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Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
06-08-2023, 07:31 PM,
Beitrag #1
Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Prisca war aufgeregt. Oder nein, sie war völlig neben sich, seit ihr Ehemann Balventius Scapula eingeladen hatte und all den Dingen, die danach passiert waren. Allen voran dem Geständnis, das Nysa ihr am vergangenen Abend gemacht hatte und von dem sie immer noch nicht wusste, wie sie damit umgehen sollte. Aber auch der heutige Tag war nicht so einfach gewesen, denn Prisca hatte eine Cena organisieren müssen und sich dabei irgendwie gegen ihre Schwiegermutter als Hausherrin behaupten müssen, was ihr so überhaupt gar nicht lag. Noch weniger, wenn sie wiederum Nysas Geständnis bedachte und der Dinge, die das bedeutete. Prisca konnte Naevia Calida irgendwie überhaupt nicht mehr einschätzen, und das machte ihr doch mehr als nur ein wenig Angst.
Und schließlich hatte sie absolute Panik bei der Vorstellung, einen ganzen Abend mit Balventius Scapula unter dem wachsamen Auge ihres Ehemannes und seiner Mutter zu verbringen. Sie hatte keine Ahnung, wie sie das überleben sollte und wollte am liebsten in ihr Zimmer rennen und die Tür verschließen. Aber das ging wohl leider nicht. Also stand sie jetzt da, in eines ihrer neuen Kleider gewandet, und schaute sich noch einmal im Triclinium um, als auch schon Pacorus mit dem Gast hereinkam. Verdammt, sie hatte gehofft, dass ihr Mann vorher ins Speisezimmer kommen würde.


Sie war ein wenig bleich geworden, als sie versuchte, möglichst würdevoll auszusehen, während der Gast hereingebracht wurde. Und verdammt, er sah schon wieder so unmöglich gut aus. Hoch gewachsen, und dieses leichte Lächeln, das er immer im Gesicht trug… Prisca merkte, wie ihr Bauch zu kribbeln anfing, und schaute schnell züchtig nach unten, bevor sich zu der Blässe noch eine völlig unangemessene Röte in ihr Gesicht stehlen würde.
“Salve, Balventius“, grüßte sie ihn ein wenig piepsig, ehe sie sich räusperte, um nicht mehr ganz so verschreckt zu klingen. “Mein Mann und seine Mutter sollten gleich kommen. Sicher hat man ihm schon bescheid gegeben, dass du eingetroffen bist. Möchtest du schon etwas trinken?“ bemühte sie sich, das zu machen, dass sie bei Carisia Prima, der letzten Ehefrau ihres Vaters, so oft gesehen hatte.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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06-09-2023, 03:12 PM,
Beitrag #2
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Selbst in dieser, von allen Göttern verlassenen Provinz, war Rom doch in der kleinsten Hütte wieder zu finden. Wobei ich mich hütete, die Casa Sabinia als Hütte zu bezeichnen! Nein, es handelte sich um ein stattliches Stadthaus, das zweistöckig war und auch im Inneren dem Besucher suggerierte, dass die Familie nicht gerade am Hungertuch nagen musste. Allerdings war es auch nicht so überladen und luxuriös, wie man es etwa von einer patrizischen Villa erwartet hätte. Das Haus strahlte eine gewisse Bodenständigkeit aus, so wie dies gestern auch der Gastgeber getan hatte und wie ich eigentlich auch erwartet hatte.

Zu meiner Überraschung war der Hausherr und Gastgeber noch nicht anwesend. Dafür aber seine Frau, die mich gestern so angehimmelt hatte, dass es fast schon allerliebst gewesen war. Natürlich war ich mir dessen bewusst, wie Frauen reagierten, wenn ich ihnen gegenübertrat. Kaum eine schmolz nicht gleich sofort dahin. Besonders jene, die sich selbst nicht für hübsch genug befanden oder heillos schüchtern waren. Ich vermutete, bei Accia Prisca traf sogar beides zu. Zumindest ließ dies ihre Stimme vermuten und auch die Röte auf ihren Wangen.


