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Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
10-07-2023, 08:25 AM,
Beitrag #11
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
(10-03-2023, 01:48 PM)Accia Prisca schrieb: Natürlich wusste Prisca, dass er das sagen würde. Das war wohl auch der Hauptgrund, warum sie jetzt nicht weinend aus dem Zimmer lief, sondern es relativ gefasst aufnehmen konnte. Trotzdem konnte sie ihre Traurigkeit darüber nicht gänzlich verbergen, auch wenn sie versuchte, sich hinter ihrem Getränk weiterhin zu verstecken. Nur kurz blickte sie zu Corvus hinüber, aber nicht zu lange, da sie Angst hatte, sonst doch noch wieder zu weinen.
Er sagte dann auch, dass er in die Zivilverwaltung wollte, und Merula fragte, ob er ein Empfehlungsschreiben wollte. Prisca hatte gerade getrunken und verschluckte sich nun deshalb und musste Husten, um den Posca wieder aus der Kehle zu bekommen. “Ich bitte um Entschuldigung“, sagte sie, als sie wieder Luft bekam und stellte vorsichtshalber den Becher weg. Sie blickte von beiden Männern weg in den Raum. Ihr Mann hatte gefragt, wann Corvus gehen wollte, und sie kannte die Antwort. Sie wollte den beiden aber ihr Gesicht nicht zeigen in dem Moment, wo sie die Antwort hörte und es damit endgültig und beschlossen wäre. Eigentlich wollte sie am liebsten gar nicht mehr hier sein.

Ich war überrascht, als der Vilicus verkündete, er wolle das Haus verlassen um zukünftig in der Verwaltung arbeiten zu können. Er war ja auch noch sehr jung. Kaum älter als ich oder die Domina. Daher war es verständlich, dass er etwas aus seinem Leben machen wollte und nicht auf ewig in diesem Haus versauern wollte.
Der Dominus schien auch Verständnis für ihn zu haben und bot ihm sogar an, ihm ein Empfehlungsschreiben mitzugeben, damit er bessere Chancen hatte, eine gute Stelle zu bekommen.
Als die Domina sich plötzlich verschluckte und sie heftig zu husten begann, war ich natürlich sofort bei ihr und versuchte ihr zu helfen. Glücklicherweise bekam sie schnell wieder Luft und entschuldigte sich. Ich wollte ihr ihren Becher reichen, damit sie noch einmal trinken konnte, doch sie wandte sich vollkommen ab von den beiden Männern und auch von mir, als der Dominus den Vilicus fragte, wann er denn gehen wollte.
Ich spürte, dass gerade etwas sehr seltsames in der Domina vorgehen musste. Etwas, was sie zutiefst betrübte. Ja, ich hatte sie öfter mit dem Vilicus gesehen. Aber daran war nichts Anstößiges gewesen, denn er war ja da gewesen, um sie beim Führen des Hauses zu unterstützen.

Nur mit halben Ohr verfolgte ich die Antwort von Tarutius Corvus mit, als er sagte, er wolle bereits morgen schon gehen und dass er mit einem schweren Herzen ginge. Nun sah ich kurz auf, als er weiter sprach und verlautbaren ließ, dass er sich in mich verliebt habe und dass er mich dem Dominus abkaufen wolle.

