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Die Hütte der Gwrach
09-09-2023, 05:40 PM,
Beitrag #21
RE: Die Hütte der Gwrach
Wenn es nicht gerade die Alte gewesen wäre, die ihnen sagte der Centurio wäre nicht in Cheddar gewesen, hätte Pedanius seine Zweifel gehabt. So blieb ihm nur eins, „danke für die Auskunft. Vale bene“ zu sagen.. „Vale bene“, kam auch von Herdonius, der seinem Kameraden vertraute.
Jetzt konnten sie nur noch eins tun auf ihrem Heimweg, die Häuser der anderen Straßenseite aufsuchen und dort nachfragen. Enttäuscht und nun noch mehr besorgt zogen sie los.
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09-14-2023, 09:28 AM,
Beitrag #22
RE: Die Hütte der Gwrach
Er wusste die Zeit drängte, aber er hatte sich nun einmal vorgenommen, diesen für viele bestimmt unangemessenen Schritt zu unternehmen. Dies sollte als Zeichen seines guten Willens angesehen werden.
Der Tribun Julius Cato, ritt in aller Eile, mit acht Mann der Legionsreiterei begleitet, nach Cheddar. Vor der Hütte der Dorfältesten oder wie sie von ihm im stillen genannt wurde, der Dorfhexe. Iulius hob die Hand und wies alle an in gebührenden Abstand stehen zu bleiben.

 Langsam stieg er selber unbewaffnet von seinem Pferd und ging gemessenem Schrittes mit der Handinnenfläche nach außen, zum Zeichen seiner friedfertigen Absicht, auf die Hütte zu und klopfte an. Er trat etwas zurück und wartete ab.
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Honoratior von Iscalis
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09-14-2023, 03:32 PM,
Beitrag #23
RE: Die Hütte der Gwrach
Vom Aufschrei, der durch das Dorf gegangen sein musste, als schon wieder römische Soldaten nach Cheddar gekommen waren hatte ich nichts mitbekommen. Meine Hütte lag nun auch nicht direkt in der Mitte des Dorfes, sondern eher etwas zum Dorfrand hin. Als es klopfte, ging ich gemächlich zur Tür hin und erschrak dann doch etwas, als schon wieder Legionäre vor meiner Tür tummelten. Diesmal waren es sogar noch mehr, als beim letzten Mal. Angeführt wurden sie von diesem jungen Schnösel, in dessen Büro ich vor etlichen Wochen mit dem Furius gesessen hatte. Ich fragte mich, was sie nun schon wieder wollten. 
"Salvete!" grüßte ich ihn und seine Männer. "Was führt euch zu mir?" 
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09-14-2023, 04:04 PM,
Beitrag #24
RE: Die Hütte der Gwrach
Nach einer leichten Verbeugung und das von ihm, einem Iulier, dazu noch Tribun, spukte dabei ein kleiner ein wenig stichelnder böser Gedanke durch Catos Kopf. Dabei war seine Absicht höchst ehrenhaft, von einem Patrizier, von einem Römer, einem Sieger.
Nachdem fast schon obligatorischen Räuspern kam von im, nachdem er etwas vorgetreten war: „Salvete, ehrbare Ceridwen. Ich komme zu dir mit einem persönlichen Anliegen. Würdest du mir und der edlen Claudia Sabina die Ehre geben und als willkommener Gast unsere Hochzeit beehren? Wir bitten dich herzlich diese Einladung anzunehmen.“
Erleichtert atmete der Iulier auf, diese kleine Stimme in ihm stichelte schon wieder. Nun stell dich doch nicht so an. Was war denn so schwer daran, diese Dorfhexe soll doch froh sein das sie geladen wird. Wer hatte bei den Barbaren jemals solch ein Glück.
Den auflodernden Zorn unterdrückte er genauso wie er es schaffte nicht mit dem Fuß aufzustampfen. Halt einfach deine vorlaute Klappe oder bist du etwa ein TOD?
Cato versuchte nach diesem innerlichen Kampf, noch immer aufrichtig und freundlich dreinzuschauen um bei seiner Einladung die Ehrlichkeit zu unterstreichen.
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Honoratior von Iscalis
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09-14-2023, 09:40 PM,
Beitrag #25
RE: Die Hütte der Gwrach
Ich traute kaum meinen Ohren, als der Iulier nach einem Räuspern eine Einladung zu seiner Hochzeit aussprach, zu der ich offenbar eingeladen war. "Oh!" entfuhr es mir sehr überrascht. Mit allem hatte ich gerechnet, nur nicht damit! "Eine Einladung zu deiner Hochzeit?", fragte ich erstaunt. Wie kam ich denn zu dieser Ehre? Natürlich musste ich diese Einladung annehmen! Alles andere wäre ein Affront gewesen.Schließlich hatte dieser Römer sich höchstselbst dazu herabgelassen und mich persönlich eingeladen. "Das ehrt mich sehr, verehrter Tribun! Natürlich werde ich deine Einladung gerne annehmen. Wann und wo findet denn die Vermählung statt?"  Ich fragte mich, ob ich allein zu dieser Hochzeit gehen sollte. Aber wen hätte ich denn als Begleitung mitnehmen können? Vielleicht Niamh, die ja noch immer bei mir wohnte. Die nächsten Fragen waren, was sollte ich anziehen? und was sollte ich als Geschenk mitbringen?
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09-15-2023, 05:47 PM,
Beitrag #26
RE: Die Hütte der Gwrach
So das hast du nun davon, nun sieh zu wie du damit zurecht kommst, ertönte es im inneren von Iulius, voller Häme von der bösartigen Stimme.
Versucht diese durch Missachtung zu strafen lächelte Cato Ceridwen an. „Das freut mich sehr. Die Hochzeit findet am 9. Juli zur neunten Stunde. Mein Leibsklave, Nefertem ist sein Name, ein hübscher dunkelhäutiger junger Mann wird dich mit der Kutsche abholen.“ Er erwähnte mit Absicht das Aussehen von Nefertem, damit niemand auf die Idee kommen konnte, die Alte angeblich in seinem Namen abzuholen.
Natürlich auch deine Begleitung“, fügte er eilig hinzu. Da sah er es wieder, er hatte keinerlei Übung in solchen Dingen. Ein Glück das sein Augenstern so weltgewandt war und wusste wie der höfliche Umgang mit den Mitmenschen sein musste. Er war und blieb bestimmt so ein richtiger Militarist.
Mit einer leichten Verbeugung verabschiedete er sich mit den Worten. „Vale bene“
Da machst du es schon wieder geh doch einfach zu ihr, nimm sie und vögel sie oder krieche ihr sonst wie in den Hintern, plärrte voller Bosheit diese Stimme.
Erschrocken machte er kehrt und ging eilig zu seinem Pferd, sprang fast drauf und ritt im Galopp davon, gefolgt von seiner Begleitung den Legionsreitern.
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Honoratior von Iscalis
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09-28-2023, 12:55 PM,
Beitrag #27
RE: Die Hütte der Gwrach
War die Hochzeit zwischen seinem Dominus und der wunderschönen Claudia Sabina bis dato nur als Gerücht durch die Luft geschwebt, war nun der Zeitpunkt gekommen, an dem sich sein Dominus vermählen würde. Sein Dominus würde Claudia Sabina seinen Namen geben und sie unter seinen Schutz stellen. Dies zumindest stellte sich der dunkelhäutige Sklave vor, während er ein letztes mal über seine hübsche Tunika strich, die ihm von seinem Dominus überreicht worden war. Schließlich sollte Nefertem, als Leibsklave des Tribunus Prolegato einen adretten Eindruck vermitteln und nicht daherkommen wie der letzte Gossensklave. Dankbar hatte Nefertem genickt, als ihm sein Dominus das Paket überreicht hatte. Natürlich ohne eine Gefühlsregung auf seinem Gesicht zu zeigen, eben typisch Iulius Cato. Der Sklave hatte sich dennoch sehr darüber gefreut. Und nun trat er in seiner hübsch geschneiderten Tunika aus dem Wohnbereich seines Dominus in der Castra.

