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Hausaltar
07-01-2023, 11:51 AM,
Beitrag #1
Hausaltar
Ihr Herz klopfte so wild, dass sie Probleme hatte, das Kaninchen für das Opfer aus dem Verschlag bei der Küche zu greifen. Aber schließlich gelang es ihr und sie bat die Köchin, zum Hausaltar auch Honig und Wein zu bringen. Das Tier in ihrem Arm zappelte und war so nervös wie sie, was ein sehr schlechtes Zeichen war. Prisca stand vor dem Hausaltar und blickte auf die Götter und Laren der Sabinier. Wirklich viel gebetet hatte sie hier noch nicht, aber heute war sie es ihrem Mann wohl schuldig. Wenn sie nur nicht so nervös wäre! Sie konnte den Hasen im arm kaum halten, der immer wieder versuchte, aus ihrem Griff zu entkommen. Gerne hätte sie ihn beruhigt, aber sie war ja selber so unruhig, dass sie sich ganz hilflos fühlte.


Die Sklaven brachten noch Honig und Wein und entzündeten die Öllampe am Ara, zogen sich dann aber ein wenig zurück, um die Hausherrin nicht zu stören. Nur stand Prisca jetzt da wie angewurzelt und wusste auf einmal nicht mehr, was sie tun musste, obwohl sie schon dutzende Male den Göttern geopfert und gebetet hatte.
Sie schaute sich den schönen Altar an, die tanzenden Laren, die Schale für das Räucherwerk, die gemalten Schlangen an der Wand zum Schutz gegen böse Geister. Und wusste nicht, wie sie anfangen sollte, ohne dass der Hase ihr Reißaus nehmen würde.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-01-2023, 03:00 PM,
Beitrag #2
RE: Hausaltar
Eine angespannte Stimmung lag über dem Haus. Es war der Tag der Operation. Ich hatte den Sklaven am Morgen eine sinnvolle Beschäftrigung gegeben, damit sie mit anderem beschäftigt waren, als ständig nachzugrübeln, was alles bei einem solchen Eingriff schief gehen konnte.

Auch der Hausherrin ging es nicht anders. Sie hatte sich von ihrem Mann verabschiedet, bevor der Medicus mit seinem Handwerk begann. Später hatte sie sich eines der weißen Kaninchen ausgesucht, um es am Hausaltar zu opfern. Sie wirkte sehr nervös, ja sogar hilflos dabei. Sklaven hatten ihr dann auch noch Honig und Wein gebracht. Aber sie schien keinen Anfang finden zu können. Vielleicht war es das Blut, welches bei einem Tieropfer ja unvermeidlich war. Oder aber das Töten selbst.

Zunächst hatte ich mir vorgenommen, sie nicht bei ihrem Opfer zu stören. Das war etwas sehr persönliches. Etwas, was mit ihr und der Familie ihres Mannes zu tun hatte. Ich kam mir fehl am Platz vor. Ähnlich hatten sich auch die Sklaven verhalten. Owohl sie ja eher Teil der familia waren.
Doch dann sah ich, wie hilflos sie war. Das Kaninchen war kurz davor, sich aus ihrem Griff zu befreien, was man ihm ja nicht verdenken konnte.
"Darf ich dir helfen? Bei deinem Opfer. Ich könnte das Kaninchen für dich halten." fragte ich sie, als ich mich ihr genähert hatte.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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07-01-2023, 03:57 PM,
Beitrag #3
RE: Hausaltar
Prisca erschrak leicht, als der neue Vilicus sie ansprach. Sie war so in ihren Gedanken und Sorgen vertieft gewesen, dass sie gar nicht gemerkt hatte, wie er zu ihr getreten war. Kurz blinzelte sie, als sie ihn ansah, dann machte sich Erleichterung auf ihrem Gesicht breit. Sie nickte. “Ja. Ja bitte“, sagte sie und wandte sich ihm zu.

