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Haustür (Ianua)
10-06-2022, 12:43 AM,
Beitrag #31
RE: Haustür (Ianua)
Wortlosreichte der Sklave die Tafel, denn das Sprechen fiel ihm sehr schwer.





Werter Tiberius Furius Saturninus.
Gerne würde ich dein Angebot annehmen
und dich in drei Tage auf deinem Gut besuchen.
Bitte erweise mir die Freundlichkeit und teile mir mit,
ob der Termin dir genehm ist. Ebenso die Uhrzeit.
Mit meiner vollen Hochachtung,
Marcus Iulius Cato







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Honoratior von Iscalis
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10-06-2022, 02:19 PM,
Beitrag #32
RE: Haustür (Ianua)
[Bild: Leon-Ianitor.png]
(10-06-2022, 12:43 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: Wortlosreichte der Sklave die Tafel, denn das Sprechen fiel ihm sehr schwer.

"Ich gebe sie meinem Herren", erwiderte Leon, nahm die Wachstafel entgegen  und schaute den übel zugerichteten Sklaven ganz mitleidig an:
"Aber komm doch rein in die Küche. Sag dass Leon dich schickt. Für einen Becher Posca und einen Apfelkuchen muss Zeit sein."
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10-06-2022, 02:55 PM,
Beitrag #33
RE: Haustür (Ianua)
(10-04-2022, 09:52 PM)Manius Claudius Menecrates schrieb: Alles stand parat, weswegen sich der Claudier wieder umdrehte und nun doch die Sklavin mit der Schüssel ansah, der ein Knabe zu Hilfe eilte. Anschließend konzentrierte er sich auf das Wasser, in das er die Hände tauchte. Anschließend streckte er sie aus. In dieser Haltung verharrte er, um abgetrocknet zu werden.

(10-05-2022, 10:47 PM)Lucretia Serena schrieb: Ich folgte zwei, drei Schritte nach meinem Onkel....

Saturninus war nun fertig angekleidet, er trug eine bequeme meeresblaue Seidentunika, um die Hüfte gegurtet und sein dunkles Haar glänzte noch von der Nässe des vorigen Bades. Spiros hatte ihn herbeigeholt. Als er kam,  wartete der Consular darauf, dass seine Hände abgetrocknet wurden.
Der Junge aber schaute offensichtlich nicht zu dem Gast, sondern seine Mitsklavin an, die auch, soweit er selbst bemerkte, ein durchaus erbaulicher Anblick war.

Saturninus klopfte dem Knaben von hinten auf die Schulter. Der Junge erschrak zunächst, dann beugte er sich über Claudius Menecrates Hände und trocknete sie sorgfältig ab.

"Sei gegrüßt, Consular Claudius Menecrates, es ist uns eine große Ehre, willkommen in meinem Haus", sagte der Furier und umfasste die Unterarme des Gastes zum Zeichen der Wertschätzung:
"Bitte folge mir in das Triclinium. Für deine Diener wird gesorgt werden"
Die Sklaven, die nicht beim Mahl gebraucht wurden, konnten etwas aus der Küche zu trinken und zu essen bekommen.
Saturninus nahm an, dass sein Hausverwalter Apollinaris alles organisierte, und dass der Speiseraum schön dekoriert und die Speisen bald fertig waren. Und dass er eine der Sklavinnen zu Stella schickte, um ihr zu sagen, dass Gäste gekommen waren.

Der Consular war mit einer Begleiterin gekommen. Saturninus konnte sich nicht daran erinnern, sie bereits bei seinem letzten Besuch in der Villa gesehen zu haben. Sie legte gerade ihre lavendelfarbene Palla ab und gab sie einer Sklavin. Zweifellos eine Verwandte des Claudius. Sie war jung und sehr hübsch, ein Bild von Lieblichkeit.