Wie vom Blitz getroffen saß ich da, weil ich nicht wusste, was ich sagen oder tun sollte. Nein, sagen durfte ich auf keinen Fall etwas. Doch ich konnte hilfesuchend zu der Domina schauen. Schließlich gehörte ich ja ihr! Ich wusste nicht, wie mir geschah! Wieso sollte er mich denn lieben? Nie hatte er etwas zu mir gesagt und auch ich hatte nie ein Signal an ihn gesandt, dass ich etwas für ihn empfinden würde.
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10-07-2023, 09:35 PM,
Beitrag #12
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Ich sah kurz besorg zu meiner Frau, die plötzlich zu husten anfing. Aber sie hatte sich nur verschluckt und entschuldigte sich kurz darauf. Wohlwollend nickte ich ihr zu und wandte mich dann wieder dem jungen Tarutius zu. Der Vilicus nahm gerne meinen Vorschlag an, ihm ein Empfehlungsschreiben mitzugeben. Da ich einer der Honoratioren dieser Stadt war, nahm ich doch auch an, dass mein Wort einen gewissen Einfluss hatte. Dann jedoch überraschte er mich schon ein wenig, als er uns mitteilte, dass er uns bereits morgen verlassen wollte. "Oh, so bald schon?" Aber wenn das sein Wille war konnte und wollte ich ihn nicht aufhalten. Aber etwas anderes, was er dann sagte, verwunderte mich schon. Er würde mit schwerem Herzen gehen, meinte er. Ich wusste erst nicht, was er damit meinte. Doch er lüftete auch gleich jenes Geheimnis, welches mir verborgen geblieben war, während ich mein Bein kuriert hatte. Zu meiner Überraschung hatte er sich wohl in Nysa verliebt, was mich nun nicht wirklich verwunderte. Die Sklavin har hübsch, freundlich und gehorsam. Ich hatte sie auch immer gerne um mich gehabt. Tarutius hatte all seinen Lohn gespart, damit er sie mir nun abkaufen konnte. Einen Moment lang dachte ich nach, denn Nysa war mir schon lieb und Teuer! Erst kürzlich hatte ich mit Prisca über sie gesprochen, dass sie einen Gefährten bräuchte und dass Midas wohl der passendste Kandidat dafür sei. Der Vilicus schien uns nun aber eines Besseren zu belehren!
"Mmh, tut mir leid Tarutius. Aber Nysa ist die Sklavin meiner Frau. Ich habe sie ihr geschenkt und sie verfügt auch über sie. Also müsstet du sie fragen, was sie davon hält, ihre Sklavin zu verkaufen!" meinte ich und blickte zu meiner Frau. "Prisca, was meinst du dazu? Unser Vilicus ist offensichtlich über beide Ohren verleibt. Würdest du deine Nysa hergeben wollen?" Natürlich würde ich nichts gegen Priscas Willen entscheiden. Auch ich verspürte eine leichte Abneigung, Nysa herzugeben. Die Entscheidung legte ich nun in die Hände meiner Frau. Ich wusste, dass sie anfänglich nicht gerade glücklich mit Nysa war. Doch inzwischen hatten sich die beiden wohl aneinander gewöhnt.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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10-08-2023, 01:21 PM,
Beitrag #13
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Prisca wusste, was kommen würde, aber trotzdem tat es irgendwie weh, wie Corvus von Nysa sprach. Am liebsten hätte sie sich ganz unsichtbar gemacht, aber das ließ ihr Mann leider nicht zu. Er verwies darauf, dass Nysa ja Priscas Sklavin sei und deshalb die Entscheidung bei ihr läge. Vermutlich rechnete er damit, dass Prisca ablehnen würde, da sie ja wusste, dass Nysa Gefühle für Midas hegte. Und normalerweise hätte sie das auch, wusste Prisca doch sehr genau, wie schlimm es war, an einen Mann gegeben zu werden, für den man selbst nichts empfand. Unter normalen Umständen hätte sie das Nysa niemals angetan.

