Willkommen im Forum, Bitte Anmelden oder Registrieren

Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Falkenhöhle
09-30-2022, 07:56 PM,
Beitrag #1
Falkenhöhle
[Bild: ed46d649d861757d10f9bc46b69d.jpg] *

In den Bergen, die sich umweit von Iscalis erhoben (Und ganz in der Nähe von Moiras Hütte, der er weitläufig aus dem Weg ging, so wie er hoffte, dass sie für ihn das selbe tat) gab es eine Kette natürlicher Höhlen, die schon vor längerer Zeit von den Druiden entdeckt und erkundet worden waren.
Seitdem dienten sie als Verstecke. Gefunden wurden sie nur von dem, der die Zeichen zu lesen wusste: Umgeknickte Zweige auf den Wegen, Bäume, die ganz seltsam verdreht wuchsen, mit Farbe gezeichnete Symbole so hoch an Baumstämmen, dass sie schon ein Riese dort oben hatte anbringen müssen.

Dunduvan Deimos kannte die Höhlen. Hier bewahrte er das Pyr Automaton auf, welches er von Gallien mitgebracht hatte.* *Feuer, welches sich selbst entzündete, eine Brandwaffe aus dem Orient, mit dessen Hilfe er die Römer endgültig vertreiben wollte.


  Sim off:  * Bild Artbreeder **Das wird hier und hier erzählt

[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
Zitieren
 
10-01-2022, 06:12 AM,
Beitrag #2
RE: Falkenhöhle
Vor sieben Tagen war der Druide Cathbard zu Ihren Eltern gekommen und Raven wusste genau, was es bedeutete.
Seit Ihrer frühen Kindheit war Sie auf diesen Tag vorbereitet worden und so waren Ihre Sachen schnell gepackt, der Abschied von Ihren Eltern war herzlich, aber auch schnell, weil er endgültig war.
Ihre Stute Hella stand im Stall, Raven warf die Decke über und schwang sich auf ihren Rücken. Der schwere Umhang hüllte das junge Mädchen warm ein und die große Kapuze verdeckte Ihr Gesicht.
Die Reise in den Süden war zwar lang aber ohne besondere Vorkommnisse, das Wetter war Ihnen hold und sie kamen gut voran. 
Wen es ging, übernachteten sie in einfachen Rasthäusern, ansonsten wickelte sich Raven in Ihren Umhang und schlief auf dem Boden unter einen hohen Baum.
Raven und der alte Druide, der auf dieser Reise nicht nach einem aussah, unterhielten sich wie zwei alte Bekannte. 
Das waren sie auch, seit dem Raven sieben Jahre alt war kannten sie sich und er war schon fast zu ihrem dritten Vater geworden. Eigentlich der zweite, den Ihren ersten Vater, der der Sie gezeugt hatte, kannte Raven nicht.

Gestern waren sie dann endlich in die Hügel gekommen, der Weg wurde immer schmaler und bald mussten sie absteigen und die Pferde am Zügel führen. 
Raven fielen versteckte Zeichen auf, ein paar nur und genau zuordnen konnte Sie sie nicht, aber für Ihre geschulte Augen für sowas. waren sie sichtbar. 
Sie wusste das sie da waren.

Cathbard schob einen dichten Strauch zur Seite und dahinter öffnete sich der Höhleneingang, er war so groß, dass sogar die Pferde mitkonnten. 
Kaum waren alle in der Höhle verschloss Cathbard sie wieder. 
Raven schlüpfte aber wieder nach draußen, nahm einen belaubten Ast und verwischte Ihre Spuren weitläufig. Ohne einen Abdruck zu hinterlassen, kam sie wieder zurück.
„Du wirst alt, alter Mann“ sagte sie schmunzelnd und wollte ihren Umhang schon ablegen. „Alter Mann, ich geb dir gleich Kind.“ scherzte er zurück dann ernst Nein, lass Ihn an. Wer weiss wer als erstes hier auftaucht. Nicht jeder muss dich jetzt schon sehen.“
Raven nickte, kümmerte sich um Hella und sah sich in der Höhle um. 
Das Versteck war gut gewählt, durch eine Spalte an der Decke kam genügend Licht, so das man keine Fackeln entzünden musste. 
Ein kleines Feuer würde gehen, da der Spalt auch als Abzug dienen konnte und man nachts so kein Licht des Feuers sehen konnte. 
Im hinteren Teil waren ein paar kleine Kisten unter Unrat versteckt und nicht weit entfernt hatte sie beim Ankommen einen kleinen Teich gesehen. Alles war da, um hier sogar ein paar Tage bleiben zu können. 
Vielleicht mussten sie das sogar den, wie gesagt, wer weiss wann und wer vorbeikommen würde.
Raven wusste nicht auf wen sie warteten, das war Ihr auch egal. Sie kannte Ihre Aufgabe und das war alles, was sie jetzt und hier wissen musste und wollte.
„Gehst du jagen oder soll ich?“ fragte sie als sie alles soweit verstaut und hergerichtet hatte. „Nein, ich hoffe wir müssen nicht zu lange warten und ich habe beim letzten Halt uns Proviant besorgt.“
Also wickelte Raven sich wieder in Ihrem Umhang, zog die Kapuze tief ins Gesicht und setzte sich an die Wand in eine dunkle Ecke um zu warten.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
Zitieren
 
