Früher als gedacht. Schneller als geplant.
Furius hatte einen entschieden schärferen Ton eingeschlagen, als er seine Abteilung einnordete.
Der freundliche junge Valentinus, der damals auch die Wirtsleute empfangen hatte, war jetzt dabei, den Sklaven Anweisungen zu geben, wie die leerstehende Dienstwohnung hergerichtet werden sollte. Es war nicht gesagt, dass der Statthalter hier seinen Wohnsitz nahm, aber er würde hier Arbeitsräume vorfinden, die seinen Ansprüchen genügten. Es gab unter den Fliesen ein Hypocaustum, eine Wohltat im britannischen Herbst. Doch es lagen auch Felle auf dem Boden und dicke Wolldecken aus heimischer Produktion auf den Klinen. Papyrus und Pergament und feinstes Schreibzeug wartete auf Pulten. Die Bücher, Dokumente, Briefe und Kopien waren auf langen Regalen in ihren säuberlich beschrifteten Schriftrollenbehältern alphabetisch und nach Sachgebieten geordnet.
Fast alle aus dem Gefolge des Princeps Officii - wie es üblich war, hatte er seinen eigenen Arbeitsstab von Klienten und Sklaven mitgebracht - hatten bis tief in die Nacht gearbeitet, um alles auf Vordermann zu bringen. Es ging nicht nur um äußere Aufgeräumtheit. Die innere Ordnung war noch viel wichtiger.
Dabei hatte Valentinus übrigens bemerkt, dass bei der Aufzählung der fortpflanzungsfreudigsten römischen Iscaler, die in den letzten Jahren der Ehre des Dreikinderrechtes teilhaftig werden durften, der Beruf eines gewissen Octavius mit
" Bierbrauer" nur unzureichend beschrieben worden war. Er und seine Frau, die Fabata, waren eindeutig
Wirtsleute und damit infam. Sie hätten das Dreikinderrecht also gar nicht kriegen sollen, aber das hatte noch der letzte Statthalter entschieden. Fehler passierten beim Arbeiten, und wenn man viel arbeitete, passierten viele Fehler.
Valentinus räumte die Akte ganz nach hinten, und die Steuereinnahmen - das war es doch wohl, was den LAPP am meisten interessierte - ganz nach vorne. Zusammen mit den Berichten über den seltsamen Brand, denn auch der war nach Londinium berichtet worden. Im Anbetracht dessen war eine infame Wirtin hoffentlich nicht mehr sooo interessant.....