Forum

[Marcus Sabinius Merula]

 |Beatus
"Morgen ist gut!" piepste Beatus. Die Domina würde sicher erfreut sein, wenn der Medicus so schnell zur Casa Sabinia kam. Dann würde sie ihm auch ganz sicher nicht böse sein, weil er so lange fort geblieben war. "Ja, genau! Die Casa Sabinia!" nickte er.
Der Junge wollte schon fort springen, als der Medicus doch noch etwas für ihn hatte. Er reichte ihm eine Tabula und sagte, er solle dies seiner Domina geben. Der Junge bedankte sich vielmals und lief zurück, so schnell er konnte.

[Calum]

Nach seiner Begegnung mit dem wandelnden Spanferkel Plautius hatten Calums Schritte ihn blind durch die Stadt getragen. Er wollte schreien, er wollte heulen. Eigentlich hätte ihn all dies nicht einmal berühren dürfen. Er hatte geschworen, seinen Vater auf immerdar zu hassen und sein ganzes Volk noch dazu. Und jetzt war es eben dieser Hass, der ihn nicht losließ und seine Gefühlswelt erneut ins Chaos stürzte.
Es war alles zu viel. Nicht einer seiner Brüder war da und selbst wenn... keiner hätte es verstanden. Louarn vielleicht. Nur vielleicht. Immerhin schien sein Vater einer der übelsten Schlächter ihres Volkes zu sein, den sie kannten. Böseres Blut konnte einem nicht in den Adern fließen...

Ob unbewusst oder nicht, seine Schritte hatten ihn zu der einzigen freundlichen Seele gelenkt, die in dieser Stadt noch übrig war. Jemand anderes war Calum nicht eingefallen als der junge Mann von den Saturnalien, der sich erst neulich nach ihm erkundigt hatte.
Nun jedoch, wo er vor dem Haus stand, in dem die Praxis sich befinden sollte, zögerte er.
Wie mochte das aussehen, wenn er jetzt bei Flavianus auftauchte, völlig aufgewühlt, und sich bei ihm ausheulte? Nein, das war eine dumme Idee. Der würde ihn für einen Idioten halten...

[Flavianus Pytheas]

Veteran Paetus, der als Türsteher arbeitete, war gutmütig und als er jetzt den Jungen sah, der auf ihn einen verlegenen Eindruck machte, winkte er ihn rüber. Eigentlich war der junge Römer nicht schlecht angezogen, wie ein Handwerksbursche oder Kaufmannsgehilfe vielleicht. Doch eventuell hatte er kein eigenes Geld. Das machte nichts, weil der Medicus sehr oft Patienten gratis behandelte.

Gerade da kam aber Flavianus Pytheas von der anderen Richtung. Er hatte sich eine kleine silberne Sichel besorgt, die er in der Hand hielt, und seine Miene hellte sich auf, als er Atreus erblickte, den er seit langem nicht wieder gesehen hatte:

"Salve Atreus! Komm doch mit rein, wenn du magst", er schaute den Jüngling prüfend an. Er sah  gesundheitlich besser aus als bei ihrer letzten Begegnung *, als der Schmied gemeint hatte, dass sein Gehilfe zu tief in den Becher geschaut hatte. Vielleicht hatte er ja seinen Hang zu Bacchus in den Griff bekommen. 
Peigi, die Haushälterin,  kam mit einem Krug Posca und ein paar Bechern.
"Möchtest du etwas von der Posca mit Honig?", fragte Pytheas: "Du bist hoffentlich nicht krank?", er wies mit der neuen Sichel in die Runde. Im Wartebereich wartete kein einziger Patient:
"Die Praxis ist heute abend geschlossen, weil ich spezielle Kräuter für die Arzneimittelherstellung ernten muss, was Wicho nicht machen soll.  Aber für dich bin ich natürlich da", er lächelte und nahm seinen Becher Peigi ab. 

---

* Sim off: Das wird hier erzählt 

---

[Calum]

Calum zuckte zusammen, als er von demjenigen angesprochen wurde, den er hatte sprechen wollen. Flavianus kam herbei, eine Sichel in der Hand und offensichtlich guter Dinge. Er verlor keine Zeit, ihn einzuladen und Calum wurde verlegen bewusst, dass er sich darüber freute. Auch, wenn der Anlass wohl kaum erfreulich war.
"Nein, ich... Ich bin nicht krank", murmelte Calum leise. Obwohl, vielleicht ja doch? Er fühlte sich hundeelend... "Oh, aber... Ich will dich nicht von deiner Arbeit abhalten, Medicus. Vielleicht sollte ich wieder gehen. I-Ich... Ich weiß gar nicht... warum ich überhaupt gekommen bin..."
Calum war verwirrt. Die Ereignisse der letzten Zeit und dann die Cena bei Plautius schwirrten ihm im Kopf herum und er wollte am liebsten nur schreien.