Es gab einfach keine elegante Möglichkeit, ein zappelndes Kaninchen zu überreichen, so dass Prisca nah an Tarutius Corvus herantreten musste und versuchen musste, ihre Hände aus dem Weg zu bekommen, während seine nach dem Hasen griffen, was mit viel mehr Körperkontakt einherging, als wahrscheinlich angemessen war. Aber Prisca hatte jetzt keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Sie war einfach nur froh, dass Tarutius Corvus da war. Und sehr viel besser im Kaninschenhalten schien, als sie. Sie streichelte noch einmal über das flauschige Fell. “Es ist eigentlich viel zu hübsch, um es zu opfern. Meinst du, Aesculap gefällt das und er weiß das zu schätzen?“ So viel hing davon ab, dass das Opfer klappte. Wenn ihr Mann starb, dann wusste Prisca nicht, wie sie überleben sollte.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-02-2023, 11:49 AM,
Beitrag #4
RE: Hausaltar
Accia war so vertieft in ihr Tun, dass sie leicht erschrak, als ich sie ansprach. Doch kurz darauf schien sie erleichtert zu sein, dass ich ihr meine Hilfe angeboten hatte.

Sie kam mir näher, als sie mir das Kaninchen überreichen wollte. Natürlich zappelte das Tier ordentlich. Ich vermutete, es wusste bereits, welche Stunde es geschlagen hatte. Notgedrungen berührten sich unsere Finger bei der Übergabe. Auch wenn Accia dies auf jeden Fall vermeiden wollte. Ich sah ihr kurz in die Augen und sah darin eine Art Unruhe oder sogar  Furcht. Sie versuchte dass dann zu überspielen, indem sie das Tier noch einmal streichelte. Ja, es war eigentlich viel zu hübsch, um geopfert zu werden. Aber das sagte ich ihr nicht. Ob ihr Gott da verdiente und das Opfer zu schätzen wusste? Wer wusste das schon. Aber ihr lag viel daran, dass Aesculap ihr Opfer annehmen würde.
"Es ist gerade Recht für Aesculap, damit er deinen Mann wieder gesunden lässt," antwortete ich und lächelte ihr zuversichtlich zu.

Ich hielt das Tier nun ganz fest in meinen Händen, damit es nicht doch noch entwischen konnte. Accia würde nun sicher mit einem gekonnten Schnitt die Kehle des Kaninchen durchtrennen, damit möglichst viel Blut aus ihm herausströmen konnte. Das war gewiss die schnellste Art für das Tier, getötet zu werden.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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07-02-2023, 02:20 PM,
Beitrag #5
RE: Hausaltar
Prisca nickte, auch um sich selbst zu beruhigen, als er ihr versicherte, dass das Kaninchen genau richtig wäre. Sie trat einen Schritt von Tarutius Corvus wieder weg und strich sich über ihr blaues Kleid, wo nun überall feine, weiße Härchen hingen. Sie würde das später wieder in Ordnung bringen müssen. Sie atmete noch ein weiteres Mal durch und wandte sich dann an die Waschschüssel, die in ihrem hohen Messinggestell neben dem Altar stand, um sich die Hände zu waschen und kurz das Gesicht und den Körper mit einigen Tropfen zu besprengen, um sich so rituell zu reinigen. Da Tarutius Corvus jetzt die Hände voll hatte, machte sie kurz ihre Fingerspitzen feucht und besprenkelte auch ihn und den Hasen mit ein paar dezenten Tropfen, wobei sie darauf achtete, ihm nicht ins Gesicht zu spritzen. Sowas fand sie immer fies und manche Priester machten das mit Absicht, da war Prisca überzeugt.