"Salve Accia! Es ist mir eine wahre Freude!" entgegnete ich ihr lächelnd. Oh je, die Schwiegermütter würde auch anwesend sein! Nun ja, ältere Damen konnten zuweilen auch lustig sein! 
"Ach das macht doch nichts! Dann warten wir einfach noch einen Moment!" beschwichtigte ich sie, um ihr ein wenig die Anspannung zu nehmen. Doch etwas zu trinken war nicht schlecht! "Ein verdünnter Wein, bitte." antwortete ich, ihr immer noch zulächelnd. um sie dadaruch wohl nich mehr aus der Fasson zu bringen. Dabei war sie sehr bemüht, eine gute Gastgeberin abzugeben.
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06-09-2023, 06:44 PM,
Beitrag #3
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Bei seinem Lächeln wurde die Sonne neidisch. Prisca bemühte sich, nicht hinzusehen, während sie sich nach dem Wien umsah. Die Sklaven hatten zwar alles schon hergerichtet, waren dann aber wieder in die Culina davongeeilt, um die nächste Fuhre an Speisen und Getränken zu holen und vorzubereiten. Prisca hatte ja auch geglaubt, sie hätte noch ein wenig Zeit. Aber ihr Gast war früher dran, als sie gedacht hatte, und so waren weder ihr Mann, noch sonst wer wirklich hier. Sogar Pacorus hatte sich wieder verabschiedet, nachdem er den Gast abgeladen hatte. Also blieb Prisca nicht viel anderes übrig, als sich selbst zu kümmern.

Sie ging also zu dem Tisch, auf dem Wein und Wasser nebst einigen Bechern standen, und goss dem Gast selbst vorsichtig ein, immer darauf achtend, jetzt bloß nicht zu kleckern. Wahrscheinlich bekamen die Sklaven das besser hin, wie Wein gemischt werden musste, Prisca schätzte einfach ungefähr Hälfte-Hälfte ab und stellte dann vorsichtig den Krug wieder ab. Ihre Hand zitterte ganz leicht, als sie ihm den Becher reichte, weil sie ihm jetzt wieder so wahnsinnig nah war, dass sie das teure Öl riechen konnte, mit dem er seine Haut zur Reinigung einreiben ließ.Sie schluckte einmal.
“Hast du gut den Weg hierher gefunden? Sicherlich ist Iscalis viel überschaubarer als Rom“, versuchte sie irgendein Thema zu finden, über das sie belanglos reden konnten. Sie kannte ihn nicht und seine Interessen – und Götter, sie würde es gerne – und wahrscheinlich hätte sie dann auch nicht mitreden können, wenn sie sie gewusst hätte. Jetzt aber fühlte sie sich völlig durcheinander und hoffte nur, es gut genug überspielen zu können, dass es nicht peinlich wurde.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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06-10-2023, 08:49 PM,
Beitrag #4
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Mir schwante, ich war doch zu früh! Denn als der Ianitor wieder zurück zur Tür trabte, waren wir beide (ich zählte Ganymed dreister Weise einfach mal nicht mit!) plötzlich ganz allein! Nicht mal ein paar sabinische Sklaven ließen sich blicken. So musste die Dame des Hauses zunächst höchst selbst die Stellung halten und sich um meine Verköstigung kümmern. Ich hätte natürlich auch Ganymed bitten können. Doch ich wollte sie auch nicht bloßstellen!

