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Garten
07-15-2022, 07:53 PM,
Beitrag #1
Garten
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Zu dieser Tageszeit ließ die Sonne den Garten in einem ganz besonderen Licht erstrahlen und die Luft war erfüllt von einem lieblichen Duft. Ich setzte mich auf einen Korbstuhl und betrachtete nachdenklich das Wasserspiel der Fontäne...

Foto by Furia Stella 2022
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Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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07-16-2022, 09:52 PM,
Beitrag #2
RE: Garten
Saturninus hatte seiner Cousine gegenüber ein schlechtes Gewissen. Sie war sein Mündel und lebte immer  bei ihm, aber er hatte sie mit in das raue Britannien genommen und von ihren Freundinnen und den Vergnügungen Roms losgerissen. 
Hier hatte sie noch keine Freundinnen, was daran lag, dass es einfach keine anderen Damen gab, mit denen eine Furia gesellschaftlichen Umgang pflegen konnte. Die Minen zogen eher Frauen einfacher Herkunft an, und die Britannierinnen, diese Keltinnen waren doch wilde Weiber.... (Saturninus kannte keine Britannierinnen).
So kam er also nach Hause und suchte den Garten auf. Stella hatte dort einen Lieblingsplatz. 
Er betrachtete sie als wäre er ihr großer Bruder, und Stella seine kleine, zarte Schwester. Etwas Weicheres trat in seine Züge, und er sprach sie an:
"Salve Stella"
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Honoratior von Iscalis
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07-17-2022, 12:36 PM,
Beitrag #3
RE: Garten
In meinen Gedanken vertieft, träumte ich von Roma, von unserem Haus, von schönen Zeiten, als ich plötzlich aus meiner Welt der Träume gerissen wurde und die Stimme meines Cousins vernahm. Ich machte die Augen auf und lächelte ihn an, "Salve Tiberius...,".
Ich mochte meinen Cousin, er strahlte Ruhe und Gelassenheit aus und ich schenkte ihm mein volles Vertrauen. Die dramatischen Ereignisse von damals schienen allmählich zu verblassen und ich fühlte mich wohl in der Villa Furia.   

"Möchtest du mir ein wenig Gesellschaft leisten?"
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Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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07-17-2022, 07:12 PM,
Beitrag #4
RE: Garten
"Das tu ich gerne", er setzte sich, und einer der Furiersklaven brachte einen Krug Würzwein, einen Krug frischen Wassers und zwei Becher auf einem Tablett, alles angenehm gekühlt. 
Aus der Küche drang das Klappern von Töpfen und Geschirr, die beiden Küchenmägde,  gedungene Frauen aus Iscalis, bereiteten das Abendessen vor. Es duftete nach gebratenem Fisch - frischer Fisch und Wildbret war hierzulande viel häufiger und schneller zu ergattern als in der Hauptstadt.
Saturninus merkte, wie er langsam Hunger bekam. Er nahm dem Jungen das Tablett ab:
"Wie hast du heute den Tag verbracht, liebe Stella?", fragte er und hielt abwechselnd die Krüge hoch, um seiner Cousine anzudeuten, dass sie ihm sagen möge, was sie trinken wollte.
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Honoratior von Iscalis
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07-18-2022, 03:27 PM,
Beitrag #5
RE: Garten
Der Cousin nahm Platz und es wurden von einem Sklaven der Villa Furia Getränke serviert und Tiberius fragte, wie ich den Tag verbracht hat.

"Nun, meine Katze Musi brachte gerade heute ihre Jungen zur Welt und meine Sklavin Sylvana hat für sie einen Platz im Stall organisiert. Das habe ich mir alles angeschaut und war einfach entzückt!..." Ich lächelte vergnügt...

