Forum

[Wicho]

Oje dachte Wicho mit dem ist nicht so gut Kirschen essen. Da musst du durch Wicho, in Zukunft wird dir das und schlimmeres noch oft begegnen.

Er setzte sein freundlichstes Gesicht auf und grüßte höflich. „Salvete, ich bin Wicho der Gehilfe von Medicus Flavianus Pytheas. Ich Bin doch hier richtig an der Casa Sabina, da soll ich einen Operationsraum vorbereiten.“ Fragend schaute Wicho ihn an, der war doch hoffentlich darüber informiert worden. Langsam wurde die Kiste schwer, einfach absetzen wollte er sie aber auch vorerst nicht.

[Marcus Sabinius Merula]

 | Pacorus

Ach ja, dachte Pacorus! Die Gehilfen des Medicus wollten vor der Operation des Dominus noch vorbei kommen, um alles vorzubereiten. Wicho hatte also Glück, dass er mit einem triftigen Grund gekommen war! Auch dass er nicht auf den ersten Blick wie ein Britannier aussah, denn jeder Sklave im Haus kannte die Abneigung des Dominus gegenüber der einheimischen Bevölkerung.

"Salve! Du bist hier in der Casa Sabinia, richtig! Einen Moment bitte!" Pacorus betonte das zweite i noch einmal ganz besonders. Er hatte keine Ahnung, ob es irgendwo im Imperium vielleicht auch noch eines Gens Sabina gab. Aber seine Familia war die der Sabinier! So viel Zeit musste sein!
Er rief dann seinen Sohn herbei, den jungen Beatus, der den Gehilfen des Medicus ins Haus begleiten sollte.

 | Beatus

Freudestrahlend kam Beatus angerannt. Denn als er gehört hatte, der Gehilfe des Medicus sei an der Tür, glaubte er, sein neuer Freund Louarn wäre damit gemeint. Allerdings hatte der Mann an der Tür recht wenig mit dem roten Riesen gemein. "Salve!" piepste Beatus. "Bitte folge mir!"

[Louarn]

Die Spiegel waren echt schwerer, als ich angenommen hatte. Das war jetzt nicht wirklich eine schlechte Sache, denn endlich konnte ich mal wieder meine Kraft für etwas nutzen, was mich auch anstrengte. Wie hieß es so schön? Wer rastet, der rostet. Und ich hatte nicht vor, Rost anzusetzen.
Aber heute war es ziemlich warm und sonnig und die Spiegel waren schwer und wegen dem Glas musste ich vorsichtig sein. Ich wusste immer noch nicht, wie diese Spiegel genau funktionierten, aber wenn Flavianus Pü meinte, dass sie ihm halfen, zu heilen, bitte. Im Zweifel wusste er davon sowieso mehr als ich. Bei mir war es nach Schafgarbe und Zwiebel auch schon wieder vorbei mit meinen Kenntnissen.
Zum Schutz hatte ich die Spiegel in Schaffelle eingeschlagen und erst dann in einen verdammt großen Sack gepackt, den ich jetzt vor mir hertrug. Und ja, es wäre wahrscheinlich cleverer gewesen, mir einen Handkarren zu borgen. Aber ich war einfach nicht clever.
So klebte mein Haar vor Schweiß auch an meinem Kopf, als ich endlich an dem Haus der Sabinier ankam. War das nicht auch das Haus, in dem Alun jetzt arbeitete? Naja, ich würde es sehen, falls er da war. Egal. Erstmal klopfte ich, damit ich die Dinger hier abliefern konnte.

[Marcus Sabinius Merula]

 | Pacorus

Pacorus hatte sich wieder auf seiner Bank niedergelassen und nach seinem Schälchen mit Puls gegriffen. Gerade wollte er sich einen Löffel in seinen Mund schieben, da klopfte es wieder! "Och!" rief er gereizt und ließ den Löffel wieder zurück in sein Schälchen gleiten.  Wieder stellte er sein Frühstück zur Seite und erhob sich, um die Tür einen Spalt weit zu öffnen.
"Wer bist du und... Ach herrje!" Zu mehr kam er nicht mehr, denn er realisierte, wer oder besser gesagt was da vor der Tür stand! Ein ausgewachsener keltischer Krieger, war seine erste Vermutung! Wenn das der Dominus erfuhr! 
"Was willst du hier?" fragte er den Riesen noch etwas mürrischer als üblich. "Und was schleppst du da mit dir herum?" Das war das nächste verdächtige Indiz, dass der Kerl nicht ganz sauber sein konnte! Im Grunde hatte er ja nichts gegen Kelten. Früher hatte es hier auch keltische Sklaven im Haus gegeben, mit denen er gut ausgekommen war. Wie gut, dass sein Weib germanischer Abstammung war! Sonst hätte sie der Dominus wer weiß wohin verkauft.

[Louarn]

Und ach herrje? Ja, mit den abgedeckten Spiegeln sah ich sicher komisch aus, aber ach-herrje-komisch? Nun gut, ich hatte sowas wohl auch noch nie gesehen.
“Ich soll diese Spiegel hier in den Operationsraum bringen. Kannst du sagen, wo der ist? Oder noch besser, vorsichtig mit anpacken, die Dinger sind scheiße schwer“, antwortete ich dem Typ, der die Tür aufgemacht hatte. Wahrscheinlich war der hier der Türsteher, so wie ich beim Medicus. “Die Dinger sind mit Glas überzogen. Frag mich bloß nicht, warum, ich hab keine Ahnung. Nur, dass Flavianus Pü sie braucht. Also, wo lang?“ Ich hatte wirklich nicht vor, hier lange herumzudiskutieren, denn wie gesagt, die Dinger waren echt schwer.