So beobachtete ich sie, wie vorsichtig sie sich dabei anstellte, den Wein zu mischen. Ihr Händchen zitterte ein wenig, als sie sich mir mit dem Becher näherte und ihn mir reichte. Dabei kam sie mir ganz nah, so dass ich ihre Nervosität fast schon riechen konnte. 
"Ich danke dir! Dieser Wein wird  sicher besonders hervorragend schmecken, denn du hast ihn gemischt!", hauchte ich ihr mit einem Lächeln entgegen und nahm ihr den Becher ab. Dann nippte ich daran. Sie hatte es mit dem Wasser ein wenig zu gut gemeint. Aber das war nicht schlimm. Dann würde ich auch nicht so schnell trunken sein. "Köstlich!"
Dann begann sie damit, belangloses Zeug daher zu reden. Tat so, als könne es dieses Kaff mit Rom aufnehmen. "Oh ja, es war ganz leicht! Ganymed kennt sich hier inzwischen gut aus." meinte ich und deutete kurz auf meinen Sklaven, der unnützerweise hinter mir stand und der sich auf mein Zeichen so platzierte, dass er die Tür gut im Blick hatte.
Ich kam ihr noch einen Schritt entgegen, so dass ich ihr ganz tief in die Augen schauen konnte. "Als ich dich gestern wieder sah, verheerte Accia, wusste ich, dies würde ein guter Tag werden. Deine wunderschönen Augen! Sie hätten mich schier um den Verstand gebracht!" gestand ich ihr und hoffte, dass sie nun nicht Reis aus nahm.
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06-10-2023, 10:55 PM,
Beitrag #5
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Als Prisca ihm den Becher übergab, streiften seine Finger für einen kurzen Moment ihre. Die kleine Berührung ging ihr durch bis ins Mark, und sie unterdrückte verzweifelt ein Erschaudern, während sie möglichst gesittet einen Schritt zurücktrat. Das war so fürchterlich peinlich, und noch viel fürchterlicher unangemessen! Sie war eine verheiratete Matrona, ihrem Mann zu Liebe, Treue und gehorsam verpflichtet! Sie sollte nicht erschaudern, wenn ein anderer Mann kurz ihren Finger streifte, und erst recht sollte sie sich in seiner Nähe nicht flatterhaft und aufgeregt fühlen! Sie sollte am besten gar nichts fühlen und sich mehr bemühen, diese und ähnliche Gefühle für ihren Mann zu fühlen, der sie gut behandelte, nie schlug und seit der Hochzeitsnacht auch nicht weiter behelligt hatte.
Ja, Prisca fasste diesen Plan, und sie meinte es auch wirklich ernst. Bis Balventius Scapula ihn nicht nur durchkreuzte, sondern in kleine Fetzen riss und wie Konfetti in der Gegend zerstreute. Hatte er das grade wirklich gesagt? Sie starrte ihn einen Augenblick lang nur sprachlos an und war sich nicht sicher, ob er gesagt hatte, was sie gehört hatte. “M-meine Augen?“ wiederholte sie so eloquent wie ein Backstein und schaute ihn an, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen.
Prisca bekam nie Komplimente. Oder wenn, glaubte sie sie nicht, weil sie zu oft damit verletzt worden war, herauszufinden, wie die Leute hinter ihrem Rücken über sie redeten. Aber trotzdem flatterte ihr Herz einen Moment lang wie ein aufgeregter Vogel in einem Käfig, als sie ihn ansah und dieses verdammt noch eins viel zu gutaussehende Lächeln sah. Sie wusste, dass ihre Wangen wohl glühten, und trotzdem konnte sie viel zu lange nicht wegschauen und sich fangen, wie es angemessen für ihre Stellung war.
Sie räusperte sich und schaute schnell zu Boden. “Ich hätte nicht gedacht, dass du mich überhaupt bemerkt hast“, meinte sie und sie hasste sich selbst einen Moment so sehr dafür, das zu sagen, weil ja, natürlich wollte sie noch mehr Komplimente hören, obwohl sie wusste, dass sie jetzt eigentlich besser ganz schnell nach ihrem Mann hätte sehen sollen. Aber auch wenn Balventius Scapula sie sicher auch nur anlog, warum auch immer, war es viel zu schön, von ihm solche Worte zu hören, als dass Prisca in diesem Moment darauf hätte verzichten wollen.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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06-13-2023, 06:32 PM,
Beitrag #6
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Es war ganz leicht, sie aus der Fassung zu bringen. Es genügte lediglich eine kleine leichte Berührung ihres Fingers, ein paar Komplimente über ihre Augen und dann mein unvergleichliches Lächeln! Das alles waren Signale, die ich sehr gut zu deuten wusste. Accia Prisca war noch eine blutjunge Matrona. Frischverheiratet, wenn ich mich nicht gänzlich irrte. Nur dummerweise mit dem völlig falschen Mann! Was konnte ihr denn dieser Krüppel bieten? Nichts! Und ausgerechnet mit einem wie ihm würde sie die besten Jahre ihres Lebens verbringen, nein vergeuden müssen. Sicher, es gab die Möglichkeit der Scheidung. Sie konnte wieder zurück zu ihrer Familie gehen, um dann wieder verheiratet zu werden. Aber vielleicht würden die Götter auch irgendwann ein Einsehen mit ihr haben und schickten ihren Gemahl frühzeitig ins Elysium.