Dann wurde es ernst. Sie drehte sich zum Altar, entzündete einen Span an der Flamme der Öllampe und damit dann das Kohlestück in der Opferschale, wobei sie den brennenden Span einfach dazulegte und dort ausbrennen ließ. Dann nahm sie zwei Körnchen Weihrauch und legte sie auf die Kohlen, wo sie sofort zu rauchen anfingen und feine, weiße Rauchfäden duftend emporstiegen.
“Vater Ianus, öffne die Türen für mein Gebet. Trage meine Worte zu Aesculapius und seiner Tochter Hygeia, auf dass sie mich hören mögen“, eröffnete sie das Gebet, wie sie es von ihrem Vater gelernt hatte, mit einer rituellen Formel.
“Großer Gott Aesculap. Ich habe lange nicht mehr zu dir gebetet. Über ein Jahr, seit mein Vater gestorben ist, den du leider nicht gerettet hast. Und dennoch stehe ich heute wieder vor dir und bitte dich erneut um Heilung. Ich bitte dich, meinen Ehemann, Marcus Sabinius Merula, von seinem Leiden zu befreien und ihn die Operation überstehen zu lassen. Ich bitte dich, halte deine schützende Hand über ihn, lass ihn stark genug sein, so dass er lebt und wieder gesund wird. Dafür möchte ich dir dieses weiße Kaninchen opfern. Und wenn es nicht zu viel verlangt ist, bitte ich dich, dass die Operation ganz gelingen möge und er wieder gehen kann. Als Dank dafür verspreche ich dir drei weitere Kaninchen, die mein Mann dir mit Freuden darbringen wird.“
Prisca war sich nicht sicher, ob jetzt der passende Zeitpunkt war oder nicht, weil sie ja noch Hygeia opfern wollte, und das unblutige Opfer vor dem blutigen kam, aber jetzt war sie schon so weit, da hoffte sie, dass die Götter ein Einsehen haben würden. Sie nahm also das scharfe Messer und wartete, dass Corvus zu ihr trat, da sie sich jetzt nicht umdrehen durfte, um das Ritual nicht zu unterbrechen. Aber er kam mit dem Kaninchen. Priscas Hand zitterte ziemlich und sie schluckte. Sie schaute in Tarutius Corvus’ Augen und einen Augenblick lang schaute sie einfach nur ihn an und suchte Sicherheit in seinem Blick, ehe sie sich gefasst hatte und dem Hasen schnell in den Hals stach. Es gab eine ordentliche Sauerei, sie hätte nicht gedacht, dass so ein kleines Tier so bluten könnte. Sie legte es ganz und gar auf den Altar und versuchte, den Blutgeruch und das Blut an ihren Händen zu ignorieren, ehe sie das Messer weglegte und sich fasste. Sie war ja noch nicht fertig.
“Und dir Hygeia, große Göttin, biete ich Wein und Honig an. Der Medicus sagte, du seiest seine Schutzherrin, also bitte ich dich, ihn zu schützen und seine Hand ruhig und sicher zu führen, auf dass die Operation gelingen möge.“ Zum Glück standen Wein und Honig schon auf dem Altar, so dass Prisca nichts weiter tun musste. Sie war sich nicht sicher, ob Hygeia ein Opfer mit blutigen Händen angenommen hätte.

Prisca drehte sich nach rechts und beendete damit das Opferritual. Danach sah sie an sich herunter. Sie hatte einige Blutspritzer abbekommen. Corvus auch. Sie würden sich wohl beide umziehen müssen. Und trotzdem stand sie erst einmal da und zitterte einfach nur, bis es stärker wurde und sie leise anfing, zu schluchzen. Sie wollte gern gefasster, matronenhafter, römischer sein. Aber grade hatte sie nur Angst.
Ohne zu überlegen lehnte sie auf einmal gegen Corvus’ Schulter und suchte Trost bei ihm. “Er darf nicht sterben“, weinte sie hilflos, weil sie davor wirklich, wirklich große Angst hatte. Nicht, weil sie ihn lieben würde, obwohl sie das sollte. Sie konnte sich nur nicht vorstellen, was dann mit ihr passieren würde. Auch wenn das höchst selbstsüchtig war. Aber sie hatte wirklich große Angst, wieder zu ihrem Bruder zurückkehren zu müssen.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-03-2023, 05:48 PM,
Beitrag #6
RE: Hausaltar
Ich hoffte, ich hatte ihr ein wenig die Anspannung genommen. Die haarigen Hinterlassenschaften des Kaninchens auf Accias Kleid waren kaum zu übersehen, da es wohl ahnte, dass sein Ende nahte.
Sie wusch ihre Hände und besprengte dann ihr Gesicht und ihren Körper mit einigen Wassertropfen. Auch ich und das Kaninchen bekamen einige Tropfen ab. Das sollte eine Art der rituellen Reinigung sein. Ich musste gestehen, dass mir die Feinheiten der römischen Opferzeremonie nicht ganz geläufig waren. Cathbad hatte uns zwar darauf vorbereitet. Doch wie dann alles tatsächlich ablief, hatte ich erst in Londinium erlebt.

Accia wandte sich nun dem Altar zu und entzündete einen Span, um damit das Kohlestückchen zu entzünden, das in der Opferschale lag. Sie gab ein wenig Weihrauch in die Opferschale, dessen Rauch dann sofort nach oben stieg. An diesen Duft musste ich mich auch erst noch gewöhnen. Dann begann sie mit ihrem Gebet und rief ihren Gott an, dem sie opfern wollte. Interessant war, dass sie diesem Aesculap trotzdem opferte, obwohl er ihren Vater nicht gerettet hatte. Sie bat ihn, dass ihr Mann alles gut überstehen würde und er wieder gesund werden würde. Sie versprach dem Gott noch mehrere Opfer, die ihr Mann ihm darbringen wollte, wenn alles gelingen würde.