Saturninus kamen die Worte des Odysseus in den Sinn, die er an Prinzessin Nausikaa gerichtet hatte, als er schiffbrüchig an den Strand von ihres Vaters Königsreich gespült wurde.* 
Er richtete diese Worte mit einem kurzen Neigen des Kopfes an die junge Frau, wandelte sie jedoch nach seinem Bedürfnis ab: Seine Rede war gewagt, aber keinesfalls ungehörig, und er war gespannt, was sie erwidern würde. 
Gescheitheit zog ihn bei einer Frau zuweilen mehr in seinen Bann als ein annehmbares Äußeres:

"Seiest du eine Göttin oder eine Jungfrau, willkommen heiße ich Dich! Bist du eine Göttin, so achte ich dich der Artemis gleich an Gestalt und Schönheit; bist du eine Sterbliche, so preise ich deine Eltern und deine Brüder selig"


*Sim off:  Die Begegnung von Odysseus und Nausikaa 
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Honoratior von Iscalis
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10-07-2022, 05:30 PM,
Beitrag #34
RE: Haustür (Ianua)
Der Hausherr war endlich erschienen und ich hatte ihn nur scheu gemustert. Er war jung und ansehnlich und hatte auf den ersten Blick ein freundliches Naturell. Ich ging davon aus, dass man mich nur wenig beachten würde und sich die Herren miteinander unterhalten würden. Ich wusste ja nicht, ob Damen in der Villa Furia residierten oder ob ich allein mit den Männern sein würde. Der Grund für meine Anwesenheit war natürlich glasklar, nachdem ich mich in der Gesellschaft bewegen musste um einen geeigneten Partner zu finden. 

Ich erstarrte beinahe, als der Furius mich mit donnernden Worten begrüßte und sich fast alle Augen wie auf einen Schlag auf mich richteten. So mussten sich Häschen fühlen, wenn sie von einem Raubtier in die Ecke getrieben wurden. Ich wäre am liebsten auch direkt davon gerannt, da mich die Anrede sehr verlegen machte. Es dauerte auch einige Sekunden, in denen eine unangenehme Stille entstand und alle auf eine Reaktion warteten, bis ich begriff, dass es sich um eine Art literarisches Zitat handelte. 

Nach wie vor ein wenig verlegen murmelte ich: "Danke für den Willkommensgruß, edler Furius" da mir auf die Schnelle einfach nichts Besseres einfiel. Besonders eloquent war das allerdings nicht und ich hoffte, dass die Konversation beim Essen mir besser gelingen würde. Eigentlich mochte ich Literatur sehr gerne und las sehr viel, aber in Person war es oft schwer, die richtigen Worte zu finden.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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10-09-2022, 09:29 AM,
Beitrag #35
RE: Haustür (Ianua)
(10-06-2022, 02:19 PM)Tiberius Furius Saturninus schrieb:
[Bild: Leon-Ianitor.png]
(10-06-2022, 12:43 AM)Marcus Iulius Cato schrieb: Wortlosreichte der Sklave die Tafel, denn das Sprechen fiel ihm sehr schwer.

"Ich gebe sie meinem Herren", erwiderte Leon, nahm die Wachstafel entgegen  und schaute den übel zugerichteten Sklaven ganz mitleidig an:
"Aber komm doch rein in die Küche. Sag dass Leon dich schickt. Für einen Becher Posca und einen Apfelkuchen muss Zeit sein."
Dankbar, ja erleichtert nahm der Sklave das Angebot an. Für ihn bedeutet es ein wenig zu verschnaufen. So folgte er in die Küche, um geduldig auf die von seinem Herrn gewünschte Antwort zu warten.
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Honoratior von Iscalis
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10-11-2022, 07:33 PM,
Beitrag #36
RE: Haustür (Ianua)
Bei dem Hinweis, den ersten Fuß zuerst über die Schwelle zu setzen, stutzte Menecrates. Unwillkürlich blickte er nach unten und ließ die Bitte auf sich wirken, bevor er sich in Bewegung setzte. Er kannte diese Gepflogenheit nicht, weswegen er - einmal eingetreten – sich zu Serena umwandte.
"Glück kann nie schaden. Was meinst du, wollen wir das zukünftig auch bei uns so handhaben?" Er hätte es allein beschließen können, bezog aber bewusst Serena mit ein, damit sie sich als vollwertiges Familienmitglied fühlen konnte und schnell einlebte. Linos stand in Hörweite.