10-01-2022, 04:44 PM,
Beitrag #3
RE: Falkenhöhle
Dunduvan Deimos hielt sich gerne in den Höhlen auf; da niemand zufällig vorbei kam, war er sich sicher, ungestört zu bleiben. Römer würden niemals hierher kommen. Auch wenn die Wälder der Insel der Mächtigen nicht mit denen im fernen Germania vergleichbar waren, mieden die Eroberer die Wildnis. Dunduvan vermutete, dass dies so war, weil sie die große Stärke ihrer Legionen: Die offene Feldschlacht, hier nicht ausspielen konnten. 

Die Fremden, die sich näherten, waren mit Sicherheit keine Römer. Sie bewegten sich anders: So als würden sie mit ihrer Umgebung verschmelzen. Nicht einmal der Eichelhäher verriet sie durch sein Ratschen. 

Dunduvan spürte ihr Kommen noch ehe er sie sah. Dennoch war er vorsichtig: Er kletterte über die Höhle hinaus und versteckte sich oben hinter den Felsen, er lehnte sich ganz an den kalten Stein, doch seine dunklen Augen hatten einen guten Überblick über den Höhleneingang.

 Die Wanderer schienen genau zu wissen, wohin sie wollten. Sie wirkten schlicht. Unauffällig, unbedrohlich.

Dennoch huschte ein Lächeln über die Lippen des Druidenschülers. Er hatte Cathbad erkannt, seinen Lehrer. Wer sein Begleiter war, wusste er nicht, vielleicht ein anderer, jüngerer Schüler.

  Dunduvan ließ sich vor den Höhleneingang hinab und stieß den hellen Warnruf des Wanderfalken aus: zjuckzjuckzjuckz Nur jemand, der in der Jagd bewandert war, würde bemerken, dass hier ein Mensch rief und kein Raubvogel.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
Zitieren
 
10-02-2022, 10:27 AM,
Beitrag #4
RE: Falkenhöhle
Beim Ruf des Falken hob Raven kurz dem Kopf und sah zu Cathbad, der ihr mit einem Handzeichen anzeigte im Schatten zu bleiben.
Der Druide hockte sich an die erkaltete Feuerstelle und wartet ab, der Ruf war ein Erkennungszeichen aller Falken, noch war er nicht sicher wer dort vor der Tür stand.
 
Cathbad hatte sich nicht angemeldet, er war sich auch nicht sicher wie die jungen Falken hier in Iscalis auf das neue Mitglied regieren würde.
Alle Mädchen waren damals umgekommen, die meisten schon kurz nach der Geburt im heiligen Brunnen ertränkt, doch Raven hatte überlebt. Ihm war bis heute nicht klar, was ihn damals getrieben hatte dieses Mädchen nicht zu ertränken.
Die Göttin selbst muss es ihm eingegeben haben. Es gab Streit unter den Druiden, als er es ihnen vor 10 Jahren offenbarte. Einige bestanden darauf das ungeschehene sofort zu vollziehen, so wie bei den anderen Mädchen, die mit Ihren Müttern in den Nebel gegangen waren.
Cathbad setzte sich ihnen gegenüber durch und begann mit der Ausbildung Ravens. Auch die Priesterinnen von weißen Turm, die Raven als Novizin aufgenommen hatten, erkannten das Potenzial des Mädchens.
Nun würde sich zeigen ob sich die ganze Mühe auch gelohnt hatte.
Cathbad liebte diese Taube wie sein eigenes Kind, doch er würde sie auch opfern wenn es der Sache dienen würde.
Raven war keine Taube, sie war ein Rabe als Taube getarnt.
Der alte Mann schmunzelte vor sich hin als er daran dachte was die Falken erwartete. Er hatte selbst gesehen was Raven konnte.
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
Zitieren
 
