Stella ging mit den Priesterinnen. Ich aber würde keinesfalls warten, bis sie gebadet hatte: Sie musste heraus aus ihrer durchnässten Tunika, und sie musste es jetzt. Ich ließ Durs bei Bernjan und dem Geldsack. Tatsächlich hatte ich nicht vor, hoch zu Ross in das Keltendorf einzureiten. Ich wusste nicht genau, wie das bei den Kelten war, doch bei einem Römer verriet der Besitz eines Pferdes einigen Wohlstand. Das würde auffallen. Ich nahm nur einige Denare mit, wanderte bis zu dem Dorf und machte mich in einer Mischung aus Latein und Handgesten verständlich. Tatsächlich fand ich die alte Weberin, von der Priesterin Dierna gesprochen hatte. Ich deutete ihr an, dass ich ein Tuch für eine Frau suchte, und ich bezahlte fünf Denare für einen hübschen, mit Färberwaid eingefärbten dünnen Wollstoff, der gut zu Stellas blauen Augen passen würde. Dann marschierte ich den Weg wieder zurück.
Meine Fridila war noch nicht zu sehen. Ich nahm mir vor, mit Priesterin Dierna, die unsere Sprache so gut verstand, zu sprechen. Der Winter kam, und ich war zum Schluss gekommen, dass das wilde Leben in den Wäldern nichts für meine Stella war. Ich würde der Weisen Frau gegenüber aufrichtig sein müssen. Vielleicht half sie uns, vielleicht schickte sie uns weg. So oder so, würde ich Gewissheit haben.
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