Aber die Umstände waren nicht normal, und sie konnte Corvus jetzt auch nicht hängen lassen, auch wenn sie Einwände hatte, und das nicht zu wenige. Sie nahm sich zusammen und zwang sich zu einem Lächeln. “Nun, Tarutius Corvus, du warst uns wirklich eine sehr große Hilfe. Und ich finde, wenn man verliebt ist, sollte man nicht von dem Menschen, den man liebt, getrennt sein.“ Nur kurz spiegelte sich ihr eigener Schmerz in ihren Augen, ehe sie sich wieder gefangen hatte und fortfuhr. “Aber ich finde es nicht gerecht, dass du dafür deine ganzen Ersparnisse ausgeben solltest. Ich finde, Nysa sollte da unser Abschiedsgeschenk an dich sein, für all die vielen Dienste, die du hier im Haus vollbracht hast. Bist du damit einverstanden, Ehemann?“ Letztendlich musste auch er zustimmen, da es immerhin seine Donatio war, die Prisca verschenken wollte.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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10-14-2023, 08:38 PM,
Beitrag #14
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Prisca gefiel es nicht, nun plötzlich im Mittelpunkt zu stehen und darüber entscheiden zu müssen, ob ihre Leibsklavin Nysa  an den Vilicus gehen sollte. Innerlich hoffte ich darauf, dass sie es nicht wagen würde, mein Geschenk an sie herzugeben. Schließlich hatte sie erst kürzlich noch dafür plädiert, sie mir Midas zu verkuppeln. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie nun Nysas Verkauf befürworten würde. Allerdings kannte ich meine Frau doch nicht so gut, wie ich dachte! Zunächst sprach sie davon, was für eine große Hilfe Tarutius ihr gewesen war und meinte dann, dass Verliebte nicht getrennt sein sollten. Ich seufzte leise, denn mit dieser weiblicher Gefühlsduselei konnte ich nicht viel anfangen. Vielmehr war ich überrascht, dass ihr Nysa offenbar doch nicht so viel bedeutete. Letztendlich wollte sie Nysa dem Vilicus sogar als Abschiedsgeschenk mitgeben! Wie es sich gehörte, fragte sie mich, ob ich mit ihrer Entscheidung einverstanden war, da ich ihr ja Nysa kurz nach unserer Hochzeit geschenkt hatte. Natürlich konnte ich nun schwerlich einen Rückzieher machen, nachdem ich zuvor großzügig ihr die Entscheidung überlassen hatte.

"Wenn meine Frau es so wünscht, dann soll es auch so sein! Nysa soll unser Abschiedsgeschenk an dich sein, für deinen überragenden Einsatz! Komm morgen früh, bevor du gehst, einfach in mein Officium. Dann werde ich dir mein Empfehlungsschreiben und Nysas Besitzurkunde übergeben," sagte ich und ließ währenddessen meinen Blick von meiner Frau zu unserem Vilicus schweifen. Die Sklavin ließ ich dabei völlig außer Acht. Vor meiner Frau und Tarutius Corvus würde ich ihr sicher keine wehmütigen blicke zuwerfen!
"Da das nun geklärt ist, habe ich Hunger! Tragt nun das Essen auf!" befahl ich den Sklaven, die dafür zuständig waren. Anschließend würden auch sie sich zu uns setzen und gemeinsam mit uns speisen.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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10-15-2023, 09:12 AM,
Beitrag #15
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Als der Dominus verkündete, Domina Prisca solle darüber entscheiden, was mit mir geschehen sollte, lag meine ganze Hoffnung auf ihr. Sie würde mich doch nicht einfach so hergeben wollen! Zwischen uns bestand doch inzwischen eine Verbindung, die zwar noch nicht so stark war, dass sie allen Stürmen des Lebens standhalten würde. Aber dennoch verband uns ein Band des Vertrauens miteinander. So glaubte ich jedenfalls. Die Domina war mir gegenüber immer freundlich und fair gewesen. Auch wenn sie am Anfang ihre Schwierigkeiten mit mir hatte. Doch das war längst vorbei. So dachte ich, bis ich hörte, was sie antwortete. Ohne mit der Wimper zu zucken, wollte sie mich ihm schenken. Dabei musste sie doch wissen, dass ich nicht in den Vilicus verleibt war! Denn wenn es so gewesen wäre, hätte ich ihr doch davon erzählt! Midas war es doch, den ich liebte! und sie hatte mir doch versprochen, mit dem Dominus zu reden!
Am liebsten hätte ich laut aufgeschrien! Hatte sie denn eine Ahnung, was sie mir gerade damit antat? Sie hatte mich gerade verraten und verkauft! Nein, sie hatte mich verschenkt! Als Abschiedsgeschenk sollte ich dienen. An einen Mann den ich nicht einmal näher kannte und für den ich auch rein gar nichts empfand.