Inzwischen traf der Hausherr ein, sorgte für die erstrebten trockenen Hände und hieß willkommen.
"Ich grüße dich ebenfalls, Furius Saturninus, und bedanke mich für die Einladung", antwortete Menecrates, erwiderte den Griff am Unterarm und nickte zur Bestätigung, dass die Sklaven im Personalbereich warten würden. Er blickte zu Serena und legte die Hand an ihr Schulterblatt, um zu signalisieren, dass sie mit ihm kommen und nicht zurückbleiben möge, bevor er sich erneut an Saturninus wandte.
"Wenn es genehm ist, würde ich gern meinen Verwalter bei mir wissen. Ich gehe von vielen Informationen aus, die ich mir kaum merken und erst recht nicht während des Speisens notieren kann. Ein Hocker am Rande?" Er bat mit Blicken, wohl wissend, dass es nicht den Gepflogenheiten entsprach, aber er war beim Einleben auf die Hilfe jener angewiesen, die schon länger hier wohnten und gewiss viel erzählen konnten.  Mangels fehlender Fähigkeit, mehrere Dinge gleichzeitig ausführen zu können, griff der Claudier oft auf seinen Verwalter oder einen persönlichen Sekretär zurück.

Als der Gastgeber seine Worte an Serena richtete, staunte Menecrates, denn dergleichen würde nie in seine Gedanken, geschweige denn über seine Lippen kommen. In seiner Veranlagung nüchtern, im Denken zielgerichtet weder rechts noch links blickend, abwägend zwar, aber immer schnörkellos, bot der Claudier sicheren Halt, diesen aber wenig wattiert. In Erwartung glänzender Augen bei seiner Nichte, blickte er zu ihr und beobachtete ihre Reaktion, aus der er allerdings nicht schlau wurde. Die Eigenarten und Ausdruckweisen von Frauen gaben ihm Zeit seines Lebens Rätsel auf, so auch hier, wo er nicht hätte sagen können, ob die Verlegenheit romantischen oder unangenehmen Ursprungs war. Die Personen in seiner Umgebung mussten mit ihm reden, damit er sie verstand.

Um nicht wie ein Trottel dazustehen, warf Menecrates scherzhaft ein: "Die Brüder? Meines Wissens sind Brüder nicht an der Vererbung beteiligt." Er grinste, während er gleichzeitig hoffte, damit die Konversation damit auf ein geringeres dichterisches Niveau zu bugsieren.
[Bild: 3_15_08_22_9_31_55.png]
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10-12-2022, 09:35 AM,
Beitrag #37
RE: Haustür (Ianua)
Saturninus lächelte, als Lucretia verlegen wurde; das erschien ihm reizend und ganz anders als manche Hauptstädterinnen, die so frech und schlagfertig daher parlierten (Und mit ihrer überkandidelten Bildung einen aufrechten Mann all zu oft in Verlegenheit brachten):
"Mir fielen Homers Worte über Prinzessin Nausikaa ein, als ich deine reizende Verwandte sah, Consular Claudius. Aber Du hast Recht: Der berühmte Dichter war wohl kein Wissenschaftler. Nicht einmal ein Landwirt: Sonst hätte er doch wohl die Mutter gepriesen und nicht die Brüder", 
nun schaute er wieder zu Lucretia Serena hin, es war offensichtlich, dass ihm die vornehme Zurückhaltung der jungen Frau zusagte:
"Und dein Name ist, verehrte Besucherin?"
Zu dem Wunsch, seinen Verwalter bei sich zu haben, nickte Saturninus: "Ein Stuhl für deinen Verwalter ist selbstverständlich möglich. Bitte folgt mir ins Triclinium....."
[Bild: 3_18_08_22_2_20_05.png]
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Honoratior von Iscalis
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10-12-2022, 12:27 PM,
Beitrag #38
RE: Haustür (Ianua)
(10-11-2022, 07:33 PM)Manius Claudius Menecrates schrieb: Bei dem Hinweis, den ersten Fuß zuerst über die Schwelle zu setzen, stutzte Menecrates. Unwillkürlich blickte er nach unten und ließ die Bitte auf sich wirken, bevor er sich in Bewegung setzte. Er kannte diese Gepflogenheit nicht, weswegen er - einmal eingetreten – sich zu Serena umwandte.
"Glück kann nie schaden. Was meinst du, wollen wir das zukünftig auch bei uns so handhaben?" Er hätte es allein beschließen können, bezog aber bewusst Serena mit ein, damit sie sich als vollwertiges Familienmitglied fühlen konnte und schnell einlebte. Linos stand in Hörweite.

