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Brigids Quelle
11-23-2022, 07:53 AM,
Beitrag #21
RE: Brigids Quelle
<<<<    Den Weg, zumindest die Richtung, hatte Erin in seinem Kopf. Da waren sie schon, die Brombeersträucher. Nur mit Dunduvan auf den Schultern, konnte er sich kaum da hindurch klemmen. „Tristram, bist du da? Komm her und hilf Dunduvan, der Druide braucht meine Hilfe.“ Sorgfältig legte er seine Last ab und verschwand wieder, noch ehe jemand bei ihm war. Wenn er sich jetzt lange erklärte, würde er zu viel Zeit verlieren. Außerdem wollte Tristram dann auch mitkommen und da wollte er nicht zulassen, der sollte sich um die Frauen kümmern. Langsam schlich er weiter auf jedes Geräusch achtend.
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11-28-2022, 03:39 PM,
Beitrag #22
RE: Brigids Quelle
Dunduvan kam wieder zu sich, als Erin ihn zu Boden gleiten ließ:
"Danke, du bist ein echter Kumpel", flüsterte er.
 Die Samhainfeier schien im Chaos versunken. Es wimmelte vor Kelten, die versuchten, aus dem Ring der Römer, der sich immer enger zusammenzog, auszubrechen. Der Nebel begann, sich zu verziehen.
Der Falke setzte sich auf, rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf. Er konnte niemanden erkennen, den er kannte. Die Zwillinge, die Priesterinnen, die Falken Raven und Calum schienen wie vom Erdboden verschluckt. Er war froh deswegen; hoffentlich hatten sie sich in Sicherheit bringen können. 
Er selbst befand sich nicht in unmittelbarer Gefahr, stellte er fest. Sein kühler Verstand setzte ein, und triumphierte über seine Wut, die ihn am liebsten den Römern die Schädel eingeschlagen hätte lassen.
 Dunduvan würde noch ein Weilchen abwarten, ob er etwas unternehmen konnte. Aber er würde sich nicht blind opfern. 
Wer würde den Krieg gewinnen, wenn die Falken in einer einzigen und nicht einmal entscheidenden Schlacht fielen? 