Als sie dann nach dem Messer griff, kam ich näher an sie heran. Ihre Hand zitterte sehr.  Sie schaute in meine Augen, als ob sie darin Halt finden wollte. Ich nickte ihr zuversichtlich zu, dass nun der beste Moment da war. Dann stach sie dem Tier in den Hals und das Blut quoll mit seinen letzten Herzschlägen aus ihm heraus. Sie legte das Kaninchen auf den Altar. Das Messer legte sie zur Seite.

Nun wollte sie einer Göttin namens Hygeia noch ein Opfer darbringen. Dafür hatte sie schon Wein und Honig bereitstehen, die sie der Göttin anbot, damit  der Medicus seine Sache gut machen würde.
Da nun beide Opfer vorbei waren, drehte sie sich nach rechts vom Altar weg. Wir beide hatten einige Blutspritzer abbekommen. Das würde ich mir sofort mit kaltem Wasser auswaschen müssen, damit es keine Flecken gab. Schließlich war meine Gardetobe sehr begrenzt.

Nun, da sie ihre Opfer dargebracht hatte, glaubte ich zunächst, sie wäre nun beruhigt. Aber das Gegenteil war der Fall. Sie zitterte und begann zu schluchzen. Das alles ging ihr verdammt nah. Offensichtlich liebte sie ihren Mann wirklich sehr, obwohl ich zuerst geglaubt hatte, dass ihre Verbindung lediglich eine Zweckehe gewesen sein musste.
Als sie sich dann urplötzlich an meine Schulter lehnte und zu weinen begann, war ich mehr als überfordert damit. Schon am Tag zuvor hatte ich hin und wieder das Gefühl gehabt, dass sie meine Nähe und Aufmerksamkeit gesucht hatte. Und nun das! Aber gut, sie hatte Angst um ihren Mann. Dass er stürbe, so wie ihr Vater. Auf diesen Aesculap war eben nicht Verlass! Vorsichtig legte ich ihr meine Arme um ihre Schultern. "Er wird es bestimmt gut überstehen!" versuchte ich sie zu trösten und war dabei nicht wirklich gut. "Deine Liebe zu ihm stärkt ihn und hilft ihm auch, wieder gesund zu werden. Du wirst sehen!" Ich konnte ja nicht ahnen, dass sie aus einem ganz anderen Grund so aufgelöst war.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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07-03-2023, 07:15 PM,
Beitrag #7
RE: Hausaltar
Als er seine Arme um sie legte, hielt auch Prisca sich zitternd fest und drückte sich ein wenig an ihn. Wahrscheinlich dachte er jetzt sonst was von ihr, aber Prisca brauchte gerade jemanden, an dem sie sich festhalten konnte, auch wenn ihre Hände blutverschmiert waren. Aber er gab ihr den Halt, den sie gerade brauchte, und sie wusste, dass er ohnehin keine unanständigen Gedanken ihr gegenüber hegen würde, daher machte sie sich auch keine Gedanken darum, welche Körperteile wo was gerade berühren mochten. Sie könnte ihn ohnehin nicht verführen, selbst wenn sie es versuchen würde.
Er versuchte, sie zu trösten, und meinte, ihre Liebe würde ihrem Mann beim gesund werden helfen. Prisca musste lachen. Sie wollte es gar nicht, aber es war die Art von hysterischem Lachen, die aus Verzweiflung geboren wurde, bis es wieder in Schluchzen überging. “Ich liebe ihn aber nicht. Ich kenne ihn ja fast gar nicht. Mein Bruder hat mit mir seine Spielschulden bezahlt. Und wenn er stirbt, dann muss ich zurück“, sprudelte es aus ihr raus, ehe sie sich bremsen konnte.
Erst danach merkte sie, was sie gesagt hatte. Sie löste sich erschrocken von Tarutius Corvus und schlug sich die blutigen Hände vor den Mund. “Das wollte ich nicht sagen“, sagte sie erschrocken und aufgelöst und schaute dann flehend auf. “Bitte sag es keinem! Ich will wirklich eine gute Ehefrau sein. Ich… bitte verrate es keinem.“
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-03-2023, 11:08 PM,
Beitrag #8
RE: Hausaltar