Als der Dominus die Entscheidung seiner Frau akzeptierte und bestätigte, war es also beschlossen. Schon morgen würde ich dieses Haus, der Platz, an dem ich geboren worden war und der meine Heimat gewesen war, verlassen. Traurig und enttäuscht darüber schaute ich zu Boden. Der Appetit und die Lust zum Feiern waren mir gründlich vergangen. Am liebsten hätte ich jetzt geheult, über die Ungerechtigkeit und die Ohnmacht, die mich umgab. Aber nein, nicht einmal dazu war ich fähig. So würde ich auch das hinnehmen, wie ich bisher alles in meinem Leben hingenommen hatte.
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10-15-2023, 05:24 PM,
Beitrag #16
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Niemals hätte ich zu träumen gewagt, dass es so einfach werden würde! Prisca hatte gerade zugestimmt, dass Nysa mit mir gehen sollte. Aber nicht nur das! Sie wollte sie mir sogar als Abschiedsgeschenk als Dank für meine Arbeit überlassen. Sabinius Merula tat mir ja in gewisser Weise schon etwas leid! In seiner Unwissenheit, dass er schon bald seine Frau verlieren würde, stimmte er Priscas Vorschlag zu. Nysa sollte nun mir gehören und ich bekam sie obendrein auch noch geschenkt! Meine Ersparnisse konnte ich so für eine Wohnung einsetzen, in der Prisca mit mir leben würde. Außerdem würde er ausgerechnet dem Mann, der mit seiner Frau geschlafen hatte, auch noch ein Empfehlungsschreiben mitgeben, damit er eine Stelle in der Zivilverwaltung erhielt.  Wenn er all das eines Tages herausfand, würde er sicher vor Wut toben! Was er mit mir tun würde, wenn er mich in seine Finger bekäme, konnte ich mir lebhaft vorstellen. Aus diesem Grund schmeckte es mir nicht besonders, hier in Iscalis zu bleiben. Aber Prisca wollte nicht von hier fort…

"Oh, edler Sabinius Merula, du bist so großzügig! Werte Accia, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll! Danke! Danke! Vielen Dank!", rief ich voller Freude und strahlte über das ganze Gesicht. Diese war keinesfalls gespielt, denn ich freute mich wirklich.
Nysa, die wahrscheinlich gerade die Welt nicht mehr verstand, blickte zu Boden, damit keiner sah, was sich in ihrem Gesicht spiegelte. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, was gerade in ihr vorgehen mochte. Aber sie schwieg, so wie man es von ihr erwartete. Ich legte meine Hand auf ihre und drückte sie leicht.
[Bild: 3_16_10_23_1_09_34.png]
Als "Lucius Tarutius Corvus"
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
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10-15-2023, 07:30 PM,
Beitrag #17
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Damit war es besiegelt und Nysa würde mit Corvus mitgehen. Prisca schluckte einmal schwer, als Corvus sich so überschäumend freute und Nysa berührte, während ihr Mann verkündete, dass nun alle feiern sollten. Ihr war ganz und gar nicht nach feiern zumute. Nicht ein winziges bisschen. Und wenn sie sich Nysa ansah, dann stürzte auch für sie gerade die Welt zusammen. Prisca tat es richtig leid, dass das alles so geschah, aber sie kannte auch keinen anderen Ausweg. Sie hätte gerne einen besseren Plan gehabt, aber sie hatte keinen. Und Corvus hatte recht, ihr Mann würde ihr niemals glauben, dass Nysa seine Schwester war.

Trotzdem hielt Prisca das hier nicht mehr länger aus. Sie war keine so gute Schauspielerin, als dass sie jetzt ausgelassene Freude vortäuschen hätte können. Sie lächelte daher eher gezwungen und erhob sich langsam. “Ich habe etwas Kopfschmerzen und fühle mich sehr müde. Mit deiner Erlaubnis, Ehemann, würde ich mich gerne zum schlafen zurückziehen. Wenn Nysa mir ein letztes Mal helfen würde?“ Wenn sie mit der Sklavin allein wäre, könnte sie zumindest ein bisschen sagen. Natürlich nichts, was die Sklavin irgendjemandem weitererzählen könnte, aber vielleicht wenigstens, dass es nicht so schlimm würde, wie Nysa das ganz sicher jetzt dachte.
[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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10-16-2023, 10:23 PM,
Beitrag #18
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Auf mein Wort hin nahmen sich alle etwas von den Speisen. Nur Prisca, der Vilicus und ich wurden von Sklaven bedient.Einer von ihnen reichte mir die Vorspeise, die aus Eiern, zerstampften Kichererbsen, Oliven, Kapernsauce und frischem Brot bestand. Unsere Köchin hatte sich für die heutige Cena wirklich ins Zeug gelegt. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit hatte sie eine reichhaltige Auswahl an Speisen zubereitet.  Herzhaft biss ich in das Brot, das ich zuvor in die Kapernsauce tunkte.

