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[Furia Serena]

Der Ianitor öffnete Anaxarete die Tür, die ihre Herrin Claudia Sabina ankündigte, die zu ihrer Cousine wollte. Es dauerte auch nicht lange, bis die Hausherrin in Begleitung ihrer Leibdienerin Phoebe erschien. 

Ich umarmte meine Cousine herzlich, als ich endlich an der Porta eintraf. "Salve, liebste Sabina. Komm doch herein! Erst gestern haben wir eine Fuhre Birnensaft erhalten, der so köstlich süß ist, dass man gar nichts anderes mehr trinken will" sagte ich vergnügt.

[Claudia Sabina]

Ich umarmte Serena und hielt sie dann von mir weg. Das konnte ich, da ich größer war als sie, wenn auch längst nicht so groß wie Prisca:
" Wie schön du aussiehst!", sagte ich ganz aufrichtig: "So... erwachsen. Können wir irgendwo reden, wo wir unsere Ruhe haben? Es ist so ein schöner Tag, vielleicht draußen, im Schatten natürlich"  So kurz vor meiner Hochzeit wollte ich keine hässliche Bräune riskieren. 
Anaxarete verbeugte sich mit einem strahlenden Lächeln. Wie alle Claudiersklaven war auch sie meiner sanften Cousine ergeben.

[Furia Serena]

Ich genoss die Umarmung und nickte dann. "Im Garten ist es selbst im Schatten zu warm um diese Uhrzeit, aber im Atrium ist es kühl. Komm mit" 

Ich hakte Sabina unter und zog sie mit mir in Richtung Atrium. 

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[Kiki]

Da ich nicht wirklich etwas an dem vorgeschlagenen Vertrag zu bemängeln hatte, da er wirklich herrlich schwammig formuliert war und sehr, sehr viel Interpretationsraum freiließ, hatte ich nur kleinere Änderungen, die ich Scaevus diktierte und die er fleißig aufnahm.

Kiki gab ihm auch einen Brief mit.

Lieber Tiberius Furius Saturninus, dein Vertrag ist wirklich sehr großzügig. Ich habe nur minimale Änderungen daran vorgenommen, die du sicherlich akzeptabel finden wirst. Und danke für den wundervollen schal! Ich werde ihn bei nächster Gelegenheit zu tragen wissen. Vielleicht auch nur diesen Schal, wenn du mich dann besuchst? Gruß und Kuss Kiki

Und natürlich hatte Scavus den Vertrag:

Exklusivvertrag zwischen Tib. Furius Saturninus im Folgenden "Mäzen" genannt, und Kiki im Folgenden "Künstlerin" genannt. I. Die Künstlerin gewährt ausschließlich dem Mäzen Zugang zu ihrer Kunst, mindestens jedoch in dem Zeitraum, der die bei Frauen übliche Schwangerschaft und das Wochenbett umfasst. Ihre Freiheit, ihre Kunst auszustellen, wird davon nicht berührt. II. Der Mäzen verpflichtet sich, die Künstlerin monatlich mit CM Sesterzen zu unterstützen, nicht eingerechnet persönliche Geschenke wie Schmuck oder Kleider. III. Der Mäzen erwartet, dass die Künstlerin im Namen ihres Mäzens in der Öffentlichkeit brilliert und bei den Veranstaltungen, zu denen  er sie lädt, präsent ist. IIII. Der Mäzen gestattet nicht nur, sondern wünscht ausdrücklich, dass  die Künstlerin zu diesem Zwecke all das Benötigte auf seine Rechnung kauft, um Punkt III zu erfüllen.  V. Die Künstlerin ist berechtigt, diesen Vertrag nach ihrem Gusto  zu bearbeiten und  abzuändern, was der Mäzen ohne Einwände  akzeptieren wird. VI.  Der Vertrag kann von beiden Seiten ohne Angaben von Gründen mit einer Frist von 2 Wochen wieder gelöst werden. Tib. FuriusSaturninus Kiki, freie Künstlerin

[Tiberius Furius Saturninus]

Saturninus hatte den Brief auf seinem Schreibtisch gefunden, und die Veränderungen, die Kiki vorgenommen hatte, amüsierten ihn sehr. Hatte das schlaue Mädchen doch eine beidseitige Kündigungsfrist eingeräumt! Er hatte nur gute Gedanken für Kiki und freute sich auf ihr baldiges Wiedersehen....