Sie hielt sich an mir fest, Es war für mich in Ordnung, dass sie das tat. In dieser Situation war das für mich kein Problem. Ich dachte auch nicht, dass daran etwas anstößig sein könnte. Sie war eine Frau, deren Eheman gerade um sein Leben kämpfte. Ich hoffte nur, dass ihr meine Worte ein wenig die Angst nehmen würden. Liebe konnte doch so viel bewirken. Und während ich mir das selbst gerade sagte, begann sie plötzlich ganz hysterisch zu lachen. Wieder überraschte mich Accia. Ich dachte an die dumme Situation gestern im Garten. Diese hier stand jener anderen in nichts nach!  Doch aus dem Lachen wurde ganz schnell ein verzweifeltes Schluchzen. Dann sprudelte alles es aus ihr heraus! Sie liebte ihren Mann gar nicht, weil sie ihn kaum kannte. Und ihr Bruder hatte sie regelrecht verkauft, um seine Spielschulden zu tilgen. Wenn ihr Mann starb, musste sie wieder zu ihm zurück! Also war meine Frage gestern nicht unbegründet gewesen. Ich Bruder war ein Mistkerl!
Kaum  waren ihre Worte ausgesprochen worden, begriff sie, was sie da gerade gesagt hatte. Schnell versuchte sie wieder zurückzurudern Sie schlug ihre Hände vor ihren Mund und versicherte mir, dass sie das nicht sagen wollte. 
Ich zog sie näher zu mir, um sie zu beruhigen. "Sssshhh, alles ist gut! Das warst nicht du, der das gesagt hat. Du bist so sehr in Sorge um deinen Mann, weil du eine gute Ehefrau bist!"  Ich hielt sie nun ganz fest, bis ich merkte, dass das Schlimmste wohl vorbei war. "!ch schwöre, ich werde kein Wort darüber verlieren. Zu niemand!"
Ich hielt sie eine ganze Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Aber leider würde ich ihr noch ein paar Informationen abringen müssen "Dann stimmt es also, was ich gestern vermutet hatte."
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
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Falke
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07-04-2023, 01:11 PM,
Beitrag #9
RE: Hausaltar
Er zog Prisca wieder in seine Arme. Diese einfache Geste, seine beruhigenden Worte, überwältigten Prisca völlig. Auf einmal war alles ganz klar und deutlich. Das Gefühl seiner Arme, wie er sie hielt, sanft und stark. Wie sein Körper sich neben ihrem anfühlte. Wie sein Atem über die Haut an ihrem Hals strich, als er redete. Wie sie sich hier bei ihm fühlte, so sicher und beschützt und willkommen und wohl wie schon seit über einem Jahr nirgendwo mehr. Sie war gerade einfach nur sie selber, und es war in Ordnung so. Sie schaute Corvus in die Augen. Er war ihr so verdammt nah. Direkt vor ihr. Ihr war nie aufgefallen, wie dunkel seine Augen waren. Seine Stirn wirkte streng, ebenso wie sein Mund, wenn er nicht lächelte. Aber in seinen Augen, da war etwas…

Nein! Neinneinnein! Das durfte nicht sein! Prisca schaute noch immer einfach nur in seine Augen, während sie ganz ruhig wurde, und wollte sich nicht mehr aus seinen Armen wegbewegen. Sie merkte genau,w as gerade passierte, und sie wusste, wie falsch das war. Und trotzdem war da dieses Gefühl, das sie stehen bleiben ließ.
Balventius Scapula hatte sie ganz und gar mitgerissen mit seinem Lächeln, und ihr die Sinne geraubt mit seinem Kuss. Sie war sich sicher, dass sie in ihn total verknallt war. Aber das hier, das hier genau jetzt, das war so viel klarer. Nicht aufgeregt, sondern ruhig. Es war so viel leichter, weil ihr Körper nicht vollkommen verrückt spielte und seltsam zog und brannte, sondern sie sich sicher und geborgen fühlte. Und das hier fühlte sich so viel tiefer an. Ruhiger. Ehrlicher. Prisca wollte das nicht. Sie durfte sich nicht in den Vilicus des Hauses verlieben. Das war vollkommen falsch. Und vor allen Dingen wollte er sie ja gar nicht! Balventius Scapula hatte sehr deutlich gemacht, dass er sie begehrte und küssen wollte. Tarutius Corvus sah sie wahrscheinlich nicht einmal als weibliches Wesen. Und trotzdem verblasste gerade die ganze Welt, während sie ihm in sein strenges und schönes Gesicht schaute, und sie konnte nur noch darüber rätseln, ob sein Kuss sich auch so anfühlen würde und ihre Knie weich werden ließen.