Inzwischen traf der Hausherr ein, sorgte für die erstrebten trockenen Hände und hieß willkommen.
"Ich grüße dich ebenfalls, Furius Saturninus, und bedanke mich für die Einladung", antwortete Menecrates, erwiderte den Griff am Unterarm und nickte zur Bestätigung, dass die Sklaven im Personalbereich warten würden. Er blickte zu Serena und legte die Hand an ihr Schulterblatt, um zu signalisieren, dass sie mit ihm kommen und nicht zurückbleiben möge, bevor er sich erneut an Saturninus wandte.

Um nicht wie ein Trottel dazustehen, warf Menecrates scherzhaft ein: "Die Brüder? Meines Wissens sind Brüder nicht an der Vererbung beteiligt." Er grinste, während er gleichzeitig hoffte, damit die Konversation damit auf ein geringeres dichterisches Niveau zu bugsieren.

Ich war es nicht gewohnt, dass man mich auf diese Weise mit einbezog und mich Sachen fragte. Ich wurde nach extrem altmodischer Weise getreu dem Motto "Frauen und Kinder sollte man weder sehen noch hören" erzogen. "Man kann nie zu viel Glück haben, denke ich." erwiderte ich scheu gegenüber meinem Onkel. Es war definitiv ein merkwürdiges Gefühl auf diese Weise behandelt zu werden. 

Nachdem die Männer sich begrüßt hatten und ich ein wenig hinter meinem Onkel stand, ergriff mich dieser an der Schulter und musste mich schon fast einen halben Schritt nach vorne schieben, damit ich auf gleicher Höhe stand. Ich war immer noch verlegen von der sehr ausgefallenen Begrüßung und hatte meinen Blick gesenkt. 

Als mich Saturninus direkt ansprach, hob ich meinen Blick und schaute ihm das erste Mal in die Augen. Ich hatte bestimmt gute zehn Sekunden nur gestarrt wie eine Bäuerin, während ich das Gefühl hatte, dass man mir den Boden unter den Füßen weg zog. "Ich bin Lucretia Serena, Nichte des Consulars Claudius. Erfreut deine Bekanntschaft zu machen" stammelte ich hervor und war heilfroh, dass wir nun direkt zum Essen gingen. Ich hatte das Gefühl, dass meine Wangen brannten weil ich mich hier anstellte wie der dümmste Esel.
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Vormund: Ihr Ehemann Tib. Furius Saturninus
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10-12-2022, 09:14 PM,
Beitrag #39
RE: Haustür (Ianua)
"Lucretia Serena, sei mir willkommen", sagte Saturninus. Er ging seinen Gästen voraus, wobei sie die Gelegenheit hatten, die Einrichtung zu bewundern. Vieles war aus gedrechseltem Holz, einem Werkstoff der in Rom selbst teuer war, da man schon vor langer Zeit die italischen Wälder gerodet hatte. Aber hier in Britannia gab es noch viel Wald, um Holz zu verarbeiten >>>
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Honoratior von Iscalis
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12-21-2022, 02:26 PM,
Beitrag #40
RE: Haustür (Ianua)
Octavius hatte noch ein ausgiebiges Bad genommen, ehe er nun vor dem Eingang der Villa Furia stand. Er klopfte an, ihm war nicht ganz wohl dabei eine solche Nachricht zu überbringen. 
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Honoratior von Iscalis
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