Vor der Castra warteten bereits sechs Legionsreiter, sowie eine Kutsche. Davor waren zwei wunderschön weiße Pferde gespannt, die unruhig mit den Köpfen schlugen und mit den Hufen scharrten. Offensichtlich konnten es die Pferde gar nicht erwarten das sich die Kutsche endlich in Bewegung setzte. Somit wartete alles auf Nefertem. Den Legionssoldaten warf der junge Aegypter einen raschen Blick zu und neigte seinen Kopf. Dann bestieg er den Kutschbock und griff nach den Zügeln. Hoffentlich würden ihm die Pferde auch gehorchen und nicht im gestreckten Galopp durchgehen. Nachdem Nefertem die Zügel aufgenommen hatte und leicht auf die Rücken der beiden Tiere klatschen ließ, setzten sich diese in Bewegung und die Kutsche zog an.

Sanft lächelnd verließ Nefertem, in Begleitung der Legionsreiter die Castra. Sein Ziel war das Dörfchen Cheddar, denn dort würde er eine Frau namens Ceridwen abholen. Wie diese Ceridwen wohl aussehen mochte? Schließlich hatte Nefertem von seinem Dominus lediglich deren Namen in Erfahrung gebracht, sonst nichts. Um sich nicht weiter mit diesen Gedanken beschäftigen zu müssen, konzentrierte sich der Sklave auf die beiden Pferde, welche die Kutsche stoisch zogen, so dass sich Nefertem überhaupt keinerlei Sorgen zu machen brauchte. Die Castra war schon längst hinter dem dunkelhaarigen Sklaven verschwunden und das weite Grün des Waldes tat sich vor Nefertem auf. Tief inhalierte der junge Mann die frische Luft und lauschte dem zwitschern der Vögel. Welch süßen Gesang die Vögel anstimmen konnten.