Inzwischen hörte ich etwas Lärm und verführerische Gerüche kamen aus der Küche, und ich verspürte gleich Hunger und auch Durst, "Bitte, nur Wasser, lieber Cousin!", ich schaute ihn lächelnd an, "Und wie geht es dir und was gibt es Neues in Iscalis?"
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Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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07-18-2022, 08:59 PM,
Beitrag #6
RE: Garten
Saturninus reichte Stella einen Becher voller Wasser und lächelte, als er ihre Freude sah: "Oh, junge Kätzchen. Werden wir alle behalten? Wie viele sind es denn?", fragte er:
"Ja, es geht gut. Heute gab es in der Stadt einen Streit zwischen zwei Kelten. Typisch für diese Leute. Das sie nicht mit ihren Schwertern durch die Stadt rennen ist alles." In Roms Innenstadt  und jeder zivilisierten Ortschaft war das Waffentragen verboten: 
"Der eine hat den anderen bewusstlos geschlagen. Und ein neuer Medicus ist angekommen, ein Grieche, dem Namen nach ein Freigelassener. Und Iulius Cato habe ich getroffen. Ich würde ihn gerne einmal zum Abendessen einladen. Er ist jung, sieht gut aus und ist von edelster Abstammung. Er hat eine große Karriere vor sich." 

Der Name des Feldherren  Iulius Caesar würde wohl unter Römern unvergessen bleiben. Aber Saturninus sagte das auch aus einem bestimmten Grund: Stella war eine junge Witwe. Aus ihrer kurzen Ehe waren keine Kinder hervorgegangen. Sie war jung genug, sich wieder zu vermählen und eigene Kinder zu haben. 
Allerdings war an die Vormundschaft über seine Cousine die Bedingung verknüpft gewesen,  Stella niemals in eine Ehe zu zwingen. Saturninus hätte das auch nicht vorgehabt. Dazu hatte er seine Cousine zu lieb. Doch näher angucken konnte sie sich den Iulius mal. So viele Patrizier in der Provinz Britannia, die man heiraten könnte, gab es auch wieder nicht.
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Honoratior von Iscalis
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07-21-2022, 01:47 PM,
Beitrag #7
RE: Garten
"Danke, Tiberius", ich nahm den Becher und trank ein paar Schluck Wasser.
"Das sind vier ... also vier kleine Kätzchen, Sylvana kümmert sich um die Katzen-Familie... Wenn sie zwei Monate alt sind, können wir zwei oder drei verschenken und ein Tierchen behalten... " , ich trank noch Wasser und sah den Cousin an, "Du kannst sie auch später besuchen, wenn du Zeit hast!"

Dann erzählte Tiberius, was er so alles heute erlebt hat und es war eine Menge! Und klang sehr spannend! Zwei Kelten haben sich geschlagen, "Nun, Männer sind von Natur aus gewalttätig. Sie prügeln sich, weil es ihnen Spaß macht, hoffentlich warst du nicht in Gefahr, lieber Cousin..." Ich schaute Tiberius besorgt an, habe aber keine sichtbaren Verletzungen entdeckt und seufzte erleichtert. "Der neue Medicus? Konnte er den Geprügelten helfen?"

Inzwischen erzählte Tiberius, dass er einen gewissen Iulius Cato getroffen hat und so, wie mein Cousin ihn beschrieben hat, sollte mich das vermutlich beeindrucken und er wollte Iulius zum Abendessen einladen. "Es ist eine gute Idee, lieber Cousin!", sagte ich ausdruckslos und wedelte dabei mit meinem Fächer langsam hin und her ....
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Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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07-21-2022, 03:56 PM,
Beitrag #8
RE: Garten
"Ich will die Kätzchen nach dem Essen sehr gerne sehen", sagte Saturninus, der die anmutigen Tiere mochte: "Unsere ersten gebürtigen Britannierkatzen. Wir sollten auch welche als Mäusejäger auf unsere Landgüter bringen. Sie sind effektiver als Wiesel oder Schlangen, zumal Schlangen das hiesige Klima nicht vertragen.", sein Magen knurrte, und er hielt sich eine Hand auf Bauchhöhe:
"Ja, soweit ich weiß, ist dem Kelten nichts passiert. Es war auch in keinem Moment gefährlich. Aber die Männer hier müssen lernen, sich zumindest auf dem Forum wie Bürger zu betragen.", Saturninus schüttelte missbilligend den Kopf, dann hellte sich seine Miene auf:
"Iulius Cato möchte auch uns einladen. Die Claudier und die Iulier sind die einzigen standesgemäßen Familien hier, und es wäre gut, dass wir uns so eng zusammenschließen wie möglich. Ich mache mir Sorgen, dass du dich einsam fühlen könntest. Sylvana ist gewiss ein gutes Mädchen, aber doch nur eine Sklavin und keine Freundin. Und du hast..."
er brach ab. Keinen Gatten und keine Kinder wollte er sagen, aber das tat er nicht. Er wollte Stella nicht betrüben. Er würde sie auch nicht überreden versuchen. Lieber bezahlte er jedes Jahr stillschweigend die Geldstrafe, die ihm durch die Ehegesetze des Augustus auferlegt wurde, weil die junge Witwe nicht wieder geheiratet hatte.
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Honoratior von Iscalis
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07-22-2022, 12:34 PM,
Beitrag #9
RE: Garten
"Wenn wir Mäusejäger brauchen, dann können wir in der Tat alle vier behalten, lieber Cousin, die Musi brachte mir immer wieder eine Maus als Geschenk mit...", ich schmunzelte...

