Ich gehorchte dem Befehl des Tribunus Laticlavius: Verschärfte Patrouillengänge in Iscalis.
Ich veranlasste es nicht, aber es geschah fast über Nacht: An immer mehr Mauern tauchte unser Schriftzug auf. Nicht nur meine Männer, sondern auch Bürger von Iscalis malten unseren Namen und unser Motto auf ihre Hauswände:
VEXILLATIO T. O. D
FÜR ROMS MACHT UND GRÖßE
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Eigentlich fasste er gut zusammen, für was ich einstand. Bürger in Toga und Matronen in Stola behandelten wir mit gebotenem Respekt. Bei Gesindel und Keltenpack gab es Stichproben, um zu fragen, was es in Iscalis zu suchen hatte. Falls wir einen Sklaven erwischten, gaben wir ihm die "Anregung", künftig ein Sicnaculum mit dem Namen seines Herren zu tragen. In Zeiten der Republik hätten wir einen Sklaven, der uns keine plausible Auskunft geben konnte, ausgepeitscht und seinem Herren überstellt. Aber heutzutage wäre das Geschrei der Herren wohl groß. Selbst Sklaven sollten mit Samthandschuhen angefasst werden. So aufgeblasen waren sie auch.
In der Stadt blieb es ruhig. Diese Ruhe kannte ich bereits von meinem Dienst bei der Ala: Gesocks kuscht, wenn es die Peitsche spürt.
Nachdem wir auf dem Forum für Ordnung gesorgt hatten, ließ ich die Vexillation auch in die übrigen Viertel ausschwärmen.
"Milites Plinius und Arrius, ich unterstelle euch 30 Mann. Anordnung: Präsenz auf dem Markt, im Handels- und auch im Neubauviertel zu zeigen. Vorgehen: Der Situation angemessen", befahl ich meinen besten Männern. Auf ihre Treue und Skrupellosigkeit konnte ich mich verlassen.
"Weitere dreißig kommen mit mir zum Wohnviertel. Parole? Ach ja: Friede den Palästen, Krieg den Hütten!"