[Flavianus Pytheas]

"Du hälst mich von nichts ab. Du kannst mich gerne begleiten und wir reden", sagte Pytheas und wies ins Hausinnere: " Und nimm bitte von der Posca. Die Aprilsonne wärmt heute doch schon kräftig" , 
er drehte sich um und zwinkerte Atreus zu: "Ich hoffe, dass du mich nicht bei den Behörden verpetzt, Atreus. Was ich vorhabe, könnte man doch vielleicht als illegal einstufen, wenn man mir schaden will
>>>

[Marcus Octavius Fronto]

Octavius verließ nach Dienstschluss die Kaserne und suchte seine Casa auf. Es war an der Zeit sich dort einmal umzusehen, denn dem Medicus war er lange nicht mehr begegnet. Außerdem wäre eine nette Männergesprächsrunde, ganz privat, nicht schlecht. Er klopfte schmunzelnd an. An seine eigene Haustüre anzuklopfen war schon etwas ungewöhnlich.

[Flavianus Pytheas]

Octavius verließ nach Dienstschluss die Kaserne und suchte seine Casa auf. Es war an der Zeit sich dort einmal umzusehen, denn dem Medicus war er lange nicht mehr begegnet. Außerdem wäre eine nette Männergesprächsrunde, ganz privat, nicht schlecht. Er klopfte schmunzelnd an. An seine eigene Haustüre anzuklopfen war schon etwas ungewöhnlich.

L. Fadius Paetus, der Veteran, der die Tür bewachte, rieb sich gerade eine schmerzende Stelle seiner Knöchel und dachte daran, wie schön es wäre, zu seinem Sohn und dessen Familie  nach Glevum zu ziehen. Anderseits hatte er hier eine gute Stelle und konnte sparen, um später in Glevum mit seinem Sohn was richtig Großes aufzuziehen, eine Taberna vielleicht.....

Der nächste Besucher ließ ihn strammstehen und zackig grüßen, so viele Jahre bei den Adlern ließen sich nicht abschütteln:
"Ave Centurio Octavius", schnarrte er: "Willkommen in deinem Haus. Du möchtest zum Medicus? Er hat noch zwei Patienten, dann ist er auch fertig für heute"

[Marcus Octavius Fronto]

„Salve, es steckt einem wahren Soldaten immer im Blut“, ein Schmunzeln konnte Octavius sich nicht verkneifen. „Dann passt es ja, wo kann ich denn so lange warten?“ 

[Flavianus Pytheas]

"Da sagst du was, Centurio. Die Adler lassen mich nicht los. Ich würde gerne zurück kommen, doch die Gesundheit macht nicht wirklich mit. Es zwickt überall. Vermutlich das britannische Klima", er lachte und deutete ins Hausinnere: " Wenn du nicht unbedingt mit den Patienten zusammenstoßen möchtest, dann bleibt nur wenig. Eine richtige Casa ist das hier nicht, eher ein Krankenhaus"

Er rief laut nach Wicho, der der Gehilfe des Medicus war. Wicho war ein Einheimischer und ein heller Kopf. Pytheas überließ ihm mittlerweile viele der Routineaufgabe wie Verbandwechsel oder den Verkauf von Medizin. Doch gerade lag nichts dergleichen an:
"Wicho, der Herr Centurio Octavius ist gekommen und möchte den Chef sprechen", sagte er: " Bitte kümmere Dich um sein Anliegen"
Er konnte nicht weg von seinem Posten, doch Wicho würde am besten wissen, wohin er den Vermieter führte und was es in der Küche zum Anbieten gab.

[Wicho]

Wicho wollte gerade einige Verbände waschen, als er Fadius nach ihm rufen hörte. Erstaunt sah er auf den Centurio. „Salve Centurio Octavius“, grüßte er ihn. Lächelte Fadius an und meinte: „Selbstverständlich Fadius, erledige ich das.“ 
Er musste kurz überlegen, wohin sie jetzt gehen könnten. Alles Räume waren besetzt und in das Cubiculum des Medicus wollte er nicht einfach hinein gehen. „Alles ist besetzt, dann müssen wir uns wohl im Laboratorium einrichten, bis der Medicus Zeit hat. Wenn du mir bitte folgen würdest.“ Was für ein Glück das ich da gestern erst Ordnung und sauber gemacht habe, dachte er Unterwegs. Zufällig lief ihnen Peigi über den Weg, „Bring doch etwas zu trinken und ein paar Kleinigkeiten zum Laboratorium“, wies er sie kurz an. >>>>