10-02-2022, 02:49 PM,
Beitrag #5
RE: Falkenhöhle
Calum war erst vor kurzem in die Höhlen zurückgekehrt. Von allen Falken war er vermutlich am längsten bei Cathbard geblieben und verließ seine Seite nie für lange, höchstens um nach Iscalis zu gehen. Dort half er zumeist mit kleineren Arbeiten aus, merkte sich die Eigenheiten der Stadt und ihrer Bewohner und machte sich mit seiner lebhaften Art und seinem – für Römer – wohl guten Aussehen beliebt.
Diese lebhafte Art legte er hier nicht an den Tag. An Cathbards Seite oder jener „ihrer“ Leute zeigte sich Calum weiterhin fast schüchtern. Im Gegensatz zu Deimos, der bereits in ferne Länder gereist war, hatte er selbst diese Gegend noch nie wirklich verlassen.
 
Auch nach Deimos‘ Rückkehr hatten sie sich kaum miteinander unterhalten. Calum widmete sich in seinem kleinen Domizil Schriften, die er aus Iscalis hatte mitgehen lassen und nun mühsam zu lesen versuchte, jedenfalls wenn er sich nicht von Cathbard in den Wegen der Druiden unterrichten ließ. Er wusste selbst, dass es nützlichere Dinge gab, die er tun konnte, doch redete er sich ein, dass all dies dazu diente, den Feind besser zu verstehen.
In der Ferne hörte er den Schrei eines Wanderfalken durch die Höhlen hallen und wusste, dass Deimos jemanden entdeckt haben musste. Nun gut, er konnte sich ja nicht immer hier verkriechen und auch er war neugierig, wer sich hierher verirrte.
 
Also verließ Calum sein kleines Domizil und navigierte zielsicher durch die weiten und offenen Gänge und Hallen. Er kannte sich hier inzwischen so gut aus, dass er sich auch blind zurechtfinden würde. Das Höhlensystem war ein Netzwerk aus natürlichen Grotten, Gruben und Tunneln, die ihrem Volk schon seit Urzeiten als Zuflucht gedient haben sollten. Er mochte die Ruhe hier. Die Einsamkeit. Unter seinesgleichen fühlte er sich selten wohl. Die Berichte aus der Stadt, die er Cathbards Verbündeten regelmäßig brachte, waren praktisch sein einziger Kontakt, da er stets das Gefühl hatte, dass sie Anstoß an seinem Aussehen fanden. Ob es Deimos und den anderen Jungen auch so ging? Vielleicht sollte er sie einmal fragen? Oh, aber vielleicht dachten sie dann, dass er kalte Füße bekam…
 
Eilig schloss er zu Deimos auf, der sich im Höhleneingang befand. Calum trug eine römische Tunika und einen Bogen über der Schuler – für alle Fälle.
„Wer kommt da?“, wollte er aufgeregt wissen und nahm die Waffe in eine Hand. Eine überflüssige Frage eigentlich, standen sie hier doch offen und sichtbar mitten in der Vordertür. „Ist es Cathbad?“
Zitieren
 
10-02-2022, 04:29 PM,
Beitrag #6
RE: Falkenhöhle
"Schiete, du siehst in den Klamotten aus aus wie ein verdammter Römer!", fluchte Dunduvan Deimos halblaut, als er Calum ansichtig wurde. Calum war ein anderer Falke. Im Gegensatz zu ihm selbst hing er meist an Cathbads Rockzipfel, hielt sich für sich und erledigte Gelegenheitsarbeiten in Iscalis. Der Vorteil war, dass er mit seinem Aussehen und seinen Lateinkenntnissen als Römer durchging. Selbst der misstrauischste Soldat hätte ihn durchgewinkt. Die Schande seiner Herkunft war ihm jedoch ins Gesicht und in die Gestalt geschrieben wie auch Dunduvan:
"Es ist Cathbad, ja. Entweder mit einem von uns oder sonst einem seiner Schüler. Pferde haben sie auch", Dunduvan nickte: "Ich hoffe , sie haben unseren Ruf gehört und wissen, dass wir es sind. Sie haben den Eingang ganz schön dicht gemacht...hilf mir mal, ihn freizukriegen"
Dunduvan brannte darauf, seinem Lehrmeister zu berichten, dass er das Pyr Automaton, das selbstentzündende Feuer, über die gallischen Brüder hatte besorgen können. Mehrere Amphoren in Kisten, gut versteckt in der Höhle. 
Er räumte einiges Geröll zur Seite, prüfte die Festigkeit, bis der Eingang groß genug war, dass ein einzelner Mann durchgehen konnte. Er grinste Calum an und machte eine Handbewegung:
"Bitte nach Dir!"
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
Zitieren
 