Wie gut aber, dass ich nun da war! Ich hatte ihre leidvollen Hilferufe gehört und zögerte auch nicht lange, an ihrer ach so jämmerlichen Misere etwas ändern zu wollen.  Ein guter Anfang schien mir, ihr zu zeigen, wie sehr ich sie mich beeindruckt hatte. Mit den Augen konnte man wirklich nichts falsch machen. Selbst Kühe hatten schöne Augen! "Ja, deine Augen!" beharrte ich weiterhin. "Sie sind so unendlich tief, dass ich mich ihnen verlieren könnte!" entgegnete ich ihr lächelnd. Dass ich damit ins Schwarze getroffen hatte, verriet mir ihre Reaktion. Kaum hatte ich das gesagt, schlug sie ihre Augen zu Boden. "Wie hätte ich dich denn gestern übersehen können, meine liebe Accia!" Vorsichtig hob ich mit meinem Zeigefinger ihr Kinn an, so dass ich sie noch einmal sehen konnte – ihre schönen Augen, die jetzt nicht übertrieben schön waren, aber sicher zu den vorteilhaftesten Stellen ihres Körpers zählten. "Oh, liebste Accia! Ich brenne darauf, dich nur einmal küssen zu dürfen!" hauchte ich ihr entgegen und kam ihr noch ein kleines Stückchen näher. Ein kurzer Blick zuvor zu meinem Sklaven  hatte mir angezeigt, die Luft war immer noch rein!
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06-13-2023, 07:48 PM,
Beitrag #7
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Er konnte das nicht ernst meinen. Prisca weigerte sich, zu glauben, dass dieser gutaussehende, reiche Mann tatsächlich Gefallen an ihr finden könnte. Das war sicher ein grausamer Scherz! Hatte ihr Mann das eingefädelt? Oder Naevia Callida? Anders konnte Prisca sich nicht erklären, warum Balventius Scapula sie mit solch wundervollen Worten bedenken sollte. Und natürlich dachte er, ihre Frage zielte auf das Treffen gestern ab. Bei Serenas Verlobungsfeier, die sie eigentlich gemeint hatte, war sie ihm sicher nicht aufgefallen.

Sie beschwichtigte sich also gerade sehr erfolgreich selbst, als er sie berührte! Nur mit einem Finger, um ihr Kinn anzuheben und ihr in die Augen zu sehen, aber er berührte sie und kam ihr noch einen Schritt näher. Prisca konnte nicht anders, als ihn anzustarren, während ihr Herz nun muntere Kapriolen schlug und andere, gänzlich unaussprechliche Dinge in ihrem Körper passierte. Sie fühlte ein tiefes Verlangen, ja geradezu einen Schmerz in ihrem Unterleib, den sie nicht kannte, zusammen mit einigen anderen unbekannten Dingen, während sie wie gebannt auf seinen lächelnden, perfekten Mund schaute. Sie musste nicht einmal hinunterschauen, er war ein klein bisschen größer als sie, was schon reichte, dass sie einfach nur geradeaus schauen musste. Und Götter, was würde sie dafür geben, diese perfekten Lippen auf ihren zu fühlen! Ein richtiger Kuss, der ihre Welt ins Wanken brächte, wie in den Geschichten, die eine feine, römische Dame natürlich nicht las!
Sie merkte, wie sich ihr Körper leicht entgegensehnte, wie sie den Kopf leicht schief legte und zu ihm strebte, weil sie das so sehr wollte. Sie fing sich gerade noch, sich ihrer Verpflichtung und dem Ort hier erinnernd, und trat eilig einen Schritt zurück, bevor sie noch etwas unverzeihliches tat. “Ich darf nicht“, sagte sie atemlos und völlig durcheinander.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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06-21-2023, 02:29 PM,
Beitrag #8
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Sie war damit völlig überfordert. Ich hatte sie überfordert, indem ich sie mit ihren innigsten Wünschen konfrontiert hatte. Ganz sicher wünschte sie sich nicht sehnlicheres, als von mir geküsst zu werden. Womöglich würde sie sogar noch mehr wollen, was sie sich wahrscheinlich niemals selbst eingestehen würde. Nur selten hatte ich eine so willige Frau gesehen, wie die, die gerade vor mir stand. Accia musste regelrecht ausgehungert sein. Kein Wunder! Denn wie sollte dieser Krüppel sie denn befriedigen können? Womöglich hatte er noch nicht einmal die ehe mit ihr vollziehen können, Ich stellte mir das ziemlich schwierig vor. Womöglich war er gar nicht dazu fähig, Kinder zu zeugen.  Ja, die arme Accia konnte einem wirklich leidtun! Das hatte sie nicht verdient!