[Marcus Sabinius Merula]

 | Pacorus

Spiegel? Was für Spiegel? Pacorus sah diesen diesen komischen Kauz fragend an. Für ihn waren Spiegel kleine handliche Dinge, die die Damen für ihre Toilette benutzten. Aber langsam schein er zu begreifen, dass der Kerl ein weiterer Gehilfe des Medicus sein musste. Aber besser, er fragte noch einmal nach.
"Dann schickt dich der Medicus?" fragte er. Wofür der Medicus Spiegel benötigte fragte er sich zwar noch immer. Dem Kelten schien es damit ähnlich zu gehen. Einen Moment überlegte er noch, doch er sah nun auch die Notwendigkeit, diesem Kelten Einlass zu gewähren. Um diese Zeit war der Dominus meistens noch in seinem Cubiculum und wurde von Midas und Aratas für den Tag zurecht gemacht.
"Na gut! Komm und folge mir!" meinte Pacorus dann und packte sogar mit an. Diese Spiegel waren tatsächlich ganz schön schwer!

[Flavianus Pytheas]

>>>  Pytheas war am Haus der Sabinier angekommen. Auch er hatte noch einmal Gepäck dabei - vor allen Dingen die Bauteile und Gewichte, die er später brauchte, um das Gerüst für das Bein zu konstruieren. Zu diesem Zwecke hatte er seine Eselin Leukophaia* beladen und hoffte sehr, dass man sich dort um das Tier kümmern würde - anspruchsvoll war sie nicht. Aber vielleicht hatte Beatus Freude daran, das zu tun, dann wäre er auch ein wenig von den Geschehnissen um seinen Herren abgelenkt.
Er dachte sich, dass man ihn schon erwartete, dennoch klopfte er an.


Leukophaia: 

[Marcus Sabinius Merula]

 | Pacorus

Kaum war Pacorus vom neuen Vilicus zu seinem angestammten Platz an der Tür der Casa zurückkomplimentiert worden, klopfte es schon wieder. Heute ging es hier zu, wie im Taubenschlag!
Wieder öffnete der Ianitor die Tür einen Spalt und erblickte den Medicus, der erst vor wenigen Wochen die Casa besucht hatte, um sich das Bein des Dominus anzuschauen.
"Salve, Dominus Flavianus! Bitte tritt doch ein." Pacorus öffnete die Tür nun ganz, so dass der Medicus, der auch noch einiges an Gepäck mit sich führte. Nun sah er auch, dass er einen Esel dabei hatte, der sein Gepäck getragen hatte. "Oh, warte bitte einen Moment, ich kann dir mit dem Gepäck helfen." 
Schnell wandte er sich zu seinem sohn Beatus um und winkte ihn zu sich. "Kümmere dich um den Esel des Dominus, während ich mich um sein Gepäck kümmere!"

 | Beatus
Beatus kam herangesprungen, sah den Medicus und lächelte ihn freundlich an. "Salve Medicus!" Die Augen des Jungen begannen noch mehr zu strahlen, als er das Tier sah, das der Medicus mitgebracht hatte. Er trat zu dem Esel und streichelte sein struppiges Fell. "Darf ich ihn mir einer Karotte füttern?"

[Flavianus Pytheas]

"Sie heißt Leukophaia wegen ihres weißen Fells und Karotten mag sie sogar besonders gerne", sagte Pytheas: "Ich bin dir überaus dankbar,  Beatus, wenn du dich ein wenig um sie kümmerst", er beugte sich vor und tat so, als würde die Eselin zu ihm sprechen:
"Oh, und sie hat mir verraten, dass tüchtige Jungen auch auf ihr ein wenig reiten dürfen - besonders, wenn sie sie vorher mit Karotten füttern", 
er nickte dem Türhüter zu:
"Leukophaia ist sanft und geduldig, und ich glaube, es tut gut, alle ein wenig vom Bevorstehenden abzulenken", sagte er.
Seine Theca nahm er selbst, die Beutel mit den Gewichten und den Stangen vertraute er gerne Pacorus an:
"Nenne mich bitte einfach Flavianus oder Pytheas oder auch Medicus, doch ohne das Dominus", sagte er, denn er hatte nicht vergessen, dass Dominus Eigentümer hieß. Viele Freigelassene sahen das ganz anders, da sie im Gegensatz zu ihm keine Institutionskritik übten, aber er selbst fühlte sich unwohl dabei:
"Wohin müssen wir?"

[Marcus Sabinius Merula]

 | Beatus

Beatus‘ Augen strahlten, "Ich kümmere mich gerne um Leukophaia! Und nachher kriegt sie eine Karotte!" Erst recht strahlten seine Augen, als der Medicus scheinbar mit seiner Eselin sprach und sie ihm sogar antwortete und ihm versprach, später ein wenig auf ihr reiten zu dürfen. Beatus streichelte sanft das Tier, als sein Vater mit dem Medicus ins Haus ging.
 
 | Pacorus

Pacorus nickte und lächelte dabei sogar ein wenig. Ablenkung konnten sie sicher alle gut gebrauchen, denn schon seit dem frühen Morgen herrschte eine seltsame Stimmung in der Casa. Alle liefen wie aufgeschreckte Hühner umher, denn jeder wusste, was auf dem Spiel stand. Nicht auszudenken, wenn die Operation misslang und der Dominus starb!

"Bitte folge mir!" Der Ianitor hatte alles Gepäck an sich genaommen, welches der Medicus nicht tragen konnte und ging voraus, um ihn ins Tablinum zu führen, das nun zum Operationsraum umfunktioniert worden war.