10-02-2022, 05:16 PM,
Beitrag #7
RE: Falkenhöhle
Fast unmerklich zuckte Calum zusammen, als er Deimos' Worte vernahm. Er versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie es ihn traf.
"Es... ist nur... praktischer, wenn ich dort bin...", verteidigte er sich eingeschüchtert. So wirklich hatte er sich gegen seine Altersgenossen noch nie zu verteidigen gewusst. Denn Sprüche wie diese bestätigten ja nur, was seine Mutter über ihn gedacht hatte.
Wortlos half er Deimos, den Eingang für die Neuankömmlinge freizulegen. Dass der Druide zurückkehrte, erfreute ihn natürlich. Ein wenig wie der Vater, den er nie gehabt hatte, machte sich Calum allzu oft Illusionen über ihr wahres Verhältnis, auch wenn er es eigentlich besser wusste. Immerhin waren sie Werkzeuge zur Vernichtung der Römer und irgendwann würden sie für dieses große Ziel sicher auch geopfert werden. Sie alle wussten das.

Als sie beide fertig waren, betrat er als erstes die Höhle und achtete nicht auf das Lächeln seines Waffenbruders, der über ein nahezu unverschämtes Selbstvertrauen verfügte. Ein wenig neidete Calum ihm seine Stellung und sein Können. Noch etwas, das er nicht aussprach. Vermutlich hätte Deimos ohnehin nur gelacht.
"Vielleicht sollte ich etwas zu Essen machen. Sie werden eine lange Reise gehabt haben", sagte der römisch anmutende Jugendliche.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
Zitieren
 
10-02-2022, 06:32 PM,
Beitrag #8
RE: Falkenhöhle
Cathbad stand langsam auf als die beiden jungen Falken in die Höhle kamen. „Seid gegrüßt meine Falken, ich hoffe alle sind wohl auf“ Er begrüßte die beiden und ging dann zur Feuerstelle zurück. „Ich habe Proviant mitgebracht, also brauch keiner extra etwas machen. Setzt euch und erzählt was seit dem letzten mal passiert ist.“
Mit keinem Wort erwähnte er Raven und sie war im Schatten so versteckt das, wenn jemand sogar in Ihre Richtung sehen würde nur einen etwas unförmigen großen Sack vermuten würde, der an der Höhenwind lehnte.
Er reichte Calum den Proviantbeutel der Brot, etwas Käse und Fleisch enthielt. Dazu noch einen kleinen Beutel mit grob gemahlener Hirse und sogar Zwiebeln und Steckrüben. „Brot, Käse und Fleisch jetzt, der Rest für den Vorrat, habt Ihr Wasser oder vielleicht sogar Met?“
Wenn er eine Schwäche hatte dann gutes Met, wobei er sich das nicht wirklich oft gönnte den er brauchte einen klaren Kopf.
„Sagan junger Dunduvan, was hast du zu berichten?“