Schließlich erreichte Nefertem das Dorf Cheddar und ließ seinen Blick über die Hütten gleiten. Meist angstvolle, teils aber auch aggressive Blicke schlugen dem iulischen Sklaven entgegen, so dass sich dieser auf dem Kutschbock leicht duckte und seine Finger fester um die Fahrleinen krallte. Die Blicke der Menschen hier in diesem Dorf waren alles andere als wohl gesinnt. Die Mienen der ihn begleitenden Legionsreiter waren nicht weniger grimmig und so entwich Nefertems Lippen ein leises seufzen. Schließlich deutete einer der Legionsreiter auf eine der Hütten und Nefertem lenkte die Kutsche genau dorthin. An der Hütte angekommen, sprang der Dunkelhaarige vom Bock, trat auf die Hütte zu und pochte vorsichtig dagegen. Hoffentlich wurde ihm geöffnet und hoffentlich würde man ihm nicht derart grimmig entgegen blicken.
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10-01-2023, 04:58 PM,
Beitrag #28
RE: Die Hütte der Gwrach
>>> Monate später als Nefertem....

.... Saturninus hatte zuvor Furiana Deirdre und seinen Sohn besucht. Jetzt hatte er noch vor, das Landgut zu inspizieren, dass Thorius Tympanus ihm verkaufen wollte, doch zuvor wollte er noch bei der Dorfältesten Ceridwen vorbeischauen, um von ihr einige keltische und hoffentlich gewalttätige Geschichten zu erfahren, die man in einem Circus aufführen konnte.
Sein Sklave Seasnán wartete vor der Tür beim Pferd, während er selbst anklopfte.
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Honoratior von Iscalis
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10-01-2023, 07:34 PM,
Beitrag #29
RE: Die Hütte der Gwrach
Es war nicht ungewöhnliches, dass jemand an der Tür klopfte. Jeden Tag klopfte es an der Tür. Die Menschen kamen und baten um Rat. Hauptsächlich waren dies medizinische Probleme, die sie zu mir führten. Manche kamen daher, um Arznei oder Tränke zu bekommen. Ein anderer Teil meiner Klientel suchte Rat in Liebesdingen. Auch dafür hatte ich Tränke oder gewisse Zauber parat. Im Grunde gab es nichts, was der nicht gab.

So unterbrach ich mein Tun und ging zur Tür und öffnete sie. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber nicht mit Furius Satrurninus! Seit Lughnasadh und der Hochzeit hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Um ehrlich zu sein, legte ich auch keinen gesteigerten Wert darauf. Aber wahrscheinlich war genau das der Grund, weshalb er hier auftauchte! Sicher wollte er nach dem Rechten sehen, was seine Klienten so trieben. 
"Salve Furius Saturninus!" grüßte ich ihn. "Bitte, komm doch herein in mein bescheidenes Heim!" bat ich und hielt ihm die Tür auf. Nachdem er eingetreten war, führte ich ihn zum Mittelpunkt meiner Hütte, der Feuerstelle, um die mehre mit Fell bespannten Hocker herum standen. "Bitte, nimm doch Platz! Leider habe ich keinen Wein. Aber vielleicht kann ich dir Cervisia, Wasser oder einen Kräuteraufguss anbieten?"
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10-03-2023, 03:20 PM,
Beitrag #30
RE: Die Hütte der Gwrach
"Salve Ceridwen", erwiderte Saturninus: "Etwas Wasser nehme ich gerne", das bittere Bier mochten wirklich nur Barbaren. Er kam herein und schaute sich kurz um. Er war durchaus gewillt, sich mit den Kelten zu verständigen; schließlich konnten sie nichts dafür, dass sie weder Baumeister, gute Schulen noch eine überlegene Kultur hatten; doch sie waren gelehrig und eines Tages würden sie die römischen Wohltaten zu schätzen wissen und gute Römer werden. In Gallien hatte es schließlich auch funktioniert:
"Nett hast du es hier, danke" Er schaute sich um, wo er sitzen konnte, ach, sie meinte einen mit Fell bezogenen Hocker. Auf solchen Hockern hatte er als Knabe gesessen, und auf ihnen saßen seine Diener. Aber auch hier galt es, sich anzupassen:
"Sehr bequem und weich und so originell, wirklich.
  - Ich wollte dich fragen, Dorfälteste Ceridwen, wie weit die Aufräumarbeiten gediehen sind und ob meine Klienten hier alle zufrieden sind. Oder gibt es einen Grund zur Klage? Gibt es vielleicht einen Streitfall, in dem ich einen Klienten vor einem römischen Gericht vertreten müsste? Oder einen Streit, den ich als Patron zu schlichten habe?" 
Er wartete ab, ob Ceridwen etwas zu berichten hatte.
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Honoratior von Iscalis
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