen würden?
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11-16-2022, 10:34 PM,
Beitrag #40
RE: Brigids Forst
Einen Moment lang schwieg Caradoc und starrte in die Flamme. Die Auslegung der Worte der Göttin wollten sich in ihm formen, drängten sich in seinen Geist. Aber es war zu früh. Sie mussten in Sicherheit sein, bevor er den Getreuen die Worte deuten konnte. Er war alleine. Kein Druide war hier, die Bürde zu teilen. Selbst die Falken, die Druidenschüler, schienen wie vom Erdboden verschluckt.

Er musste ihnen allen davon erzählen, dass Cathbad....

Die junge Frau hatte natürlich Recht: Eigentlich wäre es an ihm zu fliehen. Erkannten die Römer ihn als Druiden, erginge es ihm schlecht. 
Und wie würden sie nicht erkennen, was er war, bärtig und ganz und gar in strahlendem Weiß?

Mit ihm jedoch würde  sich auch die Deutung der Drei Prophezeiungen im Dunkeln verlieren. Und er konnte nicht gehen, jetzt da sich die Auslegung manifestierte und klar wie Kristalle wurde.
Würde das Feuer in seinem Bewusstsein erlöschen, würde auch sie zu Asche werden.... verloren gehen.

Als hätte Deirdre seine Sorge um das Samhainfeuer gespürt, legte sie einen Ast nach. Und nun konnte Caradoc die junge Frau auch zuordnen: Als Mädchen hatte sie wie ein Wassertropfen dem anderen Dierna geglichen. Aber jetzt war sie anders: Dierna verbarg sich im Nebel; Deirdre leuchtete im Licht....

"Deirdre Singvogel,  weshalb kannst du dir so sicher sein, dass die Römer Dir nicht schaden werden?", fragte er sie.
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