Dem Kelten passierte nicht, sagte Tiberius und ich nickte zufrieden, "Aber ist es nicht zu viel von diesen Menschen verlangt, sich anständig zu benehmen? Die Römer prügeln sich ja auch ..., hat mir Sylvana erzählt!"

Da hat Tiberius wieder mit Iulius Cato angefangen, nun ich schüttelte jetzt den Kopf, denn ich ahnte schon, wohin das führen sollte. "Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, lieber Cousin, ich fühle mich nicht einsam, habe meine Bücher und meine Tiere und Sylvana ist meine Vertraute.., besser als jede Freundin...", ich schaute Tiberius direkt an, "Und ja, ich trauere um meinen Mann immer noch ..."

Und dann senkte ich die Lider, "...Wenn es dir aber wichtig ist, den Iulius zu besuchen, dann begleite ich dich natürlich", fügte ich leise hinzu.
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Vormund (Tutor): Tib. Furius Saturninus
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07-23-2022, 01:29 PM,
Beitrag #10
RE: Garten
"In ihren Dörfern können die Barbaren sich prügeln soviel sie wollen. In der Subura ist schlechtes Betragen auch an der Tagesordnung", stimmte Saturninus zu: "Doch auf unserem Forum in Iscalis sollte es etwas gesitteter zugehen wie es sich für eine römische Stadt gehört. - Ich freue mich, wenn du mich begleitest. Ich bin mir sicher, dass Iulius die angenehme Gesellschaft einer Dame aus der alten Heimat  zu schätzen weiß. - Sollen wir hier draußen essen? Es ist so schönes Wetter, doch die Schwalben fliegen tief und vielleicht regnet es später."

Die anmutigen Vögel flitzten über den blauen Himmel, die Rosen dufteten und man konnte meinen, in Tusculum zu sein. 

Der Furius stand auf und sagte dem Jungen, der in der Nähe wartete, Bescheid, und kurz darauf kamen die zwei Frauen aus der Küche, beide großgewachsen, braunhaarig und blauäuigig. Es waren Cousinen oder Schwestern, und sie hießen Seang und Sabi. Sie waren freie Frauen aus Iscalis, und in der Villa Furia angestellt.

Sie stellten zwei Platten auf den Tisch. Wie sie es gelernt hatten, hatten sie das Essen in mundgerechte Häppchen vorgeschnitten, obwohl beide Furier nicht auf Klinen lagen. Doch beide Mägde waren stolz darauf, die römischen Gepflogenheiten zu beherrschen.

Es gab frischen weißen Fisch aus dem Iscafluss, Wurzelgemüse und vor einigen Stunden gebackenes Brot; außerdem Moretum, ein Pesto aus Schafskäse mit Gartenkräutern und Oliven. 
Seang lächelte freundlich: "Wohl bekomme es den Herrschaften", sagte sie: "Das Wetter ist gerade so schön, nich?"

Saturninus nickte: "Danke, ja, das ist es. ", er probierte vom Moretum: "Ganz köstlich. Selbst in Rom bekommen sie es nicht so gut hin, würde ich sagen. Das hier ist mit Stangensellerie und Koriandergrün angemacht, richtig?"

"Ja, genau" Seang und Sabi nickten einstimmig und schienen erfreut, dann zogen sie sich zurück, und bald hörte man auch ihre Stimmen von der Küchenbank, denn auch sie erhielten ihren Anteil an den Speisen und setzten sich zum Essen in die Sonne. 
Saturninus grinste zufrieden und wandte sich dann Stella zu: "Du sprachst von Büchern. Was liest du gerade?", fragte er.
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Honoratior von Iscalis
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