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[Frowin]

Waisenhaus Sereneum >>>>
Frowin hatte endlich die Castra erreicht. Im Stillen hoffte er, nicht Iulius Cato über den Weg zu laufen, denn der würde ihn seine Niederlage nie vergessen lassen. Doch er beruhigte sich damit, dass Cato eine viel zu hohe Stellung bekleidete, als dass er ihm auffiel.
Er stieg von der braven und gemütlichen Fia ab, ging auf das Tor zu und pochte an die Pforte. Schließlich hatte er einen Auftrag.

[Legionär]

Bevor jemand etwas sagen konnte, klopfte der rothaarige Zivilist ans Tor. Es war der Kleidung nach ein Sklave, der ein Pferd ritt. Normalerweise wäre solch ein Reiter genau befragt worden - es konnte sich schließlich um einen flüchtigen Sklaven handeln, der das Pferd gestohlen hatte. Aber so ein Sklave würde wohl kaum direkt zur Castra reiten. 
Daher dachten die Wachposten das einzig Richtige, nämlich dass der Junge einen Auftrag hatte. Einer näherte sich Frowin und legte ihm eine Hand auf die Schulter:
"Salve junger Mann!", sagte er. Er war einer der gemütlichen Sorte, nicht einer von denen, die es heraushängen ließen, dass Zivilisten grundsätzlich und Sklaven im Besonderen nur Maden waren. Und er hatte sich nicht freiwillig zur Vexillation T.O.D. gemeldet damals:
"Post kannste hier bei mir abgeben"

[Frowin]

Frowin räusperte sich und nickte ein wenig eingeschüchtert.
"Salve, die Herren", sagte er und hielt den Kopf geneigt. "Ich komme mit einer Bitte der Furiana Betua, die das neue Waisenhaus betreibt. Sie nahm kürzlich einige Kinder in Pflege, die durch einen Tavernenbrand heimatlos geworden sind. Ihr Name lautet Octavius. Furiana kam zu Ohren, dass ein Octavius in der Castra leben soll und lässt fragen, ob es sich um seine Verwandschaft handelt und er sie holen möchte."

[Legionär]

" Vom Waisenhaus in Cheddar habe ich gehört. Und auch vom Brand im Weißen Pferd ", sagte der Soldat und rieb sich das Kinn:
"Furchtbare Sache.  Es gibt hier in der Castra in der Tat einen Centurio Octavius Fronto. Ich würde dich gerne in sein Vorzimmer bringen, damit du ihm selbst oder seiner Ordonanz den Auftrag deiner Herrin ausrichten kannst. Aber das ist zur Zeit nicht möglich. Centurio Octavius ist auf einer dienstlichen Mission, die länger dauern wird"
In Wahrheit war der Centurio verschollen. Es gab Zeugen, die berichteten, dass er von Kelten entführt worden war. Vielleicht war er bereits tot. Doch das war nichts, was man einem Außenstehenden auf die Nase binden würde. Der Gedanke, dass keltische Rebellen am helllichten Tag einen römischen Offizier verschleppen konnten, würde die braven Bürger von Iscalis nur ängstigen:
"Tut mir Leid. Das Weiße Pferd war ein netter Schuppen. Wir werden für die Waisenkinder unter den Kameraden eine Sammlung machen und Frau Betua das Geld schicken. Wie viele der kleinen Blagen haben die Wirtsleute denn hinterlassen?"

[Frowin]

"Octavius Fronto, das wird er sein", murmelte Frowin. "Oh, das ist schade. Aber wohl nicht zu ändern. Wärt ihr denn so freundlich, ihm auszurichten, dass ich hier war und dass im Waisenhaus Verwandte seiner harren? Über eure Spende wird sich Furiana Betua sehr freuen. Die Octavier haben ganze fünf Kinder gehabt, die glücklicherweise alle den schrecklichen Brand überlebten. Wenn der Centurio unterwegs ist, so werde ich im Waisenhaus Bescheid geben. Habt vieleln Dank für die Auskunft!"