Ihr ganzer Körper sehnte sich nach diesem Kuss! Ich konnte es deutlich sehen. Ich war dazu bereit, sie so sanft und intensiv zu küssen, dass sie danach nicht mehr anders konnte, als sich mir bedingungslos zu ergeben. Der Gedanke daran erregte mich selbst Ich bedauerte es sehr, gerade nicht an einem ganz anderen Ort sein zu können, nur sie und ich. In Erwartung ihrer Lippen schloss ich meine Augen und öffnete leicht meinen Mund. 
Jedoch hatte es heute nicht sein sollen. Ihr 'ich darf nicht' erwischte mich eiskalt. Blitzschnell öffnete ich wieder die Augen, sah zur Accia, die einen Schritt zurück gemacht hatte und außer Atem war, dann führte mich mein blick zu Ganymed, der immer noch Schmiere stand und mir mit einem fast unmerklichen Zwinkern bedeutete, das die Luft noch immer rein war. 

"Oh meine süße Accia, falls ich dich beschämt haben sollte, dann tut es mir unendlich leid. Doch du hast etwas in mir ausgelöst, was mein Verlangen nach dir geweckt hat. Ich verstehe, wenn du mir hier im Hause deines Mannes einen Kuss verweigerst. Aber ich kann nicht anders! Ich muss dich wieder sehen. Nur du und ich!"  Sicher konnte sie sich unter einem Vorwand davon stehlen. Der Besuch bei einer Freundin, ein Einkaufsspaziergang, der Beuch der Thermen. Ganz gleich, ich würde zur Stelle sein und für uns einen geschützten Ort finden. Falls ich mich doch in ihr getäuscht haben sollte, nun ja, dann würde wohl mein Besuch aufgrund einer plötzlichen Unpässlichkeit an dieser Stelle schlagartig enden, bevor er überhaupt begonnen hatte.
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06-21-2023, 05:14 PM,
Beitrag #9
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Oh, Venus war eine sehr grausame Göttin! Prisca erkannte das jetzt. Dachte er, dass sie es nicht wollte? Ihr Körper schien an Stellen entflammt zu sein, von denen Prisca nicht wusste, dass sie sie hatte. Alles in ihr wollte so gerne seine Arme fühlen, seine Lippen, ihm nah sein und ihn küssen! Sie verzehrte sich geradezu danach, und ein nicht gerade kleiner Teil von ihr wünschte sich, er hätte sich über ihren Einwand einfach hinweggesetzt und sich das geholt, was er wollte. Es erobert, wie ein römischer Mann nun einmal das eroberte, was ihm zustand. Oh ja, Prisca war gerade sehr bereit dafür, erobert zu werden.
Aber der andere Teil, der noch ein wenig denken konnte, war dankbar, dass er das nicht tat, sondern ihr nein akzeptierte. Es war ohnehin schon schwer, zu widerstehen, wenn er sie so ansah. Wenn er sie in seine Arme gezogen hätte, es wäre unmöglich gewesen. Und genau deshalb verursachten seine Worte auch sowohl Erregung als auch Furcht. Oh, wie gerne Prisca mit ihm all dem hier entfliehen wollte! Einem Mann, der sie wie einen Soldaten herumbefehligte, einem Bruder, der dasselbe tat, nur schlimmer, eine Schwiegermutter, die dem eigenen Sohn die eigene Schwester ins Bett legte aus Rache an einem toten Mann… Oh, Prisca wäre zu gerne mit Balventius Scapula geflohen, wo auch immer er hinwollte. Aber sie hatte auch Angst, einen Fehler zu machen, erwischt zu werden und dann gänzlich gefallen zu sein. Eine Ehebrecherin konnte nie wieder heiraten. Welche Zukunft hatte sie dann noch?