[Furia Stella]

Ein Bote brachte folgende Nachricht an Tiberius Furius Saturninus:

Lieber Cousin Tiberius, ich möchte dich in Kenntnis setzen, dass ich meine Stute "Malika", die zu meinem Erbe gehört, von deinem Gutshof abgeholt habe. Bitte hege keinen Groll gegen deinen Gutsverwalter Furianus Gadrianus - Er tat das Richtige. Vale bene, Deine Cousine Stella

[Tiberius Furius Saturninus]

Privatsekretär Scaevus nahm folgendes Schreiben, welches ein Bote aus Londinium brachte, entgegen, um es seinem Herren auszuhändigen:

Das Konsilium für die Freiheit, rechtmäßig zusammengetreten zu Londinium, hat auf Grund der eingereichten Dokumente und dem Bezeugen des edlen L. Petilius Rufus,  Legat Augusti pro Praetore folgenden Entschluss gefasst: Der Knabe Furianus Aidan,  natürlicher Sohn des  Bürgers Tiberius Furius Saturninus und der Freigelassenen desselben, Furiana Deirdre, rechtlicher Stand Latina, freigelassen vor dem LAPP Petilius Rufus, ist ein Bürger Roms. Er darf ab sofort den Namen  Tiberius Furius Victor Aidanus  führen. Begründung: Es liegt ein gerechter Grund vor,  da der Knabe vom Antragssteller als Sohn  anerkannt wurde. Londinium,  datum ante diem XVI Kalendas Martias,  im zweiten Jahr der Statthalterschaft  des LAPP L. Petilius Rufus

[Kiki]

Wie von Kiki versprochen kam nach genau einer Woche auch ein Brief von ihr in Form einer Wachstafel, die von einem Boten überbracht wurde mit dem Hinweis, dass es Post für den Hausherrn persönlich war.

Lieber Tiberius Furius Saturninus, ich habe versprochen, dir jede Woche einen Brief zu schreiben, und ich pflege meine Versprechen stets einzuhalten. Und ich vermisse dich! Mein Körper verzehrt sich gerade nach Berührung und Liebkosung und ohne dich kann ich dieses Verlangen nicht stillen! Ich sollte dir böse sein, dass du mir diese Enthaltsamkeit auferlegt hast, und doch kann ich das nicht. Und so versuche ich, mein Verlangen anders zu befriedigen. Ich habe mir ein neues Parfüm gekauft, das nach dunklen Geheimnissen und verwegenen Orten riecht. Ich trage es und sonst nichts weiter nachts im Bett, wenn ich mich nach mehr verzehre. Achja, ich habe auch Aglaia gefragt, ab wann sie Besuch empfängt. In drei Tagen* könntest du vorbeikommen, bis dahin will sie sich soweit von den Strapazen der Geburt erholt haben. Gruß und Kuss Kiki

[Furia Stella]

Ein Bote brachte folgende Nachricht zur Villa Furia:

Lieber Cousin Tiberius und liebe Serena, wir feiern das Frühlingsfest der Anna Perenna in diesem Jahr in unserem Garten und möchten Euch herzlich in die Villa Rustica Gabiniana am 14 März einladen. Wir würden uns über Ihr Kommen sehr freuen. Publius Gabinius Secundus & Furia Stella

[Kiki]

Ein Bote brachte einen Brief, den er wie aufgetragen eigenhändig an den Sklaven Scaevus überreichte, und der an den Hausherrn adressiert war.

Liebster Saturninus! Ich weiß nicht, was vorgefallen ist, dass du so rigoros reagierst. Aber was ich weiß, ist, dass man so etwas besser von Angesicht zu Angesicht bespricht. Wenn du mich nicht bei dir zuhause empfangen möchtest, wo deine Frau und Tochter sind, dann sag mir, wann und wo wir uns treffen können. Dann reden wir über deine Pläne und was genau du dir darunter vorstellst. So als Brief verwirrt das deine arme Kiki nur. Gruß und Kuss