Auch wenn er die fliehenden Frauen bedauerte, Calum und Raven und er waren es, die überleben mussten.
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Falke
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11-30-2022, 08:50 PM,
Beitrag #23
RE: Brigids Quelle
Calum hatte die Beine in die Hand genommen. Kaum hatte Caradoc ihm die Prophezeihung anvertraut, war er die Lichtung geflohen und hatte den Weg zur Quelle eingeschlagen, um sich von dort in den Wald abzusetzen.
Es war hier, dass er der Person begegnete, die sich sein Herz am allermeisten herbeigesehnt hatte.
"Bruder!", keuchte er, als er Deimos im Arm eines Mannes sah, den er nicht kannte. Er sah nicht gut aus. Was war denn mit dem passiert? "Göttern sei Dank, es geht dir gut. Warte, ich helfe dir auch. Wir müssen hier schnellstens weg. Caradoc kauft uns Zeit, aber wir müssen uns beeilen!"
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Falke
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12-01-2022, 09:38 PM,
Beitrag #24
RE: Brigids Quelle
"Es geht schon wieder", sagte Dunduvan und spuckte aus: " Gut, das du hier bist! Lass uns abhauen, solange wir noch können!", er stolperte etwas, aber stand aufrecht:
"Wo ist Raven?" , auch sie war ein Falke. Cathbad hatte es gesagt. Auch wenn Dunduvan ganz und gar nicht einverstanden war, zweifelte er Cathbads Wort nicht an. Sie musste auf alle Fälle auch fliehen. Wenn die Römer sie fingen, würde ihre Deckung vielleicht auffliegen. Oder wie wollte sie erklären, dass sie, eine junge römische Büergerin, sich mit dubiosen Kelten in einem Wald herumtrieb?
Das sie jetzt nicht hier war, weckte in Dunduvan Wut und Sorge zugleich. Er wusste selbst nicht warum:
"Na egal, die Göttin wird schon auf sie aufpassen!Das hatte die Weiße Göttin von Anfang an ja getan, oder? Komm, verstecken wir uns in Cheddar, bis Gras über die Sache gewachsen ist!"
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Falke
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12-07-2022, 09:16 PM,
Beitrag #25
RE: Brigids Quelle
Calum half Deimos, sofern dieser es zuließ. Cheddar, das klang fürs erste gut. Doch er konnte nicht bleiben.
"Ich muss bald wieder zurück nach Iscalis, bevor man mich vermisst", widersprach er. Ein Teil von ihm wollte aber einfach nur nach Hause. Deimos in Sicherheit zu wissen, war aber erst einmal das wichtigste. Raven mochte ein Falke sein, doch Deimos war sein Bruder.
"Aber wenn sie Raven erwischen, müssen wir die Höhle räumen. Wenn sie gefangen und gefoltert wird, wird sie uns verraten. Deshalb sollten wir schnellstmöglich Nachricht zu Cathbad schicken, damit er für den Notfall vorbereitet ist."
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Falke
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12-08-2022, 08:01 PM,
Beitrag #26
RE: Brigids Quelle
"Du hast Recht, es wäre eine Katastrophe, wenn der Feind das Griechische Feuer in die Hände bekommt", bestätigte Dunduvan Calums Ansicht:
"Ich hoffe, Raven wird gelernt haben, ihren Geist vom Körper zu trennen, wenn sie gefoltert werden würde. Aber ich denke, dass ihr die Soldaten nichts tun. Sie hat schließlich die Identität einer Römerin angenommen. Ihr wird hoffentlich eine Geschichte einfallen, wie sie auf das Samhainfest geraten konnte" ,
Dunduvan spürte, wie ihn die Droge kaum mehr beeinträchtigte: 
"Ich schlage enen größeren Bogen und hinterlasse auf dem Rückweg eine Warnung für Cathbad", sagte er. 
Zeichen an den Bäumen, Hölzer, die aus dem Weg ausgelegt wurden, ein Strauch, der in eine andere Richtung strebte als der Wind es vorgab, es gab viele Dinge, die ein Druidenschüler wusste, und die ein Römer nie begreifen würde: 
"Dann verstecke ich mich in Cheddar, und wir sehen uns in Iscalis. Wo hälst du dich da gerade auf?",
Nun grinste er etwas schief:
"Pass auf auf dich, Bruder. Cuir ris - tu deine Sache">>>
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Falke
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12-09-2022, 10:28 PM,
Beitrag #27
RE: Brigids Quelle
Calum überlegte, ob er Deimos von der Prophezeihung des Druiden erzählen sollte. Doch er brachte es nicht übers Herz. Sein Lächeln sprach von Hoffnung. Hoffnung, die Calum selbst nicht mehr hatte. Nicht seit heute Nacht.
"Ich... Ich lebe bei einem Schmied namens Cynric, Kelte wie wir. Aber er lehnt die Römer nicht ab, daher hält auch er mich für einen von ihnen. Für ihn bin ich Atreus, also solltest du mich dort auch so nennen, wenn du kommst. Fahr wohl, Bruder. Ich... Ich erwarte dein Kommen."
Ohne auf ein Einverständnis zu warten, umarmte er Deimos, von dem er hoffte, dass er nicht in Schwierigkeiten geriet. Doch im Augenblick musste er weg von ihm. Musste darüber nachdenken, was er tun konnte. Was er sagen sollte...
"Wir... Wir sehen uns", sagte er noch, ehe er in die Nacht verschwand.
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Falke
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03-27-2023, 05:47 PM,
Beitrag #28
RE: Brigids Quelle - Weissagung
>>> Es musste die mitternächtliche Stunde sein, der Mond war untergegangen, und die Sterne wölbten sich wie ein funkelndes Dach über den Baumwipfeln. Das Sternbild, welches wir Chatten den Pflug und die Römer Orion nannten, war noch nicht zu sehen, so dass ich wusste, dass der Morgen noch weit war.
Ich hatte Stella ausruhen lassen und später eine Schlinge gelegt. Fast sofort hatte sich darin ein graubrauner Hase gefangen. Ich tötete ihn nicht, sondern steckte ihn in einen Sack, wobei er ganz ruhig blieb. Ich hatte schon öfter erlebt, dass Tiere, die für die Götter bestimmt waren, gefasst waren, als hätten sie mit ihrem Leben bereits abgeschlossen. Dierna hatte mir nicht gesagt, für was sie das Tier brauchte, doch strich ich beruhigend mit meinen Händen über seinen Leib.