Als ein anderer Sklave meiner Frau die Vorspeise reichen wollte, lächelte diese plötzlich etwas gezwungen und bat sich zurückziehen zu dürfen, weil Kopfschmerzen sie plagten und sie müde sei.  Natürlich war ich etwas enttäuscht deswegen, denn ich hatte mich schon so darauf gefreut, sie später in ihrem Cubiculum aufzusuchen. Doch ich war ihr nicht böse. Sie hatte so viel durchmachen müssen. 
"Ach wie schade! Aber ja, wenn es dir nicht gut geht, dann zieh dich zurück, mein Liebes. Vielleicht sehe ich später noch einmal nach dir." Dann bat sie noch darum, dass Nysa ihr noch ein letztes Mal zur Hand gehen sollte. Da die Sklavin ja erst am nächsten Tag in den Besitz unseres Vilicus überging, war ihre Bitte nicht ungewöhnliches. 
"Aber ja, natürlich! Nysa, begleite deine Domina in ihr Cubiculum!", sagte ich und lenkte dann meinen Blick auf die dunkelhäutige Sklavin und wartete, bis sich die Frauen erhoben. Erst als sie gegangen waren, aß ich weiter. "Hach ja, so sind sie, die Frauen! So zart und zerbrechlich sind sie!" meinte ich lächelnd an den Vilicus gewandt.
[Bild: 3_15_08_22_9_36_30.png]

Honoratior von Iscalis
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10-17-2023, 05:41 PM,
Beitrag #19
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Prisca war stolz darauf, nicht zusammen zu zucken, als Merula sagte, er würde später vielleicht einmal nach ihr sehen. Sie hatte gehofft, dass die Ausrede mit dem Kopfweh funktionieren und ihn von nächtlichen Besuchen abhalten würde, aber offenbar war dem nicht so. “Natürlich“, sagte sie nur mit einem kleinen, gezwungenen Lächeln und begab sich dann in ihr Zimmer.

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[Bild: 3_15_08_22_9_37_19.png]
Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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10-17-2023, 08:14 PM,
Beitrag #20
RE: Das Fest zur vollständigen Genesung des Hausherrn
Ich hätte einfach nur schreien können! Ganz laut, damit jeder meinen Schmerz fühlte, den ich gerade empfand. Aber nichts dergleichen geschah! Ich schwieg, so wie ich es immer getan hatte, wenn über mein Leben entschieden wurde.
Der Vilicus drückte sanft meine Hand, als er sich überschwänglich für das großzügige Geschenk bedankte. Ich sah deswegen nicht einmal auf, denn sonst hätte jeder die Tränen in meinen Augen gesehen. Wie sollte ich nur diesen Abend überstehen und wie sollte ich der Domina noch einmal in die Augen schauen können, wenn ich mich morgen von ihr verabschieden musste?
Jedoch musste ich gar nicht bis morgen warten, denn Domina Prisca schien es nicht gut zu gehen, denn sie bat darum, sich zurückziehen zu dürfen, was der Dominus ihr gewährte. Sie bat auch darum, dass ich ihr helfen sollte. Noch ein letzte Mal. Vielleicht quälten sie ja doch die Gewissensbisse. Oder vielleicht würde sie mir auch eine Erklärung liefern, warum sie mich einfach so fallen gelassen hatte.
Als sich der Dominus an mich wandte und mir sagte, ich solle seiner Frau behilflich sein, erhob ich mich sofort. Wenigstens würde ich jetzt nicht länger hier sitzen bleiben müssen. Aber das war nur ein kleiner Trost!
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