Raven hatte die Augen unter Ihrer Kapuze geschlossen. Sie hatte das rütteln und rascheln des Busches gehört und leicht die Mundwinkel verzogen. Soviel Krach, auch wenn man vielleicht wusste wer da in der Höhle war, für sie war es immer wichtig so unauffällig wie nötig und wie möglich zu sein und Übung machte den Meister.
Ihr Atem ging ganz flach so das niemand auch nur eine Bewegung war nahm, sogar Cathbad nicht. Ihre Ohren hörte den Atem der drei Männer, das übergeben des Beutels mit seinem fast nicht hörbaren knistern des Leders, auch das sich Cathbad wieder hinkniete und auch sein leises, fast nicht vorhandene, seufzen dabei. Sie war auf die Stimmen der beiden Männer gespannt, durch die geschlossenen Augen hatte sie nicht gesehen wer sie waren, wie sie aussahen und was sie anhatten und sie war gespannt ob ihr inneres Augen es zeigen würde. Am Flüstern vor dem Eingang hatte sie nur erkannt das es zwei waren und noch jung. Cathbad hatte zu ihnen Falken gesagt, was das wohl bedeuten würde?
Namen haben Macht.
[Bild: 1_22_10_22_8_54_26.png]Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_39_13.png]
Zitieren
 
10-02-2022, 10:52 PM,
Beitrag #9
RE: Falkenhöhle
"Madainn Mhath - guten Tag mein Lehrer Cathbad", sagte Dunduvan und legte eine Hand auf sein Herz.
Vor ihm stand der Mann, der ihm alles beigebracht hatte, was er wusste; der seinen Geist und sein Herz erfüllte, seit er sieben Jahre alt war. Aber er sah in dem Druiden keinen Vater. Einen Vater konnte er sich nur als etwas Abscheuliches denken: Mit rauer Stimme, mit groben Händen und gewalttätig.
Es reichte ihm einen Lehrer zu haben. Und einen Anführer, der ihn in die Schlacht schickte.

Calum dachte ans Essenmachen wie eine Hausfrau. Er meinte es gut, dennoch zog Dunduvan spöttisch eine Augenbraue hoch.

Dann reichte Cathbad Calum aber einen Proviantbeutel, und als Dunduvan  Brot, Käse und Fleisch sah und vor allen Dingen roch, merkte er, dass sich sein Magen vor Hunger zusammenzog. Er wusste selbst nichts, warum er so oft nichts aß. Es war manchmal, als wolle er diesen Körper, den er besaß, auslöschen. Aber in Gesellschaft verschwand das Gefühl für gewöhnlich, und er lächelte sogar. Cathbad musste das Daubenfass an der Wand entdeckt haben:

"Met im Fass habe ich hier", sagte er: "Und Becher" Während er die Becher füllte, redete er weiter:

"In Gallien lief alles bestens. Deine Prophezeiung hat die Herzen der Freien mit Freude erfüllt"

Die freiheitsliebenden Kelten, die die Sitten ihrer Väter und die Liebe zu ihren Druiden in ihren Herzen bewahrt hatten,  wussten,  dass Cathbad die Prophezeiung getätigt hatte, dass das Imperium Romanum in Bälde untergehen würde:

"Der Gutuater der Calétes grüßt Dich ehrfurchtsvoll" Gutuater war der Titel eines gallischen Stammespriesters.
Manche von ihnen hatten sich den Römern unterworfen und genossen die Privilegien, die sie ihnen gaben, andere aber waren nie so tief gesunken.

Dunduvan verstummte. Er schaute sich um:
"Du bist mit einem Begleiter hier, o Cathabad", sagte er, keine Frage, eine Feststellung: "Möchte er nicht auch mit uns trinken?"

Das war die unverhohlene Frage danach, ob man ihm trauen konnte. Denn was Dunduvan berichten wollte, war nur für Druidenohren (Und die von Druidenschülern) bestimmt.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
Zitieren
 
10-03-2022, 12:21 AM,
Beitrag #10
RE: Falkenhöhle
Auf Cathbads Anweisung ließ Calum von seinem Vorhaben ab, den Gästen ein Mindestmaß an Bewirtung zu liefern. Stattdessen fand er sich bei den anderen ein und hörte zu, wie Deimos von seinen Großtaten im Ausland erzählte. Der Mann war wirklich der perfekte Widerstandskämpfer. Beinahe wollte Calum glauben, dass er das ganze Römerreich im Alleingang vernichten konnte.

Nun, es war nicht so als könne er selbst viel erzählen. Wirklich ernsthafte Aufträge hatte er in letzter Zeit nicht angenommen, lediglich die Ankunft und Abreise von Römern aus der Stadt bezeugt und die offensichtlichen politischen Richtungen. Nichts, was nicht jeder andere auch hätte herausfinden können.
Geistesabwesend nippte er an seinem Met und ließ die anderen reden.
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
[Bild: 3_15_08_22_9_38_19.png]
Zitieren
 


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste