Forum

[Aulus Balventius Scapula]

Wie üblich schindete ich wieder mächtig Eindruck bei den beiden Provinzlern. Natürlich, wenn man hinter dem Mond lebte, konnte man die Leute mit den simpelsten Dingen beeindrucken! Die Frau umso mehr, sie konnte ja kaum noch ihre Augern von mir lassen! Frauen konnte msan mit solchen Geschichten noch viel mehr beeindrucken, denn sobald sie verheiratet waren, war es das für sie. Die ehrbare Matrona saß zu Hause und brütete ihre Kinderchen aus. Wie ermüdend! Prisca hatte sicher von mehr geträumt. Vielleicht wollte sie immer fremde Länder und fremde Menschen sehen. Stattdessen war sie nie aus aus ihrer Hinterweltlerprovinz berausgekommen  und hatte allenfalls zottige Barbaren gesehen, so wie mein Sklave hier, der sich die ganze Zeit hinter mir plaziert hatte uns sich wahrscheinblich schrecklich langweilte. Ja gut, er war nicht mein Sklave. Der Kerl gehörte meinem Bruder. Aber er sah furchterregend aus! 
Da hatte ich etwas losgetreten, als ich die Frau nach ihrem Bruder gefragt hatte! Sabinius begenn mir daraufhin seine halbe Lebensgeschichte zu erzählen. Er war nstürlich auch Soldat gewesen. Ein Centurio sogar. Ach herrje, er war verletzt worden und war jetzt ein Krüppel! Also war es sozusagen meine Pflicht, die junge Matrona zu verführen! "Oh, das war sicher nicht einfach für dich! Leider kam für mich eine Militärlaufbahn nie in Frage. Ich war als Kind sehr kränklich gewesen." antwortete ich ihm, denn scheinbar hatte ich nun ein Thema gefunden, mit dem ich mich bei Sabinius beliebt machen konnte. Und als hätte ich es geahnt, kam dann die Frage, auf die ich die ganze Zeit gefragt hatte! Natürlich hielt ich sehr viel davon, mich zur Cena einladen zu lassen! "Verehrter Sabinius! Welch eine Ehre! Natürlich komme ich gerne! Morgen zur neunten! Ich werde da sein," rief ich beglückt, nachdem die Dame des Hauses auch keine Einwände hatte.

[Madoc]

Ich hatte es nicht verhindern können, dieser Nervensage aus dem Weg zu gehen, Er hatte mich mir nichts, dir nichts als Custos engagiert und ich hatte nicht nein gesagt. Die Aussicht, mal wieder raus zu kommen, war zu verlockend gewesen. Also hatte ich ja gesagt. Nun war ich hier uns stand mir die Beine in den Bauch und hörte mir das Gequatsche der drei Römer an. Scapula hatte es irgendwie geschafft, die beiden anderen Römer zu bequatschen, dass sie ihn nun auch noch zum Essen einluden. 
Die Geschichte, die der Mann  mit dem kaputten Bein erzählte, kam mir irgendwie bekannt vor. Allerdings kannte ich sie aus einer ganzt anderen Perspektive. Auch die Zeit stimmte. Vor über einem Jahr. Aber das war sicher nur ein Zufall!

[Marcus Sabinius Merula]

Glücklicherweise kam nun keine Beileidsbekundung, wie es sonst der übliche Fall an dieser Stelle war. Das machte Balventius wirklich sympathisch. Anscheinend hatte auch er davon geträumt, eines Tages Soldat zu werden. doch auch ihm hatte die Gesundheit ein Schnippchen geschlagen. 
"Nun, dann sei es so!" verkündigte ich, als Balventius Scapula meine Einladung dankend angenommen hatte und mir meine Frau auch keinen Hinderungsgrund dafür nennen konnte. "Dann bis morgen, zur neunten Stunde!" 
Ich machte Anstalten, mich zu erheben, denn meine Frau und ich hatten ja noch einiges zu erledigen. Die beiden Sklaven waren sofort zur Stelle und halfen mir. Lächelnd wandte ich mich an unsere nette und neuentdeckte Bekanntschaft. Dann viel mein Blick kurzzeitig auf dessen begleitenden Sklaven. Zweifelsohne ein britannischer Barbar, dem man die Haare und den Bartwuchs noch nicht gestutzt hatte. Die Verachtung, die ich in seinen Augen entdeckte, hatte ich bereits schon einmal gesehen. Ja, der Mann kam mir bekannt vor. In meinen Alpträumen sah ich immer wieder diese Visage vor mir. Hassverzerrt und irre schreiend, wie er sich auf mich stürzt... damals, vor über einem Jahr!
Jegliche Farbe verschwand aus meinem Gesicht, als ich den Kerl plötzlich vor mir sah! Warum hatte man den Kerl nicht ans nächste Kreuz geschlagen, so wie er es verdient gehabt hätte!
Ich merkte, wie mir diese Begegnung die Füße unter dem Boden wegziehen wollten. Ich strauchelte und glücklicherweise waren meine Sklaven zur Stelle, die mich auffingen. "Es geht mir gut!" sagte ich leise zur Beruhigung aller. "Es geht mit gut!" 

[Accia Prisca]

Damit war es wohl besiegelt. Oh große Götter des Olymp! Prisca war sich nicht sicher, wie sie das nur schaffen sollte. Und scheinbar hatte sie jetzt auch nicht die Gelegenheit, groß darüber nachzudenken, denn ihr Mann erhob sich auch schon und wollte offensichtlich weiter. “Vale, Balventius“, beeilte sie sich, sich auch zu verabschieden und aufzustehen, als ihr Mann auch schon schwankte und die beiden Sklaven ihn auffangen mussten.
Unsicher trat sie zu ihm. Sie wusste ja schon, dass er Mitleid nicht ausstehen konnte, aber etwas Sorge stand ihr wohl doch zu in dieser Situation. Sie wollte gerade fragen, als er verkündete, es ginge ihm gut, und so Priscas Frage abschnitt. Sie schaute unsicher zwischen ihm und den Sklaven hin und her, verzichtete dann aber doch auf weitere Nachfragen. Oder zumindest fast. “Sollen wir lieber nach Hause gehen?“ fragte sie ihn, da sie sich nicht sicher war, ob er gerade wirklich den Behördengang so wie jetzt antreten wollte.

[Aulus Balventius Scapula]

Ha! Ich hatte es geschafft! Eine Einladung zur Cena! "Dann bis morgen! Vale!", entgegnete ich Sabinius lächelnd als er sich erhob. Ein kurzer Blick fiel dann noch auf seine Frau. Die ein wenig von der aufbruchstimmung ihres Mannes überrascht schien. Schnell verabschiedete sie sich noch. Ich nickte ihr lächelnd zu  und tat es dann ihrem Mann gleich, denn es machte ja wenig Sinn, nun noch allein auf der Bank sitzen zu bleiben.
Die Sklaven des Sabinius waren sofort zur Stelle. Trotzdem begann er plötzlich zu straucheln, als sein Blick auf meinen zottigen Barbaren fiel. Nun ja, Madoc war nun wirklich nicht das, was man eine Augenweide nannte. Aber dass sein Anblick eine solche Wirkung hervorrief, ließ mich dann schon stutzen. Mit zusammen gekniffenen Augen warf ich einen tadelnden Blick auf den Sklaven, da ich geglaubt hatte, er habe dem Sabinius einen ungebührlichen Blick zugeworfen. Jedoch war das nicht der Fall gewesen. Seltsam! Wenigstens fand Sabinius wieder Halt und erklärte, es ginge ihm gut. Seinem Gesicht aber konnte man ansehen, als habe ihn gerade ein Dämon heimgesucht.  

[Marcus Sabinius Merula]

Dank meiner beiden Sklaven hatte ich wieder Halt gefunden. Doch die Begegnung mit diesem … Monstrum, hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen. Ich bemühte mich trotz allem um Haltung, wie es sich für einen Römer gehörte.
 Als ich in Priscas Gesicht sah, erblickte ich Furcht und Sorge. Ob wir zurück nach Hause gehen sollten, fragte sie mich. Das kam gar nicht in Frage! Ihr hatten offenbar meine beschwichtigenden Worte nicht genügt. Mir ging es gut! Dieser Barbar hatte mich nur aus der Fassung gebracht. Ob er mich auch erkannt hatte? Er musste es sein! Ich war mir ganz sicher! Dieses Gesicht würde ich unter hundert anderen Gesichtern wieder erkennen! Wieso lebte der Kerl überhaupt noch? Gab es in Britannia nicht mehr genug Kreuze für solche Verbrecher? Stattdessen hatte er es geschafft, sich als Sklave in ein gutes römisches Haus einzuschleichen! Der Balventius tat gut daran, seinen Barbaren an die Kette zu legen! Das würde ich ihm bei Gelegenheit nahelegen, wenn er uns morgen in der Casa besuchen kam.

Ich nickte ihm noch einmal zu und wandte mich dann an meine Frau. "Nein, das ist nicht nötig! Wir erledigen heute, was wir erledigen wollten! Komm jetzt!" antwortete ich ihr unleidlich. Ich gab den beiden Sklaven ein Zeichen, dass ich weiter zur Curia wollte.

>>>

[Frowin]

Für die Hochzeit seines Dominus wollte Frowin ein Geschenk besorgen. Leider fiel ihm weiß Gott nichts wirklich ein. Immerhin war er ein Sklave und sein Herr jemand, der sich so ziemlich alles erlauben und leisten konnte. Vielleicht eine gute Amphore Wein aus dem Süden, wie ihn der Dominus gern hatte. Natürlich musste es ein Guter sein und Frowin hatte ordentlich was von seinem Taschengeld mitgenommen, um sich das leisten zu können.
Er war auf der Suche nach einem entsprechenden Verkäufer und hatte den Blick auf die Auslagen gerichtet, als ihn ein Stoß fast von den Füßen riss. Er war offenbar gegen jemanden gelaufen.
Natürlich entschuldigte sich Frowin wortreich, ehe er das unerwartete Hindernis erkannte: War dies nicht der Balventier, dem er vor einiger Zeit in der Taberna begegnet war? Der mit der fröhlichen Miene und der hübschen Sklavin.
"Oh, verzeih! Ich habe nicht aufgepasst!", sagte der Junge eilig. "Doch mir scheint, wir begegnen uns schon zum zweiten Mal. Bitte verzeih meine Unachtsamkeit!"

[Aulus Balventius Scapula]

Nach dem überstürzten Abgang des Sabiniers sah ich erst einmal ratlos zu meinem barbarischen Begleiter. "Was hast du nur gemacht, um den Sabinier so aus der Fassung zu bringen?" fragte ich Madoc fast schon ein wenig belustigt. "Ein paar mehr von deiner Sorte und diese Provinz wäre wohl nie erobert worden!" Ich schüttelte grinsend den Kopf und wollte nun weitergehen, um noch meinen eigentlichen Geschäften nachzugehen. Doch kaum hatte ich die ersten Schritte gemacht, wurde ich auch schon gestoppt, da irgend so ein blinder hirnloser …. gutaussehender Bengel in mich gelaufen war.
 "Na hallo,  kannst du nicht aufpassen?" wollte ich mich schon echauffieren. Doch ich hielt mich diesmal deutlich zurück, um den Hübschen nicht zu verschrecken. Der Junge mit den kupferfarbenen Locken kam mir bekannt vor. Er entschuldigte sich natürlich sofort bei mir und sprach etwas an, was ich bereits vermutet hatte. Wir begegneten uns in der Tat zum zweiten Mal! Ich erinnerte mich wieder! Der Abend meiner Ankunft und meine Einkehr in der Dorfkneipe. Ja, richtig! Er war es gewesen, der mich so richtig wuschig gemacht hatte. Leider hatte ich ihn danach aus den Augen verloren, weil mein Bruder mich so schwer schuften ließ! Aber da sich dieser Tag bisher schon sehr gut für mich entwickelt hatte, hoffte ich nun auf eine kleine Zugabe mit dem hübschen Bengel hier.

"Bis du nicht der Wagenlenker, den ich an meinem ersten Abend in der Taberna getroffen habe? Ja, du musst es sein!" Nichts war inzwischen von meinem Ärger übrig geblieben, lediglich bewundernde Blicke, die über mein Begehren keinen Zweifel übrig ließen.