Und so zog sich der Augenblick auch hin, während Prisca zwischen diesen zwei sehr starken Impulsen gefangen war.
“Mein Mann wird bald operiert...“ Sie konnte nicht glauben, dass sie das wirklich gesagt hatte. Aber es war ja nur ein sehen und ein Treffen, nichts anderes. Nein, Prisca würde nicht ihre Ehe brechen. Sie sah wieder zu ihm auf und so viel Hoffnung lag in ihrem Blick. Nein, Balventius Scapula war ein anständiger Mann. Er würde nichts tun, was sie gefährdete, oder ihr weh tat. Und der Akt, der zum Ehebruch dazugehörte, war Priscas geringen Erfahrungen nach recht schmerzhaft und unangenehm.
Einen winzigen Schritt kam sie wieder näher zu ihm, weil sie alles an ihm so anzog. “Nur ein Kuss, ja?“ flüsterte sie, um sich zurück zu versichern, dass seine Absichten nicht unangemessen waren. Aber auch, wenn es falsch war, sie wollte trotzdem gerne wenigstens einen Kuss.
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Vormund (Tutor): Aulus Carisius Primus (NSC)
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06-25-2023, 08:54 AM,
Beitrag #10
RE: Triclinium | Balventius Scapula zu Gast
Natürlich hätte ich mir einfach das nehmen können, was ich wollte. Doch das wäre eine sehr plumpe Herangehensweise gewesen. Sich nehmen, was einem beliebte, das tat ihr Mann wahrscheinlich schon. Wobei ich mich immer noch fragte, wie er das wohl anstellen sollte. Aber durch meine Zurückhaltung hatte ich eine Menge erreicht. Wenn sie vorher auf einen Kuss gehofft hatte, verzehrte sie sich nun danach. Alles in ihr würde nun danach streben, Hürden, die es vorher gegeben hatte, mit Leichtigkeit zu überwinden. Ich musste nur ein wenig warten und sie weiterhin mit meinem bezaubernden Lächeln becircen. Dann würde sie schon von selbst mit einer Lösung aufwarten. Und so war es dann auch!
Meine Augen funkelten auf, als sie mir anvertraute, ihr Mann würde bald operiert werden. Diese Äußerung war so gut, wie ein JA! In ihrem Blick lag so viel in diesem Moment. Ein Bitten, ein Flehen, dass ich mich Ihrer doch endlich annehmen würde. Oh ihr Götter! Nun begriff ich endlich, wie nötig sie es hatte, endlich von einem Mann benutzt zu werden, wie es einer Frau in ihrem Alter und in ihrem Stand gebührte. Sie schrie förmlich danach! Nimm mich! Ja, ich würde sie nehmen, sobald ich in einer sicheren Umgebung alleine mit ihr war. Dann würde ich ihr zeigen, worauf sie alles bisher verzichten musste. Nun ja, wenn ich es von der praktischen Seite betrachtete, wäre sie dann vielleicht sogar eine Option für mich, falls ihr edler Gatte das Zeitliche segnete und seine Operation nicht überlebte. Dann würde ich mich, in all meiner Großmut, um die untröstliche Witwe kümmern.

"Ich werde etwas für uns arrangieren, meine Liebe!", ließ ich sie wissen. "Erwarte eine Nachricht von mir, in der ich dir alles mitteilen werde, was du wissen musst, " fügte ich noch etwas geheimnisumwittert an. Allein das genügte schon, dass sie nun doch wieder einen kleinen Schritt auf mich zu kam und um einen Kuss bettelte.

Es folgte ein kurzer Seitenblick zu Ganymed, der mir sofort signalisierte, dass noch alles im grünen Bereich war, dann ein weiteres betörendes Lächeln. Erst dann legte ich vorsichtig meine Hände an ihre Schultern, zog sie sachte zu mir hin und drückte meine Lippen auf ihrer. Sachte, ganz sachte ging meine Zunge auf Eroberungskurs und suchte sich ihren Weg in ihren Mund. Für einige Sekunden sollte sie eine Vorstellung bekommen, was sie alles erwarten würde, wenn wir uns trafen. Erst dann ließ ich langsam  und nicht überstürzt wieder  von ihr ab. Sofort war wieder ein Lächeln auf meine Lippe. "Oh meine Liebste, das war so wunderschön! Ich danke dir für diesen Kuss!" hauchte ich ihr zu.

Dann plötzlich wurde meine Aufmerksamkeit wieder auf meinen Sklaven gelenkt, der mir unmissverständlich klarmachte, dass der Hausherr auf dem Weg ins Triclinum war. "Oh, dein Mann kommt!" warnte ich sie leise  und ging einen Schritt auf Distanz zu ihr. Schnell nahm ich wieder mein Getränk an mich und nahm einen Schluck.
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