Das Sternenlicht reichte mir aus, von der Hütte, in der wir schliefen, den Weg zur Quelle zu finden. 
Dort wartete ich still.
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03-28-2023, 11:17 AM,
Beitrag #29
RE: Brigids Quelle
Es war Vollmond heute, auch wenn man den Mond aktuell nicht sehen konnte sondern nur die Sterne. Nachdenklich ging ich den Pfad zur Quelle und nach nur wenigen Minuten war ich bereits dort. Der Germane war bereits am Rand der Quelle mit einem Beutel, der bestimmt den bestellten Hasen enthielt. Úna schlief bereits friedlich und ich hatte sie bei Gilda abgegeben, damit sie dort sicher war. 

Ich hob meine Hand zum Gruß als ich bei der Quelle ankam und ging dann an Sonnwin vorbei zum Rand des Wassers und kniete mich dort hin. "Hier, knie dich auch hin Sonnwin und gib mir den Hasen und dann lausche. Was immer passiert, berühre mich nicht und störe mich nicht und berühre nicht das Wasser" wies ich ihn an. Nach der Anweisung zückte ich mein eigenes Messer und ging ans Werk. 

Routiniert scharrte ich eine kleine Mulde, tötete dann schnell den Hasen mit einem gezielten Stich und legte ihn in die kleine Mulde im feuchten Erdreich neben mir. Das Blut des Hasen strich ich mir auf Lippen und Augenlider. Ich schloss meine Augen und leerte meinen Geist und atmete ruhig ein und aus, während ich mich auf das Sehen vorbereitete. Als ich bereit war tauchte ich mein Gesicht ins Wasser und öffnete wieder meine Augen. 

Ein, zwei Herzschläge dominierte nur das Gefühl des eiskalten Wassers, das meine Haut taub machte, aber dann prasselten die Bilder wie gewohnt auf mich ein, bis ich wieder auftauchte und die Bilder beschrieb. "Eine dunkelhaarige Riesin im Sternenlicht mit zehn blonden Töchtern und zehn dunkelhaarigen Söhnen...ein verschlungener Pfad...abgemagerte und hungrige Wölfe und Schweine im Wald...ein kleines blondes Mädchen mit einer Krone aus Mistelzweigen..." und dann riss die Vision ab.
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03-29-2023, 03:22 PM,
Beitrag #30
RE: Brigids Quelle
ich kniete mich hin und schwieg, während die Priesterin ihr Werk tat. Sie sprach als wäre sie es nicht selbst, die sprach. Ich spürte, dass Frija nahe war, die hier Brigid hieß, und ich konnte es nicht vermeiden, dass es mir die Nackenhaare sträubte:

"Eine dunkelhaarige Riesin im Sternenlicht mit zehn blonden Töchtern und zehn dunkelhaarigen Söhnen...ein verschlungener Pfad...abgemagerte und hungrige Wölfe und Schweine im Wald...ein kleines blondes Mädchen mit einer Krone aus Mistelzweigen..., raunte die Stimme der Priesterin. Dann brach sie ab.

Ich rührte mich immer noch nicht. Ich hatte nie die Ausbildung zum Skalden beendet, weil wir das Chattenland vor Jahren schon verlassen hatten, doch ein bisschen hatte ich etwas gelernt, und ich wusste somit, dass die Worte der Götter einer Deutung bedurften. Wenn ich etwas deuten konnte, so dass uns Dierna Nachkommenschaft so zahlreich wie die Sterne verhieß. Aber eine unserer Töchter würde besonders sein, denn die Mistelzweige gehörten in die andere Welt. (Ich hoffte, dass es so war. Denn es konnte auch sein, dass dieses kleine Mädchen früh sterben würde. Den Göttern nahe zu sein, war nicht immer gut für Sterbliche)

Erst nach einer Weile sprach ich: "Ich danke Dir Weise Frau Dierna, für die Weissagung der Göttin. Kannst du mir bitte sagen, was die Schweine bedeuten?"
Nach den Wölfen fragte ich nicht. Eine Wölfin hatte Romulus und Remus gesäugt, und Söhne der Wölfin waren sie allesamt, die Männer vom Tiber. Wölfe oder Adler standen für Rom, auch meine Mutter Gerlinda hatte zuweilen von Wölfen geträumt.

Ich merkte jetzt, wie die Kühle vom Boden mir in die Glieder kroch. Noch immer verließ ich meinen Platz nicht, ich wartete auf eine Anweisung der Priesterin.
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