Das war überhaupt gar nicht gut. Prisca sollte sofort weggehen. Jetzt gleich. Aber sie blieb in seinen Armen und rührte sich keinen Fingerbreit. Er fragte sie noch einmal nach ihrem Bruder, und Prisca war gerade bereit, ihm alles zu sagen. Alles, was er wissen wollte. Ihr innerstes, wenn er es wollte. Wenn er sie nur nicht losließ. Sie nickte, im ersten Moment nicht fähig, zu sprechen. “Ja, es stimmt“, sagte sie leise. Kurz überkam sie das schlechte Gewissen und rannte als Schauer durch sie hindurch. Sie merkte es bis in die Fingerspitzen, die sie irgendwo in diesem Chaos auf Corvus’ Brust sanft gelegt hatte und die immer noch da waren, weil sie sich nicht traute, sich zu bewegen, weil er sie dann loslassen würde. Also stand sie still, in der Hoffnung, dass er dann vergessen würde, dass sie in seinem Arm war. “Er ist… nicht nett. Er kann sogar richtig gemein sein. Alle denken immer, er sei nett, aber...“ sie schüttelte ganz leicht den Kopf, ohne auch nur einen Moment den Blickkontakt zu unterbrechen. Sie fühlte sich so verbunden mit ihm.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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07-05-2023, 03:43 PM,
Beitrag #10
RE: Hausaltar
Accia suchte weiterhin meine Nähe. Auch dann, als sie sich wieder beruhigt hatte, wich sie nicht von mir zurück, sondern blieb an Ort und Stelle. Das brauchte sie jetzt einfach, sagte ich mir. All das hier, war einfach zu viel für sie. Sie war noch sehr jung und erst seit Kurzem verheiratet, mit einem Mann, für den sie nichts empfand und wie nun doch durchgesickert war, war ihr Bruder ein rücksichtsloses Scheusal. Dann noch die Operation und die Angst, dass ihr Mann starb. Das alles trieb sie schließlich in meine Arme. Aber ich würde das nicht ausnutzen. Auf gar keinen Fall! Wenn der Sabinius das herausbekam, dann konnte es für uns beide richtig ungemütlich werden!
Doch Accia Prisca machte es mir nicht gerade einfach. Sie schaute mir ganz unverwunden in die Augen, so dass ich in ihre schauen musste, was sicher nicht das Schlechteste war. Sie waren so dunkel, wie meine. Nun fiel mir auch auf, dass ihre Nase ähnlich geformt war, wie meine. Das konnte natürlich alles nur reiner Zufall sein. Aber auch nicht! Verdammt, ich musste herausfinden, ob ihr Bruder MAF war! 
Doch Accia hielt mich in ihrem Bann gefangen. Sie war eigentlich ganz hübsch. Ihre Augen wirkten so traurig, so wir meine manchmal aussahen, wenn ich über mein verkorkstes Leben nachdachte. Offenbar hatten sich hier die zwei traurigsten Menschen  der ganzen Welt getroffen, auf dass sie sich gegenseitig Trost spenden konnten.

Schließlich beantwortete sie meine Frage zuerst mit einem Nicken, dann mit einem leisen 'ja, es stimmt'. Ich hielt sie weiter in meinen Armen auch wenn ich sie  jetzt am liebsten ausgequetscht hätte, was sie über Mona wusste und ob ihr Bruder dort gewesen war und ob er dort. wie seine Kameraden gewütet hatte. Aber nein, das konnte ich nicht. Das hätte sie verschreckt und ich hätte mich verraten.

"Glaubst du, er ist auch zu Gewalttaten fähig. Ich meine, dass er jemand verletzt oder sogar tötet." Was frage ich noch, das war schließlich sein Handwerk als Legionär. Er würde sicher keine Minute zögern, eine hilflose Frau zu vergewaltigen und ihr dann seine Initialen in die Haut ihres Rückens ritzen.
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Als "Lucius Tarutius Corvus"
[Bild: 1_22_10_22_8_56_52.png]
Falke
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