[Madoc]

Glücklicherweise kam nun keine Beileidsbekundung, wie es sonst der übliche Fall an dieser Stelle war. Das machte Balventius wirklich sympathisch. Anscheinend hatte auch er davon geträumt, eines Tages Soldat zu werden. doch auch ihm hatte die Gesundheit ein Schnippchen geschlagen. 
"Nun, dann sei es so!" verkündigte ich, als Balventius Scapula meine Einladung dankend angenommen hatte und mir meine Frau auch keinen Hinderungsgrund dafür nennen konnte. "Dann bis morgen, zur neunten Stunde!" 
Ich machte Anstalten, mich zu erheben, denn meine Frau und ich hatten ja noch einiges zu erledigen. Die beiden Sklaven waren sofort zur Stelle und halfen mir. Lächelnd wandte ich mich an unsere nette und neuentdeckte Bekanntschaft. Dann viel mein Blick kurzzeitig auf dessen begleitenden Sklaven. Zweifelsohne ein britannischer Barbar, dem man die Haare und den Bartwuchs noch nicht gestutzt hatte. Die Verachtung, die ich in seinen Augen entdeckte, hatte ich bereits schon einmal gesehen. Ja, der Mann kam mir bekannt vor. In meinen Alpträumen sah ich immer wieder diese Visage vor mir. Hassverzerrt und irre schreiend, wie er sich auf mich stürzt... damals, vor über einem Jahr!
Jegliche Farbe verschwand aus meinem Gesicht, als ich den Kerl plötzlich vor mir sah! Warum hatte man den Kerl nicht ans nächste Kreuz geschlagen, so wie er es verdient gehabt hätte!
Ich merkte, wie mir diese Begegnung die Füße unter dem Boden wegziehen wollten. Ich strauchelte und glücklicherweise waren meine Sklaven zur Stelle, die mich auffingen. "Es geht mir gut!" sagte ich leise zur Beruhigung aller. "Es geht mit gut!" 

Das hatte die Nervensäge ja prima hinbekommen! Hatte sich bei den beiden eingeschleimt und war zum Essen eingeladen worden. So einfach ging das also! Zum Glück beschlossen die Römer, hier nicht noch Wurzeln zu schlagen und so erhob sich der eine, der von seinen Sklaven gestützt werden musste. Als ich in seinen Blickwinkel geraten war, geschah etwas mit ihm. Er wurde ganz bleich und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Aber seine Sklaven schafften es gerade noch, ihn auf den Beinen zu halten.

Als ich nun sein Gesicht gesehen hatte, erinnerte ich mich auch wieder! Er war es! Er, dem ich damals gegenüber getreten war  und dessen Pferd dann gescheut hatte. Es war mit eine Genugtuung, ihn nun so zu sehen. Was ihn wahrscheinlich noch mehr fuchste, war die Tatsache, dass ich immer noch lebte.
Es ging ihm gut, ließ der ehemalige Soldat alle wissen, dann verschwand er mit seiner Frau und den beiden Sklaven. 
Ich hatte ihm noch eine Weile nachgesehen, bis die Nervensäge seinen Senf dazu geben musste.Ich machte nur ein verächtliches Gerräusch, dann folgte ich ihm. Aber er kam nicht weit, denn er stieß mit einem Jungen zusammen, den er offenbar auch schon kannte.

[Frowin]

Frowin war, nun, froh, dass ihn der Mann wiedererkannt hatte, auch wenn er dessen Namen nicht mehr behalten hatte. Er erinnerte sich, dass dieser bei seinem Dominus um seine Gesellschaft ersuchen wollte. Das hatte ihn damals überrascht, jetzt jedoch weniger. Es schien üblich zu sein, sich erfolgreiche Athleten einzuladen (was die Frage aufwarf, warum man da ihn fragte…), für Festen oder andere Anlässe, bei denen man angeben wollte. Meist, um hübsch auszusehen. Vermutlich.
„Ich grüße dich, mein Herr“, sagte er mit einem erfreuten Lächeln und schenkte auch dem Sklaven ein brüderliches Nicken. „Ich hoffe, du hast dich inzwischen in der Stadt eingelebt. Wir sind uns ja seit einiger Zeit nicht mehr begegnet. Gefällt es dir hier?“
Er wusste wirklich nicht, wie er angemessene Kommunikation betreiben konnte mit dem Kerl, immerhin hatten sich früher freie Römer nie für ihn interessiert und ihn vermutlich gemaßregelt. Erst jetzt wurden Unterhaltungen mit ihnen langsam normal. Einer hatte sogar mal nach seiner Meinung zur Politik gefragt, aber vermutlich nur zur Belustigung.